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Was bleibt sind schmerzende Erinnerungen.

S
Hallo liebe Forum-Mitglieder,

und wieder so ein Moment... Ganz unvorbereitet und plötzlich... aus einer Situation heraus die völlig zufällig entsteht... wieder dieses Gefühl von Schmerz.

Alles was ausreichte um etwas auszulösen was mich von einem Moment auf den anderen nahezu arbeitsunfähig gemacht hat ist ein einziges Wort....Keks..

Vielleicht lachen jetzt manche von Euch... Meine Geschichte dazu...

Eines abends sitze ich mit meinem Engel auf dem Bett und wir schauen einen Film an (wir waren ca. 3 Monate zusammen). Wir sitzen also da im Dunkeln und knabbern nebenher Schoko-Kekse. Nachdem der Film zu Ende war hat mein Engel das Licht angeknipst. Wir sehen uns an...und fangen beide an herzhaft zu lachen...keiner konnte etwas sagen.
Da sagt er: Warum lachst Du denn? Ich sagte: Du bist ja voller Krümel.... Ich sagte: Und warum lachst Du so? Er: Dein ganzer Mund ist voller Schokolade
Da standen wir...ich befreite ihn von seinen Krümeln und er mich von der Schokolade. Ich werde diesen Augenblick nie vergessen, wir haben so sehr gelacht. Von diesem Moment an war er mein Krümelmonster und ich sein Schokomonster.
Als wir einen Streit hatten und ich das Gefühl hatte jetzt mußt Du irgendwas tun um diesen unnötigen Zustand zu beenden sah ich ihn an und sagte Sag ich bin Dein Keks! Er schaute mich an und sagte Ich bin Dein Keks und ich werde Dich immer lieben!
Seit diesem Tag war es immer für einen von uns der Satz der uns zeigte das wir zueinandergehören. Immer wenn Worte fehlten war es dieser Satz der jedes Wort unnötig machte und ersetzte...

Jetzt sitze ich da und weiß...er wird mir nie wieder in die Augen sehn und sagen....Ich bin dein Keks....

Hatte das Bedürfnis Euch das kurz zu schreiben...

Traurige Grüße
Sara :'(

08.10.2002 15:11 • x 1 #1


U
Oh Sara,

ich weiss genau wie Du Dich gerade fühlst.
Ich habe vor einiger Zeit einen sehr schönen Spruch gelesen:
*Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können!*

Diese Erinnerungen, vor allem diese ganz speziellen, die kann Dir keiner nehmen. Die werden immer euch beiden gehören. Das selbe wird auch er mit niemand anders erleben. Vielleicht gibt Dir das wenigstens ein bißchen Trost.
Auch ich habe solche ganz speziellen Erinnerungen, Momente die man nie vergisst und die einen mit diesem einen Menschen auf eine ganz besondere Art verbinden. Das alles vermissen zu müssen, zu wissen, daß es nie wieder kommt, daß er nie wieder kommt, das ist das grausamste Gefühl, was ich kenne.

Es wäre gut, das in Wut umwandeln zu können. Wut, daß er das alles zerstört hat, Wut, daß er mir das alles antut. Aber ich kann es nicht. Ich liebe ihn so sehr und alles tut einfach nur entsetzlich weh.
Vielleicht kannst Du es ja in Wut umwandeln. Das ist auf jeden Fall besser als die Verzweiflung. Versuche es mal. Eine Freundin von mir hat alle negativen Eigenschaften und Taten von ihrem Ex aufgeschrieben und jedesmal, wenn sie droht, in die Verzweiflung abzurutschen, dann liest sie das durch. Vielleicht kann Dir das ja auch helfen. In der kurzen glückliche Zeit, die ich mit IHM hatte, gab es (ldo gesehen leider?) keine Streitereien, Meinungsverschiedenheiten oder ähnliches. Meine Liste würde also ziemlich leer bleiben. Aber vielleicht ist es eine Möglichkeit für Dich. Nur ein Vorschlag. Sonst weiss ich leider selbst nicht, wie man mit diesen erschlagenden Momenten umgehen kann. Versuche einfach nicht in den Erinnerungen zu schwelgen. Lasse die Gedanken zu, aber schieb sie dann beiseite und lenk Dich mit irgendwas ab oder gönn Dir irgendwas schönes. Das Einzige was mir ab und zu ein angenehmes Gefühl vermittelt.

Bin in Gedanken bei Dir und nehme Dich in den Arm.

Uschi

08.10.2002 16:26 • x 1 #2


A


Was bleibt sind schmerzende Erinnerungen.

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E
Liebe Sara,

wenn man mit Menschen lange Zeit zusammen ist, so ergeben sich so unendlich viele Sachen, die man gemeinsam gemacht, gesagt, oder gedacht hat.

Bei sovielen Alltäglichkeiten, die wir nun alleine gestalten müssen, kommt uns der verlorene Partner in den Sinn.
Dinge, die wir vielleicht nicht so gerne gemacht haben, würden wir jetzt auch wieder liebend gern tun, wenn da nur jemand wäre, für den wir es tun könnten. Beispiel gefällig?
Über viele Jahre hinweg, war ich immer Sontags zuerst wach und bin aufgestanden. Dann habe ich Frühstück gemacht und gewartet, bis meine Frau ausgeschlafen hat. Jetzt sitze ich Sonntags allein da und bräuchte nur Frühstück für mich zu machen. Naja, man kann auch darauf verzichten.....

Mir geht es nicht mehr so, daß ich meine Frau vermisse. Nicht sie als Person. Das unterscheidet Dich und mich wohl.
Aber weißt Du, ich glaube daran, irgendwann wieder einen Menschen zu finden, mit dem ich wieder neue Dinge teilen kann. Das solltest du auch versuchen.
Dann eines Tages werden die Erinnerungen auch nicht mehr weh tun, sondern nur noch Erinnerungen sein. Darauf setze auch ich.

Liebe Uschi,

in zwei Büchern habe ich gelesen, daß die Phase der Wut eine der natürlichen Phasen für Verlassene ist. Selbst, wenn man nur kurz zusammen war, kann sich Wut entwickeln, denn letztendlich ist der gegangene Partner Schuld daran, daß es einem so schlecht geht.
Aber selbst nach 8 einhalb Jahren kann ich nicht richtig Wut empfinden und es gäbe einiges, was mir an meiner Frau nicht gefallen hat, vor allem die Art der Trennung! Ich sehe es als ein Teil von ihr, und als Teil ihrer Persönlichkeit, die ich einst zu lieben glaubte, wie kann ich ihr dafür böse sein?
Ich bin mir nicht sicher, ob es mir helfen würde, Wut zu empfinden, denn von meiner Art her würde das meinem Wesen widersprechen... Es ist schwer zu erklären.

Ich wünsche auf jeden Fall Euch beiden, daß ihr bald mit Euren verlorenen Lieben abschließen könnt.

Ganz liebe Grüße

Nordlicht

09.10.2002 07:22 • x 1 #3


E
Liebe Sara,

die Kralle, die einem im Magen bohrt kenne ich. Plötzlich, ganz plötzlich fühlt man sich verloren, weil etwas eine Erinnerung ausgelöst hat. Und es ist alles pfutsch, alles was man an Trennungsarbeit geleistet hat. Jede schlaflose Nach war umsonst... Ich kann kein Wasser riechen Sara, wenn ich trinke muss ich achten, dass ich nicht einatme, sonst geht es wieder los. Das, was schon etliche Male losgegangen ist. Er kommt. Er kommt vom Laufen und ist ganz verschwitzt. Seine so rebellischen Haare sind total durcheinander... Ich gehe auf ihn zu, er umarmt mich fest, er drückt mich an sich. Und er riecht so wunderbar nach swimming-pool und ist so unglaublich frisch. Und natürlich wie ein heranwachsender Hund. Oft habe ich ihn als Hund gesehen. Nicht wegen der Treue, es war was anderes... Hunde kann ich auch nicht mehr sehen. Er hat Teile von mir weggenommen, danach war es so vieles nicht mehr möglich. Ich hoffe nur, dass eines Tages die gestohlenen Begriffe wieder zu der alten Bedeutung zurückkehren werden, dass ich beim Trinken wieder atmen kann... Dass sich die Erde weiterdreht und ich mit bisschen Glück wieder ich sein kann. Alles Liebe, Ella.

09.10.2002 08:46 • x 1 #4




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