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Wann wird es erträglicher?

U
Hallo ihr Lieben,

vor inzwischen 6 Wochen hat sich mein Freund damals für mich sehr überraschend von mir getrennt. Von diesem Moment an ist für mich eine Welt zusammen gebrochen und mein erster Gedanke war: ich pack das nicht!
Ich kann bis heute den Zeitpunkt absolut nicht nachvollziehen, an dem er Schluss gemacht hat. Es war kurz nach dem Weihnachtsurlaub, wir hatten eine total schöne Zeit und aus meiner Sicht waren wir auch glücklich.
Nun kam er dann an einem Abend überraschend an und teilte mir mit, dass er nicht genügend Gefühle für mich hätte. Es war wie ein Schlag ins Gesicht, denn wir hatten diese Diskussion schon mal. Ich habe das Gefühl, dass er - immer wenn es schön wurde - Angst hatte, sich 100% für mich zu entscheiden und sich zu binden und seine Gefühle für mich zu zulassen, die er aus meiner Sicht definitiv für mich hatte...

Von diesem Moment an war er wie ausgewechselt und eiskalt. Ich komme einfach nicht klar, wie wir uns immer so viel zu sagen hatten und jetzt plötzlich keinen Kontakt mehr haben sollen. Er fehlt mir so sehr...

Wie jeder ihr sehen könnt, ist mein Leben seitdem zweigeteilt: auf der einen Seite sagt mir mein Verstand ganz klar, dass er wohl keine Gefühle für mich hatte und ich das akzeptieren muss und auf der anderen Seite denke ich dann wieder, dass das gar nicht sein kann, denn sonst hätte ich das spüren müssen und die letzte Zeit war wunderschön zwischen uns.

Aus dieser endlosen Grübelei komme ich nicht raus. Hat jemand einen Tipp für mich, wie diese endlose Grübelei für mich erträglicher wird bzw. was ich dagegen machen kann?

Danke an alle, die sich die Zeit genommen und all das gelesen haben! Danke!

28.02.2016 22:11 • x 1 #1


H
Liebe Unhappy,
lenke dich ab- triff dich mit Freundinnen und heule dich dort täglich aus - das war meine höchstpersönliche Hope- Therapie.
Der Grund warum er sich von dir getrennt hat, war wahrscheinlich der, dass er schon eine Neue hat. Kurz über lang wirst du es erfahren- ist in 99,9 % der Fälle so

28.02.2016 22:17 • #2


A


Wann wird es erträglicher?

x 3


U
Das hatte ich ihn gefragt, aber er hatte es ganz klar verneint. Und in diesem Punkt glaube ich ihm auch bzw. ich hoffe es. Alles andere würde ich momentan nicht ertragen und aushalten...

28.02.2016 22:20 • #3


H
Liebe Unhappy,
genau das gleiche habe ich damals von meinem Ex auch gesagt !
Und dann habe ich erfahren, dass er mich seit 2 Jahren betrogen hat.

28.02.2016 22:31 • #4


V
@Hope:
Ich finde du scherst alle auf Grund deiner sehr schlechten Erfahrung über einen Kamm..als ob es nur diesen einen Grund im Leben geben kann mit jemandem Schluss zu machen, abgesehen von den von dir angegebenen 0,1% - wofür auch immer die stehen mögen...
@Unhappy: Bei mir war es ähnlich. Von heute auf morgen, mit widersprüchlichen Aussagen und Hinweisen auf Bindungsangst. Aber schlussendlich ist es egal, wir können es nicht ändern, nur sie könnten das..ich versuche mir so gut es geht mein Leben wieder alleine aufzubauen. Nach 6 Monaten kann ich rückblickend sagen, es geht mir schon besser. Er fehlt mir immer noch sehr und ich weine auch immer noch, aber ich komme alleine klar..
Und wenn es tatsächlich eine neue gibt, dann hoffe ich, dass die Erkenntnis (auch wenn ich Angst vor ihr hätte) dann hilft besser über ihn hinwegzukommen...

29.02.2016 00:38 • x 7 #5


T
Hallo zusammen,

jetzt mal generell gesprochen: für eine Trennung gibt's immer ganz viele Gründe. Zu sagen, da ist zu (fast) 100% eine Neue oder ein Neuer im Spiel, finde ich wirklich zu einfach.
Natürlich kann es so sein wie in deinem Fall, Hope.
Aber des Wegen generell davon auszugehen, finde ich sehr verkürzt bzw. kann sie die Situation für andere, die gerade eine Trennung durchmachen sehr erschweren und noch unmöglicher machen.

Auch ich musste mich mit dieser Aussage von Freunden, da sei wohl jemand neues im Spiel, auseinandersetzen. Ich war am Boden als ich diese Option durchspielte.
Als ich mit Ex zum letzten Male lange sprach, habe ich direkt darauf angesprochen; die Frage wurde wieder verneint (wie bereits beim Schlussmachgespräch); ich habe keine Wahl außer das zu glauben. Denn mal im Ernst und nennt mich hoffnungslos naiv oder verklärt: die Person, die ich jahrelang bedingungslos liebte (und immer noch zu einem Teil), wenn ich der nicht glaube (auch in der Trennung), dann ist doch alles für die Katz.
Das setzt natürlich ein Grundvertrauen voraus und wie man auseinandergegangen ist.
Bei mir ist es sehr respektvoll und wertschätzend abgelaufen; habe ich zu Anfang natürlich nicht so gesehen...mit etwas Abstand jedoch schon.
Natürlich gibt's nie Sicherheit, wir können Menschen nur vor den Kopf schauen...sollte jedoch herauskommen, dass ich angelogen wurde, dann hoffentlich zu einem Zeitpunkt, wo ich drüber stehen kann. Bis dahin bleibt mir nichts anderen übrig, als zu Glauben.

So und nun mal zu deiner Ablenkung: In der ersten Zeit (es sind jetzt knapp über drei Monate seit der Trennung vergangen) konnte ich mich nicht ablenken. Selbst wenn ich wollte, es ging einfach nicht.
Aber im Rückblick war das auch nicht schlimm. Natürlich in diesen Momenten war es die Hölle, aber ich denke es war auch gut. Ich hatte keinen Elan, habe sehr sehr viel geheult und wollte mich am liebsten vergraben. Was aber immer ging, war viel Reden mit Menschen, die dich verstehen. Und das ist mein Rat zu Anfang: reden, reden, reden. Gedanken müssen raus, nur so werden sie verarbeitet. Und wenn mal keiner da ist zum reden, dann sprich mit dir selbst. Hört sich bescheuert an, aber es hilft. Und wenn die Lust da ist, dann schreibe deine Gedanken auch auf.
Und irgend wann kommt dann die Lust, sich auch anderweitig abzulenken. Geh spazieren, triff dich mit Freunden, treibe Sport, schaue dir schnulzige Filme an, schreibe hier im Forum oder geh feiern. Wichtig ist bei allem: zwing dich nicht! Wenn du keine Motivation hast, dann gib dich dem Schmerz hin; er wird dich weiterbringen, auch wenn es zu erst nicht so aussieht.
Das alles läuft sehr automatisch ab. Du wirst weniger an ihn/euch denken, manchmal kaum. Und plötzlich fällst du wieder ein bisschen tiefer (so wie ich heute, seit langem wieder geheult), aber aus diesem Loch schaffst du es schneller wieder heraus.
Es gibt kein Patentrezept, außer: Mach wonach dir ist! Und das bitte ohne schlechtes Gewissen (jetzt liege ich ja doch den ganzen Tag Bett, wie erbärmlich!) und ohne Druck (er geht wahrscheinlich aus, also muss ich auch!) - das ist nämlich totaler Quark. Du ganz allein zählst im Moment.
Toi toi toi!

29.02.2016 11:28 • x 13 #6


U
Vielen lieben Dank für Eure aufbauenden Worte, Valentina und togela! Echt total lieb! DANKE!

Ich habe nach der Trennung sehr viel mit Freunden darüber geredet und immer wieder gesagt, dass ich ihn nach unserer Trennung nicht wieder erkenne, er wie ausgewechselt und eiskalt ist. Da ist man mit jemandem gefühlt eine Ewigkeit zusammen und von heute auf Morgen erkennt man ihn nicht wieder?!? Das ist verdammt hart... Und mein bester Freund meinte dann ganz emotionslos zu mir: Von dem Moment an, wo Schluss ist, darf man demjenigen zunächst nichts mehr glauben! Entweder es ist verletzter Stolz, Feigheit oder teils eine Lüge. Egal was es ist. Es wird nicht die 100% Wahrheit sein und nur die hilft Dir weiter!
Das hat mich in dem Moment wach gerüttelt, denn zumindest in meinem Fall hatte er glaube ich recht. Seit Schluss ist, sitze ich da, zerpflücke geistig jedes Wort, was er mir gesagt hatte und bin darüber empört, verletzt und traurig, wie er das nur sagen konnte und dabei sollte ich das einfach nicht für voll nehmen und abhaken.
Mir hat diese Überlegung zumindest ein Stück weit geholfen. Vielleicht hilft sie dem ein oder der anderen hier auch.

Was den Trennungsgrund anbelangt so glaube ich bzw. bin ich mir schon ein ganzes Stück sicherer, dass es was mit einer Bindungsangst zu tun hatte. Immer wenn es schön zwischen uns war, hat er mir vor den Kopf gestoßen und mich sehr damit verletzt. Es war für mich nie leicht, mit diesen Situationen umzugehen, aber ich liebe ihn nun mal sehr und die Tatsache, dass ich Momentan nichts machen kann, außer zu warten, ob er es vielleicht doch noch begreift, dass ich ihm auch fehle und wir perfekt zueinander gepasst haben, zerreißt mich innerlich fast komplett. Aber nur so macht es Sinn... Er muss es begreifen.... Aber vielleicht rede ich es mir auch schon wieder schön und er hatte wirklich nicht genug Gefühle und Schluss ist nun einfach Schluss...
Diese Grübelei ist der Wahnsinn! Ich hoffe so sehr, dass ihr alle recht habt und es mit der Zeit besser und erträglicher wird....

01.03.2016 00:08 • #7


H
Liebe Unhappy,
es wird mit der Zeit besser- nur anfangs ist es schier unerträglich.
Aber das kennen fast alle hier.
Der Satz von deinem Freund sollte man sich einrahmen, er hat so recht damit.
Versuch dich abzulenken, das ist das einzige, was hilft aus der Grübelei wenigstens kurz raus zukommen

01.03.2016 00:38 • #8


T
Guten Morgen zusammen!

Zitat von Unhappy80:
Vielen lieben Dank für Eure aufbauenden Worte, Valentina und togela! Echt total lieb! DANKE!

Nichts zu danken, dafür sind wir doch alle hier. Um es uns gegenseitig leichter zu machen.

Zitat von Unhappy80:
Ich habe nach der Trennung sehr viel mit Freunden darüber geredet und immer wieder gesagt, dass ich ihn nach unserer Trennung nicht wieder erkenne, er wie ausgewechselt und eiskalt ist. Da ist man mit jemandem gefühlt eine Ewigkeit zusammen und von heute auf Morgen erkennt man ihn nicht wieder?!?

Oh ja, das Gefühle kenne ich zu gut. Ich habe mir auch oft gedacht, mit welchem Menschen war ich da zusammen? Habe ich mich wirklich so getäuscht oder wollte ich es nicht sehen? Wie kann man so kalt sein, so ohne Wehmut mich am Wegesrand stehen lassen?
Aber bin ich doch mal ehrlich, was erwarte ich?
Ich bin auf dem Standpunkt, dass es auch für den Verlassenden keine einfache Aufgabe ist, die Trennung durchzuziehen (wenn sie/er kein A-punktpunkt ist. Ich glaube in deinem Fall ist er es nicht, weil er dir keine Vorwürfe machte und ich denke, mit dir respektvoll Schluss machte).
Jedes emotionale Wort nach dem Bruch hätte doch wieder in mir Hoffnung geweckt; jedes Fünkchen hätte mich wieder zum Brennen gebracht. Ex wollte mir nicht noch mehr wehtun, da ja auch alle gesagt war. Das hat viel mit Respekt zu tun. Auch wenn man es zu Anfang als Demütigung und Wegwerfen sieht; es ist es nicht. Es sind die Gefühle, die zwar für die Liebe nicht ausreichen, aber die dennoch so stark sind, dass man dem Gegenüber nicht noch Schmerz bereiten will, als ohnehin schon.
Denn im Umkehrschluss: man kann eine Person auch warmhalten, dass ist bei mir ein leichtes, eben weil ich noch starke Gefühle hege und die manchmal einen klaren Blick verhindern.
Aber es wurde nicht getan; so muss ich mich der Realität stellen, mich mit mir und meinen Bedürfnissen auseinandersetzen, was ich vielleicht oftmals vermieden habe, weil die Beziehung so wie sie war, der einfachere Weg war.


Zitat von Unhappy80:
Das ist verdammt hart... Und mein bester Freund meinte dann ganz emotionslos zu mir: Von dem Moment an, wo Schluss ist, darf man demjenigen zunächst nichts mehr glauben! Entweder es ist verletzter Stolz, Feigheit oder teils eine Lüge. Egal was es ist. Es wird nicht die 100% Wahrheit sein und nur die hilft Dir weiter!

Da hat dein bester Freund leider Recht. Die 100%ige Wahrheit wird man auch nie erfahren. Aber nicht, weil es irgend was zu verheimlichen gilt, was angelastet werden kann, sondern weil sich der Verlassenden auch nicht angreifbar machen möchte, um eventuell die Entscheidung zu korrigieren.
Ich würde zu gern wissen, was wirklich der Grund ist (es wurde mir mitgeteilt, dass es zu eng wurde), aber auch das muss ja einen Grund haben, eine Wahrheit. Werde ich sie erfahren? Nein! Weil das Wissen über die Wahrheit würde mein Verhalten ändern und Ex müsste die Entscheidung ggf. korrigieren; die Angst, wieder zu versagen wäre aber immer da. Und da wählt man lieber den mutmaßlich leichteren Weg.

Zitat von Unhappy80:
Was den Trennungsgrund anbelangt so glaube ich bzw. bin ich mir schon ein ganzes Stück sicherer, dass es was mit einer Bindungsangst zu tun hatte. Immer wenn es schön zwischen uns war, hat er mir vor den Kopf gestoßen und mich sehr damit verletzt.

So denke ich in meinem Fall auch. Ich war oft verletzt. Musste mir auch oft Sprüche geben lassen, die in den Situationen mich eigentlich hätten auf den Boden der Tatsachen holen müssen.
Stattdessen habe ich immer mehr in die Beziehung gebuttert und dabei haben wir uns noch weiter distanziert. Je enger ich es wollte, umso mehr wurde geflohen.
Gegen Bindungsangst kann man nichts machen, dass muss man sich leider eingestehen. Und diese hat viele Gründe; sie herauszufinden ist müßig und führt zu nichts.

Zitat von Unhappy80:
Es war für mich nie leicht, mit diesen Situationen umzugehen, aber ich liebe ihn nun mal sehr und die Tatsache, dass ich Momentan nichts machen kann, außer zu warten, ob er es vielleicht doch noch begreift, dass ich ihm auch fehle und wir perfekt zueinander gepasst haben, zerreißt mich innerlich fast komplett. Aber nur so macht es Sinn... Er muss es begreifen.... Aber vielleicht rede ich es mir auch schon wieder schön und er hatte wirklich nicht genug Gefühle und Schluss ist nun einfach Schluss...
Diese Grübelei ist der Wahnsinn! Ich hoffe so sehr, dass ihr alle recht habt und es mit der Zeit besser und erträglicher wird....

Ja Du musst warten und dass du diese Hoffnung hast, ist völlig in Ordnung und legitim. Sie hält dich ja auch gerade etwas über Wasser. Aber bitte mach dein Leben und deine Welt nicht von dieser Hoffnung abhängig.
Wenn ihr wieder zueinander findet, dann ist das grandios und ich wünsche es dir. Nimm aber die Realität auch war. Ich möchte eigentlich nicht so brutal sein, aber auch ich musste es mir sagen lassen, damit ich vorankomme: Es ist vorbei. Die Trennung ist ausgesprochen; ich kann nichts machen. Der gemeinsame Weg hat sich gespalten; es sind zwei getrennte Wege geworden.
Alle Rückholversuche, die ich so in den ersten 2 Wochen unternahm und die (damals gefühlte) eiskalte Reaktion haben mir das verdeutlicht, auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte.
Die Erinnerung bleibt, auch wenn ich sie erstmal ganz weit weg schieben möchte. Und was in der Zukunft wird, das kann ich nicht beeinflussen. Ich kann aber mein jetziges Ich beeinflussen und das versuche ich und so hart wie es ist, ich muss nur an mich denken und Ex vorerst verbannen.

Vertrau der Zeit...oder höre auf Udo Jürgens -Immer wieder geht die Sonne auf (ein tolles Lied, hat mir in der Endlosschleife oft geholfen).

01.03.2016 11:15 • x 3 #9


U
Heute ist wieder so ein Tag, der mich beinahe auffrisst. Früher haben wir am Wochenende immer was gemeinsam gemacht und zusammen gefrühstückt z.B. und nun sitze ich alleine hier, weiss nichts mit mir anzufangen und könnte nur heulen. Ganz schlimmer Tag heute...
Und schon wieder frage ich mich: WANN WIRD ES ENDLICH ERTRÄGLICHER?

05.03.2016 10:27 • #10


Y
Zitat:

Ich kann bis heute den Zeitpunkt absolut nicht nachvollziehen, an dem er Schluss gemacht hat. Es war kurz nach dem Weihnachtsurlaub, wir hatten eine total schöne Zeit und aus meiner Sicht waren wir auch glücklich.
Nun kam er dann an einem Abend überraschend an und teilte mir mit, dass er nicht genügend Gefühle für mich hätte. Es war wie ein Schlag ins Gesicht, denn wir hatten diese Diskussion schon mal. Ich habe das Gefühl, dass er - immer wenn es schön wurde - Angst hatte, sich 100% für mich zu entscheiden und sich zu binden und seine Gefühle für mich zu zulassen, die er aus meiner Sicht definitiv für mich hatte...




Kann gut sein, dass er sich nicht binden will - gerade nach/bei einem Urlaub wird einem ja sehr bewusst, was da *an Beziehung* auf einen zu kommt....man ist viel zusammen und lernt sich intensiver kennen und merkt auch, was man nicht mehr haben wird, z.B. stattdessen mit den Freunden um die Häuser ziehen. Um eine Beziehung führen zu können, braucht ein Mensch auch die Bereitschaft dazu, anderen Freizeitthemen weniger Zeit zu schenken. Das muss ein Mensch für sich klar kriegen: er darf nicht das Gefühl haben was zu verpassen sondern sollte Dankbarkeit empfinden, das größte Geschenk auf der Welt an seiner Seite zu haben.

05.03.2016 10:43 • #11


G
Nach meiner Trennung bin ich in eine Depression gerutscht. Hab das ziemlich schnell gemerkt und mir prof. Hilfe gesucht. Ich hatte das Glück bei einer Therapeutin einen platz zu bekommen, mit der ich schon mal gearbeitet hatte.

Ich bin ein stehaufmännchen, immer gewesen, aber damals ging nichts.

Bei einer therapiestunde hat die Therapeutin was gesagt, was nachhaltig in mir gärte und ich abends stinkesauer wurde. Ich rief sie an um über ihren satz zu meckern und sie sagte Frau XY, Wut steht ihnen besser als eine Depression. Touché, sie hat das mit Absicht gemacht und das sehr gut.

Ab diesem Tag war ich nicht mehr gelähmt, sondern habe mich und meine Wut wieder gespürt. Und danach ging es step by step aufwärts.

Dieser Aha-Moment wird auch bei dir kommen und tu dir selbst den gefallen und drück die Wut nicht weg. Denn sie ist wichtig, dass du wieder zurück in dein Leben findest.

05.03.2016 11:47 • x 5 #12


U
Ich habe mir jetzt vorher Tabletten in der Apotheke geholt. Ich will endlich nicht mehr diese ganz schlechten Tage erleben. Ich war auch bei einer Therapeutin, aber die konnte mir nicht so richtig bei meinem Hauptproblem helfen: meine ganzen Gedanken kreisen wie ein Bienenschwarm Tag und Nacht in meinem Kopf. Ich muss permanent an ihn denken, überlege permanent, ob er sich wieder meldet und wie es ihm wohl geht.... Ich pack das momentan einfach nicht und fühle mich sehr alleine.
Eines möchte ich aber los werden: ich möchte allen ganz lieben Dank sagen, die mir hier Tipps gegeben und all das gelesen haben. Es tut wirklich sehr gut, wenn man Ratschläge bekommt. Die öffnen die Augen und zeigen einem ganz andere Perspektiven und Sichtweisen auf. DANKE!

06.03.2016 00:00 • #13


T
Leider musst Du die schlechten Tage erleben, damit Du die guten Tage umso mehr genießen und bewusst erleben kannst.
Das Gedankenkarussell macht es nicht einfacher, aber es gehört einfach dazu. Stelle dich diesem und irgend wann findest du dann den Ausgang.
Ich habe es auch nicht geglaubt, diesen zu finden. Und manchmal springe ich auch wieder auf das Karussell auf. Aber nach drei, vier Umdrehungen schaffe ich es, abzuspringen und die Freifahrten seltener in Anspruch zu nehmen.

Vielleicht hilft dir mein Erlebtes.
Direkt nach der Trennung war ich wie ein Zombie. Mein Tagesablauf bestand darin, morgens zur Arbeit zu gehen und am Abend auf die Couch. Meine Gedanken waren dabei nur bei Ex (sagen wir R.). Ständig diese Fragen: Spiele ich noch eine Rolle? Was wird gerade getan? Wird auch so gelitten, wie ich? Warum ist jetzt Schluss? Hätte ich was ändern können? Hätten wir eine Chance gehabt, wenn ich mich geändert hätte?
Diese Fragen und Vorstellungen liefen automatisch in meinem Kopf ab.
Viel, sehr viel habe darüber mit lieben Mensch gesprochen (auch hier ist es wichtig, die Person zu finden, die die richtige Sichtweise vertritt. Also nicht jene, die dir nur nach dem Munde spricht, sondern jene, die die ganze Wahrheit und sämtliche Aspekte in die Beurteilung mit einfließen lässt, auch wenn es dich dann umso mehr schmerzt). Ein augenblickliches Ergebniss in Form von es geht mir besser habe ich nicht gleich erfahren.

Im Gegenteil, dann fingen die Schlafprobleme an. Wenn es hoch kam, habe ich pro Nacht höchsten vier/fünf Stunden geschlafen, obwohl ich vorher eine relative Schlafmütze war. War ich einmal eingeschlafen und wachte nachts kurz auf, dann fing der Kopf sofort zu rattern an und ich war hellwach. Die Gedanken gingen einfach nicht aus meinem Kopf.
An Ablenkung war nicht zu denken, weil alles, einfach alles mich an R. erinnerte. Dazu kam das depressive graue Wetter und und und.
So schleppte ich mich von Ende November bis Ende Dezember hin. Wir hatten außer auf meine vier Rückholversuche hin keinen Kontakt. Am Tag vor Heilig Abend bekam ich eine Nachricht, in der mir ein paar ruhige Tage gewünscht wurde; ich antworte kurz und neutral, ich bekam ein Kusssmiley zurück. Weihnachten war für den Allerwertesten. Ich war gereizt, habe keine Freude empfunden und wollte mich verkriechen.

Zwei Tage nach Weihnachten haben wir uns dann getroffen, um unsere Sache auszutauschen. Den Vorschlag machte R.. Ich wollte den Termin eigentlich hinaus zögern, aber nun musste ich mich auch damit auseinandersetzen, endgültig aus R.'s Leben zu verschwinden.
Die Nacht vor dem Treffen war der Horror. Keine Sekunde geschlafen. Höchstens dreißig Minuten im Einschlafmodus verweilt. Im Fernsehen lief Der letzte Mohikaner, ein Film, wo traditionell viel geschossen und geballert wird. Um halb fünf sprang ich von der Couh und hatte den Gedanken, dass mich irgend jemand erschießen will. Ich musste wirklich dann eine viertel Stunde durch die Wohnung gehen, um erstmal klar im Kopf zu werden.
Ich bin dann zur Arbeit, früh gegangen, trotzdem nicht geschlafen und Abends dann zu R. um das Treffen rumzubekommen.
Alles mögliche habe ich mir auf der Fahrt vorgestellt: Es öffnet eine andere Person mir Tür; ich werde eiskalt abserviert; gibt es doch ein Zurück?
Wir haben dann viel und lange gesprochen. Im Endeffekt blieb alles beim alten. Kein Zurück, aber dafür habe ich Empathie empfangen. Nach einigen Tage habe ich jedoch gemerkt, dass mich das nicht weiterbringt. Ich habe zu große Erwartungen an Antworten und am Verhalten von R., die einfach nicht erfüllt werden können.
Also brach ich den Kontakt mit deutlicher Ansage an R. ab.

Und seitdem geht es mir besser. Klar, manche Tage sind vergleichbar mit denen im Dezember. Aber sie vergehen. Und hier merke ich, dass das viele Reden doch etwas brachte; es strukturiert die Gedanken und lässt andere Sichtweise auf das Geschehene zu, als es meine emotionale Sichtweise je zugelassen hätte. Die wichtigste Erkenntnis aber: seit dem Schlussmachtag bin ich auf dem richtigen Weg, entwickle micht weiter und bleibe nicht stehen, denn der wichtigste Partner in dieser Hinsicht ist an meiner Seite: die Zeit.
Du kannst das erträglicher nicht erzwingen, es stellt sich automatisch ein. Das einzige, was du machen kannst ist Vertrauen in die Zeit und auch das Schicksal zu investieren.
Alles hat einen Grund. Ich wollte diesen Weg nicht gehen, er wurde mir aufgezwungen. Was habe ich für eine andere Wahl, außer diesen gehen? Richtig - keinen! Ich muss dadurch und es wird in Zukunft alles gut; auch ohne R..
Und du siehst an mir: ich lebe noch. Manchmal lebe ich resigniert und traurig, aber immer öfters auch fröhlich.
Kopf hoch!

06.03.2016 12:20 • x 4 #14


H
Liebe Unhappy,
ich möchte das du weißt,das deine Gedanken völlig berechtigt sind,denn ich glaube wo immer Liebe im Spiel ist entstehen Gedanken,und Schmerz wie jene die du im Moment empfindest.
Obwohl ich das als Mann bestätigen kann,ist das auf beiden Seiten oft so,das Dinge unbeantwortet bleiben und die Frage nach dem warum sich in unendliche Weiten schießt.
Wie schon meine Vorgänger,kann ich zustimmen das Ablenkung sehr wichtig, ist und ich rede jetzt nicht von Partys oder Exzessen,sondern von guten Gesprächen die dich auffangen und deine Gedankenwelt beruhigen.
Es wäre vielleicht auch eine Möglichkeit gewesen,den genauen Grund irgendwie zu erfahren,damit dieses quälende Gedankenkarussel zum stehen kommt!?
Gibt es denn die Möglichkeit? Vielleicht ist ein Brief etwas,was mit Antworten bestückt wird die dir da am Weiterkommen helfen?
Liebe kann manchmal so schmerzhaft sein,das man nicht weiß,wie man diesen Schmerz überstehen soll
Aber auch dieser Schmerz wird weniger Stück für Stück.
Ich wünsche dir viel Kraft in genau diesen Tagen die an deinen Kräften ziehen

Heath

06.03.2016 13:25 • #15


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