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Was für Gefühle habt ihr in den Trennungsphasen erlebt?

L
Ist mal wieder eine Rundfrage. Ich weiß nicht... bei mir ist es gemischt. Habe schon mehrere Phasen auf einmal oder hintereinander erlebt. Liste hier einfach mal ein paar auf:

1. Trauer (heulen, Selbstmitleid und alles was dazu gehört)
2. Wut (ständig schlechte Laune, Stirnrunzeln, war auf jeden um mich herum sauer, aber am meisten auf ihn)
3. Enttäuschung (von mir, ihm und der ganzen Situation)
4. Rache (ist schon längst weg - war nur ein kurzes Feuer)
5. der totale Zusammenbruch (wollte ihn nur noch zurück)
6. Verschlossenheit (konnte mit gar keinem mehr reden)
7. Bitterkeit (unzufrieden mit mir und meinem ganzen Leben)
8. Selbstzweifel/Zweifel (ich war mir meiner nicht mehr sicher)
9. Angst (bei allem zu scheitern, Zukunftsängste, Panik Niemanden mehr zu kriegen, usw.)
10. gar keine Gefühle mehr (teilweise fühlte ich mich wie betäubt und gelähmt)
11. Nachdenklichkeit (schwelge stundenlang in Gedanken, grenze mich von anderen aus und versinke in meine Welt)
12. Selbstmordgedanken (das war gleich nach der Trennung - allerdings ist das jetzt längst weg. Mir ist aber aufgefallen, dass viele nach einer Trennung so reagieren)
13. Erschütterung und Nicht-Wahr-Haben-Wollen (Ich wollte es einfach nicht glauben was da passiert ist, das war unmöglich!)
14. Feststellung, dass es vorbei ist (eigentlich wie 13 nur mit dem Gefühl erschlagen zu werden von einem ganz mächtigen Gefühl, dass wie ein Stein durch meinen Magen plumpste)
15. Verletzlichkeit/Empfindsamkeit (ich fühlte mich so schwach und zerbrechlich, wie ein Vogel der aus dem Nest gefallen ist)
16. Nostalgie (Ich sehnte mich immer mehr und mehr nach der Vergangenheit)
17. Flucht nach vorne (Ich stürzte mich förmlich in die Dinge, die ich zuvor nie getan hatte und beschäftigte mich mehr denn je mit meinen Hobbys)
18. Liebe (Der wohl wichtigste Punkte für mich: Ich schenkte den seltsamsten Dingen meine Liebe. Sei es eine schwere Begeisterung für Serien, Geschichten, Videos und all den kleinen Dingen, die ich sonst eher weniger schätzte)
19. Lustlosigkeit (Appetittlosigkeit, Schlaflosigkeit, die Lust an allem verloren... ich fühlte mich so scheinbar total sinnlos)
20. Dem werd ichs zeigen! (Ich krieg das schon irgendwie hin. Der totale Optimist, einfach ein Gefühl Es muss ja mal nach vorne gehen)

Puh... ich hör mal auf. Das sollten die Wichtigsten sein. Habt ihr ein paar Punkte davon auch so erlebt? Oder noch mehr? Würde mich über Beiträge freuen. Hilft glaub ich auch wenn man mal die eigenen Gefühle bespricht. Außerdem kann man sich sein eigenes Gefühlswirrwarr hier immer wieder anschauen und kriegt damit vielleicht auch nen klaren Kopf. Ich weiß es nicht.

Danke fürs Lesen.

LG

Lady

12.09.2012 20:21 • x 1 #1


M
dieses gefühlswirrwarr hab ich auch!
manchmal alle davon an einem tag...morgens noch total lustlos, deprimiert, (genervt von meinen glücklich verheirateten arbeitskollegen), im laufe des tages wechseln sich dann verzweiflung, frust, trauer, wut, aber auch momente der zuversicht, dass es irgendwie weitergehen muß ab...abends gehts mir dann meist recht gut, denke jetzt zeig ichs allen, ich brauch meinen ex nicht um glücklich zu sein...aber irgendwie löscht sich das wieder über nacht und der nächste morgen fängt wieder genau so schleppend an, wie der davor...
keine ahnung wie lange das noch dauert...mittlerweile sinds schon 6 monate und wirklich besser wirds nicht...glaube das nennt man depression und perspektivlosigkeit.

12.09.2012 20:34 • #2


A


Was für Gefühle habt ihr in den Trennungsphasen erlebt?

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N
Hi du,

im Prinzip kann ich deine Liste 1:1 so für mich übernehmen (bis auf Punkt 12 - Selbstmordgedanken hatte ich zu keiner Zeit).

Heute, fast 11 Monate nach der Trennung (welche von ihm ausging und mich schwer getroffen hat, da ich sofort auf miese Art ausgetauscht wurde) kann ich sagen, dass ich mich größtenteils gefangen hab - zum Glück. Habe aber alle Phasen durchgemacht, zum Teil auch überlappend. Ständig wechselnde Gefühle. Also Gefühlschaos vom allerfeinsten, war verdammt anstrengend. Und auch heute noch bin ich vor aufkommenden negativen Gefühlen nicht gefeit. Aber die Rückfälle werden zum Glück seltener und die Abstände dazwischen immer länger.

LG

12.09.2012 20:37 • x 1 #3


U
Mach dann auch mal bei der fragerunde mit.

1. Trauer: (heulen, Selbstmitleid und alles was dazu gehört)
Eigentlich nur ganz kurz, was das heulen angeht. Selbstmitleid hatte ich nicht.

2. Wut:
War eigentlich die meiste bzw. gesammte zeit das gefühl.

3. Enttäuschung:
Gemischt mit der wut ebenfalls sehr stark präsent

4. Rache:
Kurzzeitig den gedanken gehabt doch paar min. später wieder verworfen. ist eben doch kindisch.

5. der totale Zusammenbruch
Nein

6. Verschlossenheit
ist eingetreten, jedoch auf eine andere art die mehr auf vertrauen fassen gegenüber neuen person basiert, sowie eine gewisse kühle ader gegenüber fremden/neuen personen.

7. Bitterkeit (unzufrieden mit mir und meinem ganzen Leben)
Nein

8. Selbstzweifel/Zweifel (ich war mir meiner nicht mehr sicher)
Nein

9. Angst (PanikNiemanden mehr zu kriegen, usw.)
Ein kleinen zeitraum

10. gar keine Gefühle mehr
Siehe bei punkt 6.

11. Nachdenklichkeit
nein.

12. Selbstmordgedanken
zu keiner zeit.

13. Erschütterung und Nicht-Wahr-Haben-Wollen
Nein

14. Feststellung, dass es vorbei ist
Hatte ich eigentlich schon einige zeit vorher, vor dem offiziellen aus realisiert das es eigentlich vorbei ist.


15. Verletzlichkeit/Empfindsamkeit
nein

16. Nostalgie
nein

17. Flucht nach vorne (Ich stürzte mich förmlich in die Dinge, die ich zuvor nie getan hatte und beschäftigte mich mehr denn je mit meinen Hobbys)
Ja

18. Liebe (Der wohl wichtigste Punkte für mich: Ich schenkte den seltsamsten Dingen meine Liebe. Sei es eine schwere Begeisterung für Serien, Geschichten, Videos und all den kleinen Dingen, die ich sonst eher weniger schätzte)
Teilweise

19. Lustlosigkeit
Bis vor kurzem, ja

13.09.2012 16:13 • #4


E
Bei mir auch alles Genannte im Angebot, manchmal auch gleichzeitig!

Fand es hilfreich mit den Phasen des Trauerprozesses zu beschäftigen, da findet sich diese Liste komprimiert auch wieder. Dazu wird häufig auch erklärt, dass die Phasen nicht strikt von einander getrennt sind, sondern quasi immer wiederkehren, wie in einer Spirale. Also nicht wundern, wenn Phasen wiederkehren, die man meinte, schon bewältigt zu haben...

Das Schöne ist: mein Kopf kann das alles erfassen und wiedergeben, in den Akutsituationen bedeutet das meinem Herzen nichts

13.09.2012 19:48 • #5


P
...die meisten davon fühle ich durchaus auf einmal. das kann ziemlich anstrengend werden.

obwohl in den letzten paar tagen die wut und die enttäuschung dominiert, und ich werd schon wieder bitter. könnte derzeit jedem, der mir blöd kommt, ins gesicht springen.
gah.

14.09.2012 15:57 • #6


J
...ach dieses gefühlscaos kennt wahrscheinlich jedes verlassene herz. (selbstmordgedanken waren bei mir auch nicht da...aber ich dachte mein herz hört einfach auf zu schlagen...so unendlich weh hat es getan).

08.10.2012 10:25 • #7


N
Reihe mich da gern ein.
Allerdings kam bei mir der totale Zusammenbruch als erstes.
Mir hat es förmlich den Boden unter den Füßen weggezogen.

Die Flucht nach vorn habe ich bis heute nicht.
Mir fehlt die Kraft und Energie dafür.
Bei mir blieb vieles liegen, das hätte erledigt werden müssen. Und das ist immer noch so.

08.10.2012 16:46 • x 1 #8


J
@ neja wie lange ist es bei dir her?
wie viel zeit liegt bei euch anderen dazwischen?

es hat bei mir echt lang gedauert und manche arbeiten muss ich heute noch ausbügeln...
ich frage, weil ich einen guten freund habe, der seit 6 jahren nicht wirklich vorwärts kommt! ein smarter junge, aber...

09.10.2012 09:00 • #9


N
Hallo jonas,

es ist auf den Tag genau 22 Wochen und 2 Tage her, dass ich vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Es fühlt sich immer noch so an, als sei es erst gestern gewesen.
Es gibt zwar schon Tage, an denen es mir ein Stück weit besser geht, aber ich komme irgendwie nur Millimeter voran.
Mittlerweile überwiegt die Trauer nicht mehr so,sie ist zum kleinen Teil der Wut gewichen. Aber das macht es auch nicht besser.
Die Verletzung heilt nicht so schnell und die Enttäuschung sitzt tief.
Wie lange es bei mir dauern wird, das alles zu verarbeiten, weiß ich noch nicht (meine Kristallkugel ist gerade kaputt ).
Ich hoffe, ich bekomme Schritt für Schritt mein Leben zurück, auch wenn es dann ein anderes sein wird.

LG Neja

09.10.2012 13:30 • #10


J
danke neja für deine antwort!
wie gesagt, dass kann dauern! aber es geht auch vorbei und bis dahin nicht unterkriegen lassen!
tschaka!

11.10.2012 08:32 • x 1 #11


B
Ich erinnere mich gerade an meine erste Krankheit nach der Trennung. Es war eine schlimme Bronchitis und ich war quasi an das Bett gefesselt und das erste mal wurde ich nicht umsorgt.

Mich übermannten so furchtbare wirre Gefühle und so eine gewaltige Energie, ihm die alle mitzuteilen. Natürlich ohne nachzudenken via Whats App.
Zum Glück habe ich das nicht gemacht sondern aufgeschrieben Wir sind noch befreundet und ich wollte das nicht auf das Spiel setzen.
In den Momenten fühlte ich Hass und Schuld und Enttäuschung und Wut - mal auf ihn - mal auf mich. und dann auf einmal wieder Liebe und Dankbarkeit. Ich dachte ich werde verrückt.
Jetzt liegt hier ein Buch bei mir mit Kapitelüberschriften wie Wut, Traurigkeit usw. und ich freu mich auf den Tag, wenn ich es mir erneut durchlese, ich behaupten kann, dass das längst vorbei ist und ich drüber schmunzeln kann


(Oh, dass die Beiträge aus dem Jahr 2012 sind, habe ich erst nach dem Schreiben bemerkt. Sorry )

04.03.2019 14:24 • #12


A


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