Wars das jetzt?

J
Hallo alle zusammen.

Mein Freund und ich sind seit 4 1/2 Jahren zusammen und haben eine 18 Monate alte Tochter. Vor ca 2 Jahren hat mein Freund 2 sehr renovierungsbedürftige Häuser gekauft, die er seitdem jedes Wochenende (Sa + So) in Eigenleistung renoviert. Sprich ich bin seit Mitte der Schwangerschaft jedes Wochenende alleine bis auf wenige Ausnahmen. Dazu muss man noch sagen das er Selbstständig ist mit einem Fotostudio und auch unter der Woche von 8 Uhr bis 19:30 Uhr nicht da ist.

Unsere kleine Tochter war die ersten 6 Monate sehr anhänglich und hat viel geschrien, womit ich mich aufgrund der Haussituation oft alleine gefühlt habe. Ich habe auch zu außenstehenden immer gesagt das ich mich Alleinerziehend fühle.(Eigentlich auch mehr als Scherz, aber im Grunde war es ja so) War für mich aber größtenteils in Ordnung da ich ja wusste, irgendwann sind die Häuser fertig. (In 1 Haus wollten wir dann später selber einziehen)

Unsere Beziehung war immer sehr harmonisch, So gut wie kein Streit. Selber Humor, selbe Lebensziele und für uns beide die große Liebe. Es wurde sogar schon über Hochzeit und ein 2. Kind gesprochen.

Gegen Ende letzten Jahres merkte ich selber das sich irgendwas verändert hat. Wir fingen plötzlich an uns öfter zu streiten und wir lebten nur nebeneinander her. Aber irgendwie hab ich den Ernst der Lage nicht erkannt.

Ende Januar stritten wir uns dann wieder über was völlig belangloses und ich ging wütend ins Bett. Die folgenden Tage war ich schlecht gelaunt und abweisend. Dann suchte mein Partner abends das Gespräch und fragte ob ich öfter über uns Nachdenken würde. Am Ende des Gespräch kam raus, dass er sich nicht mehr sicher ist ob er mich liebt oder ob es nur Gewohnheit ist. Ein Schlag ins Gesicht.

Wir redeten lange und vereinbarten dem anderen wieder mehr Wertschätzung und Zuneigung zu zeigen. Was bisher auf der Strecke geblieben war. Nach 3 Tagen merke ich bereits das mein Freund sich immer weniger Mühe gab und ich suchte nach einer Woche wieder das Gespräch. Er erzählte, das er selber gemerkt habe, das ich mir mehr Mühe geben würde als er und das sich alles so gezwungen anfühlte und nicht mehr so wie früher. Worauf hin ich ihm sagte, das es ganz normal ist, dass wenn man sein Verhalten nach so langer Zeit wieder ändert, erstmal komisch und ungewohnt anfühlt, weil man es eben nicht mehr kennt. Und das sowas nicht von heute auf morgen geht. Es ist ja auch nicht von jetzt auch gleich verschwunden. Ich sagte ihm auch, das es in jeder Beziehung Höhen und Tiefen gibt und wir nun eben gerade ein Tief haben. Und lange Beziehungen und Ehen auch nur deshalb so lange andauern, weil die Paare in schlechten Zeiten nicht gleich das Handtuch werfen.

Ich machte ihm den Vorschlag (vllt auch dummerweise), dass er vielleicht ein paar Tage in seinem Studio schlafen sollte. (Er hat oben drüber eine kleine Wohnung) Naja 7 Tage später kam es dann soweit das er erstmal für ein paar Tage nicht nach Hause kam. An dem Abend wo er sich seine Klamotten für ein paar Tage holte, viel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Vielleicht war das vorher unsere letzte gemeinsame Nacht gewessennund ich heulte Rotz und Wasser. Ihn nahm das alles auch sehr mit. Bei unseren vorherigen Gesprächen hatte er auch schon viel geweint und normalerweise weint er nie. Ausgenommen bei der Geburt seiner Tochter.

So war es also das er 4 Tage auswärts schlief und weder ich noch er sich meldete. Dann überkam ihn die Sehnsucht nach seiner Tochter und er kam abends nach Hause um sie ins Bett zu bringen. Als sie dann schlief, fragte ich wie es denn jetzt weiter geht. Darauf hatte er keine Antwort und ich fragte ob das dann heißt das wir uns trennen. Und seine Antwort war: Ich glaube es ist besser. Und dann fingen wir beide an zu weinen und lagen uns in den Armen. Er sagte er hätte mich in der Zeit nicht vermisst. Ich warf ihm noch an dem Kopf, das ich ihn dafür hasse, das er es soweit hat kommen lassen ohne etwas zu sagen. Woraufhin er nur noch mehr weinte und sagte bitte hass mich nicht.

Das war letzten Montag. Seitdem war er noch 1 Mal (Mittwoch) da um seine Tochter ins Bett zu bringen und morgen will er abends vorbei kommen, damit wir besprechen wie wir das mit den Besuchszeiten in Zukunft regeln.

Am Mittwoch hab ich gefragt wie es ihm geht und als Antwort bekam ich ein Schulter zucken mit einem traurigen Blick. Mein Gefühl sagt mir, das hier Hopfen und Malz noch nicht verloren ist. Es passt auch so gar nicht zu ihm uns hier einfach im Stich zu lassen sozusagen. Kann er vielleicht gerade eine Identitätskrise haben? vielleicht ist ihm auch gerade alles über den Kopf gewachsen? Selbstständigkeit, Haus, Kind, Familie? Selbst seine Eltern sagen, das sie ihren Sohn nicht mehr wieder erkennen.

Eine andere Frau ist aufjedenfall nicht im Spiel. Das habe ich ihn schon gefragt und das hat er ohne zu zögern mit Nein beantwortet und das glaube ich auch. Sonst wäre er doch auch nicht so neben der Spur und das würde ihn alles nicht auch so mitnehmen?!

Hat hier jemand einen Rat oder einen Tipp? Kontaktsperre und nur das nötigste mit ihm reden? Das Gespräch suchen um ihm bei seiner Krise zu helfen? Er hat halt auch keine engen Freunde, denen er sich anvertrauen kann. Er ist so ein Kandidat, der dann alles in sich rein frisst. Seine Eltern sagen ich solle um ihn Kämpfen, aber ich habe Angst, das ich ihn damit nur noch mehr wegtreibe von mir. Ich bin einfach ratlos was ich tun und wie ich mich verhalten soll.

21.02.2020 21:47 • #1


B
Hallo erstmal und fühl dich gedrückt.
Ich denke ich braucht vielleicht beide erst mal ein bisschen Abstand damit er dich auch vermissen kann und ihn klar wird was er alles an dir hat.

Vllt muss er erst mal zur Ruhe kommen.
Und dann könnt ihr euch wieder annähern.

21.02.2020 23:45 • #2


A


Wars das jetzt?

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J
Das denke ich mir auch. Aber ich hab halt Angst das er sich eigentlich von mir wünscht dass ich ihm meine Liebe beweise. Da ich in der Vergangenheit ja so extrem abweisend war.

22.02.2020 12:37 • #3


Soheißeichnicht
Ich kenn deine Situation, bei mir war es ähnlich, nur ohne Kind. Ich würde vielleicht überlegen, dass du ihm sagst, dass du jetzt erstmal Abstand zu ihm hältst, weil du das Gefühl hast, dass es gerade das beste wäre, das aber nicht heißt, dass du die Beziehung nicht mehr willst. Dann kann er wieder auf dich zukommen, wenn er bereit dazu ist? Ich würde auch schauen, dass du dich erstmal um dich selber kümmerst, auch wenn das gerade wahrscheinlich nicht das ist, was du willst... Ich wünsch dir ganz viel Kraft und es tut mir leid, dass du das durchstehen musst!

25.02.2020 11:01 • #4




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