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Was denkst du gerade?

Wollie
Zitat von DasLeben:
Habe ich irgend etwas verpasst

Ja, gute Musik

Heute 19:13 • x 3 #15391


D
Zitat von Wollie:
Ja, gute Musik


Aha.
Welche Musik teilt ihr denn?

Heute 19:25 • x 1 #15392


A


Was denkst du gerade?

x 3


QueenA
Ich teile heute sehr persönliche Gedanken:

Immer wieder, in unterschiedlichen Phasen meines Lebens, denke ich darüber nach, was der sogenannte Migrationshintergrund mit einer Gesellschaft macht. Was er mit Menschen mit Migrationshintergrund macht, was er mit sogenannten Bio-Deutschen macht und was er mit einer Gesellschaft macht, die doch eigentlich darauf ausgelegt sein sollte, gemeinsam zu leben: zu arbeiten, zu lachen und auch in schwierigen Zeiten zusammenzustehen.

Ich bin 48 Jahre alt, in Deutschland geboren. Meine Eltern kamen selbst sehr jung nach Deutschland, haben ihr Leben lang gearbeitet, Steuern gezahlt und sind inzwischen in der wohlverdienten Rente (mein Vater ist auch hier verstorben) . Meinen eigenen Migrationshintergrund empfinde ich, wenn überhaupt, als Bereicherung. Ich nehme mir aus beiden Welten das Gute mit.

Was mich jedoch immer wieder nachdenklich macht, ist die Wahrnehmung von außen. Sei es in Diskussionen oder durch vermeintlich positives Feedback wie: „Wow, sowas wie dich habe ich ja noch nie kennengelernt.“ Ob bezogen auf Leistung, Erreichtes, mein Muttersein, mein Frausein, all das wirkt auf den ersten Blick anerkennend, zeigt aber gleichzeitig, wie stark Schubladen noch existieren.

Am Ende sind wir doch alle Menschen. Es sollte um menschliche Werte gehen. Darum, dass sich Menschen sicher und friedlich fühlen können, in einem Land und im besten Fall auf dieser Welt. Eigentlich sollten wir uns einig sein: gegen Waffengewalt, gegen Gewalt allgemein, gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus.

Und dennoch erlebe ich immer wieder, wie sich Fronten bilden. Wie Menschen anfangen, gegen alles zu schießen -im übertragenen wie im wörtlichen Sinne- was nicht genauso ist wie sie selbst. Dabei wird Vielfalt doch gleichzeitig gefeiert. Die Vielfalt der Menschheit, der Lebenswege, der Perspektiven. Genau das sollte man hochhalten.

Manchmal komme ich auch hier im Forum nicht gut damit klar, wie Diskussionen abdriften, in welche Richtungen sie sich bewegen und welche Dynamiken entstehen. Das macht mich ehrlich gesagt ratlos.

Deshalb möchte ich mit diesem Beitrag und eigentlich auch mit meinem ganzen Sein hier für Menschlichkeit plädieren. Für Miteinander, für Individualität, für echtes Interesse am Gegenüber. Fürs Kennenlernen, fürs Gespräch, fürs Zuhören. Ob im Job, im Ehrenamt oder im Alltag: den ersten Schritt machen, einladen, sich einladen lassen, helfen, nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus dem Herzen heraus.

Das wollte ich einfach mal mit euch teilen.
Schönen Abend euch allen.

Heute 19:48 • x 13 #15393


D
Zitat von QueenA:
Deshalb möchte ich mit diesem Beitrag und eigentlich auch mit meinem ganzen Sein hier für Menschlichkeit plädieren. Für Miteinander, für Individualität, für echtes Interesse am Gegenüber

Dein Wort in Gottes Ohr. Ich glaube, ehrlich gesagt, nicht mehr daran. Heute sind auf mich mit vereinter Kraft mindestens 6 Leute auf mich los, und jetzt, wo Ruhe eingekehrt ist, fühle ich mich tatsächlich, als wäre ich verprügelt worden. Harte Worte, aber so sieht es aktuell bei mir aus. War das in Ordnung mir gegenüber? Die betreffenden werden sagen, selbstverständlich. Ich habe das verdient.
Aber genau diese Blindheit und Hass und Frust erlebe ich auch auf der Straße. Läuft da neulich ein arabisch aussehender Mann auf einem Platz herum, schreiend, fällt immer mal hin, läuft weiter, schreit Unerkennbares herum. Höre ich einen älteren Mann schimpfen, dass man diese Leute sofort eliminieren müsste. Dass man das nicht mehr aushalten würde.
Es sieht extrem düster aus bei uns, in zehn Tagen ist Weihnachten und wieder hat es mit der Menschlichkeit nicht geklappt. Sehr bedenklich.
Ich hoffe, dass die Leute mich jetzt blockiert lassen und ich hier einfach in Ruhe schreiben kann. Was ja eigentlich der Sinn eines Forums ist. Meine Güte, mir geht es richtig schlecht körperlich. Hätte ich nicht gedacht. Ich dachte, mir macht so ein Theater nichts aus. ‍

Heute 20:04 • x 2 #15394


D
Zitat von QueenA:
in Deutschland geboren. Meine Eltern kamen selbst sehr jung nach Deutschland, haben ihr Leben lang gearbeitet, Steuern gezahlt und sind inzwischen in der wohlverdienten Rente. Meinen eigenen Migrationshintergrund empfinde ich, wenn überhaupt, als Bereicherung. Ich nehme mir aus beiden Welten das Gute mit.

Ich kann gut mitgehen, was du sagen willst.
Meine Eltern kamen auch mit 18 Jahren jung nach Deutschland, und haben Deutschland mit aufgebaut, weil Menschen gebraucht wurden.. Arbeitskräfte.
Ich bin hier geboren und aufgewachsen.
Ich sehe mich nicht als Migrationshintergrund, wie du das für dich, in deinem Hintergrund siehst.
Meine Wurzeln kommen, wo gerne Cevapcici gegessen wird.
Woher kommen denn deine Wurzeln, wenn ich mal vorsichtig fragen darf?

Ich denke eher, wenn über Migrationshintergrund gesprochen wird, geht es eher darum, dass bestimmte Menschen, durch ihren Glauben, sich nicht anpassen wollen.
Durch diese Menschen sind viele Anschläge passiert.
11.9.2001 New York.
Schockierend!
Durch diese Menschen hat sich auch vieles verändert.
z.B. Siehe Sicherheitskontrollen am Flughafen, verschärft.
Angst macht sich in Deutschland breit!

Von diesen Menschen nehme ich selbst starken Abstand, da es kein Vergleich zu mir ist.
Daher habe ich kein Problem, wenn über Migrationshintergrund gesprochen wird, zum Teil auch negativ.
Das hat mit mir persönlich nichts zu tun.
Und ich selbst, habe nie negatives zu meiner Person bzw. Herkunft erlebt.

Heute 20:13 • x 2 #15395


Error
Zitat von QueenA:
die doch eigentlich darauf ausgelegt sein sollte, gemeinsam zu leben: zu arbeiten, zu lachen und auch in schwierigen Zeiten zusammenzustehen

Liebe @QueenA - das hast du schön geschrieben und dir glaube ich das sogar.
Nur solltest du die Biodeutschen vielleicht auch mal verstehen. Da kommen Massen an fremden Menschen in unser Land, werden anfangs sogar mit Teddybärchen beglückt und erhalten Bett, Brot und Seife plus Bargeld, was sie meistens sogar ins Land ihrer Herkunft schicken.
Also voll in Sicherheit vor Krieg etc., wovor sie angeblich geflohen sind. Und was tun viele dieser Menschen: Sie bringen ihren Krieg zu uns, das war so nicht vorgesehen und von uns gewünscht.

Grundsätzlich muss sich jeder, der in ein anderes Land flüchtet, übersiedelt den dortigen Gepflogenheiten unterordnen, nach einer anfängliche Zeit Sprache lernen und sich um ein eigenes Auskommen kümmern.

Was passiert? In den meisten Fällen eben nix - sie liegen uns auf der Tasche, verachten uns glaubenbedingt, verachten uns ob unserer Gutmenschelei usw.... und lassen hier den strammen Helden, der unsere Bio-Landsleute verletzt und tötet raushängen.

Daher wird man mißtrauisch, möchte nicht mehr soviele dieser Leute im Land und soviele wie möglich wieder in ihrem Herkunftsland sehen.
Immerhin bezahlen wir das Ganze auch noch und kriegen dafür eigene Leistungen gekürzt bzw. die Beiträge dafür erhöht.
Sorry, aber nicht wir Biodeutsche sind das Problem, sondern viele der Geflüchteten, die durch ihr Steinzeitauftreten auch den Ruf der anständigen in den Dreck ziehen.

Vielleicht denkst du mal darüber nach, bevor du uns verurteilst.

Heute 20:13 • x 3 #15396


Odette
Wieso ist austeilen immer okay und da gibt es dann auch keine Grenzen? Es darf so richtig respektlos werden.
Aber einstecken geht dann nicht? Was für eine verzerrte Wahrnehmung ist das bitte?
Als wäre es ein aktueller Trend. Mit voller Gewalt die eigene Meinung vertreten. Auch wenn es beleidigend wird. Und wenn man spiegelt, ist derjenige das Opfer? Wie verwirrend.

Und ja, kann man auf das Forum beziehen und nein, das meine ich nicht speziell. So seltsam agierende Menschen gibt es aktuell zu viele in meinem Dunstkreis.

Heute 20:14 • x 9 #15397


D
Zitat von Deejay:
dass man diese Leute sofort eliminieren müsst

Also erschießen. Das ist doch alles nicht mehr normal.
Und dann diese Kriegsgeilheit überall. Passt irgendwie, trotzdem macht es traurig.

Heute 20:20 • #15398


QueenA
Lieber @Error,

danke für deine ausführliche Antwort. Ich nehme wahr, dass bei dir viel Frust, Ärger und auch Enttäuschung mitschwingen und ich glaube dir, dass diese Gefühle aus konkreten Erfahrungen oder Wahrnehmungen entstanden sind.

Was mir jedoch wichtig ist und darum ging es mir in meinem Beitrag, ist die Unterscheidung zwischen berechtigter Kritik und pauschaler Zuschreibung. Es gibt ohne Frage Probleme: mit Integration, mit Gewalt, mit Parallelgesellschaften, mit fehlender Durchsetzung von Regeln. Darüber muss man sprechen dürfen, offen und ehrlich.

Was ich schwierig finde, ist, wenn aus „viele“ oder „manche“ sehr schnell „die Geflüchteten“ werden. Genau diese Verallgemeinerung trifft am Ende auch Menschen wie mich (ohne Fluchterfahrung) obwohl ich hier geboren bin, arbeite, Steuern zahle, meine Kinder erziehe und dieses Land als meine Heimat empfinde. Und genau das meinte ich mit „Wahrnehmung von außen“.

Ich verurteile niemanden dafür, müde, misstrauisch oder wütend zu sein. Aber ich wünsche mir, dass wir nicht aufhören zu differenzieren:
zwischen denen, die Regeln missachten und denen, die sie einhalten;
zwischen Tätern und Millionen, die friedlich hier leben;
zwischen berechtigter Kritik und pauschaler Abwertung.

Ich bin absolut bei dir, was Erwartungen angeht: Sprache lernen, arbeiten, Gesetze achten, Verantwortung übernehmen. Das sollte selbstverständlich sein und auch konsequent eingefordert werden. Menschlichkeit schließt Konsequenz nicht aus.

Mein Anliegen war kein Vorwurf an „Biodeutsche“, sondern ein Plädoyer dafür, dass wir uns nicht gegenseitig in Schubladen stecken, egal von welcher Seite. Denn genau das spaltet weiter, statt Lösungen möglich zu machen.

Danke, dass du deine Sicht geteilt hast. Ich denke nach (oft) und wünsche mir, dass wir das alle tun, ohne uns gegenseitig die Menschlichkeit abzusprechen.

Heute 20:27 • x 2 #15399


QueenA
Ein Punkt, der mir in solchen Diskussionen wichtig ist und oft durcheinandergeht, sind die sogenannten „Geldtöpfe“.

Viele staatliche Leistungen, die im Zusammenhang mit Geflüchteten genannt werden, stammen nicht aus denselben Töpfen, aus denen z. B. Renten, Pflegeleistungen oder Arbeitslosenversicherung finanziert werden. Renten werden aus Beiträgen gezahlt, Arbeitslosen- und Krankenversicherung ebenso. Diese Gelder stehen nicht einfach zur freien Umverteilung, nur weil weniger oder mehr Menschen in ein Land kommen.

Ein großer Teil der Mittel für Geflüchtete stammt aus Steuermitteln, Sonderhaushalten oder zeitlich befristeten Programmen. Diese Gelder würden nicht automatisch anderen Gruppen zugutekommen, wenn es keine Geflüchteten gäbe, oft wären sie dann schlicht gar nicht da oder würden für ganz andere politische Vorhaben verwendet.

Auch Arbeitsplätze werden nicht einfach „weggenommen“. In vielen Bereichen, Pflege, Bau, Logistik, Handwerk, Gastronomie, fehlen seit Jahren Arbeitskräfte. Dass Probleme entstehen, liegt meist an fehlender Organisation, Bürokratie, bei einigen auch mangelnder Integration und politischem Versagen, nicht allein an der Anwesenheit von Menschen mit Migrationshintergrund.

Das heißt nicht, dass man Kosten, Fehlanreize oder Missstände nicht benennen darf. Aber die Gleichung
„Geflüchtete = weniger Geld oder Chancen für Einheimische“
ist so pauschal einfach nicht korrekt.

Mir geht es darum, Probleme klar zu benennen, ohne falsche Zusammenhänge herzustellen , denn die führen am Ende nur zu mehr Frust, aber nicht zu Lösungen.

Heute 20:33 • x 1 #15400


Error
Zitat von QueenA:
Diese Gelder würden nicht automatisch anderen Gruppen zugutekommen, wenn es keine Geflüchteten gäbe,

Diese Gelder sind einfach nicht da und müssen immer anderen genommen werden!

Mir geht es auch darum Probleme zu benennen, deshalb habe ich auf Deinen Post reagiert. So, wie du es schreibst, kann und will ich das nicht stehen lassen.

Heute 20:36 • x 1 #15401


QueenA
Zitat von Error:
Diese Gelder sind einfach nicht da und müssen immer anderen genommen werden! Mir geht es auch darum Probleme zu benennen, deshalb habe ich auf ...

@Error
Staatliche Gelder funktionieren nicht wie ein privater Geldbeutel. Haushalte werden beschlossen, Mittel sind zweckgebunden, und es gibt zudem EU-Fonds, in die auch Länder einzahlen, die kaum Geflüchtete aufnehmen. Deutschland wird nicht vollständig allein finanziert, die Aussage, es werde „immer anderen etwas weggenommen“, ist so pauschal nicht korrekt.

Heute 20:46 • #15402


D
Zitat von Odette:
Wieso ist austeilen immer okay und da gibt es dann auch keine Grenzen? Es darf so richtig respektlos werden.
Aber einstecken geht dann nicht? Was für eine verzerrte Wahrnehmung ist das bitte?
Als wäre es ein aktueller Trend. Mit voller Gewalt die eigene Meinung vertreten. Auch wenn es beleidigend wird. Und wenn man spiegelt, ist derjenige das Opfer? Wie verwirrend.

Es tut mir leid, wenn du das auch in deinem privaten Umfeld erlebst, und nicht nur hier im Forum.
Aber leider, ist es Gang und Gebe.
Sehr selten, wenn es nicht so ist.
Das ist dann ein Glücksfall.
Menschen erwarten Respekt und verhalten sich selbst nicht respektvoll.
Wieder mal:
Doppelmoral.
Deshalb suche ich mir bewusst Menschen aus, und wer in dieser Doppelmoral lebt, von diesen Menschen trenne ich mich.
Einige sagen, dass ich zu anspruchsvoll bin.
Und in der laufender Zeit immer mehr.
Aber, ich bin nicht mehr bereit für so eine Doppelmoral.
Also, bleibe ich lieber alleine, als mich mit Menschen zu umgeben, wie du das beschreibst.

Heute 20:48 • x 4 #15403


Rebec20
Leider vergebene Liebesmühe. Die Firma richtet sich neu aus. Ich kann nicht mehr Teil davon sein. Bitter. Ich akzeptiere es. Vielleicht muss ich noch heißer Baden.

Heute 20:51 • x 2 #15404


Fenjal
Alle meine Vorfahren, die ich nachverfolgen kann, sind Deutsche.
Um es kurz zu machen, wenn die Leute merken, dass die Lage im Land instabil wird, die Regierung überfordert ist, einzelne Gruppen dominant auftreten, steigt die Abwehrhaltung der Bevölkerung, egal um welche Herkunft es geht.
Und dünner Wortebrei richtet hier nichts mehr aus.

Heute 20:53 • x 4 #15405


A


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