Von Schmerz, Leere und dem Alleinsein

Hallo liebe Foris und alle anderen Traurigen und Interessierten,

heute erlebe ich einen ziemlichen Rückschlag, merke das ich absolut nicht bereit bin für etwas Neues und auch einfach nicht weiß wann ich es wieder sein werde. Ein tiefer Schmerz in meiner Seele bringt wieder die unendliche Enttäuschung nach oben. Diese Gefühle und die damit verbunden Gedanken wollte ich gerne mit euch teilen, vielleicht fühlt der Ein oder Andere ähnlich und möchte hier auch ein paar Zeilen da hinterlassen....

Die Liebe war schon immer eines der wichtigsten Dinge in meinem Leben.
Schon als kleines Mädchen träumte ich davon die eine wahre Liebe zu finden, zu heiraten und glücklich zu sein. Die Realität zeigte mir schnell ihr Gesicht, aus einem Traum wurde ein richtiger Alptraum.
Stattdessen hatte ich drei sehr schmerzvolle und fürchterliche Beziehungen, an denen ich auch nicht ganz unschuldig war. Ich behandelte die Männer wie Könige... kochte, putze, lies mich einsperren, terrorisieren und mich wie deren Eigentum behandeln. Welch eine kranke Einstellung zur Liebe...

Die ersten beiden Beziehungen gingen jeweils über vier Jahre und bei dem letzten Partner ergriff ich schon nach sechs Monaten die Flucht, weil sich die selbe Geschichte zum dritten mal wiederholte...
Nun bin ich seit 11 Monaten alleine und mir wird schlecht wenn ich nur daran denke jemanden an meiner Seite zu haben.

Es fühlt sich grausam an, ich bin total kaputt. Wie konnte ich nur so leben und solch einen Umgang gestatten. Eifersucht und die dazu gehörigen Dramen, haben mich zerrissen, so das ich nicht mehr daran glaube jemals einen Mann kennen zu lernen, der über eine gesunde Eifersucht verfügt um eine normale Beziehung führen zu können, geschweige denn eine Ehe.

Der letzte hatte mir sogar verboten alleine shoppen zu gehen, machte mir ein riesen Theater, beleidigte mich sogar deswegen, weil ich es nicht nachvollziehen konnte. Ein absoluter Narzisst.
Der vorletzte war sogar eifersüchtig auf meine beste Freundin und dabei hatte ich mich, wenn ich Glück hatte, höchstens einmal in vier Monaten mit ihr getroffen.
Wenn ich nicht das tat was er wollte und widersprach machte er Schluss und verließ mich, obwohl wir eine Wochenendbeziehung hatten und ich ihn so sehr vermisste. Jedes mal als er gefahren ist und mit der Tür knallte, brach mein Herz in 1000 Stücke. Ich hatte ihn so sehr vermisst und hoffnungsvoll auf ihn gewartet. Dann war wieder etwas nicht gut genug oder ich parierte nicht nach seinem Willen und er ging schon wieder.. immer und immer wieder.
Als er ging, nahm er immer ein Stück von meiner Seele mit. Jedes mal ertrank ich in Tränen und konnte es nicht fassen das er so mit mir umgegangen ist. Selbst als ich von der Beerdigung meines Cousins wieder kam, als ich voller Trauer und Schmerz war und ihm seinen Wunsch nach S. nicht erfüllen wollte und konnte, bekam ich Vorwürfe und seine Unliebe zu spüren...
Könnt ihr euch solch eine Beziehung vorstellen? Wie dumm ich doch war..unglaublich dumm ...
Nach ein paar Tagen kam er immer wieder zurück und entschuldigte sich. Wie konnte ich mich nur so quälen?
Irgendwann gab ich mir ein Versprechen und teilte ihm mit, dass ich seine Spielchen seelisch nicht mehr aushalten könnte. Ich sagte ihm, dass der nächste Türknall der letzte sein wird. Es verging nicht viel Zeit und es passierte schon wieder. Ich weinte, eine ganze Woche am Stück, mein Herz ertrank in Tränen, es war so schmerzvoll, aber ich wollte endlich für mich da sein.
Er versuchte mich zu erreichen, schrieb mir unendlich viele Entschuldigungen, aber ich hatte mich entschlossen ohne ihn zu leben, dabei war ich so verrückt nach ihm. Ich träumte immer davon das er mein Mann sein wird. Es war sehr sehr schwer, aber ich hielt mein Versprechen...

Nach zwei Monaten lernte ich den letzten kennen. Er half mir in meinem Schmerz, gab mir wieder Hoffnung und überschüttete mich anfangs mit seiner Liebe, die ich so sehr gebraucht hatte. Der davor bekam Wind von der neuen Beziehung, bedrohte und beleidigte mich aufs schlimmste. Das ganze ging sogar so weit das ich eine Anzeige bei der Polizei gegen ihn machen musste...einfach nur krank...
Der letzte zerstörte jedoch alles in mir, er war die Endstation, noch ein schlimmerer Narzisst.
Als unser Ende nahte, hatten wir einen heftigen Streit. In diesem Streit ist ein Satz gefallen, der mich die ganzen letzen Monate beschäftigt, obwohl es einer der wenigen Sätze ohne Beleidigungen war.
Es fielen viele Vorwürfe, auch meinerseits. Ich wehrte mich endlich, weil mich aus meiner Sicht, niemand so schlecht behandelt hatte wie er. Ich teilte ihm dies mit und sagte, dass ich unter diesen Umständen keine Beziehung mit ihm führen könnte.
Er erwiderte nur : Na und! Meine Beziehungen wurden bisher vom mal zu mal immer besser. Geh doch, wer weiß was mich als nächstes erwartet.
Dieser eine Satz geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Wenn ich daran denke, das alle heutzutage so denken wie er wird mir einfach nur schlecht. Wenn jeder alles hinwirft wenn etwas nicht funktioniert, dann möchte ich keine Beziehung mehr. Es gibt nicht den Einen Partner, wir müssen den anderen so lieben lernen wie er ist, weil wir alle Fehler haben, ansonsten können wir den Rest unseres Lebens alleine verbringen. Wir müssen ihn akzeptieren, in seiner Ganzheit und ihn leben lassen, aber wir dürfen auf keinen Fall uns selbst vergessen. Es gibt immer Schwierigkeiten, bei allen, aber solch ein Umgang ist weder etwas mit Liebe noch einer Beziehung zu tun. Es hat nichts damit zu tun....

Diese Beziehungen haben mich nicht nur seelisch krank gemacht und ich verstehe jetzt warum viele so verbittert sind und so viel Unliebe in manchen Beziehungen herrscht.
Ich wünsche allen traurigen und schmerzerfüllten Seelen Kraft, Hoffnung und Liebe für die Seele um wieder sein Herz irgendwann einem Menschen öffnen zu können und ich hoffe für mich, dass ich nun endlich meine Lektion gelernt habe und mich irgendwann davon erholen kann.

Vielen Dank!


Schöne Grüße

Lili

Mein einfacher Tipp:

In Zukunft Finger weg von dominanten Männern und Männern mit narzisstischen Zügen*!

Diese Art Männer suchen sich meistens Frauen, die nicht sehr stabil, nicht sehr selbstbewusst, dafür aber extrem gutmütig und emotional sind -perfekte Opfer.
Als Frau fühlt man sich von der vermeintlichen Stärke jedoch durchaus angezogen, bis man erkennt, dass es sich nur um Dominanz handelt.
Dominanz und Stärke darf man nicht miteinander verwechseln.

*Solchen Männern sind die Wenigsten gewachsen; da müsste man als Frau ständig Kontra geben und die eigenen Grenzen aufzeigen. Sehr anstrengend und aussichtslos.
Es sei denn man ist Psychotherapeutin mit Helfersyndrom.

Arbeite auch an Deinem Selbstwert! Je mehr Du Dir selbst wert bist (und das auch ausstrahlst) desto kostbarer bist Du auch in den Augen des Gegenübers.


Alles Gute!

Liva

Liebe Lili,
nein es gibt auch andere Männer und es muss nicht immer so laufen.
Die Fragen die du dir stellen solltest sind ganz einfach: Warum haben dich gerade diese Männer angezogen? Was hatten sie an sich das dich dazu gebracht hat, trotzdem sie dich schlecht behandelt haben, bei ihnen zu bleiben? Warum konntest du nicht früher gehen?

Darin liegt der Schlüssel solchen Beziehungen künftig aus dem Weg zu gehen. Bewusst oder unbewusst, jeder sucht nach etwas Bestimmten bei einem Partner. Du solltest dich da wirklich ehrlich fragen, was dich an diesen lieblosen Menschen angezogen hat.
Oft gibt es Ereignisse in der Kindheit mit ähnlich agierenden Personen, die noch lange unbewusst dazu zwingen sich genau die Menschen auszusuchen die gerade die Falschen sind.

Zitat:

Oft gibt es Ereignisse in der Kindheit mit ähnlich agierenden Personen, die noch lange unbewusst dazu zwingen sich genau die Menschen auszusuchen die gerade die Falschen sind.

So ist es leider. Man hungert nach Liebe und sucht sich genau diejenigen aus, die nicht lieben können. Wirklich dramatisch.
Die wenigsten Menschen hatten liebevolle Eltern, Liebe, Geborgenheit, Respekt...Darum werden Narzissten immer genug Futter bekommen. Schrecklich ungerecht.
Es geht nicht darum, einen Narzissten zu bekehren oder einen möglichen neuen Partner genau zu inspizieren...
Vielmehr muss man sich für die Liebe entscheiden. Dann wird sie auch kommen.
Da wir alle uns nach Liebe sehnen, denken wir, wir würden damit auch Ja zur Liebe sagen. Aber das tun die wenigsten. Ja zur Liebe zu sagen, bedeutet sich von Menschen abzuwenden, die einem schaden und sich denjenigen zuzuwenden, die respektvoll und achtsam mit einem umgehen. Mir persönlich fällt das alles andere als leicht. In mir drängt es noch immer dort Liebe zu erfahren wo sie nicht ist.
Es liegt also nur an uns selbst. Wir haben die Freiheit uns zu entscheiden. Ich habe mich noch nicht für die Liebe entscheiden können. Es ist schwerer als ich glaubte.

Zitat von Lili Lil:

Er erwiderte nur : Na und! Meine Beziehungen wurden bisher vom mal zu mal immer besser. Geh doch, wer weiß was mich als nächstes erwartet.

Das ist ja ein Alptraum. Was für ein selbstgefälliges A... Ich bin sprachlos. Eines steht fest...Deine Beziehungen können nur besser werden.

Zitat:

Er erwiderte nur : Na und! Meine Beziehungen wurden bisher vom mal zu mal immer besser. Geh doch, wer weiß was mich als nächstes erwartet.

Ja, bewusst verletztend.
Das schöne daran: meistens sagt ein Mensch mehr über sich selbst, als ihm lieb ist.
Zum einen ein Versuch, sich selbst zu trösten, den niemand nötig hat, dessen Beziehungen wirklich befriedigend sind.
Zum anderen eine völlig falsche Vorstellung von Beziehung und Liebe, nämlich eine konsumierende haltung- wollen wir mal sehen, was ich als nächstes konsumieren, empfangen kann. Nicht kapiert dass man selbst dazu beiträgt, wie viel sich aus einer Beziehung zwischen zwei Menschen schöpfen lässt. Statt weiter in die Tiefe zu gehen, geht dieser Mann von einem zum nächsten Menschen und sucht nach Erfüllung. Wird sie aber natürlich nie finden wenn er nichts an seiner inneren Haltung ändert. Es erwartet einen immer nur genau so viel, wie man selbst in sich trägt.
Ein wenig vergleichbar mit einem Menscehn, der kauft und kauft und sich danach leer und unzufrieden fühlt. Schöner ist es eben selbst zu produzieren, zu gestalten, zu erschaffen und zu geben. Das eigene wachsen zu sehen erfüllt, auch wenn es zunächst mehr Mühe macht. Oder gerade weil es Mühe macht.

Hallo ihr lieben=)
vielen Dank für eure hilfreichen Antworten!

@ liva:

Am Helfersyndrom arbeite ich ganz stark, der wird definitiv nicht mehr für psychisch kranke Männer verwendet

Leider habe ich erst jetzt verstanden was wirklich zu tun ist und worauf es ankommt.
Man ist im Nachhinein immer schlauer.

Das Problem mit der Dominanz ist das die Herren sie am Anfang ganz schön zurück gehalten haben, somit konnte ich diese Züge, auch noch durch die zusätzliche Rosa Brille, nicht wahrnehmen. Sobald ich mich fallen gelassen hatte ging es erst los.
In Zukunft werde ich mir viel mehr Zeit nehmen und solchen Männern aus dem Weg gehen.

@samesame
Ja, tatsächlich gibt es da Verbindungen zu meinem Vater. Dinge an denen ich arbeite...
Bei dem ersten beiden habe ich so lange ausgehalten weil ich es nicht wegschmeißen wollte. Ich wollte nicht aufgeben und hatte die Hoffnung auf Besserung, jedoch ohne Erfolg.
Bei dem letzten bin ich sofort gegangen, weil ich wusste das sich nichts ändern wird. Beweis genug waren die ersten beiden Beziehungen.

@zebah

Da gebe ich dir vollkommen Recht. Mein Hunger nach Liebe hat mich dahin geführt, aber führt er uns nicht in jeder Beziehung zu einem Menschen.
Ich kann das gut verstehen. Denn gerade dort wo wir uns behaupten müssen fühlen wir uns hingezogen. Dabei ist es so einfach, wir müssen uns nur für das gute entscheiden und es schätzen. Leichter gesagt als getan...

@alexh

Schlimmer ist wahrscheinlich nur noch Betrug, wobei das dem ja schon nahe kommt.

@ nun

Du sprichst mir aus der Seele. Genau so hatte ich mich auch gefühlt, wie ein Produkt.
Kennst du Menschen die bei einem kaputten Fernseher drauf schlagen anstatt zu schauen was ihm fehlt? So fühlte es sich an. Am Ende wurde er sogar einfach weggeschmissen..

Leider bekomme ich heutzutage den Eindruck das sich diese Haltung mittlerweile zum Trend entwickelt hat. Es ist so viel einfacher sich zu trennen statt daran zu arbeiten. Dann hat man ja heute, dank dem Internet, Zugriff auf die gesamte Welt um den passenden Partner auszuwählen. Warum sich also mit jemanden abquälen wo es nicht glatt läuft, wo es doch Millionen andere mögliche Partnerinnen gibt, wo es mit Sicherheit auf ewig reibungslos laufen wird
Hat, wie du schon sagst, absolut gar nichts mit Liebe zu tun.

Übrigens hatte der Herr nach 2 Wochen eine Neue. Ich hätte sie am liebsten gewarnt, aber ich wusste das ich dadurch nur als Idiot da stehen würde. Ich lies ihr die Erfahrung, sie hätte eh nicht auf mich gehört.:/
Die Trennung kam nach 3 Monaten.
Er steigert sich.

Schöne Grüße

Lili

Zitat von lili lil:

Leider bekomme ich heutzutage den Eindruck das sich diese Haltung mittlerweile zum Trend entwickelt hat. Es ist so viel einfacher sich zu trennen statt daran zu arbeiten. Dann hat man ja heute, dank dem Internet, Zugriff auf die gesamte Welt um den passenden Partner auszuwählen. Warum sich also mit jemanden abquälen wo es nicht glatt läuft, wo es doch Millionen andere mögliche Partnerinnen gibt, wo es mit Sicherheit auf ewig reibungslos laufen wird

Das kommt von unserem Gesellschaftsbild. Die Partnerschaft muss der Himmel sein,in dem es nie regnen oder gewittern darf. Rosarote Harmonie. Das entwickelt natürlich eine Erwartungshaltung, die völlig überzogen ist. Und wenn es dann doch mal kracht, kann man ja überall lesen, dass diese Partnerschaft dann gleich unglücklich ist, von Anfang an zum Scheitern verurteilt war, dass der Eine den Anderen dominiert...etc,etc. Das führt dann zu Trennungen wegen einem Fliegensch...dies widerum kann dazu führen, dass der Verlassene die Schuld nur bei sich sucht, der Meinung ist, er sei beziehungsunfähig, Angst bekommt, sich nicht mehr binden zu können usw. Der Verlassende stürzt sich blind in die nächste Geschichte und stellt dann irgendwann fest, dass es auch in der neuen Beziehung Probleme gibt, wendet sich wieder Anderen zu usw. Ich denke, es liegt viel daran, dass die Gesellschaft keine Werte mehr hat und nicht in der Lage ist Standpunkte auch mal zu vertreten. Manchmal habe ich den Eindruck, ich versteh die Welt nicht mehr....