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Vor 1,5 Jahren getrennt- vermiss Ihn sehr sehr doll

B
Hey,
ich habe mich vor ca. 1,5 Jahren von meinem Freund getrennt, da er mich mehrmals angelogen hat, eigentlich immer ich diejenige in der Beziehung war die diese gestaltet hat (das hat sehr viel Kraft gekostet) und ich immer alleine war wenn es mir schlecht ging und bei diesen Situationen immer alleine durch musste, wo ich mir Trost und Halt gewünscht hätte.
Seit der Trennung versuche ich so gut es geht durch den Alltag zu kommen, aber es gelingt mir nicht gut.
Ich vermisse die Zweisamkeit, sein Lachen, mit Ihm zu reden, mit Ihm die Welt zu entdecken, mit Ihm einzuschlafen und morgens neben Ihm aufzuwachen....
Gerade bin ich an dem Punkt wo ich mich frage hat er sich neu verliebt? hat er schon eine neue Freundin?. Ich frag mich das die ganze Zeit und ich frag mich ob es gut ist eine Antwort darauf zu kennen oder ob es besser ist es lieber nicht zu wissen. Auf seinem Facebook-Profil (das ich selber seit einem Jahr nicht mehr angeschaut habe) steht nichts, hab jemand anderen gefragt, die Person hat dann für mich nachgeschaut.
Ich bin hin und hergerissen, ob ich Ihm eine Mail schreiben soll und einfach direkt fragen soll oder ob ich es besser lassen sollte. Ich hab es jetzt fast ein Jahr ausgehalten Ihm nicht mehr zu schreiben, auch weil ich das Gefühl habe Ihm geht es gut ohne mich, nur jetzt kommt diese Frage in mir hoch und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Es ist auch schwierig für mich, dass ich so an Ihm hänge und Ihn jeden Tag vermisse und an Ihn denke. Hab mich ca. 1 Jahr lang mit verschiedenen Sportarten zugedeckt, mach eigentlich gerne Sport und ich dachte so wieder mehr Lebensfreude und Ablenkung zu bekommen, aber es hat nicht gut funktioniert.
War hier jemand schon mal in einer ähnlichen Situation, auch mit so einer langen Trauerzeit und so starkem Vermissen? Hat jemand vielleicht einen Rat für mich? Hab das Gefühl ich komm über diese Trennung nicht hinweg, ich wünschte er wäre jetzt einfach bei mir und alles wäre gut

15.03.2016 00:07 • x 2 #1


W
Hallo!

Ich frage mich Folgendes: wenn Du Dich von ihm getrennt hast, weil er Dich mehrmals angelogen hat, in der Hauptsache Du die Beziehung gestaltet hast, er nicht für Dich da war, wenn es Dir schlecht gegangen ist, usw. - hast Du nun die Hoffnung, er könnte das alles abgelegt haben, so daß es nun anders laufen würde? Oder geht es eher um eine Eifersucht im Hintergrund (also daß er eine andere Freundin haben könnte)?
Es könnte auch sein, daß Du gleichsam rückwirkend, durch den zeitlichen Abstand, etwas idealisierst, die Liebe und das Positive präsent sind, das Negative (die Trennungsgründe) hingegen in den Hintergrund gerückt ist und quasi nicht mehr empfunden wird.
Oder erscheint Dir das Negative nach der doch recht langen Zeit nicht mehr sooo negativ und hat kein solches Gewicht mehr?

Jedenfalls hast Du offensichtlich noch immer ziemlich viel Sehnsucht nach ihm. Dich bei ihm zu melden ist daher eine ziemlich riskante Angelegenheit. Denn Deine Gefühle würden wahrscheinlich in jedem Fall wieder voll und ganz ausbrechen. Entweder im Sinne einer großen Enttäuschung, falls er bereits eine andere Freundin hätte oder er Dir gar nicht antworten würde oder nur ganz kühl. Oder Du würdest, bei irgendwelchen positiven Signalen, sogleich große Hoffnung schöpfen ... und dann würde womöglich alles wieder von vorne beginnen.
Andererseits könnte es aber natürlich sein, daß es ihm ähnlich ergeht wie Dir. Das läßt sich nicht sagen, und daher sind solche radikalen Kontaktabbrüche auch nicht eben die beste Idee. Weil immer eine große Ungewißheit bleibt, die einen - so wie bei Dir - über Jahre beschäftigen kann.

Hier konkret etwas zu raten ist sehr schwer. Es muß Dir jedenfalls klar sein, daß es ein echtes Risiko ist, wenn Du Dich meldest und Du wirklich mit allem rechnen mußt: von andere Freundin über Ablehnung bis hin zu einem neuerlichen Liebesausbruch. Und Du solltest Dich ernsthaft fragen, ob Du allen diesen Möglichkeiten gewachsen bist. Andererseits jedoch lebst Du, meldest Du Dich nicht, vermutlich noch längere Zeit in dieser Ungewißheit weiter, was auch nicht eben sehr angenehm ist.
Es wird daher nichts anderes bleiben, als daß Du für Dich die Dinge einmal klar abwägst. Also in dem Sinne, womit Du besser zurechtkommst: mit der Ungewißheit oder mit einer möglichen schweren Enttäuschung (oder auch einem neuerlichen Liebesausbruch, der Dich unter Umständen, wenn Ihr Euch nicht verändert habt, wieder dorthin führt, wo Du bereits gewesen bist).

Liebe Grüße

15.03.2016 02:27 • x 1 #2


A


Vor 1,5 Jahren getrennt- vermiss Ihn sehr sehr doll

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B
Lieben Dank für deine Worte und die konstruktive Antwort!
Ich glaube es geht bei mir um Eifersucht, Sehnsucht, Hoffnung, nicht aktzeptieren wollen.
Wir hatten nach der Trennung noch für eine gewisse Zeit Kontakt und da hat er mir geschrieben, was er jetzt alles macht (hat mir von Unternehmungen erzählt) und dass er jetzt kommunikativer wäre als früher. Das hat mich so umgehauen als er mir das erzählt hat, weil ich mit ihm da oft drüber geredet habe, dass mir das in der Beziehung fehlt. Ich trenne mich und Monate später hat er sich verändert - ein harter Schlag der mir jetzt noch sehr weh tut und ich versteh es nicht.
Ich glaube du hast recht, dass ich etwas idealisiere was nicht ist und was nie sein wird, aber das kommt in meinem Verstand nicht an, seit 1,5 Jahren kommt das in meinem Kopf nicht an und die Zeit ist sooo lange und die Jahreszeiten vergehen so langsam. Zu Weihnachten, zu Ostern, zum Geburtstag - immer frag ich mich ob ich Ihm schreiben soll und zwing mich dann es nicht zu tun, mich zu schützen vor Ablehnung und schmerzhaften Antworten.
Nur es ist genauso schlimm Gefühl nicht äußern zu können, sie für sich behalten zu müssen, weil es besser sein soll. Mein Herz sagt mir warum soll ich ihm nicht endlich sagen, dass ich ihn sehr vermisse? warum soll ich es weiter für mich behalten? selbst wenn es sinnlos ist, vllt geht es einem besser wenn es raus ist und der andere klar zu verstehen gibt dass es keinen Sinn hat - nur ich weis dass er nicht der Mann der klaren Worte ist, was auch immer sehr schwer ist für mich.
Kann es sein, dass man manchmal erst ganz ganz oft auf die Schnauze fallen muss bis man los lässt? Da ist nur die Angst, dass wenn man zu oft auf die Schnauze fällt, es einen bis ins innerste kaputt macht. Was ist richtig und was ist falsch?
Ich finde eines der schwersten Dinge im Leben ist es, eine Entscheidung zu treffen und dahinter zu stehen, wenn das Vermissen und die Sehnsucht nach dem anderen nicht stirbt und einen immer wieder ins wanken bringt.

15.03.2016 15:03 • #3


G
Ich bin mir gar nicht mal sicher das du IHN vermisst, sondern das du eine BEZIEHUNG vermisst.

Wer möchte mit jemanden zusammen sein, der für einen selbst nicht da ist, die Beziehung nicht mitgestaltet und einen anlügt? Ich denke, da er dein letzter Partner war und du seit 1,5 Jahren Single bist, ist es normal das du ihn an deiner Seite siehst - weil halt kein anderer da ist.

Schau nach vorn und guck dich draußen um, da wird der eine sein, der genau zu dir passt.

Alles Gute, Grace

15.03.2016 16:54 • x 3 #4


W
Hallo!

Also so ganz ernst sollte man es nicht nehmen, was jemand nach der Trennung erzählt. Es ist ja oft so, daß sich der Betreffende in ein besseres Licht stellen will und dann plötzlich genau so ist, wie der frühere Partner es sich gewünscht hätte. Zum einen kann es sein, daß er einfach vermißt werden will, zum anderen auch, daß so dem anderen quasi von Hintenherum suggeriert werden soll, er seie verantwortlich für das frühere Verhalten und damit selber schuld. Bei manchen kann das sogar soweit gehen, wenn sie es dem anderen zeigen wollen, daß sie eine neue Beziehung eingehen und dann eine Zeitlang genau das spielen, was der frühere Partner sich gewünscht hätte (vor allem, wenn der ihn noch im Blickfeld hat).
Natürlich kann es sein, daß sich jemand wirklich verändert hat, aber es kann auch lediglich eine Behauptung mit Hintergedanken sein. Jedenfalls kann man sich auf solche Aussagen nicht verlassen.

Es kann auch vorkommen, wie es offensichtlich bei Dir war, daß man gleichsam an jemanden hängenbleibt, den man aufrichtig geliebt hat. Die Gefühle, die Liebe entwickeln eine Eigendynamik, und dagegen kommen Verstandesargumente, ja nicht einmal schlechte Erfahrungen an. Waren die Gefühle wirklich tief, war man sich vor allem seelisch sehr verbunden, dann bleibt man gewissermaßen in diesem Zustand stehen, während das Leben ansonsten weiterläuft. Die Zeit vergeht zwar, aber die Gefühle bleiben.

Wie gesagt, ob es besser wäre, Dich bei ihm zu melden oder nicht, das ist wirklich eine sehr schwierige Entscheidung, die nur Du selber treffen kannst. Denn es kann natürlich sein, daß man noch einmal so richtig enttäuscht wird, darauf muß man vorbereitet sein. Das kann aber letztlich durchaus auch ein heilsamer Schock sein, überhaupt wenn man noch Hoffnungen hegt. Auf der anderen Seite: Meldet man sich nicht, obwohl man sich immer wieder sehnt danach, und das über lange Zeit, so kann es sein, daß man sich über Jahre hin mit der Frage quält: Was wäre gewesen, wenn ...? Denn es kommt natürlich auch vor, daß durchaus beide noch Gefühle haben füreinander, aber beide zu stolz und zu stur sind, um von sich aus den Kontakt aufzunehmen.
Einfach ist die Situation jedenfalls wirklich nicht. Und ich kann Dir leider auch nichts raten. Denn beides kann sowohl richtig als auch falsch sein. Das läßt sich nicht beurteilen.

Liebe Grüße

16.03.2016 05:22 • x 2 #5


A
Hallo,

wie geht es Dir heute, ich weiß was Du meinst, ich bin nach 21 Jahren von meinem Mann einfach so im Stich gelassen worden. Und das härteste Ist, er war meine erste große Liebe in der Schule und wir waren 2 Jahre damals zusammen, ich habe dann später einen anderen geheiratet war aber nach einem Jahr wieder geschieden.
Dann habe ich meinen Mann durch Zufall wieder getroffen und es hatte sofort wieder gefunkt von beiden Seiten.
Und jetzt verbinde ich dieses weg gehen von mir, wie das verlassen werden wie beim ersten mal. Er meint er liebt mich seit Jahren schon nicht mehr, das war hart, er wäre nur geblieben der Kinder wegen, und wir MÜSSTEN uns jetzt trennen. Er hat definitiv keine andere, ich bin ihm einfach egal!
Es tut so weh, wie nichts auf der WElt und schon wieder bin ich m heulen.
Ich hoffe Dir geht es besser als mir, ich Glaube wir dürfen an einer Beziehung nicht festhalten, die einer innerlich schon längst beendet hat.
Auch wenn es weh tut, irgendwie suchen wir doch einen Mann der alles mit einem teilt, die guten und die schlechten Tage und der keinen der sich einfach verp...., nur wenn mal Probleme auftauchen.
Ich bin zur Zeit einfach enttäuscht! Wütend und einfach alles!

16.03.2016 08:46 • x 3 #6


_Tara_
Zitat von Grace_99:
Ich bin mir gar nicht mal sicher das du IHN vermisst, sondern das du eine BEZIEHUNG vermisst.

Ich sehe das, wie Grace.
Du vermisst das Gefühl, in einer Beziehung zu sein, jemanden zu haben, der für Dich da ist, der abends auf dem Sofa Deine Hand hält, Dir bei Problemen zur Seite steht...u.w.s. Und all diese Sehnsüchte projizierst Du in Deinen Ex hinein, weil Du seit der Trennung bisher leider keinen neuen Partner gefunden hast.
Dein Ex hat Dir in der Realität das alles, was Du gerade vermisst, ja gar nicht gegeben. Deswegen hast Du die Beziehung ja beendet.

Ich würde mich an Deiner Stelle nicht bei ihm melden, weil Deine Sehnsucht meiner Meinung nach eben gar nichts mit ihm als Person zu tun hat.
Schau lieber, dass Du ein bisschen mehr Zufriedenheit und Erfüllung in Dein Leben bringst. Geh' raus mit Freunden, tu etwas für Dein Selbstwertgefühl, vielleicht suchst Du Dir ein neues Hobby, fängst einen Sport an?
Und dann halte die Augen auf und schaue nach einem passenden Partner, der die gleichen Vorstellungen von einer Beziehung hat, wie Du...

16.03.2016 09:08 • x 2 #7


B
Lieben Dank für eure Antworten, sie bringen mich zum nachdenken und ich fühl mich nicht so einsam damit.
@whynot60 du sprichst mir damit aus der Seele Es kann auch vorkommen, wie es offensichtlich bei Dir war, daß man gleichsam an jemanden hängenbleibt, den man aufrichtig geliebt hat. Die Gefühle, die Liebe entwickeln eine Eigendynamik, und dagegen kommen Verstandesargumente, ja nicht einmal schlechte Erfahrungen an. Waren die Gefühle wirklich tief, war man sich vor allem seelisch sehr verbunden, dann bleibt man gewissermaßen in diesem Zustand stehen, während das Leben ansonsten weiterläuft. Die Zeit vergeht zwar, aber die Gefühle bleiben. Irgendwann hat mir mal jemand gesagt, dass ER mir auch viel gegeben haben muss, weil ich so sehr an ihm hänge und im Nachdenken hab ich gemerkt, ja das stimmt. Leider hab ich auch gemerkt, dass ich für ihn schwärme, schon von Anbeginn der Beziehung, und das ist vielleicht auch ein Problem, was das los lassen vllt auch sehr schwer macht. Über den heilsamen Schock denk ich immer noch nach, weil ich mich kenne und sehr schlecht die Hoffnung aufgeben kann, vllt würde das gut tun zu wissen, dass es nichts bringt zu hoffen, aber dann gibt es ja noch diese märchenhafte Vorstellung vielleicht sieht man sich nach Jahren wieder und dann gibt es doch noch ein Happy End (ich weiß, total dumm, aber der Gedanke ist da).
@Amy1609 das tut mir sehr sehr leid, dass es in deiner Partnerschaft so gekommen ist! Das muss schrecklich sein, wenn man lange Jahre liebt und vertraut und der Partner sagt einem einfach nicht die Wahrheit, das ist so traurig.
Der Sport hat leider bei mir nicht so gut gewirkt, hab im letzten Jahr fünf neue Sportarten ausprobiert und es hat mich zwar durch die Woche getragen, hat mir auch nicht geschadet, bin auch kein Sportmuffel und probier gerne neues aus, aber die Lebensfreude kam dadurch nicht zurück. Und wenn ich bei Freunden bin, dann gehen meine Gedanken auch immer zu ihm. Für mich war er nicht nur mein Partner sondern auch mein bester Freund, weil ich mich so verbunden fühlte und es auch irgendwie immer noch so fühle.
Wie kann man denn das Selbstwertgefühl noch stärken, abgesehen von Sport und mit Freunden was machen? Weis jemand noch was?

16.03.2016 23:17 • #8


W
Hallo Blümchen!

Ich will Deine Hoffnungen ja nicht auch noch schüren - aber dieser Gedanke, vielleicht sieht man sich nach Jahren wieder ... ist gar nicht so dumm. Denn das ist auch die einzige Chance, die es gibt. Kommt man gleich wieder zusammen (oder relativ bald), hat man sehr bald mit denselben Problemen zu kämpfen. Begegnet man sich nach Jahren wieder und haben sich beide einigermaßen verändert bzw. entwickelt, kann es anders aussehen (muß aber natürlich nicht).
Aber selbstverständlich ist das nicht etwas, auf das man warten sollte. Denn so etwas ist natürlich der Ausnahmefall. Und es kommt auch darauf an, ob die Liebe damals sozusagen ihr natürliches Ende gefunden hat oder es aus Gründen, die nichts mit der Liebe zu tun hatten, zu einer Trennung gekommen ist, die Gefühle füreinander also nicht bereits versandet waren.
Naja, und ein bißchen Schwärmerei gehört zur Liebe wohl dazu - allzu nüchtern sollte man die Dinge auch wieder nicht betrachten ...

Ich weiß nicht, ob Dein Selbstwertgefühl wirklich so am Boden ist, daß Du es unbedingt stärken mußt. Aber was auf alle Fälle immer gut ist, ist, etwas Neues zu entdecken und zu machen, etwas, das einen auch geistig fordert. Und natürlich muß es einen auch interessieren. Etwas nur zur Ablenkung zu machen oder weil andere dazu raten, wird nicht viel helfen. Worauf es ankommt, ist, daß es einen wirklich interessiert und man dabei zumindest eine gewisse Erfüllung findet und Erfolgs- und Glücksmomente erlebt. Etwa ein Musikinstrument lernen oder eine Sprache oder sich mit sonst irgend etwas Neuem beschäftigen.

Liebe Grüße

17.03.2016 00:49 • x 1 #9


F
Wow blümchen, du hast echt gut in Worte gefasst, was ich auch fühle! Bei mir ist es nur andersrum, sie ist ein mädel und wir sind seit einem Jahr getrennt, ich hab auch keinen kontakt mehr, aber ich denke noch so oft an uns, meine Gedanken wandern häufig zu ihr. Hab mich schon gefragt, ob so ne Sehnsucht nach nen Jahr noch normal ist. Schön zu wissen, dass es nicht nur mir so geht! Bin auch fast jeden Tag in Versuchung ihr zu schreiben, habs bisher aber noch nicht gemacht, denn mich hält immer zurück, dass sie mir sagte sie liebe mich nicht mehr. Das hat mich damals sehr verletzt, aber vergessen ist sie trotzdem nicht...

17.03.2016 01:21 • x 1 #10


L
Hallo Blümchen,
Ihr Lieben,

ich denke dass beide Hauptargumente zutreffen, wenn man lange mit Trennungsschmerz beschäftigt ist:
Der andere war mir besonders nah, ich habe ihn sehr geliebt,
und bin dadurch einige Zeit unfähig mich in einen anderen zu verlieben.
Eine nahe Beziehung vermisst man eben länger, die Beziehung an sich natürlich auch.
Mein schlimmster Liebeskummer
begann vor über einem Jahr, und je
mehr ich meinen Verstand eingeschaltet habe, um so besser wurde ich damit fertig, ihn in meinem Herzen nach hinten zu
schieben und vorne Platz zu machen
für alle Menschen die mit mir in
Verbindung sind, und sich quasi n i
c h t trennen bzw. nicht getrennt haben.
Ich habe alles von ihm weggetan und sogar Gewohnheiten geändert,
um mich wieder auf mich selbst zu besinnen.
Im Nachhinein sehe ich bei mir auch die Neigung zum Helfersyndrom,
dass es den Menschen die ich liebe,
gut gehen soll. Er ist aus gesundheitlichen Gründen beruflich im Umbruch, zusätzlich zu den Altlasten aus seinem Privatleben und hat sich von mir zurückgezogen.
Mir wichtig erscheinende Infos hab ich ihm zukommen lassen, wir
haben alle paar Monate beruflich miteinander zu tun.
Inzwischen hat er eine andere, die ihm nicht zu nah kommen kann, mit verschiedene- Wohnung- sogarWohnorte- Wochenend
Beziehung, was mir auf die Dauer so nicht gefallen hätte.
Seitdem lasse ich ihn los und konzentriere mich sehr auf die Menschen, mit denen ich ständig in
Verbindung bin.
Mein über zwei Jahre von mir getrennter Mann will dass wir wieder zusammenkommen und ich
bin bereit an unsere alte Liebe anzuknüpfen. Durch unsere gemeinsame Tochter haben wir uns immer wieder gesehen.

Ich wünsche Dir, dass Du nach eineinhalb Jahren abschließen kannst und vorne in Deinem Herzen wieder viel Platz machen kannst für in Deinem Leben wirklich anwesende Menschen !

Alles Liebe ...

17.03.2016 08:48 • x 1 #11


B
Danke für eure lieben Worte! Ich nehme wichtiges von euch mit:
Etwas nur zur Ablenkung zu machen oder weil andere dazu raten, wird nicht viel helfen. Worauf es ankommt, ist, daß es einen wirklich interessiert und man dabei zumindest eine gewisse Erfüllung findet und Erfolgs- und Glücksmomente erlebt.
je mehr ich meinen Verstand eingeschaltet habe, um so besser wurde ich damit fertig, ihn in meinem Herzen nach hinten zu schieben und vorne Platz zu machen
Ich hoffe ich kann diese Worte in die Tat umsetzen und jeder der sie ebenfalls für hilfreich empfindet auch! Das ist so ein verdammt harter Weg dahin zu kommen. Vor ca. 4 Wochen hatte ich einen Rückschlag, ich hatte es geschafft für ein knappes Jahr die Fotos und Briefe von Ihm in einer Kiste zu lassen, vor vier Wochen war die Sehnsucht und das Vermissen dann so groß, dass ich die Sachen wieder hervor geholt habe und sogar die ganzen Liebesbriefe gelesen habe, einfach damit er noch ein Stück bei mir ist. An solchen Punkten frag ich mich immer, ob ich je voran kommen werde, Ihn jemals loszulassen.
@findeichtoll Wie machst du das so im Alltag wenn die Gedanken an sie kommen, kannst du das schnell aus deinem Kopf wischen? Ich tue mir dabei sehr schwer

18.03.2016 01:34 • #12


W
Hallo Blümchen!

Ich glaube, das Grundproblem ist wohl, daß Ihr Euch zwar physisch getrennt habt, aber nicht seelisch. Zumindest Du Dich nicht von Deinem Ex.
Wie schon einmal gesagt, ist es dann so, als wäre die Seele woanders, und das verändert dann auch das Alltagsempfinden. D. h., auch wenn man etwas macht oder erlebt, das eigentlich ein Grund zu Freude und Glück wäre, spürt man es nicht so wirklich, es wirkt nicht in die Tiefe, weil dort sozusagen noch die Liebe sitzt und vor sich hin trauert. Und das ist tatsächlich ein ziemliches Problem, weil man sich ja nicht durch einen Willensakt davon befreien kann, um wieder zu seiner Empfungungstiefe zu finden.
Manchmal wohnt der Liebe ein solcher Zauber inne, auch wenn es irrational erscheinen mag, daß man diesen nicht so schnell wieder los wird. Man kann zwar allerhand verdrängen, aber das bedeutet nicht, daß es auch weg ist.
So, wie in den Liebesbriefen noch ein Stück von ihm bei Dir ist, so ist auch Dein Ex innerlich gewissermaßen noch bei Dir.
Vielleicht würde es Dir helfen, wenn Du irgend etwas machst, das die Trennung, auch die seelische, symbolisiert, irgendeine Art von Ritual. Das mag sich zwar sonderbar anhören, aber eine solche visualisierende, symbolische Aktion hat oft eine beträchtliche Wirkung und hilft jedenfalls mehr als sich lediglich abzulenken oder sich dieses und jenes zu denken, das gegen den Ex oder die Beziehung spricht. Vielleicht gelingt es Dir auf diese Weise, ihn loszulassen.

Liebe Grüße

18.03.2016 04:43 • x 3 #13


B
Hallo wyhnot60, ich bin verblüfft und gleichzeitig sehr dankbar, dass du meine Situation so gut verstehen kannst! Über die physische und seelische Trennung hab ich noch gar nicht nachgedacht und ich glaube du hast Recht, dass ich mich seelisch noch nicht von Ihm gelöst habe.
Die Idee mit dem Ritual klingt wirklich etwas seltsam, aber vielleicht ist es ja ein Schritt in die richtige Richtung und ich kann es nur dann wissen ob es so ist wenn ich es ausprobiere. Eine Sorge hab ich allerdings dabei und zwar ist es ja so das Ritual wäre ja Schritt Nr.2, vor Schritt Nr.2 gibt es ja noch Schritt Nr.1, dieser wäre ja „ich lasse ihn los und möchte mein Leben ohne Ihn leben“. Das Problem ist, ich schaffe Schritt Nr.1 nicht in meinen Kopf zu bekommen, in meinem Kopf ist „ich möchte Ihn nicht loslassen, ich möchte nicht, dass er geht, ich möchte/kann nicht ohne Ihn glücklich sein, ich hab Ihn trotz der vielen Verletzungen sehr sehr lieb“. Das klingt total dämlich, aber die Gedanken/Haltung geht nicht aus mir raus. Kennt das noch jemand?
Kann ich dann überhaupt schon Schritt 2 gehen? Oder bin ich da gerade auf dem Holzweg mit meinem Gedankengang?

18.03.2016 14:05 • #14


M
Hallo,

ich kann deine Gedanken so gut nachvollziehen!
Bei mir ist die Trennung nun auch 1 Jahr her und ich hänge auch komplett fest. Ich habe mich auch physisch getrennt, aber seelisch noch nicht.
Und wie du beschreibt, geht es mir beim Schritt Nummer 1 genauso: ich möchte mein Leben ohne ihn nicht leben und kanns mir auch absolut nicht vorstellen, dass er irgendwann aus meinem Leben komplett verschwunden sein soll. Er muss in meinem Leben bleiben, damit ich auch glücklich werde.
Total dummer Gedanke, aber das fühl ich leider seit einem Jahr.

Ich begründe meine wirren Gedanken damit, dass ich im Vergleich zu vielen anderen Beziehungen und Dynamiken, die in einer Beziehung herrschen, unser Verhältnis als etwas sehr sehr Besonderes sehe. Wenn ich mich mit Beziehungen aus meinem Bekannten- und Freundeskreis vergleiche, sehe ich direkt, dass wir etwas Schöneres hatten. Und habe auch stark das Gefühl, dass er das auch so sieht. Und dieses Gefühl, dass er das auch so sieht, lässt mich da total an ihm hängen und an uns glauben, dass wir wieder zueinander finden werden, weil wir uns wirklich perfekt ergänzt haben und das kann ich auch nach einem Jahr der Trennung sagen. (die Trennung hatte andere Gründe, auf die ich jetzt nicht eingehen möchte)

Ist es denn bei dir auch so, dass du noch immer nach, nach der langen Zeit, sagen kannst, dass ihr perfekt gepasst habt und du deswegen denkst, dass ihr wieder zueinander finden müsst? Oder was ist es genau bei dir, dass das Loslassen so schwierig macht?

Ich frag mich auch oft, ob dies normal ist oder ob mit mir selber etwas nicht stimmt. Mein Leben ist stagniert und ich kann meinen Alltag nicht mehr meistern - gerade gestern hatte ich wieder eine Heulattacke, welche ich sowieso in Regelmäßigen Abständen habe.

Würd mich über deine Antwort freuen.

Grüße

18.03.2016 15:02 • #15


A


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