Warum begreift man den ernst der Lage zu spät?

S
Hallo,

nach 6,5 Jahren sieht es nun so aus als ob ich mein Mann, den ich sehr liebe für immer verloren habe.

Kurz warum?

Ich habe ein autistisches Kind. Diese Kinder brauchen sehr viel Geduld bei der Erziehung. Das ist sehr anstrengend. Irgendwann konnte ich nicht mehr. War psychisch am Ende (Bin ich immer noch) Eine Weile hat mir unsere Jugendamt ein Platz in einer Tageseinrichtung gewährt. Als statt mir dann psychologische Hilfe für mich zu suchen ließ ich es schleifen. Ich hatte ja mein Sohn dann täglich 2 Stunden und am Wochenende komplett. Da war ja mein Mann meist da, auch wenn er arbeiten musste.

Immer wenn es zu viel für mich war schob ich mein Mann vor.

Seit letztem Jahr durftte mein Kind nicht mehr zur Tagesgruppe und meine Nerven lagen nur noch blank. Auch jetzt war ich immer noch nicht bereit nur für mich Hilfe zu holen.

Mein Mann hat, seit dem der neue Chef da ist schon auf Arbeit genug zu tun und war genervt, kam nach Hause und wurde noch mehr genervt. Noch viel schlimmer, oft ließ ich alles liegen und machte es gar nicht über Tag obwohl ich zu Hause war. Sofern mein Kind anfing mich zu nerven schob ich immer noch mein Mann vor.

Ich wollte und konnte es nicht sehen das mein Mann kein Freiraum mehr für sich hatte. Ich habe mich nur noch auf ihn verlassen bis er nicht mehr konnte eine Mauer gebaut hat sich nicht mehr wohl gefühlt hat.

Tja und nun ist seit 1 Monat Schluss, seit 1 Woche wohnt er nicht mehr hier. Und er soll eine neue haben die so aussieht wie ich bloß nicht so gestresst.

Jetzt begreife ich das ich mir viel früher hätte Hilfe holen sollen, damit ich die Frau bleibe, in der er sich so sehr verliebt hat.

Ich würde alles dafür geben noch mal eine Chance von ihm zu bekommen.

Habe es auch endlich im Angriff genommen und für mich, sowie für mich und mein Sohn Hilfe zu holen. Vielleicht ist es noch nicht zu spät, und alles wird wieder gut. Selbst wenn nicht, irgendwann stehe ich wieder vor diesem Problem das der Partner sich das Theater eine Weile mit ansieht dann aber geht.

Das soll mir nicht nochmal passieren.

04.03.2014 07:28 • #1


N
Hallo suse,

späte Einsicht ist besser als gar keine.

Es ist ein allgmeines Problem von Menschen, die sich um kranke oder behinderte Menschen kümmern/kümmern müssen, dass sie sich ganz in ihrer Aufgabe und sich selbst dabei aus dem Blick verlieren. Und dabei brauchen gerade sie jedwede Unterstützung, auch um stark zu bleiben, damit sie ihre Aufgaben weiterhin ohne Einschränkungen ausführen können. Viele wollen sich Unterstützung durch andere oder einfach mal eine Auszeit nicht zugestehen, genieren sich, Hilfe einzufordern.
Und dabei ist es weder etwas Schlimmes noch ein Makel. Es dient lediglich dem Erhalt deiner körperlichen und geistigen Kräfte.
Es ist schön zu lesen, dass du dir jetzt genau diese Hilfe für dich und deinen Sohn einforderst. Und auch wenn es deinen Mann nicht zurück bringen sollte, so hast du doch für dich etwas getan, holst dir Anregungen, kommst ins Gespräch, trittst in Erfahrungsaustausch und stellst fest, dass es anderen genauso geht wie dir.
Und du holst dir professionelle Hilfe, die dir Wege aufzeigen kann, mit Problemsituationen anders umzugehen, Entspannungs-und Atemtechniken zu entwickeln oder dich auch einmal herauszunehmen. Vor allem wirst du die Bestätigung erhalten, gar nichts falsch zu machen, was ja viele denken, wenn es Schwierigkeiten im Umgang und Zusammenleben mit Kranken oder Behinderten gibt.
Du wirst sehen, mit der Hilfe von außen wirst du wieder ruhiger und besonnener und das hilft in erster
Linie DIR.

04.03.2014 17:10 • #2


A


Warum begreift man den ernst der Lage zu spät?

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S
Hallo Neja,

danke mal wieder für deine aufmunternde Worte.

Wir Recht du doch hast das ich es in erster Linie nur für mich mache, Ich hoffe doch sehr das ich dann endlich wieder freier bin. In den letzten Tagen habe ich auch so schon angefangen an mich zu arbeiten. Gestern war leider wieder ein kleiner Rückfall.

Ich habe danach gleich mit mein Sohn darüber gesprochen und er hat es auch eingesehen. Wir beide haben uns gegenseitig entschuldigt.

Seit dem läuft es wieder zwischen uns zwei.

Wäre vor 2 - 3 Wochen nicht denkbar gewesen.

04.03.2014 18:54 • #3


N
Hallo suse,

Rückfälle sind normal und sie werden dich immer mal wieder überraschen. Lass dich davon aber nicht beirren.

Nun, dein Sohn und du ihr müsst jetzt lernen, allein klar zu kommen. Und ihr müsst erst wieder näher zueinander finden. Es ist wichtig, dass du weiterhin deine Gefühle nicht unterdrückst, sondern auch deinem Sohn zeigst, wie es dir geht. Nur so kann er iwann auch einmal unterscheiden, welche Gefühle durch bestimmte Situationen ausgelöst werden, wie sie sich zeigen und wie man damit umgeht. Und dass er die Stärke besitzt, sich entschuldigen zu können, ist doch schon ein Anfang! Das ist toll! Ihr müsst euch jetzt miteinander arrangieren, aber ihr schafft das, denn ihr befindet euch auf einem guten Weg.

04.03.2014 19:16 • #4




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