Liebe Aylin, was Du da schreibst, kommt mir alles auch sehr bekannt vor. Seit der Trennung erkenne ich mich nicht wieder. Ich habe kaum noch Kraft und Energie, fühle mich wie ferngesteuert, war anfangs nur noch am heulen und wie ich jemals damit klar kommen und damit abschließen soll, war mir ein Rätsel.
Vor lauter Angst habe ich dann alles probiert: ich arbeite viel, verplane jede freie Sekunde mit irgendetwas, nur um nicht ins grübeln zu kommen und weil das anfangs alles auch nichts geholfen hat, bin ich zu einer Therapeutin. Ihr habe ich dann heulend mein Herz ausgeschüttet und ihr genau die Frage gestellt, wie er so anscheinend problemlos damit klar kommen kann, dass er mir so bewusst weh tut. Und dann ist was passiert, was mir sehr geholfen hat:
Sie saß ganz ruhig da und fragte mich, ob ich mir wirklich ganz sicher sei, dass er mir BEWUSST weh tut. Darauf sagte ich ihr, dass er mir vielleicht nicht bewusst weh tun will, aber ich schon glaube, dass er weiss, dass es mir ganz schlecht geht. Daraufhin sagte sie wieder ganz ruhig: kann es vielleicht sein, dass er auf die Fragen, die dich beschäftigen, selbst auch keine Antworten hat und er selbst sein Verhalten auch nicht erklären kann?
Mir hat diese Überlegung ganz arg geholfen. Seit Monaten suche ich eine Antwort, auf Fragen, wie wie kann er das so bewusst durchziehen, warum ist er so eiskalt, er war doch glücklich, warum schmeißt er alles hin. NIE habe ich darauf eine Antwort gefunden, aber ich glaueb sie hat recht. Ich suche im Zweifel eine Antwort, auf ganz viele Fragen, die er selbst auch nicht erklären kann... Mich selbst hat das etwas zur Ruhe gebracht und wenn ich merke, es geht mir schlechter, erinnere ich mich daran. Ich hoffe euch hilft diese Überlegung vielleicht auch etwas weiter... Sucht nicht nach Antworten, die er vielleicht selbst auch gar nicht hat, weil er sein Verhalten selbst nicht versteht...
12.04.2016 22:46 •
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