17

Von einem der eine Mauer baute Bitte um Rat

Batiste
Was konkret ist dir denn noch Unklar an der ganzen Situation?

Wie hier bereits erwähnt wurde, kann der Mann offensichtlich absolut nicht mit Konflikten und Kritik umgehen. Er fühlt sich so existenziell bedroht und in seinem selbstwert so gekränkt, dass er als einzige Lösung Flucht Abstand sieht. Nach einer Weile, wenn die hochgekochten Emotionen wieder abgekühlt sind, mag ihm bewusst sein, dass er völlig überreagiert hat. Dennoch hat er nach wie vor nicht gelernt, dass es andere Möglichkeiten gibt, wie man sich verhalten kann.
Ich bin normalerweise eher zurückhaltend damit, hier allem und jedem gleich eine Therapie anzudrehen, aber in seinem Fall halte ich es tatsächlich für sinnvoll und notwendig. Im jetzigen Zustand ist die Beziehung doch nur ein einziger Spießrutenlauf - und zwar für euch beide.

Zum Thema Kinder; er will keine mehr, du schon. Das ist doch abgesehen von allem anderen auch eine ganz grundlegende zukunftsweisende Entscheidung. Ehrlichgesagt kann ich mir nur schwer vorstellen, dass zB co-Parenting so völlig in ordnung für ihn wäre. Auf das würde ich mich absolut 0 verlassen.

25.06.2019 10:04 • #16


M
Alles. Ich wollte ihm ja auch nicht gleich eine Krankheit unterstellen, nur langsam merke ich ja selber das dies kein gesundes erwachsenes Verhalten ist. Wir reden hier ja immerhin von einem 44 jährigem Mann u wahrscheinlich habt ihr Recht.
Die Kindersache kann ich zu 100% nachvollziehen, was auch der Grund war warum ich ihn zurück genommen habe ( lol, nehmen lassen habe). Weil ich das verstanden hatte.Aber wie gesagt, das hat sich mittlerweile für mich erl., das kann kein Thema mehr sein.

25.06.2019 10:13 • #17


A


Von einem der eine Mauer baute Bitte um Rat

x 3


K
Ich weiß jetzt nicht, ob nicht erwachsen die richtige Formulierung ist für das, was Du gemacht hast. Aber gesund ist das auf jeden Fall auch nicht. D.h. nicht, dass ich deshalb meinen würde, Dein Verhalten wäre therapiebedürftig, aber etwas mehr wert solltest Du Dir da schon sein. Du hast unter dem Hin und Her Deinen Traum aufgegeben und Lebenszeit in das Reiten eines toten Pferdes verschwendet.

Das mit dem toten Pferd ist wohl den meisten von uns schon passiert. Wichtig ist, daraus zu lernen.

Möglicherweise bin ich sehr empfänglich für mangelnde Konfliktlösefähgikeit, weil ich mit einem Vater aufgewachsen bin, der das auch nicht konnte, und der im Anschluss an Konflikte nach einer Weile zur Tagesordnung überging, was für ihn dann so etwas wie großherziges Verzeihen oder in Ausnahmefällen sogar eine Entschuldigung darstellte. Tatsache ist aber, dass dieses Verhalten und dass Deines Ex sowie auch Deines keine Konflikte lösen, sondern sie lediglich vertagen und immer weiter auftürmen.

Ich lese das hier immer und immer wieder, dass Menschen Gründe benötigen für Trennungen. Ich bin der Auffassung, es ist Grund genug, dass eine/r sagt, sie oder er wolle mit jemand anderem nicht mehr zusammen sein. Wieviel mehr Grund könnte es geben für das Beenden einer Beziehung. Was können Begründungen darüber hinaus noch besser machen?

Was würde es für Dich besser machen, eine Begründung zu hören und welche würde nicht weitere Fragen aufwerfen?

Nehmen wir an, er sagt, er habe es nie ernst gemeint mit Euch. Dann fragst Du, warum das so ist. Dann sagt er, weil es Spaß gemacht hat. Dann fragst Du, wie kann man so sein. Dann sagt er, warum nicht. Dann sagst Du, aber so behandelt man Menschen nicht. Dann sagt er, aber wie du siehst, mache ich das sehr wohl. Usw. Usw.

Nehmen wir an, er sagt, ich liebe dich unendlich, aber er kann keine Beziehung führen (totaler *beep* btw, denn wer will, kann es auch). Dann sagst Du, aber zusammen schaffen wir das. Dann sagt er, aber ich bin beziehungsunfähig. Dann sagst Du, aber du liebst mich doch, wie kannst du das denn dann wegschmeißen. Dann sagt er, weil ich keine Beziehung führen kann. Dann sagst Du, aber lass es uns doch wenigstens versuchen. Dann sagt er, na gut.

Und der ganze Kram geht von vorne los. Beim nächsten Konflikt trennt er sich wieder.

Nehmen wir an, er sagt, ich kann dich nicht glücklich machen. Dann sagst Du, aber du machst mich glücklich. Dann sagt er, aber nicht so, wie du es verdienst. Dann sagst du, aber ich will nur dich. Dann sagt er, ich kann das nicht. Dann sagst Du, aber warum hast du dann überhaupt erst etwas mit mir angefangen. Dann sagt er, weil ich wollte, dass es funktioniert. Dann sagst Du, aber für mich hat es das. Dann sagt er, aber du hast etwas Besseres verdient.

tbc

Es gibt keine Antworten, die nicht neue Fragen aufwerfen. Deine Antwort sollte sein, dass DU das nun nicht mehr willst, weil Du eine erwachsene, belastbare Beziehung mit einem konfliktfähigen, kompromissbereiten Mann führen willst. Möglichst mit einem, der eine Familie gründen will.

Außerdem finde ich es bedenklich, Deinen Kinderwunsch hinzugeben für einen derart verantwortungslosen Menschen, statt darauf zu hoffen und die Augen offen zu halten, ob Du nicht einen Besseren findest.

25.06.2019 13:57 • x 3 #18


M
@KBR

Gut gebrüllt Löwe. Du hast absolut Recht, normal bin ich wohl auch nicht, gebe mir aber durchaus Mühe mich selbst zu reflektieren.Meine Mutter ist halt letztes Jahr plötzlich verstorben, dadurch kann ich gerade sehr schlecht mit Verlusten umgehen.Sonst wäre ich wahrscheinlich auch nicht in so eine verfahrene Situation gekommen.

Ich weiß nicht mal ob ich es Begründung nennen würde die mir fehlt. Ein wertschätzendes Gespräch und sei es auch ein Abschlußgespräch, ist glaube das war mir am meisten fehlt.Ich finde, das ein Ende sehr viel über eine Beziehung aussagt.
Und auch Fehler anzusprechen, sachlich natürlich, finde ich ok. Es dient ja dazu eine Beziehung zu reflektieren und um zu wachsen. Für später. Mit diesem oder dem nächsten Partner.

Die Kindersache hat nichts mit ihm zu tun, vielleicht habe ich mich da etwas falsch ausgedrückt. Das sind pers.Gründe meinerseits, durch Alter u Lebensbedingungen und jetzt auch noch den Hund. So etwas würde ich nie wegen eines Mannes aufgeben.

25.06.2019 14:20 • x 1 #19


K
Das liest sich besser.

Übrigens finde ich auch, dass Anstand beim Beenden einer Beziehung das Mindeste ist, was der Partner erwarten kann. Das Problem ist: niemand von uns lernt, wie man es richtig macht, man kann es sich nur denken und es bestenfalls so machen, wie man selber verlassen werden wollte (wenn es denn schon sein muss).

Leider gilt da wohl der Spruch, dass sich der Charakter eines Menschen zeigt, wenn er eine Beziehung beendet und nicht wenn er sie beginnt oder führt.

Leider sind viele Menschen feige und das ist auch der Grund, warum sie so abtauchen, sich abgrenzen, unfreundlich oder abweisend sind. Viele sind schlicht überfordert. Manche auch echte Polöcher. Manche schützen sich und manche paradoxerweise auch den Ex-Partner vor immer wieder Hoffnung. Letzteres kann ich sogar verstehen. Deshalb würde ich in Zukunft auch immer harte Kante zeigen und nicht herumeiern. Denn Herumgeeiere ist alles andere als schonend. Ich finde, wer die Vorteile einer Beziehung, das Lachen, den Spaß, das Vertrauen in Anspruch nimmt, muss auch die in Kauf nehmen, dass es bei der Trennung Tränen, Wut und Unverständnis gibt. Dieses zu verhindern mit man weiß ja nie, was das Leben noch bringt-Sprüchen ist aus meiner Sicht schlicht gemein.

Aber sorry, ich schweife ab. Das ist ja gar nicht Dein Thema. Dir wünsche ich, dass der Mann nicht wieder auf die Idee kommt, nochmal anzudackeln.

Mir ist wieder aufgefallen, für wie viele Paare ein Hund offenbar zum Paarlebensentwurf gehört. Insb. bei wenig gefestigten Beziehungen. Warum ist das so?

25.06.2019 14:42 • x 1 #20


M
KBR wie meinst du das: man weiß ja nie was das Leben noch so bringt?

Das Hundeding hatte eher weniger mit der Beziehung zu tun, ich wollte schon immer einen und es hatte beruflich gerade gepasst.
Also bei mir. Generell könnte ich mir denken, dass es viele tun um zu schauen wie das mit der gemeinsamen Verantwortung funktioniert, gerade wenn man Kinder in die Welt setzen will.

25.06.2019 15:01 • #21


B
Ich habe das auch schon durch. Erst wunderschöne Monate erlebt, dann hat er wegen jeder Kleinigkeit Streit gesucht und ständig Schluss gemacht. Wenn ich die Gründe hier schreiben würde, wegen denen er die Beziehung beendete, wäre das sehr lustig. Zumindest sehe ich das heute so. Damals war ich verzweifelt und habe den Absprung lange nicht geschafft.
Wie viele Beziehungsängstliche hat er damit Distanz schaffen wollen. Er hat auch viel in meine Sätze interpretiert, hat überall Gespenster gesehen. Zum Schluss habe ich mir jedes Wort genau überlegt, bevor ich es aussprach.

Ich habe damals auch viel analysiert, wollte es verstehen.
Fakt ist, mit solchen Menschen kann man keine stabile Beziehung führen.

Wir sind heute noch befreundet. Jetzt, wo er keine Erwartung mehr erfüllen muss und er weiß, dass ich keine Beziehung mehr möchte, ist er wieder freundlich. So wie zu anderen Menschen auch. Er wird nur verletzend, wenn man ihm zu nahe kommt.
Eine neue Beziehung sucht er nicht, da er sich selbst für bindungsunfähig hält und alleine sehr glücklich ist. Eine Freundschaft zwischen uns ist auch nur möglich, da keiner von uns mehr Rückeroberungsversuche macht. Auf narzisstische Spielchen (er ist wieder interessiert, wenn ich nichts mehr von ihm will), hätte ich keine Lust.

Schau dir die Beziehungsbiografie solcher Männer an, dann weißt du, woran du bist.
Ich selbst sehe die Zeit trotzdem positiv. Immerhin habe ich viel über mich gelernt, z.B. dass ich mich zu schnell emotional abhängig mache. Nach jedem Schlussmachen habe ich mir noch mehr Mühe gegeben, mich total verbogen. Sowas ist nicht gut.

Konzentriere dich wieder auf dein Leben. Du bist auch ohne ihn etwas wert.

25.06.2019 15:38 • x 1 #22


M
@blumenfrau

Wie hast du es geschafft, danach eine Freundschaft zu führen? Er möchte das auch ( was natürlich wieder nicht zu seinen momentanem Handeln passt ). Auch da gehört doch Vertrauen u Respekt und ein Maß an Verantwortung dazu oder nicht?
Meiner sagte auch Sätze wie: er kann eine Beziehung nicht leisten.Freundschaft Arbeit, da funktioniert er. Ich finde das Wort leisten so schräg.

25.06.2019 16:23 • x 1 #23


B
Zitat von Mendelle:
@blumenfrau

Wie hast du es geschafft, danach eine Freundschaft zu führen? Er möchte das auch ( was natürlich wieder nicht zu seinen momentanem Handeln passt ). Auch da gehört doch Vertrauen u Respekt und ein Maß an Verantwortung dazu oder nicht?
Meiner sagte auch Sätze wie: er kann eine Beziehung nicht leisten.Freundschaft Arbeit, da funktioniert er. Ich finde das Wort leisten so schräg.


Für solche Menschen ist es tatsächlich eine Leistung. Sie denken, dass der Partner etwas erwartet und das erdrückt sie. Ich habe dann letztendlich seinen Wunsch keine Beziehung zu führen respektiert.
Bevor du eine Freundschaft führen kannst, brauchst du etwas Abstand. Und es funktioniert nur, wenn du wirklich keine Lust mehr auf eine Beziehung mit ihm hast. Alles andere wird er sofort merken und wieder merkwürdig werden.
Wenn er aber zu den Männern gehört, die dann wieder versuchen, dir näher zu kommen, dann funktioniert es gar nicht.

Bei uns ist es mittlerweile so, dass ich ihn nicht mehr mit verliebten Augen sehe und deshalb ist er nicht mehr so interessant für mich. Er erzählt mir mittlerweile von seinen Alltagsproblemen und ich denke oft den fandest du mal toll?
Wir kochen manchmal zusammen und hören Musik. Aber es gibt für mich interessantere Gesprächspartner.
Ich habe mich wieder auf andere Freundschaften konzentriert bzw. neue aufgebaut, konzentriere mich auf meinen Job und sage auch schon mal Verabredungen mit ihm ab, weil er einfach nicht mehr so wichtig ist.
Vielleicht meldest du dich einige Zeit mal nicht bei ihm und nimmst dir andere Sachen vor. Auch wenn du dich anfangs zwingen musst und dir das sinnlos vorkommt, weil er noch so wichtig ist: langfristig wird es aber helfen. Bei mir hat es zwei, drei Monate gedauert.

25.06.2019 16:38 • #24


K
Zitat von Mendelle:
KBR wie meinst du das: man weiß ja nie was das Leben noch so bringt?

Das Hundeding hatte eher weniger mit der Beziehung zu tun, ich wollte schon immer einen und es hatte beruflich gerade gepasst.
Also bei mir. Generell könnte ich mir denken, dass es viele tun um zu schauen wie das mit der gemeinsamen Verantwortung funktioniert, gerade wenn man Kinder in die Welt setzen will.


Ich meinte damit, dass es gemein ist, jemanden mit solchen Sprüchen in Hoffnung zu halten, um es sich selber einfach zu machen.

25.06.2019 20:18 • #25


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag