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Während Auslandsaufenthalt verlassen, Herz gebrochen

M
Hallo Zusammen,

so wie einige hier habe ich bereits einige Beiträge gelesen und viele Ähnlichkeiten zu meiner Situation gesehen. Trotzdem möchte ich meine Geschichte mit euch teilen und ehrliche Meinungen lesen.

Das Jahr 2016:
Meine Noch-Ehefrau (damals 21, heute 29) und ich (damals 20, heute 28) lernten uns kennen und es war einfach perfekt. Wir haben uns zu Beginn nur am Wochenende treffen können, da ich auf Grund meines Berufes (Soldat) nicht dort gearbeitet habe wo ich gelebt habe.
Jedes Treffen hat mein Herz höher schlagen lassen und ich habe relativ schnell gemerkt, dass ich mich in sie verliebt habe. Sie hat mir Selbstvertrauen gegeben und ich habe mich bei ihr immer geliebt, geborgen und sicher gefühlt. Sie ist meine erste Partnerin.

Ich habe sie was eine Sache betrifft von Anfang an belogen. Ich sagte, ich sei noch Jungfrau. Das hat aber nicht gestimmt, jedoch konnte und wollte ich es ihr anfangs nicht sagen (unschönes erstes Mal das ich am liebsten vergessen würde). Sie war die erste weibliche Person die sich wirklich für mich interessiert hat und das wollte ich nicht direkt versauen.
Ich habe eigentlich erwartet, dass sie mich rausschmeißt und unsere frische Beziehung beendet. Sie war aber so stark und hat ihren heulenden Freund in den Arm genommen. Diese Reaktion hat mich umgehauen. Sie hat unglaubliche Stärke bewiesen.

Ich habe ihr von Anfang an gesagt, dass ich eines Tages in München arbeiten möchte. Bis heute ist dem (noch) nicht so, dazu später mehr.

Über die Jahre hinweg waren wir das aktivste Pärchen das wir kannten. Wir haben zusammen unzählige Kilometer geschrubbt, sei es per Auto, Bahn, Flugzeug, Fahrrad oder einfach zu Fuß. Wir haben gemeinsam Städte angeschaut und haben so viel erlebt. Unsere Beziehung wurde immer intensiver, ich bin dann sogar bei ihr eingezogen. Davor habe ich bei meiner Family gewohnt, Entfernung zu ihr ca 5km.

Die Themen wie Kinder bekommen, eine größere Wohnung oder ein Haus kaufen und eine Hundedame zu uns holen standen relativ früh im Raum. Vor mir hatte sie keine Bezieheung mit der sie sich vorstellen konnte, sich jemals eine Familie zu wünschen. In mir hat sie jedoch etwas gesehen, das ihr Kraft gegeben hat dran zu bleiben.

Ich kann nicht mehr genau sagen ab wann die ganzen Probleme und Streitigkeiten losgingen. Ab einem gewissen Zeitpunkt in unserer Beziehung war sie nicht mehr wirklich glücklich. Der Alltag hat sich eingependelt und es war anstrengend für sie, nur eine Wochenend-Beziehung zu führen. Für mich war das nicht so das Problem, da ich nach der Schule direkt zur Bundeswehr bin und mich daran gewöhnt habe, Freunde und Familie nur am Wochenende zu sehen. Rückwirkend der größte Fehler.

Im Jahr 2018 ist sie auch Soldat geworden. Sie war anfangs Deutschlandweit unterwegs, somit war sie jahrelang auch nur am Wochenende zuhause. Ich denke, die Tatsache, dass ich mich damals habe immer noch nicht heim versetzten hab lassen, war zu dem Zeitpunkt erstmal nicht mehr so das Problem da sie selbst nur am Wochenende daheim war.

Im Juli 2020 haben wir geheiratet. Corona hat uns die Planung der Hochzeit extrem erschwert. Wir konnten nicht so heiraten und feiern wie wir es gerne gehabt hätten. Ich war auch so blöd um bin am Abend vor der Hochzeit abgehauen. Ich war angetrunken und habe meinen Trauzeugen mit meinen Geschwistern so ehrlich über sie reden hören wie noch nie zuvor. Da ich nicht im Raum war haben alle Sachen gesagt, die mir niemand direkt gesagt hätte.
Anstatt zu ihr zu stehen bin ich nach Hause gelaufen, habe meinen Autoschlüssel geholt und bin losgefahren. Meine Partnerin ist mir nachgelaufen und halb vors Auto gelaufen. Ich habe nicht angehalten und bin weggefahren. Ich würde mich selbst am liebsten dafür Ohrfeigen, das könnt ihr mir glauben. Am Hochzeitstag selbst sagte sie mir Lieber eine gescheiterte Ehe als am Hochzeitstag verlassen zu werden. Kein guter Start in eine Ehe

Unsere Flitterwochen verbrachten wir in unserem Hotel in Österreich sowie in Hamburg. Ebenfalls sind wir zusammen mit einem Heißluftballon durch die Lüfte gefahren. Es war unglaublich uns sie hat glücklich gewirkt, ich war es definitiv.

Zu dem Zeitpunkt hat sie immer wieder erwähnt, dass sie nicht mehr so glücklich sei und wir in unsere Beziehung bzw. Ehe nur noch so neben her leben würden. In unserer Wohnung wäre es mehr wie in einer WG statt bei einem frisch verheiratetem Pärchen. Verhalten hat sie sich jedoch anders. Wir haben immer noch viel zusammen erlebt und sie wirkte glücklich. Sie hat immer viel gelacht, wir haben viel gekuschelt und waren beide sehr bedürftig nach Nähe.

Was das S. betrifft ist von Anfang an viel schief gelaufen. Sie hat mir früh gezeigt und gesagt, was sie brauchen würde. Ich konnte ihr das nicht geben, so sehr ich es auch probiert hatte. Es war einfach nicht meine Art!
Die ganzen Jahre hat sie was das Thema betrifft eingesteckt, zurückgesteckt und war definitiv nicht zufrieden damit (hat sie öfter so gesagt). Gewirkt hat es jedoch ganz anders - sie war oft mit ganzem Körpereinsatz bei der Sache. Ich habe mich gerne auch NUR um sie gekümmert.

Springen wir ins Jahr 2022:
Sie hat seit ca. 3 Jahren mit einer Depression zu kämpfen und ich habe gemerkt, dass sie sich verändert hat. Gefühlsmäßig ist sie relativ kalt geworden, körperlich war sie wirklich oft krank. Es ging ihr nicht gut.
Ich, immernoch nicht zu Hause stationiert (sie mittlerweile schon), lebe immernoch das gleiche Leben wir schon vor Jahren. Nur am Wochenende daheim, unter der Woche 150km weg. Ich kann mir selber nicht erklären, warum ich es bevorzugt habe, unter der Woche allein auf ner Bude zu sitzen und zu zocken statt bei meiner EHEFRAU zu sein.
Ich habe die Zeit genutzt und mich seit 2017 über Abendschulen weitergebildet. Erst habe ich die mittlere Reife nachgeholt, dann eine Ausbildung abgeschlossen und im Oktober 2022 habe ich den Wirtschaftsfachwirt abgeschlossen.

Im September wurde ihr alles zu viel und sie hat mich rausgeschmissen. Sie hat so viel Kraft und Energie in unsere Beziehung und Ehe gesteckt, ich jedoch habe nicht so viel getan. Ich war mir ihrer zu sicher, habe sie nich so wertgeschätzt wie sie es verdient hat, habe sie teilweise für selbstverständlich angesehen und habe es nicht mal geschafft ihr z.B. eine Überraschungs-Geburtstagsparty zu organisieren oder ihr einen klassischen Valentingstagzu organisieren. Warum, kann ich mir selber bis heute nicht beantworten. Es wäre alles machbar gewesen und ich habe es nicht gemacht.
Ihr ist alles zu viel geworden und ihr ist damals eine enorme Last von den Schultern gefallen. Dumm war von mir, dass ich den damals gestellten Antrag auf Versetzung zurückgezogen habe und mich dazu entschieden habe, für einige Monate ins Ausland zu gehen (mit der Bundeswehr). Ich habe gedacht, dass ein Rauswurf gleichzusetzten ist mit Schluss machen. Wieder eine sehr dumme Entscheidung von mir.

Ich habe also September und Oktober 2022 bei meiner Family gewohnt. Meine Frau und ich haben uns in der ganzen Zeit viel geschrieben und sie hat gemerkt, dass ich ihr fehle. Habe dann wieder oft bei ihr übernachtet, wir nannten das dann Ausnahme machen. Wir haben wieder zueinander gefunden für die Monate bis Mitte Dezember. Ab da war ich dann bis Juni 2023 im Ausland.

Die ersten zwei Monate haben wir gut überstanden mit Telefonie, jeden Tag schreiben und Videoanrufen. Ich habe schon gemerkt, dass sie in der Zeit gefühlskälter geschrieben hat. Im Februar kam dann der Hammer - sie hat den Schlussstrich gezogen. Meine Welt ist zusammengebrochen. Meine geliebte Ehefrau schmeißt alles weg (so meine Gedanken).
Ich war im Ausland und wurde verlassen. Wochen lang habe ich geweint, wusste nichts mit mir anzufangen und habe gerade noch so funktioniert um meine Arbeitsleistung zu bringen.
Wir haben noch einige Male telefoniert und geschrieben, aber es hat nichts geändert. Ihre Entscheidung war fix und wir mussten beide damit leben.

Im April 2023 hatte ich eine Woche frei und wollte sie wenigstens einmal sehen, das war mein sehnlichster Wunsch. Einmal sehen, in den Arm nehmen. Das hat leider nicht stattgefunden. Sie wollte mich nicht sehen. Ich habe es dann akzeptiert und habe eine Art Kontaktsperre eingeleitet.
Nach der Urlaubswoche haben wir sehr selten per SMS geschrieben, waren keine Dinge, die unsere Beziehung oder Ehe betrafen. Ich war wieder weg von Zuhause und es ging mir immernoch sehr schlecht. Ich wollte und konnte nicht glauben, dass es vorbei war.
Zu ihrem Geburstag habe ich ihr Blumen und eine Karte geschickt. Ein einfaches Danke hätte gereicht. Sie schrieb jedoch dazu, dass es sowieso nichts ändern würde. Die Tränen sind wieder geflossen.
Ich hatte viel Kontakt zu meiner Familie und Freunden. Keine konnte es nachvollziehen oder auch nur ansatzweise verstehen. Alle waren aber für mich da und ich habe wirklich extrem oft den Kontakt gesucht. Ohne sie wüsste ich nicht, wie ich alles überstanden hätte.

Im Juni war es soweit - 3 Tage vor der Heimreise kam eine SMS von ihr und sie gratulierte mir zum Geburstag. Ich habe mich bedankt und wieder dazu verleiten lassen, Dinge über uns zu schreiben. Nach etwas hin und her gestand sie mir, dass sie keine gemeinsame Zukunft für uns sieht und sie jemanden kennengelernt hat.
Und wieder einmal ist meine Welt zusammengebrochen, ebenso wie mein Herz gebrochen. Meine geliebte Ehefrau hatte mich bereits ersetzt obwohl ich seit Monaten nicht zu Hause war und wir nich einmal persönlich über alles gesprochen haben. Ich konnte es einfach nicht glauben.

Nach meiner Rückkehr traf ich sie nach all den Monaten wieder als ich meine Sachen aus ihrer Wohnung holte. Ich stand mit dem Auto davor und wusste erst nicht, ob sie mich überhaupt sehen wollte oder nicht. Ich entschied mich dann dazu, reinzugehen. Sie weinte bereits als ich sie sah und wir nahmen uns erstmal für Minuten in den Arm. Es tat so gut sie endlich wieder zu fühlen, sie zu riechen, ihre Stimme zu hören und ihren Herzschlag zu spüren.
Nach einem kurzem Gespräch fuhr ich wieder. Sie wollte Sachen holen und Reden trennen. Also fuhr ich am Abend wieder zu ihr.

Unerwarteter Weise war der Neue auch da. Ich hab ihn nicht gesehen, da er in einem anderen Raum war. Es zog mich schon etwas runter und sie und ich gingen raus und setzten und auf eine Parkbank zum reden.
Es verlief nicht wie erwartet. Statt mit Abstand da zu sitzten berührten sich unsere Beine, wir streichelten uns und sie verhielt sich teilweise so, als wäre alles normal. Es flossen viele Tränen, vor allem ihrerseits. Ich merkte, dass es ihr schwer fiel und auch leid tat. Das Gespräch an sich war dann nicht sehr klärend, wir redeten eher über alles mögliche.

Die Tage darauf kamen von ihr so Nachrichten wie [b]ich wünschte, er wäre du und [b]ich habe doch dich geheiratet[b]. Sie schrieb generell einige Sachen, die mich fälschlicher Weise immer wieder hoffen liesen. Sie hatte bzw hat sehr mit sich zu kämpfen. Einerseits hat sie jetzt das, was sie immer wollte (mit dem neuen, er mag tanzen und kochen, ich nicht), andererseits will sie die letzten 7 Jahre nicht komplett aufgeben. Ich bedeute ihr auch noch einiges.
Ich muss noch erwähnen, dass ich ab September zuhause bin und ihre neue Beziehung wieder nur eine Wochenendbeziehung ist. Das, was sie immer wollte, geschieht jetzt also. Ich komme arbeitstechnisch nach Hause.

Es ist einiges sehr durcheinander geschrieben, ich hoffe aber, dass ihr es einigermaßen nachvollziehen könnt.

Ich habe sehr viel über alles nachgedacht, selbstreflektiert und Dinge aufgeschrieben, die Positiv oder Negativ waren. Ich habe obwohl es falsch ist, Hoffnungen, dass ihre neue Rebound-Beziehung nicht funktioniert und sie irgendwann merkt, was sie eigentlich verliert und auf ne gewisse Art aufgibt.
Sie hatte gute Gründe um es zu beenden, auch wenn die Art und Weise überhaupt nicht geht und sie mich damit extremst verletzt hat.

Was ich auch nicht verstehe ist, warum sie jetzt die ganze Beziehung schlecht redet. Sie schrieb, dass sie eben seit einem halben Jahr NIE mehr glücklich war. Das kann einfach nicht stimmen.

Ich wäre definitiv bereit, es nicht nur nochmal zu probieren, sondern eine stärkere Ehe aufzubauen, an mir/uns zu arbeiten und ihr zu beweisen, dass ich auch anders kann. Ich habe sie nicht geheiratet, weil ich das nach Jahren mal gehört (blöd gesagt), sondern weil ich sie wirklich von Herzen aus Liebe und sie als Frau an meiner Seite haben möchte sowie als Mutter meiner Kinder. Wahrscheinlich nur eine Wunschvorstellung

Ich habe es probiert, aber das mit den Zitaten in dick habe ich nicht hinbekommen. Sorry dafür

Ich bin gespannt auf offene und ehrliche Antworten.

LG
MrGoodman

10.07.2023 18:42 • x 1 #1


Psalm20-8
Hallo Mr. Goodman,

Deine Geschichte liest sich für mich wie ein Action-Liebesdrama, nur dass die Geschichte nicht nach 2 Stunden zu Ende ist und es auch keinen Popcorn-Eimer dazu gibt. Ein paar Dinge sind mir aufgefallen und ich habe den Eindruck, dass
Deine Frau so eine Art Ersatz-Gott für Dich geworden ist, von dem Du alles Mögliche abhängig machst. Sie ist somit verantwortlich für Deine Bedürfnisse, Deine Gefühle, Deine Stimmung, Dein gesamtes Weltbild. Sorry, doch diese Last
kann und will letztlich keine Frau tragen (da es nicht ihrer Identität entspricht) und somit hat sie sich nach einem pflegeleichteren Ersatz umgesehen. Mein Rat an Dich wäre daher, erstmal Abstand zu nehmen, um wieder zur Ruhe zu kommen kommen. Weg von diesem dichten Beziehungsgeflecht, wo Aktion auf Reaktion folgt und daraus wieder Aktion.
Ein immer schneller drehendes Rad von Emotionen und Verletzungen, das angehalten werden muss, um Heilung zu
ermöglichen. Ihr seid beide so verstrickt, dass ihr immer mehr zu Skla. Eurer Geschichte werdet und nun ist noch ein
Dritter als Akteur dazugekommen, was das Ganze noch toxischer macht.

Ich kann Dir das Buch Der ungezähmte Mann von John Eldredge als Sommerlektüre empfehlen. Dort geht es sehr um die Identitätsfindung des Mannes und was eine Frau wirklich bei einem Mann sucht.
Und lass Dich doch seelsorgerlich begleiten, es hilft enorm, sich in solcher Situation auch direkt mit einem Seelsorger austauschen zu können, der Erfahrung hat und zu diesem Dienst berufen ist. Geeignete Adressen findest Du u.a. beim ACC Deutschland.

Gruß Psalm20-8

10.07.2023 20:22 • #2


A


Während Auslandsaufenthalt verlassen, Herz gebrochen

x 3


Stillermitleswr
Es tut mir sehr leid für dich. Grad wenn man selbst nichtmal zuhause ist und gefühlt gar keine Chance zu reagieren hat, muss es schrecklich sein. Dann noch im Camp, wo fast immer jemand um einen rum ist und man nicht für sich ist.

Aber leider erinnert es mich, auch an mich selbst. Alles für selbstverständlich genommen, es läuft und wird schon.
Und wenn es dann nicht mehr da ist, will man es ganz arg.
Im Grunde wie ein kleines Kind, dass ein Spielzeug unbedingt haben, sobald es jemand anderes nimmt.
Meistens geht es dabei nicht mal um die andere Person, sondern um die Gefühle und Situationen die man mit dieser Person verbindet.

Ich kann dir nur empfehlen- Kompletter Rückzug von ihr. Kein schreiben, treffen oder sonst was.
Eigene Wohnung suchen, eigenes und neues Leben aufbauen wenn du wieder zuhause bist.
Sie hat dich doch lang genug hingehalten.
Arbeite an dir. Aber nicht für sie oder sonst wen. Sondern nur für dich selbst.

10.07.2023 22:54 • #3


K
@MrGoodman

Traurige Geschichte!
Wenn ich das so lese,wünsche ich euch ein Happy End.

10.07.2023 23:15 • x 1 #4


M
Du hast vollkommen recht. Ich habe mein Leben sehr von ihr abhängig gemacht. Sie hat mir nunmal Dinge gezeigt, die ich davor so nicht kannte und daher ist es wohl so gekommen.
Ich versuche bereits so gut es geht den Kontakt zu meiden. Unsere Leben sind sogesehen schon getrennt. Wir sind nurnoch auf dem Papier ein Paar.
Kommendes Wochenende muss ich zu ihr da ich einige Dokumente abhole um die Steuer für 2022 zu machen. Ich hoffe, dass der neue nicht da ist und dass ich stark genug bin, nur das nötigste zu reden. Ich gebe mein Bestes!

Ich muss noch erwähnen, dass ich mich auch schlechter darstelle als ich bin da ich einfach viele Fehler bei mir sehe...
Ich war mit ihr z.B. immer geduldig und habe Empathie gezeigt. Was sie aus meiner Sicht alles falsch gemacht hat habe ich kaum erwähnt. Es ändert ja leider auch nichts an der Sache.

Um ein Gespräch bzw. Gespräche mit einer neutralen Person vom Fach habe ich mich bereits gekümmert. Es wird sicher gut tun, mit jemandem über alles zu sprechen der keineswegs involviert ist in alles.

Danke für deine Buchempfehlung und Antwort

10.07.2023 23:35 • #5


M
@Stillermitleswr Es war eine sehr schwere Zeit. Ich hatte zwar Leute zum reden, jedoch standen die natürlich auf meiner Seite. Sie wollten mich trösten und schauen, dass es mir besser geht.
Es gibt auch Dinge die ich mir aufgeschrieben habe, weshalb ich ein Zurück garnicht wollen sollte. Das ist einer davon.

Wie beschrieben ähneln sich doch einige Geschichten. Dieses als selbstverständlich sehen ist natürlich tödlich für eine Beziehung. Nur leider erkennt man das oft, wenn es schon zu spät ist. Ich hoffe, du bist schon drüber hinweg und kannst in eine glückliche Zukunft sehen... Bei mir dauert das mit Sicherheit noch eine ganze Zeit lang

Da wir noch verheiratet sind gibt es ein paar Dinge zu klären und regeln. Nur wenn es um so eine Sache geht suche ich den Kontakt zu ihr. Ansonsten bleibe ich stark und halte mich an eine Art Kontaktsperre. Nichts fragen, nichts schreiben, nicht reden.

Sie war es immer wert, auch wenn sie nicht sieht was ich alles für sie/uns getan habe

10.07.2023 23:41 • #6


VictoriaSiempre
Zitat von MrGoodman:
Sie hat mir nunmal Dinge gezeigt, die ich davor so nicht kannte

Naja, was soll man denn auch alles schon so kennen, mit 20 und 21? Ihr seid jung zusammen gekommen und habt Euch entwickelt - leider nicht in die gleiche Richtung. Das tut weh, ja. Passiert aber gar nicht selten.

Im Grunde war doch die Hochzeit schon falsch. Sie war nicht überzeugt davon, aber da nun schon mal alles geplant war (wenn auch nicht so märchenhaft wie gewünscht, böses Corona), hat sie es durchgezogen. Du hast es mitgetragen, obwohl Du ihre Zweifel kanntest.

Und Du hast Dich jahrelang partout nicht versetzen lassen, um (Ehe)Alltag mit ihr zu leben. Dafür gab es Gründe, auch wenn die in Deinem Unterbewusstsein schlummern.

Manchmal bleibt nur die Erkenntnis, dass es einfach nicht (mehr) paßt.

10.07.2023 23:57 • #7


M
@VictoriaSiempre Du hast natürlich Recht damit. Ich wusste es und hab es trotzdem mit ihr so durchgezogen.

Ich kann mir selbst nicht erklären warum ich mich nicht habe früher versetzen lassen. Ich glaube es lag einfach daran, dass ich nur den einen Standort kannte da ich jahrelang dort war. Es ist mir schwer gefallen mich davon loszureißen... Aber im Nachhinein ist man immer klüger.

Wir haben halt leider nur einigermaßen funktioniert, es war zu wenig.

Im Urlaub vor dem Ausland haben wir noch über Pläne für danach gesprochen. Ebenso hätte sie an eibem Abend scgwanger werden können. Ihre Antwort war no risk no fun...

Ich dachte wirklich, dass wir die Zeit überstehen würden

11.07.2023 00:08 • #8


Vilya
@MrGoodman
Für mich liest es sich irgendwie so als wärst du die ganze Zeit vor ihr geflüchtet. Ehe ja aber nur streng auf das WE dosiert.

11.07.2023 09:29 • #9


M
@Vilya Wie schon beschrieben weiß ich selber nicht warum ich so gehandelt habe. Ich meine sie war/ist meine EHEFRAU. Warum sollte ich vor ihr flüchten?! Ich hätte schon längst gerne Kinder mit ihr gehabt nur hat es sich einfach nicht so ergeben. Wir haben auch gemeinsam nach ner größeren Wohnung geschaut da sie ne Zeit lang gerne studieren wollte. Hat sich auch nicht ergeben.

Ich konnte mich einfach nicht aus meinem gewohnten Umfeld losreißen, nicht mal für meine Ehefrau
Und jetzt habe ich sie aus diesem und auch aus anderen Gründen verloren

11.07.2023 10:19 • #10


M
Was mir bei Dir auffällt, ist das mangelnde Handeln. Du schreibst, ich hätte dies und jenes tun und organisieren können, z.B. ein nettes Abendessen am Valentinstag, aber ich habe es nicht getan. Der Bestand Deiner Ehe hängt nicht am Valentinstag, aber es wirft einen Blick auf Dich. Du hast Dich mit dem Status quo wie WE-Beziehung und Abende lieber mit Freunden zu verbringen, arrangiert, weil es Dir wichtiger war als die Frau.

Jetzt fält Dir ein, dass Du manches versäumt hast weil Du schlichtweg zu faul und zu desinteressiert warst. Wäre sie Dir mehr wert gewesen, hättest Du anders gehandelt. Aber hinterher zu sagen, hätte ich doch, ist halt dann auch zu spät.

Vor allem weil sie Dir klipp und klar sagte, dass sie keine Zukunft für Euch sieht und zudem offenbar einen anderen Mann an der Seite hat.
Habe ich es richtig verstanden, dass sie sagte: ich wünschte, er wäre Du?

Eine Beziehung hält vieles aus, wenn beide mit Wertschätzung miteinander umgehen und Interesse am anderen zeigen.Aber das scheint ihr versäumt zu haben und so war für sie, als Du ins Ausland gegangen warst, auch gleich die Bahn frei sich anderweitig umzusehen, was auch nicht fair ist.

Ihr habt es beide in den Sand gesetzt, sie genauso wie Du. Und warum um alles in der Welt wird geheiratet, wenn man eh nicht davon überzeugt ist, dass es die richtige Entscheidung war? Und dann noch so jung. Erste Beziehungen halten eher selten langfristig und ihr habt Euch schon sehr früh gebunden.

Jetzt hilft nur, die Trennung als gegeben hinzunehmen und Dich von ihr zu lösen. Da Ihr Euch eh nicht so häufig gesehen habt, dürfte es für Dich keine allzu große Änderung sein, denn Ihr wart ja nicht tagtäglich zusammen. Weh tut es natürlich trotzdem.

Es ist blödsinnig Dir jetzt zu sagen, schau nach vorne und vergiss sie, denn das hilft Dir auch nichts. Denn wo sollst Du hinschauen, wenn da vorne nichts ist und Du sie auch nicht auf Kommando vergessen kannst?

Aber dennoch wäre es wichtig, in die Akzeptanz zu kommen, dass die Trennung Fakt ist und sie auch nicht zu einem erneuten Versuich (der vermutlich wieder scheitern würde) bereit ist.
Fokussiere Dich auf Deinen Beruf, lenke Dich auch mal ab und lass sie ziehen. Sie will Dich nicht mehr. Und dann überlegst Du Dir mal wie Du künftig eine Beziehung führen möchtest, wenn Du eine neue Frau kennegelernt hast. Vielleicht mit etwas mehr Engagement, mit etwas mehr Aufmerksamkeit?

Sxuell habt ihr wohl auch nicht übereingestimmt, was in Eurem Alter durchaus ein wichtiger Aspekt ist.

Dein erster Versuch ist fehlgeschlagen, aber vielleicht gelingt ein zweiter besser. Du bist jetzt auch gereifter, älter und erfahrener als zum Zeitpunkt der Heirat.

11.07.2023 10:49 • #11


M
@Margerite Du hast vollkommen Recht. Eine Sache mehr, aus der ich definitiv lerne. Ich habe öfters Dinge gesagt aber nichts umgesetzt. Warum? Ich kann es selber nicht beantworten.

Im Nachhinein ist man immer schlauer. Ich kann leider nicht ändern, dass ich Kleinigkeiten nicht hinbekommen habe

Ja, im Februar hat sie die Ehe beendet. Laut ihrer Aussage hat sie ihren neuen Partner seit Anfang Mitte Mai. Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich schon länger kannten. Wissen tue ich es aber nicht.

Ich werde ihr was das betrifft definitiv nicht im Wege stehen. Sie muss wissen, ob es für sie richtig war sich direkt in eine neue Beziehung zu stürzen ohne die letzten 7 Jahre ordentlich verarbeitet zu haben.
Im Main-Post klang der eine Absatz von mir auch sehr egoistisch. Ich wünsche ihr wirklich nur das Beste, denn so schwer die letzten Zeiten für uns beide auch waren ist sie ein herzenslieber und durchaus liebenswerter Mensch.

Bis zu meiner Rückkehr und unserem ersten Wiedersehen war sie sehr glücklich mit ihrem neuen Partner. Als sie mich dann jedoch gesehen hatte ging es ihr sehr schlecht. So Sprüche wie ich wünschte, er wäre du und vergleichbares sind öfter gefallen und ich habe gemerkt, dass sie sehr mit sich zu kämpfen hat.
Dazu fallen mir gerade noch ein Paar Dinge ein:
1. Als ich meine Sachen geholt habe war mein Bruder mit dabei zum helfen. Mein Fahrrad war auch noch da und sie sagte zu mir, es gäbe zwei Optionen. Entweder nimmt mein Bruder es mit oder ich soll es im Anschluss holen. Ich entschied mich dafür, dass mein Bruder es direkt mitnehmen soll. Als ich dann mir ihr in den Keller ging um es zu holen sagte sie plötzlich Ich habe gehofft, du entscheidest dich für Option drei - ein anderes Mal kommen um es zu holen...
Sie hat also gehofft, dass sie mich nochmal sehen kann um mein Fahrrad zu holen obwohl sie doch Schluss gemacht hat und es ihr besser ging, als wir uns nicht sahen. Verstehe ich nicht...

2. Ich habe sie darauf hingewiesen, dass es besser sei, mich in den Messenger-Diensten zu blockieren. Da wird man zu schnell verleitet wieder alte Geschichten auszugraben und Wunden aufzureißen. Das wollte sie jedoch nicht. Ich habe es dann getan, verstehe aber bis heute nicht, warum ihr das so schwer fiel?

Ich verliere meine Ehefrau, natürlich fällt mir das extrem schwer. Unsere Wochenenden und Urlaube haben wir immer zusammen verbracht und genossen, dieser Teil fällt jetzt einfach weg. Und natürlich fehlt sie mir nicht nur als Partnerin, sondern auch als Mensch.

Irgendwo in dem Forum meine ich folgenden Spruch gelesen zu haben Hoffnung ist die Lüge, die uns am Leben hält, obwohl wir die Wahrheit längst kennen. Ein guter und zutreffender Spruch.
Ein zweiter Versuch würde mit Sicherheit nicht funktionieren, und doch ist (noch) dieser kleine Funken Hoffnung in mir der genau das möchte. Eine weitere Chance.

Wir haben was das S. betrifft bereits über das Thema offene Ehe gesprochen. So schwer es auch Anfangs gefallen wäre denke ich, dass wir dafür eine Lösung gefunden hätten. Aber nun spielt auch das keine Rolle mehr

11.07.2023 11:53 • #12


M
So ganz überzeugt von der Trennung scheint sie nicht zu sein, denn sie ist zwiespältig. Und was soll das, Dir zu sagen, dass sie gehofft hat, dass Du extra zum Abholen des Rades kommst? Sie will zwar die Trennung, will dann aber doch noch eine Gelegenheit Dich zu sehen, nutzen. .
Aber wesentich Neues hättest Du dann auch nicht erfahren. Verbuche es unter nostalgischen Anwandlungen.

Ob sie nun glücklich ist oder nicht, ist ihre Sache. Deine Sache ist es die Trennung zu akzeptieren und zu verarbeiten. Eine Ehe gibt fast Niemand gerne und leichtfertig auf.

Und ob so Konstrukte wie eine offene Beziehung letztendlich nur Hilfskonstrukte oder doch nur der
Anfang vom Ende sind, sei mal dahingestellt. Eine offene Ehe geht eben doch meist zu Lasten eines der Partner, während sich der Andere damit seinen Freibrief holt.
Wer heiratet, meint es in der Regel ernst und da hat eine Nummer drei ider gar mehrere mögliche Sxualpartner keinen Platz.

Es ist wohl besser so wie es gekommen ist. Aber mache Dir mal durchaus Gedanken über Dein Verhalten. Du tust Dinge, von denen Du nicht weißt warum Du sie tust oder besser gesagt unterlässt. Es scheint eine geheime Verweigerungshaltung dahinter zu stecken. Du willst manche Dinge nicht tun, die Du hättest machen können. Hinterher darüber zu lamentieren, bringt aber nichts. Vielleicht boykottierst Du insgeheim Beziehungen? So was kann ganz unbewusst ablaufen. Es wäre interessant da mal draufzuschauen, auch für Dich.

11.07.2023 12:30 • #13


M
@Margerite Genau solche Nachrichten bzw Aussagen haben es mir schwer gemacht. Deshalb habe ich dann auch den Kontakt so gut es geht unterbunden.
Einmal hat sie eine Sprachnachricht geschickt in der sie soooo viel Einsichtigkeit gezeigt hat und mein Verhalten nachvollziehen konnte.
Genau diese Dinge haben mich hoffen lassen auf etwas, dass nie sein wird... Auf ne gewisse Art verständlich, oder?

Ich war mir ihrer auch einfach zu sicher. Mir hat auch viel Erfahrung gefehlt bzw fehlt halt. Soll keine Ausrede sein, spielt aber sicher mit rein.

Glaub mir. Niemals hätte ich bewusst unsere Beziehung sabotiert. Ich wollte mir ihr so viel erreichen als Partnerin an meiner Seite.
Warum ich das hätte unbewusst machen sollen könnte ich nicht sagen... Aber doch ein interessanter Gedanke (der hier meiner Meinung nach nicht zutrifft).

Margerite, ich danke dir für deine direkten und ehrlichen Antworten

11.07.2023 12:40 • #14


M
Hallo zusammen,

seit der letzten Nachricht sind jetzt 10 Tage vergangen. Da wieder einiges passiert ist möchte ich erneut mein Herz, meine Gedanken und meine Sorgen ausschütten.

Vom 11.07. bis zum 15.07. hatte ich mit meiner Noch-Ehefrau kaum Kontakt. Wir haben lediglich ausgemacht, dass ich am Sonntag, 16.07., zu ihr fahre um Unterlagen für unsere Steuererklärung abzuholen. Sie schrieb, ich soll doch bitte um 14:30 Uhr da sein. Im Anschluss hat sie was geplant und so ist keine Zeit zum rumtrödeln. Ich stimmte zu.
An besagtem Sonntag schrieb sie mir um 11Uhr, dass ich doch bitte um 13Uhr die Sachen holen soll. Da dies für mich kein Problem darstellte war ich also um 13Uhr bei ihr.
Ich habe mir schon gedacht, dass sie das Treffen doch vorgezogen hat weil sie mich sehen möchte. Darauf angesprochen habe ich sie jedoch nicht.
Obwohl ich wusste, dass es blöd ist, habe ich wie beschrieben zugestimmt und saß dann ca 1 1/2h bei ihr. Es flossen wieder viele Tränen auf beiden Seiten. Wir haben uns wieder über viele verschiedenen Themen unterhalten. Da es mir nicht gut ging (Magen) hat sie mir einen Tee gemacht.
Und so saßen wir da, haben uns gestreichelt, ewig umarmt und zusammen geweint. Ich habe ihr erzählt, dass ich meinen Rücken habe waxen lassen (früher hat sie das immer für mich gemacht, dieses Mal war ich in einem Studio). Sie hat ohne zu zögern in mein *beep* gelangt und hat meinen Rücken gestreichelt.

Man hat gemerkt, dass sie nicht wollte dass ich gehe. Ich wollte ebenfalls nicht gehen da es einfach gut tat, sie zu hören, sehen, zu riechen und zu spüren. Sie fing immer wieder mit neuen Themen an und ich stieg darauf ein mit dem Wissen, dass ich die darauffolgenden Tage wieder ziemlich leiden werde. So kam es auch.

Zum Abschied nahm ich wie gewohnt ihre rechte Hand und gab einen Kuss auf den Ringfinger (früher auf unseren Ehering). Nach einigen Umarmungen ging ich dann.

Am Montag in der Arbeit dachte ich fast den ganzen Tag wieder an sie/uns und gemeinsame Momente. Ich habe es einfach nicht geschafft (die ganze Woche nicht), diese Gedanken nicht zuzulassen.
Jeden Abend heulte ich mich in den Schlaf und vermisste sie. In meinen Träumen kam sie natürlich auch vor, in einem war alles gut. Das Aufwachen war sehr ernüchtern und zog meine Laune wieder direkt runter.

Dienstags habe ich die Steuererklärung bei unserem Berater gemacht und fuhr im Anschluss zum einkaufen. Als ich damit fertig war sah ich auf meinem Handy einen verpassten Anruf von ihr.
Ich musste ihr sowieso etwas mitteilen und rief sie zurück. Das Gespräch war kurz und behandelte nur das eine Thema.
Am Abend saß ich bei einem Kameraden und war etwas angetrunken. Sie fragte mich etwas und bedanke sich auf meine Antwort mit dem Kuss-Emoji ohne Herz. Im Anschluss bedankte sie sich nochmals dafür, dass ich das mit der Steuer erledigt habe. Ich antwortete Gerne doch und nannte sie bei ihrem Kosenamen.
Nun kommt der merkwürdige Teil. Sie schrieb, dass sie sich hätte frei nehmen können für den Termin und dass wir im Anschluss was hätten unternehmen können. Der Wortlaut war anders, daher verstand ich es in angetrunkenem Zustand nicht direkt. Dazu unten mehr....

Am Donnerstag Abend nach der Arbeit war ich mit Kameraden verabredet. Während der Fahrt sah ich kurz aufs Handy und las folgende Nachricht von ihr Es ist komisch nach 7 Jahren ohne dich Urlaub zu haben.... Genau in dem Moment fuhr ich an einem Museum vorbei in dem wir 2022 viel Zeit verbracht haben. Direkt kam wieder alles hoch und ich musste die ganze Fahrt weinen.
Solche Momente gab es öfter mal - sie schreibt eine Nachricht genau dann wenn ich an einem Ort bin an dem wir gemeinsam entweder viel Zeit verbracht haben oder etwas unternommen haben.

Wie beschrieben ging es mir die Woche nicht gut. Heute, 21.07., fuhr ich direkt nach der Arbeit zu ihr um die Unterlagen zurückzubringen. Während der Fahrt habe ich mir viele Gedanken gemacht und wollte ihr einige Dinge noch sagen mit dem Wissen, dass es nichts ändert.
Wir saßen in der Küche und ich sagte ihr, sie soll erstmal nur zuhören und nichts sagen.
Mir kam es so vor, dass sie sich mit ihren Gedanken und Gefühlen nicht einig sei da es oft so rüberkam, als würde sie mich eben sehen wollen und gemeinsam etwas machen wollen. Ebenfalls sprach ich sie darauf an, dass ich mir wünsche, dass sie ehrlich mit sich selber sein soll und auch wenn sie sich getrennt hat bitte darauf achten soll, ob das wirklich das ist was ihr Herz und ihr Kopf ihr sagen.
Wenn sie einmal etwas entschieden hat steht sie dazu. Selbst wenn sie merken würde, dass es falsch war, würde sie ihre Meinung nicht ändern.
Das habe ich ihr auch nochmal so gesagt.
Ich habe ihr auch gesagt, dass es nicht so sein sollte wie es jetzt ist. Sie hat Urlaub und sitzt quasi alleine Zuhause. Normale Weise sollte ich als ihr Ehemann bei ihr sein und wir sollten schon längst Pläne für den gemeinsamen Sommerurlaub gemacht haben. Ebenfalls steht der dritte Hochzeitstag vor der Tür. Wir sollten schon längst in unserem Restaurant reserviert haben und einen schönen Tag geplant haben. Außer Tränen kam nichts anderes als Antwort.

Von ihr kam einiges. Wieder sah sie rückwirkend fast nur negatives und so gut wie keine Fehler bei sich. Sie fühlt sich auch so, als würde sie zwischen 2 Stühlen (ihrem neuen Partner und mir) stehen. Sie vermisst mich sehr oft und in ihrer Therapie war ich die letzten Male Gesprächsthema Nr. 1.

Ich habe schon probiert, sie in die Richtung zu lenken, dass sie sich doch bereits entschieden hat (für den Neuen) da sie mit mir ja Schluss gemacht hat. Es fiel ihr sichtlich schwer es auch so zu sehen.
Sie weinte fast die ganze Zeit, mir kamen auch oft Tränen. Einmal kam bei ihr die richtig tief sitzende Trauer hoch und es tat mir unglaublich weh sie so zu sehen. Natürlich hielt ich sie dabei in meinem Arm und drückte ihren Kopf an meine Brust.

Im Gespräch erwähnte sie ebenfalls, dass sie sich an ihrem Partner öfters einige meiner Eigenschaften wünschte. Ich bin ein sehr ruhiger Mensch, er scheint das Gegenteil zu sein (um ein Beispiel zu nennen).

Als wir uns dann letztendlich verabschiedeten begrabschte sie meine etwas trainierte Brust und sagte, dass sie das sehr vermisst.... Wieder ein komischer Moment für mich.

Vor der Haustür wollte ich eigentlich ohne große Worte und Umarmungen zu meinem Auto gehen welches genau gegenüber der Türe stand. Sie kam jedoch auf mich zu, weinte und nahm mich in den Arm. Natürlich wollte ich das auch, aber da sie mir kurz davor noch etwas gezeigt hatte, dass sie von ihrem neuen Partner geschenkt bekommen hatte, waren meine Gefühle relativ schnell wieder umgeschwungen auf innere Eifersucht. Ebenfalls hatte ich Bilder im Kopf die mir nicht gut taten (waren nur Vorstellungen).
Ich setzte mich ins Auto und sah sie trotz leichtem Regen an der Hauswand stehen. Sie sah mich an und weinte. Nach einem kurzen Moment verschwand sie um die Ecke. Ich wartetet auch noch einen Augentlick, atmete tief durch und fuhr los. Ein Blick nach links reichte um sie zu sehen. Einige Meter hinter der Hauswand stand sie wieder da und sah in meine Richtung. Ich hielt kurz an, sah zu ihr hinüber und mir kamen wieder Tränen. Dann drehte sie sich um und ging.

Innerlich weiß ich, dass es keine gemeinsame Zukunft geben wird. Diese kleine Funke Hoffnung ist jedoch immernoch da.
Nach dem heutigen Treffen habe ich wieder gemerkt, dass ich immernoch sehr viele, starke Gefühle für sie habe.
Ebenfalls habe ich festgestellt, dass sie mir doch auch auf eine einfache Weise fehlt - als Mensch.
Natürlich auch als Partnerin, Ehefrau und jahrelange Wegbegleiterin. In erster Linie vermisse ich jedoch sie als Mensch in meinem Leben und Umfeld. Ihre Stimme, ihr Auftreten... ich denke ihr wisst was ich meine.

Nach heute gibt es erstmal keinen Grund warum ich mit ihr Kontakt haben sollte. Ich werde ich nicht schreiben oder mich auf irgendeine Art bei ihr melden. Mal sehen, wie lange von ihrer Seite aus nichts kommt. Die nächsten Wochen bis zum arbeitstechnischen Neuanfang werden sehr schwer für mich werden. Sie hat ja jemanden mit dem sie den Urlaub verbringen kann (Beziehungstechnische Sicht)....

Ist doch wieder viel geworden...
Einen schönen Abend und ein erholsames Wochenende an alle (die bis hier gelesen haben )

LG
MrGoodman

21.07.2023 18:46 • #15


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