Warum bist auch Du so gemein

T
und lässt mich wie alle anderen allein.

Du... Du warst mein bester Freund, mein Fels in der Brandung. Der einzige, dem ich vollkommen vertraut habe. Der mir immer wieder Mut und Hoffnung gab und mit dem ich alt werden wollte.

Alles vorbei, nicht erst seit gestern.. 16 gemeinsame Jahre... beendet weil Du Deiner Traumfrau begegnet sein wolltest. Doch sie war dann wohl doch nur der Auslöser...

Seit knapp 1,5 Jahren kämpf ich ohne Dich und all Deine Kraft... Jeden Tag, jede Stunde .. Es gibt Tage da fällt es mir sehr leicht, es gibt da Tage, da habe ich das Gefühl ich zerbreche daran.. ich will nicht mehr.. ich kann nicht mehr...
Du bist gegangen.. mit den Dingen, die Dir lieb waren. Alles andere hast Du aus Nettigkeit hier gelassen, verhüllt im Mantel des schlechten Gewissens.. Aber ich fühl mich genauso hiergelassen. Hier, in dem Haus, was wir beide zusammen nach unseren Wünschen umgebaut haben. Hier, mit den Tieren, die Du plötzlich nicht mehr willst, nicht mehr vermisst. Genauso wie mich.. Ja, Du hast gesagt, Du bist immer für mich da... willst immer mein Freund bleiben... Aber was ist es heute - Du redest von Deinem Leben, Deinen Gedanken, Deinen Sorgen und meine Belange interessieren Dich überhaupt nicht mehr.

Ich weiss, so ist das nun mal, derjenige der geht hat es immer einfacher als derjenige, der aus allen Wolken fällt. Schon Monate vorher hast Du überlegt, wie Du weiterleben willst, während ich noch immer für unseren gemeinsamen Traum gekämpft habe... Verständnis für Dein vieles Arbeiten hatte. Hätte ich gewusst, daß Du nicht tapfer arbeitest, sondern Dir lieber von Deiner kleinen Traummaus die Welt zeigen lässt, ich wär ... ja was wär ich eigentlich... ich wäre vielleicht noch mehr daran zerbrochen.. kaputt..alles in mir ist kaputt, zerstört.. Vertrauen, Liebe, Hoffnung, Zuversicht...

Jeden Tag kämpf ich aufs Neue.. darum klarzukommen, nicht aufzugeben. Aber manchmal fehlt mir einfach die Kraft, eine Umarmung, eine liebe Stimme, was würde ich dafür geben.
Ich weiss, von Dir bekomm ich das alles nicht mehr. Ich weiss, es ist vorbei, das wusste ich schon von Anfang an. Wenn Du Dich einmal entschieden hast, dann bleibt es dabei. Und Gefühle kann man auch nicht mehr herbeizaubern.

Schon lange habe ich Dir verziehen, daß Du mich nicht mehr liebst. Ich weiss, so etwas passiert im Leben. Leider war unsere Liebe doch nicht für immer, und der Mensch, der Du heute bist, der ist Welten von meiner Welt entfernt. Leider und auch zum Glück. So fällt es mir auch manchmal leicht, mir Dich nicht zurückzuwünschen.

Aber Du hast mir nie eine Chance gegeben, Du hast mich einfach wie einen alten Lappen aus Deinem Leben geworfen, zurückgelassen. Und Du hast zugelassen, daß ich an mir gezweifelt habe, so stark, das ich mich einweisen lassen wollte. Und das war nicht fair, das war unendlich gemein und fies und das kann ich Dir nicht verzeihen. Erst als ich es Dir beweisen konnte, erst dann hast Du es zugegeben.
Und das mit mir - mit der Du doch angeblich über alles reden konntest - doch darüber nicht..
Da hast Du lieber die Kettensäge genommen und mein Herz in kleine Stücke zersägt.
Wieso nur

Bis heute redest Du nicht mit mir darüber. Du - der doch sonst der Tolle Frauenversteher ist, der immer allen mit ihren Problemen hilft. Der immer ein offenes Ohr hat und suuuper Lösungsvorschläge. Und was rätst Du mir - ich solle meine Firma dicht machen und wieder wo anders arbeiten, damit ich keine Geldsorgen mehr habe... ich wolle mich bei einer Partneragentur anmelden, damit ich mich nicht mehr so alleine fühle.. super tipps... ja, alle sicher gut gemeint, für jemanden, der mich nicht kennt... aber Du, Du müsstest mich doch kennen... oder zumindest kanntest Du mich vielleicht einmal.. oftmals besser als ich mich selber...

Manchmal wünsch ich mir heut immer noch, ich wache auf und habe einen langen fiesen Traum gehabt... Ich weiss, es ist kein Traum... und es tut weh, so weh...

Manchmal wünsche ich Dir, daß Du das Gefühl auch mal kennenlernst, was mich nun schon so lange begleitet...
aber viel mehr wünsche ich mir, daß ich endlich aus dem Tal herauskomme und wieder ein wenig Hoffnung finde...


Warum bist auch Du so gemein
Und lässt mich wie alle anderen allein

03.07.2012 19:28 • #1


E
Hallo TanteTilly,

auch wenn nicht alles so ist wie bei dir, so habe ich gerade gedacht, das könnte auch ich geschrieben haben. Meine Gefühle, meine Gedanken, meine Wut, meine Enttäuschung, ausgetauscht, wie ein Putzlappen gegen was Neues. Meine Herz total zerissen. Ich kann dich soooo gut verstehen.

Du leidest schon 1,5 Jahre und ich wundere mich, dass es mir nach 4 Monaten noch so schlecht geht.

Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft, dass du bald wieder Hoffnung hast. Du hast schon genug gelitten. Es tut bestimmt gut hier zu schreiben.

Liebe Grüße
Engel

03.07.2012 20:18 • #2


A


Warum bist auch Du so gemein

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T
Hallo lieber 13ter Engel,

vielen Dank für Deine Antwort

Seit Beginn der ganzen Sache habe ich hier in den einzelnen Beiträgen mitgelesen, mitgelitten und es hat mir so unsagbar geholfen, ich fühl(t)e mich nich so ganz furchtbar alleine.
Und Du hast recht - das Schreiben hat mir wirklich toll geholfen,hät ich ja nie gedacht, aber ich fühlte mich innerlich ein wenig freier. Vielleicht hätte ich das schon viel früher machen sollen, aber besser spät als nie.

Und es hilft wirklich ungemein, wenn man merkt, daß die Gefühle, die in einem toben, von so vielen geteilt werden - mein Umfeld bekommt davon wenig mit, die meisten interessiert es auch nicht wirklich. Es gab zwar diese lauen Angebote wenn du mal wen zum reden brauchst... , aber entweder kam das von Klatschtanten oder von Leuten, die es nur gesagt haben, weil es sich gehört, so etwas zu sagen.
Und ansonsten fragt heut niemand mehr, wie s mir geht. Schon nach ein paar Wochen, wenn ich noch ehrlich auf die Frage mit nich so gut geantwortet haben, kamen so Fragen wie wieso das denn oder was is denn passiert. Ja, super.

Ich habe mich viel in Arbeit gestürzt, und es gibt auch Tage, an denen ich nicht darüber nachdenke, an denen alles eigentlich ganz gut ist.
Aber es fehlt einfach, mit jemandem zu reden, vor allem über die täglichen kleinen Banalitäten oder Abenteuer. Und nicht mit jedem Mist und jedem Problem so allein klarkommen zu müssen - das wär schön.

Ich hoffe ganz stark, daß ich auf dem richtigen Weg bin. Irgendwo habe ich hier im Forum mal gelesen, daß man im Durchschnitt zum Verarbeiten einer langen Beziehung ca 1 Monat pro Jahr, was man zusammen war, benötigt. Ich lieg also ein bisschen mit der Zeit zurück, doch ich denke, man sollte sich da auch nicht hetzen, die innere Verarbeitung ist enorm wichtig, sonst rächt sich das dann irgendwie/-wann.

Lieber Engel13, vielen Dank
Ich wünsch Dir auch weiterhin viel Kraft und Hoffnung, es dauert seine Zeit, aber es gibt jeden Tag wieder ein kleines Etwas, über das man sich freuen kann - man muß es nur sehen wollen.

*winke*
TanteTilly

07.07.2012 17:10 • #3


T
Es scheint Dich nicht mehr zu interessieren, wie es mir geht... trotz aller Worte, das wir gute Freunde bleiben... und - DU warst mein bester Freund und das über all die Jahre.
Nun ist es so, wie ich hier überall lese, eigentlich interessiert Dich all das von mir nicht mehr. Und das tut so weh. Dir hab ich mich geöffnet, Dir hab ich vertraut und merke erst viel zu spät, daß ich mich dabei verloren habe. Das ich nicht mehr weiss, was ich eigentlich will, oder wer ich bin. Erst im Laufe der Monate, nachdem Du weg bist, erst da merk ich, daß ich viel zu viel gemacht habe, obwohl ich es gar nicht aus mir heraus wollte. Sondern weil ich wohl dachte, das Du es so erwartet hast. Wer weiss, ob das wirklich so war....

Aber jetzt... jetzt ist niemand mehr zum reden da... Du sagst, ich soll rausgehen und Leute treffen... Und ich habe Leute getroffen.... und habe mich oberflächlich unterhalten und gedacht, ich finde den Weg schon. Es fing sogar an, daß ich dachte, das müsse nun so sein. Aber das ist es nicht !
Und es ist nicht meine Welt, mich über oberflächlichen Kram zu unterhalten, sicher, er gehört auch dazu, aber da ist doch noch mehr. Mal etwas hinterfragen, mal über was nachdenken oder auf sich wirken lassen.

Du weisst, ich hatte drei beste Freunde und Du warst einer davon. Lange Jahre.
Und nie hätte ich gedacht, daß uns etwas trennen kann. Leider hatte ich den Tod nicht in meiner Rechnung bedacht, und auch nicht, daß Du das Leben mit mir so nicht mehr willst.

Und trotz aller Worte von Dir, trotz all dem, scheinst Du all Dein Wissen über mich gelöscht oder verloren zu haben.
Ich erzähle Dir, was mich bewegt, zum ersten Mal seit sehr langer Zeit (Notiz an mich - wie doof biste eigentlich manchmal.. oder wie einsam) und dann... kommt von Dir - der sonst immer tolle Ratschläge und Worte hatte - von Dir kommt....nix

Was hab ich nur falsch gemacht oder was mach ich falsch... ich bin soo alle, so leer... funktioniere wie eine Hülle, aber in mir ist Leere... ich weiss nicht mehr wie freuen geht, oder wie man Gefühle zeigt. Ich bin in mir so weit drin verkrochen und habe so viele Mauern gebaut (nicht das es nicht vorher schon genug waren), das ich nicht mehr weiss, wie ich da raus komme... Oder ob ich das überhaupt will...

Wenn meine Hundedame nicht wäre, ich weiss nicht, ob ich überhaupt noch Kraft zum kämpfen hätte... ohne sie wäre ich den einen Schritt gegangen, mit der festen Überzeugung, daß für mich all das eh keinen Sinn mehr macht. Doch der Gedanke, von ihr getrennt zu sein, der war so unerträglich, daß ich wieder ein wenig zu mir kam...

All das weisst Du nicht... und wahrscheinlich willst Du es auch nicht wissen... Du hast Dein Leben und Deine Probleme und ich will Dir mit meinen Sachen auch gar nicht zur Last fallen. Doch es tut weh, wie weit weg Du bist und wie wenig es Dich interessiert.

Es gibt Tage, an denen hab ich das Gefühl, ich bekomm es hin und ich schaff es.
Doch es sind immer noch zu wenig.. Der Alltag frisst mich auf, keine Hoffnung, keine Zuversicht, keine Kraft.. keiner zum reden

Das kann doch nicht auf ewig so weitergehen... Es muss doch auch für mich einen Weg geben, wieder stark zu werden und an mich zu glauben.

Ich weiss, daß ich nicht dumm bin
Ich weiss, daß ich viel bewegen und schaffen kann
Und trotzdem haut mich manchmal ein schiefer Blick oder ein gemeines Wort komplett aus der Bahn

Irgendwas mach ich falsch

Ich weiss, ich denk zu negativ und Du.. Du hast mich so oft aufgefangen... Und jetzt.. jetzt fängt mich niemand mehr auf...

Und Dich und Deine Freundschaft zu verlieren... das tut so weh...

Jeden Abend allein zu sein... und jede Minute und jede Sekunde alleine zu kämpfen... das erscheint so sinnlos

11.07.2012 19:11 • #4




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