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Wann ist eine Paartherapie sinnvoll?

unbel-Leberwurst
Zitat von LeonardoDV:
@SchlittenEngel Ja, unser erster Versuch war auch total daneben. Es ist super wichtig einen guten Therapeuten zu finden! Wortwörtlich kam die Frage: ‘Sie hat doch was gutes für sich getan. Sie hat eine positiver Erfahrung gemacht. Gönnen Sie Ihrer Frau nicht dass sie positive Erfahrungen haben kann? Man lebt ja ...


Aber das ist doch ein gutes Beispiel, dass ein Therapeut eben nicht immer weiterhilft.
Insbesondere wenn Deine Frau so eine Erfahrung wie die obige gemacht hat.

19.10.2022 15:51 • x 1 #31


S
@LeonardoDV

unsere war mehr so auf dem Trip, dass es eben Menschen gibt, die nicht so ( gern) monogam leben und wenn mein Mann so wäre/ ist, dann müsste ich das doch akzeptieren, weil ich ihn ja schließlich lieben sollte, so wie er ist....ergo das Problem bei mir liegt. fand ich auch einen interessanten Ansatz.

19.10.2022 15:55 • x 1 #32


A


Wann ist eine Paartherapie sinnvoll?

x 3


L
Ja, natürlich zu Lasten des Betrogenen. Das ist ja das Traurige!

Ich kann mich aber erinnern, dass ich damals auf genau das neidisch war bei meinem Mann (das war allerdings natürlich nicht das größte Problem, was wir hatten- versteht sich von selbst).
Er hatte einfach tolle Erfahrungen/Erinnerungen und meine Welt lag in Scherben. Ja, aber trotz allem für ihn alleingenommen eine schöne Erfahrung.

19.10.2022 15:55 • x 2 #33


LeonardoDV
@Lotte08 Das ist philosophisch betrachtet faktisch korrekt, ja.
Neidisch bin ich nicht. Ich habe eine Carte Blanche erhalten, die ich einsetzen könnte. Dazu bin ich aktuell aber zu fragil vermutlich.
Wenn man aber auf diese Gedanken kommt neidisch zu sein ist doch eine offene Beziehung doch eine Alternative oder?

19.10.2022 15:59 • #34


S
@Lotte08

Yepp....und anschließend, wenn es klappt, als Belohnung noch die verbesserte Hauptbeziehung

19.10.2022 15:59 • x 1 #35


L
Zitat von SchlittenEngel:
Yepp....und anschließend, wenn es klappt, als Belohnung noch die verbesserte Hauptbeziehung

Wenn man die Kurve bekommt, jaaaaa

19.10.2022 16:02 • x 1 #36


L
Zitat von LeonardoDV:
Wenn man aber auf diese Gedanken kommt neidisch zu sein ist doch eine offene Beziehung doch eine Alternative oder?

Ja. Das ist ja auch unsere Lösung und es hat unglaubliche Nähe gebracht und unsere Kommunikation absolut verbessert.

19.10.2022 16:04 • #37


LeonardoDV
Zitat von Lotte08:
Ja. Das ist ja auch unsere Lösung und es hat unglaubliche Nähe gebracht und unsere Kommunikation absolut verbessert.

Wird es auch gelebt oder ist die Beziehung einfach theoretisch offen…falls jemand will?
Was ist wenn man sich verliebt?
S. bringt oft Gefühle emit sich.

19.10.2022 16:09 • #38


MissLilly
@LeonardoDV

Sind deine Fragen zur Öffnung einer Beziehung nur philosophischer Natur oder denken DU oder deine Frau ersthaft über eine derartige Lösung nach ?

19.10.2022 16:26 • #39


L
Zitat von LeonardoDV:
Wird es auch gelebt oder ist die Beziehung einfach theoretisch offen…falls jemand will?
Was ist wenn man sich verliebt?
S. bringt oft Gefühle emit sich.


Es wird praktisch gelebt. Gefühle sind erlaubt. Ich sage dazu, dass keine von uns Lust auf unpersönliche ONS hat.

19.10.2022 16:31 • x 2 #40


LeonardoDV
@MissLilly Nur philosophisch. Weiß gerade selbst nicht wo ich mich befinde.

19.10.2022 16:41 • #41


B
Zitat von LeonardoDV:
Hat noch sehr viel mit Affärenebel zu kämpfen (obwohl kein Kontakt) und ist ein wenig mit sich selbst beschäftigt. Kann nicht damit klar kommen dass sie mir sowas schlimmes angetan hat. Sagt sie.


Es ist so. Der Affärenmann hatte ja eine Bedeutung für sie. Vielleicht sollte er als Sprungbrett in eine Beziehung dienen. Er gab ihr was - Vergnügen, Vorfreude, Freude, Gefühlssensationen, das Vergessen des Alltags, Glanz, Selbstgefühl (ich bin was wert, ich werde begehrt) usw. Er war für sie durchaus von Wert. Und jetzt wo er weg ist, steht sie da und fühlt sich entsprechend. Wahrscheinlich allein, es fehlt ihr vieles was er ihr gab.
Das ist dann regelrechter Entzug und den muss man erst Mal durchstehen. Das kann tatsächlich sehr lange dauern.

Ich hattte mal eine Affäre und als die aus meinem Leben verschwunden war, ging es mir alles andere als gut. Zwar lebte ich in meiner Ehe weiter und ich ließ mir den Liebeskummer auch nicht anmerken, aber es arbeitete lange Zeit in mir. Ich brauchte viel Zeit für mich, die mir mein Mann auch zugestand.
Am WE lag ich nicht selten mal einen Tag im Bett und rekapitulierte die ganze Sch... die da stattgefunden hatte. Ich sprach mit einem imaginären Gegenüber. Das ging recht lange Zeit so und irgendwann merkte ich, wie das Bedürfnis, das aufzuarbeiten, nachließ.
Der Affärenmann rückte mehr und mehr in den Hintergrund und dann erst gelang es mir, wieder mehr Sinn in meinem Leben zu sehen und den Blick auf die positiven Seiten des Lebens zu richten, z.B. auf meinen Ehemann, der viel mit mir mitgemacht hat.

Sie muss ihr Leben neu aufstellen, mit Schuldgefühlen klar kommen und sie wird ihn vermutlich immer noch vermissen. Das dauert seine Zeit.

Ich kann nur von mir ausgeben, aber ein Ehepartner, der ständig in mich hätte dringen wollen, hätte mir damals noch den Rest gegeben. Ich kann drängeln nicht ausstehen, auch nicht in Beziehungen. Da werde ich störrisch und/oder traurig, wenn man mir etwas abverlangt, was ich momentan nicht geben kann.

Sie geht die Ausweichmanöver und redet davon, was sie Dir angetan hat. Das was ihr jetzt fehlt, darüber spricht sie nicht, denn das wäre für Dich vermutlich sehr kränkend.

Versetz Dich mal in ihre Lage. Sie muss jetzt viel verarbeiten, vieles überdenken, vieles nochmals durchfühlen. denn die Affäre brachte vermutlich nicht nur Freude, sondern auch Frust. Unerfüllte Hoffnungen, Enttäuschung, Aussichtslosigkeit, wie es bei Affären halt auch oft der Fall ist.
Und daher hat sie das Bedürfnis für sich zu sein. Das hat jetzt erst Mal gar nichts mit Dir zu tun, aber der Mensch ist kein Automat und schaltet nicht mal eben von Affäre auf Nicht-mehr-Affäre um.
Ich kann sie verstehen. Es braucht Zeit und es braucht Raum für einen selbst und es braucht kein Drängeln, kein Wollen, kein Zerren von anderer Seite, weil das dann zusätzlich noch eine Belastung ist.

Daher wundert es mich aber, dass sie einer Paartherapie zustimmt. Ist doch schon mal ein guter Anfang wo vielleicht auch diverse Dinge zur Sprache kommen.

Affären haben immer einen Grund und Frust in der bestehenden Beziehung ist der Nährboden dafür.

Dass Dich das jetzt ebenfalls vor große Herausforderungen stellt, ist klar. Aber zu viel Aktionismus hilft gerade keinem. Dir nicht, weil Du nicht die gewünschte Resonanz siehst und erfährst. Und ihr nicht, weil sie eben psychisch noch mit einem oder einem halben Fuss in der Affäre steht. Das Innenleben folgt den äußeren Umständen oft recht langsam.

Ach, übrigens, meine Ehe hat die Affäre überlebt, aber auch, weil mir mein Mann Zeit ließ. Er war/ist oftmals schlauer als ich und weiß genau, was los ist. Und dann ist er einfach da und verlangt aber nichts. Finde ich toll - der Fels in der Brandung. Ich hoffe, ich bin auch für ihn wenigstens ein Felschen in der Brandung.

19.10.2022 16:44 • x 2 #42


Leonhard
Zitat von LeonardoDV:
Habt was denkt ihr darüber? IT vor PT?
Hat jemand solche Erfahrungen gemacht?

Meine Frau hat die PT gleich organisiert und wir konnten nach einer guten Woche starten. Nach einer gemeinsamen Sitzung hatten wir eine Einzelsitzung.


Meiner Frau half einerseits ein Buch über Achtsamkeit sich über ihre Baustellen klar zu werden. Weiterhin hatte sie mehrmals Beratungstermine in einer städtischen Beratungsstelle sowie gelegentlich Sitzungen bei einer befreundeten PT.
Das alles lief parallel zur PT; startete jedoch später.

Auch wenn Affärenthemen in der PT immer wieder einbrachen würde ich zusammengefasst sagen, es hat uns das jedesmal gut getan; auch wenn es manchmal Anlass zu weiteren Diskussionen gab. Natürlich ist die akute Notfallsituation überlagernd und da sind Gespräche über Teller auf der Spülmaschine in ihrer Relevanz nicht allen ersichtlich. Tatsächlich sehen wir beide es so, dass es bei uns eher Themen gab und keine Probleme (schon gar keine unüberwindlichen).

Ich sehe es auch so: Nutzt die PT und schaue, was sich für Dich bzw. Frau daraus ergibt. Die Auseinandersetzung mit sich selbst fällt ihr vor Scham und Kummer noch schwer, doch vielleicht zeigt ihr genau das, wie sehr sie sich indivduell noch auseinandersetzen muss. Das sind sicherlich Themen und Erinnerungen, die Du nicht hören willst.
Achja, meine Frau hatte noch ein böses Buch, in dem sie ihre Gedanken notierte.

19.10.2022 16:52 • x 1 #43


A


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