Warum müssen wir miteinander umgehen wie Fremde?

Hallo,

nach 26 Tagen Trennung, frage ich mich selbst -weil ich diese Situation nicht aushalte-, warum ich und er miteinander umgehen müssen wie Fremde. Wir sehen uns immer in der Uni und gehen einfach aneinander vorbei, als wären die 1,5 Jahre nichts gewesen... Als hätten wir nie Arm in Arm gelegen und uns geküsst oder unsere Geheimnisse uns gegenseitig anvertraut... Ich weiß ja, dass es bei ziemlich jeder Trennung so ist. Aber mit welcher Argumentation kann ich mich selbst ruhigstellen, dass die Situation so ist, wie sie ist? Warum muss man sich wie Fremde begegnen? Ich weiß ja einerseits, dass ich ihm nichts mehr zu sagen habe und er mir auch nicht. Aber wie halte ich diese Situation bitte aus? Ich würde mich über ein Paar liebe Worte von euch freuen. Denn jetzt, wo wir keinen Kontakt mehr haben und ich alles überdacht habe, bleibt nur noch diese eine Frage übrig...

Hey,

Ich kann dir auch nicht genau sagen, warum das so ist.
Bei mir war/ist es nicht anders.
Wir haben sogar noch eine Nacht im selben Bett geschlafen, nachdem er mir gesagt hat, er liebt mich nicht mehr.
Das Gefühl, diesen Menschen nicht mehr anfassen zu dürfen und ihn zu küssen, hat mich wahnsinnig gemacht.
Deswegen habe ich ihm am morgen danach gesagt, er soll ausziehen.
Diese Freundschaftsmasche funktioniert einfach nicht.

Wie wärs, wenn du mal auf ihn zugehst und ihn fragst wie es ihm geht.
Wenn er in Eile ist und du merken solltest, dann bleibe freundlich und sage, dass du einfach nur neugierig warst.
Wenn er auf deine Frage eingeht, dann ist das doch ein gutes Zeichen.

Vielleicht hat er auch Angst, als erster auf dich zuzugehen...

LG
Sonja

Ja, schei., gell?

Finde ich auch richtig blöd, dass man danach nicht mehr miteinander redet und so tut, als wenn man sich nie gekannt hätte. Das finde ich bald das Traurigste daran, dass man teilweise noch schlechter miteinander umgeht, als mit komplett fremden Menschen.

Schade, dass man mit Ex-Partnern nicht ganz normal befreundet sein kann. Dann hätte man wenigstens noch was davon. Von den ganzen lieben Worten und Zärtlichkeiten, die man verschenkt hat und im Grossen Überfluss über ihn ausgeschüttet hat.

Manchmal denke ich schon, warum habe ich nur so viel Zeit verschwendet, an eine Person, die mich hinterher nicht einmal mehr anschaut oder mich sogar ignoriert. Das tut schon weh, dieses einfach übersehen werden, wo man sich doch liebte und das blaue vom Himmel versprochen hat.

Hätte man diese Zeit in andere Menschen gesteckt, hätte man nun jede Menge guter Freunde, auf die man zurückgreifen könnte und stände nicht so alleine da. Dann muss man immer wieder von Vorne anfangen, und das ist ganz schön mühsam.

Warum können Mann und Frau nicht einfach nett zueinander sein? Dann wäre alles viel einfacher.

Ich kann dich gut verstehen, Jezebelle.

Hi Jezebelle,
ich gebe dir vollkomen recht,es ist bei jeder Trennung so das dein Ex-Partner wie ein Fremder rüberkommt egal wie lange man zusammen war.
Ich glaube die machen das um uns keine hoffnung mehr zu geben,und das wir kapieren das es endgültig aus ist.
Wünsche dir Viel Kraft

Ich denke es kommt immer daurauf an wer sich getrennt hat und die Trennung ablief.
Meine Ex war ein Warmwechsler und dann auch noch mit nem Kumpel von mir.
Ich hatte Freundschaft probiert, obwohl es mir das Herz zerissen hat.

Und Sie ist nicht mal richtig auf die Freundschaft eingegangen, weil Sie Rücksicht auf den neuen nehmen wollte. Wo blieb eigentlich die Rücksicht auf mich?
Wir wohnen noch im selben Haus als Nachbarn und jetzt bleibt mir auch nur noch das ignorieren. Ich war dem Mensch nach 2 Jahren nicht mal mehr eine Freundschaft wert, obwohl er mich einfach ausgetauscht hat. Wie soll ich so einen Menschen dann noch grüssen, obwohl nicht mal ich derjenige war, der den anderen betrogen hat und hinter dem Rücken zu einem Kumpel gerannt ist.

Ich denke ein normaler Umgang ist bei Trennungen erst nach Jahren oder länger erst wieder möglich.

Weil die Wunde noch nicht verheilt ist? Weil man gekränkt/zurückgewiesen wurde? Weil man besitzergreifend ist? Weil man ...
Soo viele möglichkeiten

Zitat von Jezebelle:

Hallo,

nach 26 Tagen Trennung, frage ich mich selbst -weil ich diese Situation nicht aushalte-, warum ich und er miteinander umgehen müssen wie Fremde. Wir sehen uns immer in der Uni und gehen einfach aneinander vorbei, als wären die 1,5 Jahre nichts gewesen... Als hätten wir nie Arm in Arm gelegen und uns geküsst oder unsere Geheimnisse uns gegenseitig anvertraut... Ich weiß ja, dass es bei ziemlich jeder Trennung so ist. Aber mit welcher Argumentation kann ich mich selbst ruhigstellen, dass die Situation so ist, wie sie ist? Warum muss man sich wie Fremde begegnen? Ich weiß ja einerseits, dass ich ihm nichts mehr zu sagen habe und er mir auch nicht. Aber wie halte ich diese Situation bitte aus? Ich würde mich über ein Paar liebe Worte von euch freuen. Denn jetzt, wo wir keinen Kontakt mehr haben und ich alles überdacht habe, bleibt nur noch diese eine Frage übrig...

Ich sehe meine Ex täglich im Büro. Anfangs bin ich noch recht normal mit ihr umgegangen. Seit ich weiß, dass sie schon eine ganze Weile etwas parallel am Laufen hatte, ist sie bei mir komplett unten durch.
Ich denke es kommt immer auf den Trennungsgrund an. Im Normalfalle hätte ich mir gern ein vernünftiges Verhältnis bewahrt, aber ich fühle mich tief verletzt und auch verarscht, daher steht im Nachgang nun alles unter einem anderen Stern und ich verachte sie aufgrund ihres Verhaltens.

Für mich ist sie keine Fremde, sondern nicht mehr existent. Ich sehe quasi durch sie durch.

Es kommt immer auf die Trennungsart an. Aber in der Regel ist Ignorieren Resultat tiefergehender Verletzung. Ich weiß nicht, ob Zeit die Wunden heilt, bei mir lege ich keinerlei Wert mehr auf ein einziges Hallo oder überflüssiges Wort, das war vor ein paar Wochen noch anders.

Die wenigsten Beziehungen laufen aus und beide Partner sind mit der Trennung glücklich.
Selbst in einem Fall in der eine Beziehung nicht mit einem riesen Donnerwetter endet wird Freundschaft oder normaler Umgang schwer. Vielleicht nach einer gewissen Zeit.

Wenn einer die Trennung ausspricht ist der andere ersteinmal vor den Kopf gestossen. Zweifelt an sich versteht das Leben nicht mehr, wenn er noch geliebt hat. Diese Zurückweisung und das gebrochene Vertrauen wiegen sehr schwer. Lassen am Selbstwert zweifeln. Einzige Lösung ist dann die Kontaktsperre, um sich zu entlieben.

Aber während man um den einstigen Gefährten trauert, weil das eigene Leben Kopf steht kann man doch nicht von diesem erwarten, dass er grinst und dem Ex zuwinkt.

Ich war selber vor kurzem in der Situation, sie anzusehen habe ich einfach nicht ertragen und nur gerade aus gestarrt und das nicht aus verletztem Stolz, sondern weil mir vor Augen gehalten wurde, dass ich mein altes Leben verloren hatte, meine Geliebte, Vetraute und Gefährtin.

Würde es einen Knopf geben den ich drücken könnte und alles wär entspannt und neutral würde ich mir die Finger wund hämmern.

Beim nächsten zufälligen aufeinandertreffen werde ich mich aber zwingen zu grinsen, zu nicken und vlt zu winken. Ich weiß dass das kein normaler Umgang in dem Sinne ist aber ein komplettes ignorieren hat sie nicht verdient, auch jetzt nicht dafür war sie zu lange der wichtigste Mensch für mich, ich werds halt runterschlucken... und vlt kann ich ihr eines Tages ganz unbefangen gegenübertreten und aufrichtig fragen wie es ihr geht aber bis dahin ists noch ein langer weg

Aber während man um den einstigen Gefährten trauert, weil das eigene Leben Kopf steht kann man doch nicht von diesem erwarten, dass er grinst und dem Ex zuwinkt.[/quote]

Du hast absolut Recht mit dem, was du schreibst und zumindest wenn es ehrlich gemeint sein soll, kann man der oder dem Ex nicht einfach zuwinken, das geht nicht.

Faszinierend in meiner Situation ist übrigens auch, dass meiner Ex trotzdem sie kurz nach der Beziehung einen neuen Freund hatte, der Umgang mit mir offenbar schwerer fällt als umgekehrt. Obwohl sie diejenige war, die das ganze beendet hat und sofort entliebt schien, einen neuen Mann hat.....sehr merkwürdig. Es gibt also alle möglichen Konstellationen, aber ja - normal kann der Verlassene damit eher weniger umgehen.

Es ist einfach nur so das der Verlasser nicht ohne Grund verlassen hat. Meistens war es schon länger in der Beziehung schwierig, dafür kanns zwar viele unterschiedliche Gründe geben, aber oft hat der Verlasser eben genau durch die Gründe mit der Zeit ein anderes Bild vom Verlassenden bekommen und geht sicher auch mit Verletzungen und Enttäuschungen einher. Solange bis es eben aus ist. Danach kann der Verlasser den Verlassenden eben nicht mehr so sehn wie vorher und deswegen bzw. auch aus Selbstschutz verhalten sie sich dann abweisend.
Als Verlassener muss man einfach Gras über die Sache wachsen lassen bis die eigene Liebe geht, dann wird einem einiges klar und dann ists mit dem selber abweisend sein auch nicht mehr weit. Und wenns wirklich ne grosse langjährige Liebe war, dann kann sowas wie Freundschaft usw niemals möglich sein. So oder so, Abstand ist die beste Medizin, leider.