Wann hört diese "Hollywood-Hoffnung" auf?

F
Ihr Lieben,

mich interessiert es sehr. Vier Monate nach meiner ersten großen Trennung (er 32, ich 28, drei Jahre Beziehung) und Semi-KS (mal drei Wochen, mal ne Woche,....) stelle ich fest: mach dir keine Hoffnungen mehr, er will nicht. Er hat sich getrennt, weil es sich nicht mehr richtig anfühlt (er war noch nie ein Mann großer Worte... bzw. überhaupt vieler Worte). Keine Gefühle mehr, keine Freude mehr, etc. Ich habe es ihm auch sehr einfach gemacht. Meine Worte waren voller Stolz getränkt Ja, dann trenn dich doch. Zack, passiert. Er fühlt sich sehr gut damit und war losgelöst und frei. Gratulation. Ich war hinüber.

Nun, jetzt vermute ich sogar, dass er vielleicht eine Neue hat und trotzdem erwische ich mich bei dem Gedanken das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Ganz häufig tröste ich mich mit Fantasien a la Hollywood. Wer weiß, vielleicht meldet er sich noch? Vielleicht wird er es irgendwann mal richtig bereuen? Vielleicht muss ich einfach um ihn kämpfen? Ihm meine Liebe mehr beweisen? Diese Gedanken trösten mich in der dunkelsten Stunde, wenn ich einfach nicht mehr weiterleben will (nicht mehr weiterleben= die Summe ALLER Dinge, also nicht nur die Trennung, sondern auch andere Baustellen im Leben).
Wir haben öfter mal telefoniert und auch länger. Aber nachdem wir mal eine Stunde lang telefoniert haben, hat er direkt beim nächsten Treffen um weniger Kontakt gebeten, und zwar aus dem Grund des Selbstschutzes (helft mir mal kurz, das bedeutet doch so viel wie: du bist mir wieder zu nah gekommen, das will ich ja eigentlich nicht. oder?). Bei meiner Frage, ob er den Kontakt abbrechen will, hat er den Kopf geschüttelt und ich hörte nur so was wie Nein, nein, das mein ich nicht. Das muss es ja nicht sein.

Somit merke ich nach vier Monaten, dass es keinen Sinn mehr macht zu hoffen. Alle Zeichen von seiner Seite sprechen dagegen. Aber trotzdem ist da noch die kleine Stimme, die in meinem Kopf sitzt und die ganze Zeit sich Hoffnungen macht. Wie werde ich die los?

Ich habe Angst verrückt zu werden. Wisst ihr, eine Person, die es nicht begreift, dass der Zug schon längst abgefahren ist und immer noch bei facebook stalkt oder jedes Zeichen überinterpretiert....
Muss ich vielleicht ihm gegenüber komplett ausrasten und meine Wut rauslassen (die Wut darüber, dass er nach drei Jahren die Beziehung ohne vernünftige Erklärung beendet hat)? Das habe ich noch nicht getan (wegen dieser blöden Hoffnung, in der Wut ist man ja schließlich nicht zusammen). Will ich eigentlich auch nicht, da ich einfach noch viel zu viel für ihn fühle.

Freunde sagen immer wieder du bist zu sehr in seinem Kopf. Das stimmt auch, ich gehe gerne stundenlang in seinem Kopf spazieren. Ich versuche alles zu analysieren und zu begreifen... aber wahrscheinlich auch nur aus der Hoffnung heraus, vielleicht doch noch ein Zeichen zu finden. Wie ein Detektiv der nach den Spuren sucht um den Mörder schließlich zu finden.

Wann hört die Hoffnung auf?

14.11.2013 13:25 • #1


A
Zitat von Fraunichtschlau:
Keine Gefühle mehr, keine Freude mehr, etc.
Nun, jetzt vermute ich sogar, dass er vielleicht eine Neue hat

Aber trotzdem ist da noch die kleine Stimme, die in meinem Kopf sitzt und die ganze Zeit sich Hoffnungen macht. Wie werde ich die los?

Muss ich vielleicht ihm gegenüber komplett ausrasten und meine Wut rauslassen (die Wut darüber, dass er nach drei Jahren die Beziehung ohne vernünftige Erklärung beendet hat)?
Wann hört die Hoffnung auf?
willkommen

was hat er mit deiner wut zu tun ? es ist deine und du kannst dafür sorgen, dass sie sich wieder auflöst.
die frage wo hat diese wut wirklich ihren ursprung hat könnte dir weiterhelfen.
die kleine stimme kommt wahrscheinlich vom ego-was nicht loslassen kann und haben will - es ist mal aus angst entstanden, vielleicht aus der angst nicht gut genug zu sein und deshalb verlassen zu werden, deshalb weigert es sich die realität anzunehmen.

er hat keine gefühle mehr für dich und vielleicht schon eine andere, dass ist traurig für dich weil du noch liebst, dennoch es ist sein gutes recht dich zu verlassen wenn er sich nicht mehr glüclklich fühlen kann mit dir.

die hoffnung hört auf wenn du akzeptieren kannst und die realität betrachtest so wie ist ist und kein hollywood-kopf-aktionen mehr veranstaltest, sondern auf dem boden der tatsachen bleibst.
Zitat:
wenn ich einfach nicht mehr weiterleben will (nicht mehr weiterleben= die Summe ALLER Dinge, also nicht nur die Trennung, sondern auch andere Baustellen im Leben).
schaue dir deine anderen baustellen an - da kann es zusammenhänge geben - welchen illusionen hängst du sonst noch nach ?

wenn es dir allein schwer fällt hinter deine muster zu kommen scheue dich nicht dir therapeutische hilfe zu holen, damit du wieder klar blicken kannst und dich nicht in deinen illusionen verlieren brauchst.

eine trennung zu verarbeiten ist nicht leicht und 4 monate sind noch keine lange zeit dafür weil du aber noch andere baustellen hast, wie du schreibst, tut es dir vielleicht gut dir von ausserhalb hilfe zu holen.

alles gute für dich!

14.11.2013 14:21 • #2


A


Wann hört diese "Hollywood-Hoffnung" auf?

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S
Hallo,

ich hoffe seit neun Monaten. ich habe meine Geschichte unten angehängt. Ich war jetzt in einigen Foren und vielen Internetseiten unterwegs, es wiederholt sich immer wieder. Man muss irgendwann den Mut und die Kraft finden den Schlussstrich zu ziehen, weil man sonst vor die Hunde geht. Ich selber habe diesen Schlussstrich auch noch nicht gezogen, weil ich hoffe wie Du, insbesondere, weil ich doch auf 30 Jahre Beziehung zurückblicke und mir denke, dass es ja nicht so fürchterlich war , all die Jahre - sie kann es doch nicht ernst meinen. Ich bin mir irgendwie bewusst, dass ich damit auf dem Holzweg bin, aber da bin ich genauso wie du, man hofft halt. Man liest auch die Tips, dass man versuchen soll den/die Ex aus dem täglichen Leben zu verbannen. Das geht nach 30 gemeinsamen Jahren nicht so einfach. Da muss man eigentlich einen kompletten Neuanfang in einer anderen Umgebung starten, was ich einfach nicht kann.. Es tut mir leid für Dich, dass Deine Beziehung in die Brüche gegangen ist. Aber Du hast wirklich noch das Leben vor Dir! Du bist Du, Du bist wertvoll und musst ihm nicht ewig nachrennen. Versuche zu Dir zu finden und nach vorne zu schauen. Es ist wohl nicht einfach, aber es sind durch solche Situationen schon viele durch und man kann das schaffen. Viel Kraft wünsche ich Dir!

Und hier ist meine Story:

Ich bin einfach fertig mit der Welt, zugleich traurig, verzweifelt und wütend, weil mich meine Partnerin verlässt. Aber doch ist meine Situation etwas anders als bei den meisten Verlassenen , weil ich immer noch Hoffnung habe, aber nicht weiß inwieweit die berechtigt ist und inwieweit ich noch hoffen darf. Und ich hoffe auf Kommentare, Anregungen, Tipps, Erfahrungen von Euch, die vielleicht doch durch genau so etwas schon einmal durch sind. Lasst mich meine Geschichte schildern, auch wenn ich etwas ausholen muss, damit man das versteht. Meine Frau und ich kennen uns seit 30 Jahren, seit 20 Jahren sind wir verheiratet, wir haben einen Sohn, der 16 ist. Wir wollten ein zweites Kind, meine Frau noch mehr als ich. Wir haben fast alles probiert, bis auf in vitro Fertilisation – vergeblich. Dann haben wir uns vor knapp 7 Jahren entschlossen ein Pflegekind aufzunehmen. Auch ein Junge, der damals (2007) 8 Jahre alt war. Anfangs ging es gut, mit den üblichen Höhen und Tiefen. Es hat geholfen mit anderen Pflegeeltern und dem Jugendamt in engem Kontakt zu stehen. Aber trotzdem, unsere innige Hoffnung, dass wir einfach ein weiteres Familienmitglied haben, hat sich nie realisiert. Im Gegenteil, es ist immer öfters zu heftigen und verbal verletzenden Auseinandersetzungen gekommen hauptsächlich zwischen meiner Frau und ihm. Es war klar, er würde uns nie akzeptieren, vor allem meine Frau nicht als Quasi-Mutter, was sicher daran lag, dass er als Kleinkind von seiner leiblichen Mutter tätlich angegriffen wurde. Nun, vor knapp einem Jahr ist meine Frau mitten unter der Woche einfach weg, für ein paar Tage, unter einem Vorwand. Sie kam wieder und hat was von einem „Techtelmechtel“ erzählt, dass sie beenden musste, sie musste mit sich selbst ins Reine kommen. Es wären nur Telefonate gewesen, hat sie gesagt. Ich habe mir riesige Vorwürfe gemacht, weil ich mich immer bei den Auseinandersetzungen rausgehalten habe, weil ich damit einfach nicht zurecht gekommen bin. Ich bin auf sie mehr zugegangen, wir waren öfters im Kino, beim Tanzen, beim Sport - alles. Im März dann habe ich zufällig mal ihr Handy genommen (weil mitten in der Nacht jemand angerufen hatte), und dann kam der Schock. Zig explizite SMS mit einer Urlaubsbekanntschaft (Karibik), völlig unter ihrem Niveau. Zwei Tage später kam raus, dass sie im November davor sich mit IHM getroffen hatte und es hoch herging mit allem drum und dran, also nicht nur Telefonate. Ich habe das Pflegeverhältnis beendet, weil ich mir dachte, dass das ihre Psyche deswegen so total durcheinander gebracht war. Wir haben uns versprochen aufeinander zuzugehen, sie hat versprochen den Kontakt mit dem Typen abzubrechen. Das hat 10 Tage gehalten, dann habe ich rausbekommen, dass sie ihm wieder geschrieben hat, explizite Dinge. Wir haben es nochmals versucht, sind in die Paartherapie der Diakonie hier vor Ort, es ging langsam besser. Anfang August hat sie sich dann bei mir entschuldigt, und auch die Hochzeitsbilder wieder aufgehängt, die ich aus Frust im März von der Wand genommen hatte. Mitte August sind wir für 3 Wochen in den Urlaub – war super. Anfang Oktober unser 20. Hochzeitstag – emotional, ero. und alles, einfach super. Dann EINE Woche später bucht sie einen Flug in die Karibik – alleine für sich, Anfang Dezember, also in knapp 2 Wochen. Natürlich ohne mir Bescheid zu geben. Er hätte angerufen, s.y Stimme usw. Ich habe sie gefragt was ich hätte tun können/sollen um das zu verhindern. Wir haben uns nicht gestritten, der Urlaub war liebevoll und romantisch. Es hätte nichts mit mir zu tun, hat sie gesagt. Vor einer Woche ist meine Frau ausgezogen, mit Tränen in den Augen, es würde ihr schwer fallen zu gehen. Vorhin war sie auch wieder da, wir haben uns zum Abschied umarmt. Versteht ihr, sie ist nicht einfach weg aus und Schluss, sondern sie scheint mich doch noch irgendwie zu lieben obwohl sie mich betrügt und belügt. Das frisst mich auf. Wenige Leute kennen die ganze Geschichte, aber niemand der durch eine Trennung durch ist oder gerade durch die Trennungsphase geht. Deswegen schreibe ich das hier, will einfach wissen, wie sehr darf man hoffen? Ich lese immer „lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“ Hab mir auch das Buch von der Doris Wolf gekauft. Aber - soll ICH jetzt sagen, dass es zwecklos ist, dass es aus ist, dass wir nach 30 Jahren alles begraben müssen? Ich bin innerlich total zerrissen. Mir drückt es schon wieder die Tränen raus, einem 50 jährigen Mann…

17.11.2013 00:16 • #3


A
Zitat von Stefan 2:
Deswegen schreibe ich das hier, will einfach wissen, wie sehr darf man hoffen? Ich lese immer „lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“ Hab mir auch das Buch von der Doris Wolf gekauft.

Aber - soll ICH jetzt sagen, dass es zwecklos ist, dass es aus ist, dass wir nach 30 Jahren alles begraben müssen? Ich bin innerlich total zerrissen. Mir drückt es schon wieder die Tränen raus, einem 50 jährigen Mann…
hallo stefan

ich habe 2 lange beziehungen und es gab mit jedem einen neuanfang, der nicht lange hielt, es passte einfach nicht mehr, wir mochten und immer noch - es reichte nur nicht mehr für eine beziehung.
bei uns gab es keine dritten und wir haben offen und aufrichtig miteinander reden können, selbst unter diesen umständen klappte es nicht wirklich mehr, dass mussten wir bald einsehen.

bei euch liegt es anders, es geht um lug und betrug, auch jetzt noch, was soll eheberatung wenn sie schon den flug zum geliebten bucht ?

wieviel vertrauen hast du noch in deine frau ?
glaubst du wirklich, dass du das vergeben und wieder vertrauen finden kannst ?
hast du tief im innen wirklich noch eine berechtigte hoffnung,
dass deine frau sich wieder in dich verlieben könnte ?

nachdem deine frau jetzt wiederholt mit dem anderen weitermacht überlege dir gut,
ob du dich nochmal auf sie einlassen willst.

ist es wirklich noch liebe oder angst vor dem alleinsein, trauer, gewohnheit ?

17.11.2013 00:36 • #4


F
30 Jahre Beziehung. Uff. Ich kann leider nicht mitreden, dafür bin ich sicherlich noch zu jung. Aber ich finde es sehr verdächtig, dass es jemand aus der Karibik ist. Ein Mann aus einer völlig anderen Umgebung und Kultur (wenn ich das richtig verstanden habe?) spricht in meinen Augen für eine Seite in ihr, die sie vielleicht schon immer hatte oder gerade neu entdeckt. Vielleicht auch vor ihrem eigenen Leben fliehen möchte? Es ist sehr schwer darüber zu sprechen. Wenn man sich auf jemand anderen einlässt, dann fehlt ganz klar was in der Beziehung. Meist ist es nur eine bestimmte Form von Kommunikation.... Aber wie gesagt, ich finde es schwer in deinem Fall bzw. nach 30 Jahren Beziehung und auch Familiengründung nicht zu hoffen. Hattest du denn das Gefühl, dass sich in diesen neun Monaten dein Hoffnungsgefühl verändert hat?
Ich meine, bei mir waren es nur 1/10 davon und ich möchte am liebsten schon die Stadt verlassen, irgendwo anders neu beginnen, um nicht ständig (und wirklich ständig) an ihn zu denken. Momente, in denen ich nicht hoffe, sind Momente in denen ich stark bin, meine Freiheit genieße, Spaß habe und inspiriert bin. Aber leider ist der Alltag oft nicht spaßig, sogar ziemlich langweilig, er hat schwache Momente und kann auch mal trostlos sein.
Ich hoffe, dass du gute Menschen um dich herum aufbaust, die dir gerade an diesen kalten Tagen Wärme geben.

17.11.2013 16:25 • #5


I
Ich habe diese Hollywood-Hoffung auch noch. Die Hoffnung stirbt halt einfach wirklich zuletzt.
Gleichzeitig glaubt man aber immer weniger daran und dieser Zwiespalt macht einen fertig:(

17.11.2013 16:34 • #6


S
Ja, Du hast richtig verstanden, das ist ein Mann aus einer völlig anderen Umgebung und einer anderen Kultur. Er hatte halt mit seiner lockeren, permanent fröhlichen Art, tierisch Eindruck geschunden. Er ist damals, als wir da alle im Urlaub waren, bei meiner Frau auf sehr fruchtbaren Boden gekommen, weil bei uns wegen dieser Pflegekindsituation der Haussegen ganz schön schief hing. Dann hatte er nach ihrer Telefonnummer gefragt, und schließlich angefangen sie anzurufen. Die Inhalte wurden immer expliziter, bis meine Frau ihn eben im letzten November getroffen hatte (ich hab davon erst im März erfahren). Damals im März hatte ich das ja noch irgendwie verstanden und habe geglaubt ich, gesehen wo die Probleme sind. In der Folgezeit habe ich mich tierisch bemüht um meine Frau, und langsam ist es ja besser geworden, wie ich oben geschrieben habe. Das Hoffnungsgefühl hatte sich natürlich zum positiven gewendet, bis ich eben rausgefunden habe, so vor knapp 4 Wochen, dass sie hinterrücks diesen Flug in die Karibik gebucht hat. Danach gab es eine Aussprache, und Du hast vollkommen recht mit Deiner Bemerkung, dass eine bestimmte Art der Kommunikation fehlte. Ihre Argumente im Oktober 2013, warum sie das gemacht hat, waren auf einmal ganz anders als im März 2013. So nach dem Motto, die Beziehung wäre seit 15 Jahren ero. am Boden. Habe ich halt nach 15 Jahren zum ersten Mal gehört, und offensichtlich war mir das nicht so bewusst, weil wir eben darüber nie gesprochen haben - fehlende Kommunikation. Meine gegenwärtige Hoffnung nährt sich hauptsächlich aus der Tatsache, dass meine Frau einsieht (einsehen muss) dass es mit diesem Insulaner keine Zukunft gibt. Außer auf der se_x_uellen Ebene gibt es da keinerlei Interessensüberschneidungen.
Mal davon abgesehen, dass ich natürlich wegen der Geschichte tief verletzt bin, hat Alena 52 mit ihrem Kommentar auch völlig recht. Kann ich meiner Frau jetzt jemals wieder richtig vertrauen? - ich fürchte nein. Falls wir wieder zusammenkommen, kann die Beziehung jemals wieder so werden wie sie mal (vor 15 Jahren) war? - ich fürchte nein. Ob sich meine Frau nochmal in mich verlieben kann? Ich weiß es nicht. Aber sie wendet sich halt nicht ganz ab, weil es bei vielen armen Verlassenen, wie z.B. Dir (frauschonschlau), der Fall ist. Sie kommt um unseren Sohn zu besuchen, und umarmt mich wenn sie geht... Deswegen Hoffnung. Natürlich habe ich Angst vorm Alleinsein, vor der Trennung, Gewohnheiten aufzugeben etc. Aber ich bin mir sicher, dass da auch noch Liebe ist.

Schau mal, ich bin über dem Zenit, meine Frau und ich haben sehr viele Gemeinsamkeiten und viel aufgebaut. Irgendwie komme ich mir etwas verkrustet vor. In meiner Vorstellung kann da eigentlich nichts, oder zumindest nicht viel mehr passieren, beziehungsmäßig meine ich. Du bist noch jung und hast wirklich noch alles vor Dir. Wenn Dir Dein Partner jetzt schon nach 3 Jahren (ich sage schon, weil wir eben 30 Jahre auf dem Buckel haben) solche Probleme macht - kannst Du Dir vorstellen mit ihm dann noch Jahrzehnte zusammen zu sein? Gemeinsame Kinder haben? Stell Dir vor er lässt Dich dann wieder und endgültig sitzen, wenn Du ein Baby hast... Wenn Du mit dem Gedanken spielst die Stadt zu verlassen und es Dein Job erlaubt, dann tu es doch. Eine neue Umgebung wird sicher helfen auf andere Gedanken zu kommen. Ich schaffe mir zur Zeit eine neue Umgebung, indem ich in ein anderes Zimmer gezogen bin und dort herumräume, Wände streiche etc.

Ach ja, ich habe zum Glück ein paar wenige sehr gute Freunde, mit denen ich mich austauschen kann. Das ist ungeheuer wichtig, genau so wie es hilft, hier seine Sorgen loszuwerden - wie haben die Leute das eigentlich vor der Erfindung des Internet gemacht?

17.11.2013 21:46 • #7


A
Zitat von Fraunichtschlau:
Ich meine, bei mir waren es nur 1/10 davon und ich möchte am liebsten schon die Stadt verlassen, irgendwo anders neu beginnen, um nicht ständig (und wirklich ständig) an ihn zu denken.

Momente, in denen ich nicht hoffe, sind Momente in denen ich stark bin, meine Freiheit genieße, Spaß habe und inspiriert bin.

Aber leider ist der Alltag oft nicht spaßig, sogar ziemlich langweilig, er hat schwache Momente und kann auch mal trostlos sein.
hallo Fraunichtschlau
wenn du nur aus der stadt flüchten willst um nicht an ihn denken zu müssen ist das vielleicht nicht der richtige weg für dich. wenn du genügend stärke bekommst kannst du dich vielleicht wieder recht wohl dort fühlen wo du bist.
viellecht findest du ein hobby, welches dich schon immer interessiert hat, machst sport oder etwas, was dir gefallen könnte, so lernt du neue menschen kennen und kannst deine freizeit angenehm mit schönen dingen verbringen.
die ruhigeren stunden nutze für dich um bei dir selbst anzukommen, in deine tiefen, schaue was du für ziele hast, wo du hinmöchtest, lerne die ruhe zu geniessen, auch das kann viel kraft geben.

alles gute für dich!


Zitat von Stefan 2:
Kann ich meiner Frau jetzt jemals wieder richtig vertrauen? - ich fürchte nein.

Falls wir wieder zusammenkommen, kann die Beziehung jemals wieder so werden wie sie mal (vor 15 Jahren) war? - ich fürchte nein.
Ob sich meine Frau nochmal in mich verlieben kann? Ich weiß es nicht.
hallo stefan

es ist schon traurig wenn deine frau nach solanger ehe, vielen gemeinsamkeiten, schweigend abwandert und ihre körperlichen wünsche woanders auslebt, sofern es nur das ist, was sie in die ferne zieht.
du hast es schon erkannt, fehlende kommunikation ist gift für eine beziehung in der sich jeder auf den anderen beziehen sollte.
es wird garantiert nicht mehr so werden wie es vor 15 jahren war, was war denn in der zeit dazwischen ? es steht jetzt viel zwischen euch, was bereinigt, integriert und vergeben werden muss damit ein möglicher neuanfang eine chance hat und natürlich an erster stelle, genügend liebe für einander muss bei beiden vorhanden sein und der gemeinsame wille, das bester daraus zu machen.

falls es von beiden gewollt ist werdet ihr euch neu begegnen können, es wird nie mehr so sein wie vorher, es wird anders sein, es kann besser werden, wenn ihr daraus gelernt habt, es kann so bleiben, was nicht erstrebenswert wäre und es kann schlechter und schwieriger werden - noch ist alles offen und du kannst dir klarer werden wohin du willst, welche veränderungen notwendig sind und ob du bereit bist diese anzugehen.
ob deine frau da auch mitmacht wird sich zeigen, fordere sie auf dir zu sagen, was sie will, damit es keine endlos-stagnation bleibt.

alles gute für dich!

17.11.2013 23:12 • #8


S
Hallo Alena-52,

vielen Dank für Deine Kommentare und Deine wertvollen Tipps. Liest Du hier eigentlich alle Beiträge in allen Foren? Wie kann ich Dir danken, sehe keinen Button den ich anklicken könnte... Natürlich hoffe ich, dass mein Frau und ich wieder zusammenkommen und beide aus dieser Geschichte lernen. Ich habe das Folgende, glaube ich, noch nicht geschrieben - unsere Trennung momentan (weil meine Frau ausgezogen ist) nennen wir Trennung auf Zeit und soll zunächst mal auf drei Monate begrenzt sein. Wir haben vorher schriftlich fixiert, was sich jeder darunter vorstellt und was man sich erhofft und wie das geregelt wird mit Kontakten untereinander und mit dem Sohn. Da gab es natürlich Diskrepanzen, aber das ist wohl ganz klar. Ich habe halt die Befürchtung, dass es nicht auf zeit ist, sondern endgültig. Ein großes Problem, glaube ich, ist, dass meine Frau bisher mit niemandem außer mit mir und der Dame von der Paartherapie, wo wir vielleicht 6 x waren, gesprochen hat. Sie frisst das in sich rein und versucht das alles mit sich selber auszumachen. Ich hoffe inständig, dass sie auf meine Bitten hört und sich einen Anspechpartner sucht. Natürlich ist es für sie ungleich schwieriger, weil sie betrogen hat und ich als der Betrogene eher auf Verständnis bei Freunden/Bekannten zählen kann.

Und noch was, nachdem ich sehe, dass dies hier Hunderte von Leuten lesen... Das mit der fehlenden Kommunikation kann man gar nicht zu oft sagen. Über viele Jahre ging alles gut, dachte ich, aber es war im Grunde nicht gut. Meine Frau hat wohl gedacht, er muss spüren dass da was nicht in Ordnung ist und ich habe gedacht sie sagt nichts, also ist es gut. So oder so ähnlich hat sich die Katastrophe angebahnt. Wenn hier das jemand liest, bei dem noch nicht Hopfen und Malz verloren ist: REDET MITEINANDER - ÜBER ALLES! Das ist der größte Vorwurf den ich mir mache, dass wir zu wenig miteinander gesprochen haben über Dinge von denen man annimmt, es passt schon, obwohl es nicht passt. Auf unsere Situation bezogen hätte ich dann viel früher erfahren, wo die Defizite liegen, wo man gegensteuern sollte, wo man sich dringend ändern muss, wo Klärungsbedarf besteht. Auch, und gerade, intime Themen dürfen nicht ausgeschlossen sein. Ich mache auch ein bisschen unsere Generation da mitschuldig. Bei mir zu Hause im Elternhaus war das Thema absolut und zu 100% tabu. Mir wurden noch als 14 oder 15-jährigem die Augen zugehalten, wenn im Fernsehen jemand oben ohne zu sehen war, Immer ausblenden dass es sowas gibt. Kinder werden von den Störchen gebracht usw. Ich will meine Eltern deswegen nicht angreifen (sie ruhen auch beide schon in ewigem Frieden), weil es eben ein Generationenproblem war, so denke ich (Mutter Jahrgang 1926, Vater Jahrgang 1919). Aber das kann auch nicht das entschuldigen, was zwischen mir und meiner Frau nicht besprochen wurde. Nochmal, Leute sprecht Euch über ALLES aus.

Und an Fraunichtschlau: Sorry, dass ich das hier in Deinem Thread so auswälze. Ich bin halt über den Titel hoffnung reingeschneit gekommen, weil ich immer sage die Hoffnung stirbt zuletzt. Liebe Grüße und viel Kraft in der momentanen Situation!

18.11.2013 00:20 • #9


A
Zitat von Stefan 2:
vielen Dank für Deine Kommentare und Deine wertvollen Tipps. Liest Du hier eigentlich alle Beiträge in allen Foren?

unsere Trennung momentan (weil meine Frau ausgezogen ist) nennen wir Trennung auf Zeit und soll zunächst mal auf drei Monate begrenzt sein.

Ich habe halt die Befürchtung, dass es nicht auf zeit ist, sondern endgültig.

Ein großes Problem, glaube ich, ist, dass meine Frau bisher mit niemandem außer mit mir und der Dame von der Paartherapie, wo wir vielleicht 6 x waren, gesprochen hat.

Sie frisst das in sich rein und versucht das alles mit sich selber auszumachen. Ich hoffe inständig, dass sie auf meine Bitten hört und sich einen Anspechpartner sucht.

Auch, und gerade, intime Themen dürfen nicht ausgeschlossen sein. Ich mache auch ein bisschen unsere Generation da mitschuldig. Bei mir zu Hause im Elternhaus war das Thema absolut und zu 100% tabu. Mir wurden noch als 14 oder 15-jährigem die Augen zugehalten, wenn im Fernsehen jemand oben ohne zu sehen war, Immer ausblenden dass es sowas gibt.
hallo stefan

ich lese eher das, was mich anspricht und antworte entsprechend.
deine frau hat jetzt die chance auch zu lernen und zu wachsen, und gute kommunikation ist wichtig damit keine missverständnisse entstehen und wir ahnen können was in dem anderen vorgeht, was ihm zuviel und zuwenig ist. nur dann kann gemeinsam versucht werden eine änderung vorzunehmen.

wenn ihr euch 3 monate gegeben habt, schaue einfach was passiert, wie die entwicklung ist und wenn du das gefühl hast sie ist wieder introvertiert, spreche sie darauf an und versuche ihr zu helfen ihre gedanken, wünsche, hoffnungen und befürchtungen auszudrücken.
ihr hab es jetzt beide in der hand das, was nicht gut lief, ändern zu können und so wieder vertrauter und offener zu werden.
es braucht seine zeit und kleine fortschritte sollten spürbar werden.

in einer beziehung, die von liebe und achtung geführt wird sollte es möglich sein, die alten engen kleider, die wir uns von den eltern anziehen liessen auszuziehen und uns aus der enge zu befreien - das ist u.a. auch der sinn einer guten beziehung, gemeinsames wachstum und das zurückfinden zu sich selbst.

ich wünsche euch glück!

18.11.2013 20:34 • #10


A


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