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Wann geht diese Einsamkeit weg

D
Hallo zusammen,
Mein Mann hat sich vor einem halben Jahr ziemlich plötzlich (für mich) getrennt. Wir waren 13 Jahre verheiratet und fast 20 Jahre ein Paar.Die Gründe sind für mein Problem weniger wichtig und ich denke ich kann es inzwischen gut verarbeiten, da es ja schon etwas her ist. Es war/ist niemand anderes im Spiel.

Mein Problem ist das mir diese Vertrautheit so fehlt, die man nur mit einem Partner hat. Ich bin von vielen Menschen Tag täglich umgeben aber es ist nicht das Selbe. Ich kann mich an kein Leben vor ihm erinnern, da wir sehr früh zusammen kamen und er eigentlich mein erster richtiger Freund war.

Nach der höllischen Anfangszeit, der schmerzhaften Trauerzeit, der Wutphase bin ich langsam in der Phase der Neufindung angekommen und hab viele glückliche Momente und Zukunftspläne.

Aber dieses Gefühl dass da was fehlt, dieser Mensch mit dem man alles geteilt hat, dessen Probleme meine waren und umgekehrt. Das fehlt mir so und macht mich oft einsam. Ich kann das nicht beschreiben, aber es ist ein Gefühl das einen immer runter drückt und nicht richtig durch atmen lässt. Man ist glücklich aber nicht vollkommen weil was fehlt, das Gegenstück.

Kennt ihr das? Und bitte sagt mir wann es aufhört, ob es aufhört und ob man sowas nach einer solchen Enttäuschung jemals wieder zulassen kann.

GlG Dalia

27.07.2015 22:20 • #1


D
)-:

28.07.2015 09:30 • #2


A


Wann geht diese Einsamkeit weg

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N
Zitat von Dalia80:
Und bitte sagt mir wann es aufhört, ob es aufhört und ob man sowas nach einer solchen Enttäuschung jemals wieder zulassen kann.

GlG Dalia


Hallo Dalia,

ich kann dir Hoffnung machen: Es hört irgendwann auf, wenn du bereit dazu bist, es zuzulassen.
Wenn du wirklich alles hinter dir und die Vergangenheit ruhen lassen kannst, für Neues bereit bist und dich öffnen kannst, dann kann es geschehen. Wann das sein wird, liegt ganz bei dir.

Deine Einsamkeit interpretiere ich als innere Leere und diese kannst du selbst wieder füllen.
Ohne Partner zu sein heißt nicht, einsam zu sein. Sonst müsste das heißen, dass du dich nur über einen Partner definierst und nur er deinem Leben einen Sinn geben kann.
Es hängt von deiner Einstellung ab, wie du das Singlesein empfindest. Versuche doch mal, dem ganzen etwas Positives abzugewinnen!
Wichtig ist, dass du dich nicht zurückziehst und in dein Schneckenhaus verkriechst, sondern aktiv am Leben teilnimmst. Geh raus, triff Verabredungen mit Freunden, werde Mitglied in einem Verein,engagiere dich ehrenamtlich... Es gibt so viele Möglichkeiten.
Und bei jeder dieser Möglichkeiten kannst du wieder neue Leute kennenlernen. Und wer weiß...?

28.07.2015 13:51 • x 1 #3


G
ich kenne das nur zu gut.
diese gefühle hab ich seit monaten.
das ist aber auch viel gewohnheit denk ich mir mal.zb jeden samstag bei tante clara kuchen essen.
am abend tatort sehen.die gespräche die nur er versteht.sind nur beispiele klar.
mir fehlen so viele sachen die ich so an ihm geschätzt hab,und das einfach immer da war.aber das ist es nun mal nicht mehr.darum ich versuche einfach diese lücke zu schliesen,zb wird halt samstags shoppen gegangen,am abend hör ich mukke an.irgend etwas nur man muss vergangenheit vergangenheit sein lassen,und versuchen die zukunft etwas anders zu gestalten.

28.07.2015 15:32 • #4


G
Hallo Dalia,

ich verstehe dich auch gut...
Die ganze Zeit, die man mit IHM verbracht hat, fehlende Gespräche und gemeinsame Aktivitäten...das alles bringt eine Leere.
Im Augenblich bin auch ich noch nicht so ausgefüllt, da können auch mal sogenannte Einsamkeitsgefühle hochkommen.
Versuche die Leere langsam mit Dingen zu füllen, die dir liegen.
Ich habe wieder mein Malhobby entdeckt, das ziemlich brach lag durch Stress und Unlust (resultierend aus der nicht mehr gut funktionierenden Beziehung). Gehe morgen das erste mal in einen Frauen-Kunst- und Krempelverein.So nennt sich das bei uns...
Treffe mich mit ausgewählten Freundinnen ( Frauen verstehen einen selber gut), schreibe seit gestern hier, um mir Hilfe und Denkanstöße zu holen und um anderen zu raten und Erfahrungen auszutauschen.
Hier sind viele User mit sicher gleichen oder ähnlichen Problemen. Da findet sich immer wer, oder?
Ja und wie Neja bemerkte...geh raus, wenn vielleicht nur mal einen Abendspaziergang...da trifft man Menschen.
Zu Hause sitzen ist das Schlimmste, was es gibt.

LG, Gaylen

28.07.2015 15:36 • #5


D
Danke schonmal für eure Antworten.

Ich mach echt vieles, aber es ist trotzdem diese Leere da. Ich hab irgendwie das Gefühl dass man nicht dazu gemacht ist allein zu sein. Es fehlt halt was. Natürlich hat das Singledasein auch Vorteile aber es ist nicht das Wahre. Man braucht doch dieses Gegenstück.
Vllt ist es auch noch die Enttäuschung dass ihm das nicht so wichtig war - dass ich ihm das nicht wert ... Das was wir hatten. Vllt auch dass es eigentlich gut lief und ich zufrieden war, so wie es halt war. Ich hätte nichts anderes gebraucht.

Kann das nur ein neuer Partner ausfüllen? Oder gewöhnt man sich daran? Lg

28.07.2015 21:39 • #6


D
Gibts jemand der darauf ne Anwort weiß?

29.07.2015 15:21 • #7


N
Zitat von Dalia80:

Kann das nur ein neuer Partner ausfüllen? Oder gewöhnt man sich daran? Lg


Liebe Dalia,

wenn dieses Einsamkeitsgefühl nur durch einen neuen Partner in ein neues angenehmes Dazugehörigkeitsgefühl umgewandelt werden kann, dann wird diese Partnerschaft nicht lange halten, weil vom Partner die Erfüllung einer Aufgabe erwartet wird, der er nicht genügen kann. Deine Erwartungshaltung ist dann so groß, dass der Partner sich nicht in der Lage sieht, dem standzuhalten.

Das Einsamkeitsgefühl ist eben ein Gefühl, eines das von dir erzeugt wird. Und deshalb kannst auch nur du es in ein anderes umwandeln.

Ich kenne das auch.
Diese innere Leere verspürte ich nach meiner Trennung auch. Sie entsteht aber unter anderem dadurch, dass man noch nicht ganz begreift und versteht, dass man einen Partner nicht zum Leben, zum Überleben braucht. (Wir brauchen die Gemeinschaft, das muss aber keine Partnerschaft sein.)
Das Gefühl entsteht, weil wir uns ungeliebt fühlen, Komplexe entwickeln, den Selbstwert in Frage stellen und uns mitunter im Selbstmitleid baden. Ich habe das lange Zeit getan, auch weil ich nicht begreifen konnte, was passiert ist.
Ich dachte immer, ich könne nicht allein sein, Single sein ist schei.. Ich konnte es aber entgegen diesem anfänglichen Gefühl irgendwann wirklich genießen und ihm die guten Seiten abgewinnen. Ich habe mich wirklich wohlgefühlt dabei. Das ist aber ein Reifungsprozess, der einige Zeit in Anspruch nimmt.
Wichtig ist, dass du dich nicht als Menschen, als Frau in Frage stellst, deinen Wert selbst erkennen lernst und spürst, dass du zu deiner eigenen Vervollkommnung keinen anderen Menschen brauchst. Du musst dich selbst lieben lernen (das klingt blöd und abstrakt, ist aber wahr ).
Deshalb ist es wichtig, nicht auf der Stelle stehen zu bleiben, sondern dich zu bewegen. Unternimm viel, lenk dich ab, bring dich ein! Es wird noch das eine oder andere Mal ein Einbruch kommen, aber das ist normal. Lass es zu!
Und vor allem: Setz dich nicht selbst unter Druck! Das wird dann ganz bestimmt nichts.
Manchmal ergibt sich im Selbstlauf eine Richtungsänderung. Ich hab´s erlebt.

29.07.2015 15:49 • #8


W
sehr , sehr schön geschrieben
ja, es stimmt. Das Gefühl kenne ich auch. Manchmal ist es besser, dann denkt man gar nicht mehr so viel an den Ex-Partner und manchmal wäre es toll, wenn man das Vertraute wieder hätte. Aber letztlich kann dir niemand die Leere füllen. Es kann doch nicht davon abhängig sein, dass irgendeiner, der auch eine Leere hat, deine Leere füllen soll. Und jeder sucht doch beim anderen etwas. Wenn man nichts mehr sucht, dann kann es vielleicht eine reife Beziehung werden. Aber der Weg sieht erstmal etwas schwierig aus, aber vielleicht ist er das gar nicht mal.

Liebe Grüße

29.07.2015 16:12 • #9


C
@Neja, wie lange hat das denn bei dir in etwa gebraucht, dieser Reifeprozess, bis er dir alleine gut ging?
Mit dieser Leere habe ich auch zu kämpfen
Oder besser ich stecke in Trauer, Enttäuschung und Wut fest
Obowohl es viele Dinge gibt, die mich nach wie vor interessieren
Habe ich immer im Hinterkopf, dass ich mal in Liebe war, und alles sich um so viel mehr intensiv und gut und glücklich angefühlt hat.. Dieser Gedanke bremst mich immerzu

29.07.2015 16:20 • #10


S
mich haut es jeden tag immer mal wieder komplett runter.. ich frage mich immer wieder wie es dazu kommen konnte, und vor allem, wie sie seit dem Schluss ist, nichts mehr von mir hören wollte oder sich gemeldet hat.. Sie war immer diejenige die so überstark vermisst hat wenn ich weg war und die sich kein leben ohne mich vorstellen konnte. Nebenher gab es aber auch ganz wenige Phasen wo sie sich unsicher war ob wir charakterlich zs passen.

aber es bringt nichts, ich verstehe es nicht, wünsche mir einfach wieder diese Vertrautheit zu ihr und mein altes leben wieder. Ich habe genügend Freunde und alles aber liebe ist nicht zu ersetzen

naja wie es scheint müssen wir alle da durch nun und es ist vot allem wichtig etwas zu finden, was uns wieder ausfüllt.. sei es ein Hobby oder sonst etwas

29.07.2015 16:50 • #11


N
Zitat von Camill:
@Neja, wie lange hat das denn bei dir in etwa gebraucht, dieser Reifeprozess, bis er dir alleine gut ging?

Mehr als ein Jahr.
Das ist aber bei jedem unterschiedlich.
Ich hatte auch gute Hilfe: meine beste Freundin war Tag und Nacht für mich da, übernahm auch mal meine Kinder und holte mich an den WE immer zu sich, damit ich nicht so viel Zeit zum Grübeln und Zweifeln hatte. Meine Hausärztin unterstützte mich, wo sie konnte, auch indem sie dafür sorgte, dass ich eine Kur verschrieben bekam. Während der Kur hatte ich eine super gute Psychologin, die mich förmlich mit der Nase darauf stieß, dass mein tief empfundener Schmerz andere Ursachen hätte, als die, von denen ich dachte, sie seien es. Und sie arbeitete mit mir daran. Nach der Kur war ich deshalb kein anderer Mensch, aber ein Denkprozess ist in Gang gesetzt worden und mein Selbstwert traute sich wieder aus dem Keller raus.
Zitat:
Mit dieser Leere habe ich auch zu kämpfen
Oder besser ich stecke in Trauer, Enttäuschung und Wut fest

Wut ist gut.
Finde etwas, wo du sie raus lassen kannst.
Mach mal einen Waldspaziergang. Dabei darfst du ruhig mal vom Weg abkommen (aber nicht vom bösen Wolf anquatschen und bezirzen lassen ) und den Frust ordentlich raus schreien, dass selbst die Tannen ihre Nadeln verlieren, das Moos vertrocknet und das Wild in ruhigere Gegenden auswandert. Das ist echt befreiend.
Oder hau irgendwo drauf. Haste nicht einen Teppich, der mal eine Reinigung nötig hat?
Wenn du den ordentlich mit dem Klopfer bearbeitest, kannst du ihn als neu verkaufen.
Sport soll ja auch helfen (ich bin allerdings ein Sportmuffel ).
Alles zulassen, nichts unterdrücken! Jedes Gefühl will gefühlt werden, wahrgenommen und beachtet werden.
Keine Sorge, das wird wieder.

29.07.2015 17:02 • #12


S
NeJa, so schön geschrieben und so wahr - ich sehe es auch so...nur bei der Umsetzung wird es schwierig. Ich weiß das diese Form von Bedürftigkeit einen Partner unter Druck setzt und ihn eher auf Abstand gehen läßt aber nachdem ich in meinem Leben schon 3 Trennungen nach längeren Beziehungen durchgemacht habe fällt es mir immer schwerer bei mir zu bleiben und ich habe Angst wenn ich irgendwann einen neuen Partner haben sollte ihn mit meinen Gefühlen zu überfordern....wenn man nach längerer Zeit wieder vertraut, sich geborgen fühlt dann hat man (naja zumindest ich) noch mehr den Hang zum klammern? Au weia, ich mache mir schon jetzt Gedanken über die fernere Zukunft aber ich glaube meine letzte Beziehung ist an meinen hohen Erwartungen gescheitert....ich hab gedacht endlich bin ich wieder komplett und wollte dieses Gefühl ständig haben und bewahren - zu viel für meinen Partner?

29.07.2015 17:52 • #13


C
@neja:
DANKE, das sind tröstliche Worte

Ich stecke einfach in diesen ekelhaften Gefühlen fest. Ich hab den Mann wirklich so sehr geliebt und im entscheidenen Moment gehen lassen

Ich werfe mir einerseits vor, während unserer ganzen Zeit so viel mitgemacht zu haben und andererseits ihn einfach losgelassen zu haben, fühle mich verantwortlich für das Ende

Darüberhinaus war die Art und Weise wie wir auseinandergingen so schlimm für mich. von jetzt auf gleich war ich aus seinem Leben und er war distanziert

Das alles passt nicht zu dem Bild, das ich im Kopf habe von dem Mann, um den ich trauere

Und das Gefühl, das ich hatte... Das war doch so rein und zart und dann dieses Ende, ich kann es immer noch nicht fassen

Wie man sowas verarbeitet, so gerne würd ich einfach nen Deckel drauf machen und es gut sein lassen, aber es geht nicht so leicht

29.07.2015 19:34 • #14


S
wie kannst du dir etwas vorwerfen was nicht du herbeigeführt hast? ich habe ähnliches getan wie du, war die ganze Beziehung ihr immer die größte stütze und habe alles getan damit es ihr gut ging.
für mich war die Trennung auch ein Schlag ins Gesicht, hätte dieser Frau, die ich jeden tag mehr in mein herz geschlossen habe (und sie auch mich bis zur Trennung) niemals zugetraut und war so dermaßen erstaunt darüber, wie kalt und emotionslos sie mit mir Schluss machte, und wie sie sich seitdem verhalten hat.

ich kenne sie nicht mehr, ich weiß nicht wie sie so werden konnte und werde es auch nie wissen, es sei denn sie kommt wieder auf mich zu

und auch ich habe mich seitdem nicht mehr um sie gekümmert, zum einen um meinen stolz zu behalten, aber viel mehr um mich nicht noch mehr zu verletzen, denn leider muss man das irgendwie akzeptieren dass es vorbei ist.

wir müssen beide wohl oder übel loslassen, ich denke auch jede minute an die zeit zurück und frage mich was sie so macht, so wie es noch vor 2 Monaten war, als ich andauernd sie bei mir hatte oder eine Nachricht bekam

aber vorwerfen musst du dir nichts ! du hast es nicht beendet und von dir muss jetzt überhaupt nichts mehr kommen.

29.07.2015 19:45 • x 1 #15


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