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Warum liebt man jemanden nicht mehr?

N
Hallo,
mich würde mal interessieren, warum ihr euch entliebt habt und ob man dieses Entlieben irgendwie (als Partner) verhindern kann.

Oder vielleicht hat euch euer Partner gesagt, warum er sich entliebt hat?

Oder habt ihr euch schon mal entliebt und den anderen dann nach der Trennung doch vermisst und wolltet ihn vielleicht sogar zurück?

Mein Exfreund hat mir gesagt, dass er mich nicht mehr liebt und ich würde es so gerne verstehen, warum so etwas passieren kann.

Vielen Dank an euch.

12.11.2019 13:03 • x 1 #1


E
Liebe ist ein abstrakter Bergriff. Jede/r definiert sie für sich anders. Manche brauchen Vertrauen, Loyalität und Verbindlichkeit, um Liebe zu empfinden, andere Herzklopfen, Abenteuer, Risiko, Und dann gibt es noch die Mischfaktion. Moralische Wertungen sind im Grunde nicht zielführend.

Meine Erfahrung ist jedenfalls. das ein Mann, der mir ich liebe dich gesagt hat, damit etwas völlig anderes gemeint hat, als ich verstanden habe. Die Menschen sind unterschiedlich, unsere Biographien sind anders, daher ist Liebe ein großes und keineswegs definiertes Wort,

12.11.2019 13:16 • x 4 #2


A


Warum liebt man jemanden nicht mehr?

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megan
Zitat von Nautica887:
mich würde mal interessieren, warum ihr euch entliebt habt und ob man dieses Entlieben irgendwie (als Partner) verhindern kann.


Da es die eine Definition von Liebe nicht gibt, ist deine Frage schwer zu beantworten

An Beispielen kann man sich einer Antwort vll nähern

Wenn jemand den Partner liebt, weil er so schön, schlank, sportlich, bequem, zurückhaltend, selbstlos, intelligent, whatever, ist, kann es schon mal passieren, dass er damit aufhört , wenn er zu der Ansicht gelangt ist, er habe sich geirrt.

Oder er erlebt einen anderen und meint, diesen mehr zu lieben (auch nicht selten).

Nicht jeder versteht unter Liebe ja das Gleiche.

Eine reife Liebe hat vielleicht weniger Äusserlichkeiten oder den eigenen Vorteil im Blick.

Dennoch kann es auch da zu Trennungen kommen.

Im Allgemeinen trennen Menschen sich, wenn der Partner bei ihnen negative Gefühle auslöst (Vorwürfe, Gleichgültigkeit, Einschränkung der Freiheit, Aggression, etc. ) oder ihnen physisch schadet.

Wer glücklich an der Seite eines anderen ist, trennt sich nicht.

Gelingt es, dass der andere sich mit einem wohlfühlt, wird er bleiben.

Erzähl uns, was passiert ist.

12.11.2019 13:26 • x 5 #3


Catalina
Zitat von Nautica887:
Mein Exfreund hat mir gesagt, dass er mich nicht mehr liebt und ich würde es so gerne verstehen, warum so etwas passieren kann.

Ich denke, fast jeder Mensch ver- und entliebt sich mehrmals in seinem Leben. Das ist ein ganz normaler Vorgang. Sonst wäre ja jeder lebenslang mit seinem ersten Partner zusammen. Gefühle sind nun mal nicht statisch, sondern verändern sich, abhängig von der persönlichen Entwicklung und den äußeren Umständen.

Aber du möchtest doch eigentlich wissen, ob es noch eine Chance gibt, dass bei deinem Ex die Gefühle für dich zurückkommen, oder? Nachdem ich deinen anderen Thread gelesen habe, glaube ich das eher nicht und das ist wahrscheinlich auch besser so. Dein Ex hat dich nicht so geliebt, wie du bist, sondern versucht, dich nach seinen Vorstellungen umzuformen. Und als das nicht funktioniert hat, hat er sich kurzerhand getrennt. Das spricht für mich sowieso nicht für ernsthafte Gefühle für dich. Deshalb ist ihm die Trennung auch so leicht gefallen.

Ich weiß, dass es verdammt schwer ist zu akzeptieren, dass der Mensch, der dir vor kurzem noch gesagt hat, dass er dich liebt, plötzlich keine Gefühle mehr für dich hat und geht. Aber was würde es dir helfen zu verstehen, warum er sich entliebt hat? Es würde nichts ändern und solche Grübeleien ziehen dich nur noch mehr runter.

12.11.2019 13:46 • x 2 #4


Plentysweet
Zitat von megan:
Im Allgemeinen trennen Menschen sich, wenn der Partner bei ihnen negative Gefühle auslöst (Vorwürfe, Gleichgültigkeit, Einschränkung der Freiheit, Aggression, etc. ) oder ihnen physisch schadet.

Der Antwort schließe ich mich an. Bzw. füge noch hinzu (das hat aber mit dem o.g. zu tun): Wenn der Partner nicht mehr genug positive Gefühle in einem auslöst, die Probleme überhand nehmen und/oder man den Anderen einfach nicht mehr attraktiv findet, äußerlich und innerlich. Oft wird Entlieben ja auch durch einen neuen Menschen bewirkt, von dem man meint, er bringe mehr Glück und bessere Gefühle als der jetzige Partner. Nicht selten erweist sich diese Annahme als Irrtum. Es ist eine Illusion zu glauben, ein Partner könne einen glücklich machen. Man muß es selbst in sich Drinnen sein. Dann kann eine Partnerschaft eine tolle Ergänzung und Bereicherung des eigenen glücklichen Lebens sein.

12.11.2019 14:32 • x 3 #5


N
Vielen Dank für eure Antworten! Ja, irgendwie möchte ich es verstehen. Ich möchte auch nicht noch einmal diese Fehler machen. Ich möchte an mir arbeiten. Ich bin sehr verkopft, hänge im Grübeln fest und zerbreche mir den Kopf wie ich an einer Situation noch etwas ändern kann, an der nichts mehr zu ändern ist, NIE WIEDER, wie er mir klar zu verstehen gegeben hat.
Ich kann es irgendwie nicht akzeptieren.

12.11.2019 14:47 • x 1 #6


Plentysweet
Zitat von Nautica887:
Ich kann es irgendwie nicht akzeptieren.

Das wirst Du mit der Zeit auch schaffen . Ist eine Trennung noch frisch, und ist man der Getrennte, läuft man Sturm und erstmal nur gegenan. Will das Aus nicht wahrhaben und möchte sich den Partner um jeden Preis zurückerkämpfen. Geht aber nicht. Um eine Beziehung kämpfen, können nur Beide. Annehmen und verarbeiten heißt es da leider meistens. Kennst Du die Stufen der Annahme? Kannst Du Dich vielleicht mal einlesen.
Nachträglich gesehen ist eine Trennung meistens ein Gewinn. Weil sie eine riesengroße Entwicklungschance birgt: Zu sich selbst zu finden und sich innerlich zu stärken, sich Ressourcen zu erschließen.
Du schaffst das !

12.11.2019 15:07 • x 3 #7


Catalina
Zitat von Nautica887:
Ich kann es irgendwie nicht akzeptieren.

Das wirst du aber leider müssen, denn du kannst daran nichts ändern. Und je eher die Akzeptanz kommt, desto schneller wird es dir auch besser gehen. Wir alle hier wissen, wie schwer das ist.

12.11.2019 15:47 • x 3 #8


G
Es kann auch der Zeitgeist unserer Wegwerf - Ego- Konsumgesellschaft eine Rolle spielen.
Am Anfang steht regelmäßig das Verliebtsein, mit Kribbeln und Schmetterlingen.
Das hält ca. 6 Monate bis 2 Jahre.
Danach gehen Langzeitbeziehungen bestenfalls in tiefe Liebe für diese Person über.
Gehirnuntersuchungen haben gezeigt, dass Langzeitpaare Gehirnbereiche aktiver haben. Sie können immer wieder die positiven Eigenschaften ihrer geliebten Person herausfiltern.

Viele schmeißen aber die Beziehung hin, wenn der anfängliche Kick weg ist.
Schnell heißt es dann, man liebe nicht mehr.
Evtl. erträgt man nur den Wegfall des Kicks nicht mehr.
Das liegt dann aber an einem selber. ..innere Leere, keine eigene Gefühlswelt , um andere Menschen überhaupt tief lieben zu können ( meist in der Kindheit begründet ) usw.

Man sucht den neuen Kick bei wem anderes. Etwas stabiles gesundes, wie bspw. eine Familie, lässt sich so jedenfalls nicht aufbauen.

12.11.2019 16:02 • x 5 #9


megan
Zitat von Nautica887:
Ich möchte auch nicht noch einmal diese Fehler machen


Beziehungen und deren Scheitern können uns wachsen lassen.

Vielleicht ist es genau die Aufgabe die dir gestellt ist, das Akzeptieren zu lernen.

12.11.2019 16:33 • x 2 #10


Mairenn
Zitat von Nautica887:
Hallo,
mich würde mal interessieren, warum ihr euch entliebt habt und ob man dieses Entlieben irgendwie (als Partner) verhindern kann.

Oder vielleicht hat euch euer Partner gesagt, warum er sich entliebt hat?

Oder habt ihr euch schon mal entliebt und den anderen dann nach der Trennung doch vermisst und wolltet ihn vielleicht sogar zurück?

Mein Exfreund hat mir gesagt, dass er mich nicht mehr liebt und ich würde es so gerne verstehen, warum so etwas passieren kann.

Vielen Dank an euch.




Ich denke, es gibt kein entlieben. Man kann nichts forcieren oder verhindern. Wenn man das Glück hat, und der wahre Liebe erfährt, ist das für immer. Ein Mensch der wirklich liebt, entleibt sich nie mehr. Die Liebe hat keinen Verfallsdatum, ist nicht vergänglich, ist nicht erzwingbar oder verhandelbar. Man kann sie nicht erschleichen, erkaufen oder austauschen.
Ich spreche hier allerdings von der echten Liebe. Die wird auch nicht jedem zuteil.
Diese Liebe, die ich meine ist mit Zuneigung, Sympatie, Schmetterlinge im Bauch oder S-x nicht zu verwechseln.

Du willst es verstehen warum Dein Freund gegangen ist? Ganz einfach - er hat Dich nie wirklich geliebt.

Zitat von Nautica887:
ich möchte auch nicht noch einmal diese Fehler machen. Ich möchte an mir arbeiten.


An sich arbeiten und sich weiterentwickeln zu wollen ist immer eine gute Sache. ABER tue es Deinetwegen! Immer!
Nie für irgendwer oder irgendwas. Verbiege Dich nicht, um jemanden zu gefallen. Sei das was Du bist und stehe zu Dir!
Ein anderer macht das sicher nicht.

Alles gute

12.11.2019 17:01 • x 3 #11


B
Zitat von Mairenn:
Ein Mensch der wirklich liebt, entleibt sich nie mehr. Die Liebe hat keinen Verfallsdatum, ist nicht vergänglich, ist nicht erzwingbar oder verhandelbar. Man kann sie nicht erschleichen, erkaufen oder austauschen.
Ich spreche hier allerdings von der echten Liebe. Die wird auch nicht jedem zuteil.
Diese Liebe, die ich meine ist mit Zuneigung, Sympatie, Schmetterlinge im Bauch oder S-x nicht zu verwechseln.


Genau so ist es!

13.11.2019 13:44 • #12


vilrum
Ich denke, es gibt durchaus ein Unterschied zwischen Langzeitbeziehungen, die liebevoll sind, wo sich die Partner noch lieben, aber eher wie Geschwister und Langzeitbeziehungen, wo neben der Liebe auch noch die Anziehung vorhanden ist.

Dass die hormonell gesteuerte Anfangsverliebtsein irgendwann nachlässt ist allen klar. Dass es daraus eine stärkere Bindung mit Tiefgang entwickeln kann, nennen wir es mal Liebe, auch. Was Menschen meinen mit entlieben ist eher die fehlende Anziehung (durchaus s_xuelle), meiner Meinung nach. Diese aufrecht zu erhalten bzw. immer wieder neu zu erwecken bedarf schon einige Anstrengungen von beiden Seiten, dass entlieben im Sinne von meinen-Partner-nicht-mehr-anziehend-zu-finden, kann man sehr wohl verhindern.

Während für die Bindung und Liebe möglichst viele Gemeinsamkeiten notwendig sind, für die Anziehung sind durchaus die Unterschiede zuständig. Mit einem besten Freund fühlt man sich innig und geborgen, mit einem Partner will man aber das Prickeln der Anziehung spüren. Kuscheln und Reden beim grünen Tee am Kaminfeuer sind wunderschön, nur machen keinen so richtig an. Berechenbarkeit, Zuverlässigkeit erzeugen Sicherheit und Geborgenheit aber auch Routine und Langeweile.

Anziehung entsteht zwischen den gegenläufigen Polen, wird befeuert durch die Faszination der Fremde, Unbekannte, Andersartige, Unsichere und Unerreichbare. Anziehung ist der Sehnsucht nach etwas, was man nicht hat aber haben möchte. Dass in einer Langzeitbeziehung zu bieten ist nicht einfach, ist aber nicht unmöglich. Ist aber elementar wichtig für eine gesunde Paarbeziehung. Die große Kunst ist, immer wieder zu verlangen was wir bereits haben.
Es fängt bei banalen, äußeren Sachen wie Hygiene, Kleidungstil, körperliche Attraktivität, aber auch tiefergreifende innere Dinge wie Selbstachtung und gesunde Selbstwertgefühl, gut dosierte Nähe/Distanz, Ausstrahlung, s_xuelle Präsenz, Humor.

Ein Partner, der sein eigenen Wert bewusst ist, auf sich achtet, sich ständig weiter entwickelt, sich nicht unterwirft, aber auch nicht verschanzt, wirkt attraktiv und fordert den Gegenpol auf, sich ebenfalls zu ändern. Stillstand und Stagnation sind gefährlich, Dynamik, Änderungen und eine gewisse Unsicherheit sind gut.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass (vor allem) Frauen, wenn sie die Unzufriedenheit der schwindenden Anziehung spüren, entfachten durchaus mal einen Streit aus dem Nichts. Sie meckern, wobei sie eigentlich nichts zu meckern hätten. Sie wollen vielleicht unbewusst ein wenig Drama, ein wenig Abstand, damit die Nähe sich dann wieder so schön anfühlt. Sie provozieren unbewusst den männlichen Gegenpol, damit er seine Männlichkeit zeigen kann und sie es wieder spüren bekommen. Wenn Männer in solcher Situation aber davon laufen, mauern und sich verschließen, dann sind die Frauen enttäuscht, weil dieses Gefühl der Männlichkeit wird ihnen verwehrt. Dass ist aber nur so meine Theorie am Rande.

13.11.2019 16:23 • x 3 #13


Plentysweet
Zitat von vilrum:
Dass ist aber nur so meine Theorie am Rande.

Ich finde es eine ziemlich gute und schlüssige Theorie !
Man fordert seinen/den Mann manchmal durch Provozieren oder krasse Aktionen zu einer Reaktion heraus, wenn er emotional und tatsächlich einfach zu weit weg von Einem ist. Das erzeugt dann so eine Art Aufwachmoment, Aufrüttler, der den abdriftenden Mann im Bestfall zu der Beziehung zurückführt.
Zitat:
Ein Partner, der sein eigenen Wert bewusst ist, auf sich achtet, sich ständig weiter entwickelt, sich nicht unterwirft, aber auch nicht verschanzt, wirkt attraktiv und fordert den Gegenpol auf, sich ebenfalls zu ändern. Stillstand und Stagnation sind gefährlich, Dynamik, Änderungen und eine gewisse Unsicherheit sind gut.

Und das unterschreibe ich zu 100%! Und es kann die Anziehung auch nochmal vervielfachen wenn man mitbekommt, daß andere den Partner auch noch attraktiv finden .

13.11.2019 17:20 • x 2 #14


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