Was ich über mich lernen musste

D
mir geht es eigentlich nur darum, das gerade diese thematik soviele eventualitäten zuläßt, das ein oder gar mehrere pauschale antworten darauf nicht unbedingt der weisheit letzter schluß sind. wenn jemand deutlich macht, das es sich nur um rückschlüsse für seine person handelt, habe ich damit kein problem. schwierig wird es, dagegen bei - wie schon erwähnt, pauschalen urteilen über liebe und wie damit umzugehen wäre - in dem einen, wie in dem anderen fall.
ich weiß das ich die freiheit habe, mich hier vielfältig zu äußern - solange ich dem verantwortlich nachgehe, ist es mir auch recht so.
aber wenn ich anfange für beispielsweise 20 leute stellvertretend sozusagen ein produkt zu bewerben, gleichzeitig darauf poche, das alle anderen sich irren, wenn ich sie dafür nicht gewinnen kann,dann ist etwas grundsätzlich falsch an meiner intention.

zu deiner frage, warum es sich unnötig schwer machen ? - warum denn nicht ? ist schwer denn immer falsch ? wer entscheidet, das etwas unnötig ist, oder eben schwer ? meist doch der betroffene.
ich muß im übrigen garnicht zwangsläufig aus dem lager der hoffenden kommen, um mir dinge leicht oder eben schwer zu machen. ich kann ein völlig hoffnungsloser fall sein und dennoch glück haben - andere reden dabei auch von schicksal.
es wird hier häufig in die richtung argumentiert, das man sich irgendwie etwas nehmen würde, verbautes leben und glück scheinen immer zwangsläufig einherzugehen, mit der vorstellung, das man sich dem neuen nicht öffnen würde und deshalb unweigerlich dazu verdammt wäre, ein ewig gestriger nach vergangenem glück dürstender unglücksrabe zu sein. ich halte solche überlegungen für prinzipiell nicht falsch. weiterführende - wie du so schön sagst abstraktere denkweisen können jedoch nicht schaden. meine idee dahinter ist folgende. wenn ich etwas mir unschätzbar wichtiges verloren habe, dann könnte es sein, das ich es für die richtigere entscheidung halte, danach zu suchen und wenn die suche lange, sehr lange dauert, kann ich und zwar nur ich irgendwann entscheiden ob ich immer noch nach dem unschätzbaren weitersuchen mag, oder aber es mir sinnvoller erscheint, nach etwas anderem unschätzbaren ausschau zu halten. selbst meine eigene entscheidung ist kein garant dafür, das ich glücklich, oder unglücklich werde - wenn es so wäre , bräuchten wir uns die köpfe und herzen nicht zermartern. also darf ich weiterspinnend schreiben - wer ewig festhält macht nichts falscher oder richtiger, er macht es eben nur anders. es könnte ja sogar sein, das derjenige der sich dem vermeintlich neuen glück versperrte, am ende mit dem alten glücklicher dasteht, als derjenige, der es garnicht so lange versuchte und sich irgendwann in der dargebotenen glückslostrommel bediente .

lieben gruß - dochas

10.04.2008 01:43 • #16


D
hallo dochas, deine ausführungen scheinen sinnvoll, nur was ist wenn das alte glück dich nicht mehr will?? hier sind ja ne menge verlassene, die liebend gerne ihr altes glück zurückhätten, aber der gegangene dreht sich nicht um, will nicht zurück. das zu realisieren und die hoffnung aufzugeben ist meines erachtens nach irgendwann von selber zwangsläufig kommend. klar, hofft man lange aber irgendwann macht es klick. mhm, hab da auch kein rezept, wie was zu machen, aber am besten fährt man wohl, wenn man alles an gefühlen, was hochkommt einfach zulässt. ich bin an dem punkt, dass ich jemand neuen kennengelernt habe, und grade dabei bin was aufzubauen, es ist schön, gleichzeitig mit angst versetzt, und der schmerz über das vergangene ist trotzdem da. das ist aber ok.
ich möcht mich gerne wieder öffnen, weiß noch nicht, ob es mir gelingt, wünsche es mir einfach immer wieder.
aber diesen menschen habe ich nur kennengelernt, weil ich davor realisiert habe, dass es mit dem ex absolut keine hoffnung mehr gibt und nochmal in ein tiefes loch gefallen bin. davor wäre ich absolut nicht offen für eine begegnung gewesen. ich denke, dieser schmerz und die trauer, der verlust, alles was wir dabei erlebt haben, macht uns aus, gehört zu uns und begleitet uns auch durch unser leben. und auch wenn ich wieder glückliche momente und erlebnisse habe und diesen schmerz nicht spüre, ist er da, meldet sich zwar immer weniger, aber wenn ich will, kann ich ihn mir anschauen.
alles liebe
dolasilla

10.04.2008 07:47 • #17


A


Was ich über mich lernen musste

x 3


E
ich halte es für mü0ig dinge zu zerflücken die jemand hier postet um vor allem sich selbst zu erklären was er aus seiner leidenszeit für sich gelernt hat da es nahezu nicht möglich ist diese zeit komplett in worte zu fassen.

wir wissen selbst alle sehr genau wie umfangreich die gefühlswelt in dieser zeit ist - was alles wechselt - wie schnell ansichten und grundsätze wanken, fallen und wieder auferstehen.

kaum etwas bleibt und nur wenig hat bestand

wenn sich auf diesem weg jemand von diesem forum hier verabschiedet hat es wenig sinn das allegmeingültig zu bemessen denn offensichtlich hat das zumindest einer person geholfen ihre schlüsse zu ziehen und auf einen weg zurück zu kommen auf den so mancher gern wieder zurück mag.

es ist wie mit ach so vielen texten die man über trennungen liest

es ist immer abhängig von so vielen faktoren wie man so etwas auffasst.
auf welcher trennungsebene bewege ich mich selbst zur zeit
welche lebensansichten habe ich selbst
wie gehe ich grundsätzlich mit stress situationen um
und letztlich ist es auch ncoh eine frage der tagesform

zudem ist es dann noch die frage wie nahe ihm das wort liegt
nicht jeder ist der geborene ausformulierer

wer irgendwelche trennungsratgeber in buchform gelesen hat weis was ich meine

das sind keine leitfaden (oder heist es leitfäden?)
das sind wie auch sonst irgendwelche texte in denen menschen der meinung sind etwas verstanden zu haben, gedanken über die man sich für sich gedanken machen kann wenn man möchte und mit etwas glück kann man sich seine eigenen schlüsse daraus ziehen die zu einem selbst passen

keine allheilmittel
nichts was dinge erklärt gegen die man sich so oder so wehrt zu verstehen

alles was hier zu tun bleibt ist dir glück zu wünschen und das du niemals mehr zurück kommst

12.04.2008 07:06 • #18


M
@EyeQ

[quote author=EyeQ link=board=allgemeines;num=1207239544;start=14#17 date=04/12/08 um 07:06:01]ich halte es für mü0ig dinge zu zerflücken die jemand hier postet um vor allem sich selbst zu erklären was er aus seiner leidenszeit für sich gelernt hat [/quote]

Das finde ich nicht. Als ich hearts Beitrag gelesen habe, empfand ich auch die eine und andere Aussage als unangenehm, obwohl ihr Beitrag unter dem Motto steht Was ICH über MICH lernen musste - nochmal nachgelesen, sehe ich auch, warum. Ihre Aussagen sind trotz des Hinweises auf ihre persönliche Meinung doch recht allgemein gehalten mit man und wir, und da fühle ich mich durchaus angesprochen als betroffen, und gleichzeitig zum Widerspruch herausgefordert bei Aussagen, mit denen ich nicht übereinstimme.

Ich begrüße deshalb die Kommentare der anderen zu ihrem wenn auch letzten Beitrag.
Darüber hinaus sehe ich keinen so großen Unterschied zu den Beiträgen und Antworten anderer postings, denn es geht hier ja um Erfahrungsaustausch.

Just my two cents.

MJ


12.04.2008 09:08 • #19


BrokenHeart
Summerbreeze schrieb:
sind wir heute alle glücklicher?? mein opa meint nein.. ich denke er hat recht.

ich glaube das man heute viel zu schnell die flinte ins korn wirft. wer einmal der oder die richtige war, soll das plötzlich nicht mehr sein? verändern wir uns so schnell? ist unser schema plötzlich so schnell ein anderes? kann nicht sein!

vielleicht bin ich altmodisch und vielleicht bin ich deswegen wieder alleine und vielleicht leide ich deswegen auch mehr als andere, aber meine prinzipien werfe ich nicht über bord. da bin ich stur. und wenn ich noch vor ein paar monaten dachte DIE eine und DIE richtige gefunden zu haben, dann hat das bei mir eben keine halbwertzeit von ein paar tagen. durch diesen schmerz muss ich jetzt eben durch...

************Genau dieses Denken hätte ich mir von meinem Ex gewünscht. Ein kleiner Fehler, eine kleine Unzulänglichkeit und schon ist man nicht mehr die richtige Partnerin. Er sagte mir, er wollte schon vor Weihnachten Schluss machen, aber dann war es ja wieder sooo schön. Und nun sitze ich hier allein und traurig und verstehe nicht, warum er nicht mal den Mund aufgemacht hat. Nein, er hat geschwiegen, er die Karre gegen die Wand krachen lassen und mich VERLASSEN. Ich finde er macht es sich sehr einfach. Mich will er nicht sehen, um MIR nicht weh zu tun, der große Frauenversteher. Ich bin sicher, er will SEIN schlechtes Gewissen nicht weiter belasten.
Warum ist keiner mehr bestrebt um die Liebe zu kämpfen? Ich hätte alles dafür getan. Wenn es weiterhin nicht geklappt hätte -gut, dann ist es so. Aber kampflos aufgeben?
Schade, dass die Menschen so schnelllebig geworden sind.

Liebe Grüße

24.04.2008 22:08 • #20


E
@ Broken Heart

Ich denke nicht, dass man um Liebe kämpfen muss oder es überhaupt kann. Liebe ist ein Geschenk welches nur freiwillig gegeben werden kann, man kann sie nicht erzwingen oder erkämpfen.

Liebe ist kein Kriegschauplatz !

Ich finde es auch bedenklich dass du schreibst ich hätte alles getan....wie weit wärst du gegangen? Inwieweit hättest du dich selbst entwürdigt um etwas zu erbetteln, was gar nicht mehr da ist?
Wenn die Liebe erloschen ist, dann kannst du dich auf den Kopf stellen, und du wirst daran nichts ändern.

Du schreibst Ein kleiner Fehler, eine kleine Unzulänglichkeit und schon ist man nicht mehr die richtige Partnerin.

Sehe ich nicht so....es müssen schon viele Fehler, viele Unzulänglichkeiten zusammen kommen, um einen Bruch in der Beziehung herbei zu führen.
Niemand steht morgens auf und sagt: Gestern war er / sie voll zickig, also trenne ich mich heute

Verlasser denken lange darüber nach, bevor sie sich trennen, sie haben einen gewaltigen Vorsprung und haben sich innerlich schon von dir verabschiedet, für den Verlassenen kommt das dann wie aus heiterem Himmel....schon komisch, dass man vorher nicht auf die Zeichen achtet, jeder Mensch sendet Signale die einem sagen hier ist etwas nicht in Ordnung.

Aber meistens stellen wir uns blind und reden uns ein, dass das Alles ja gar nicht so schlimm ist, und wenn die Kommunikationsfähigkeit dann auch noch unter ferner liefen rangiert, kommt es irgendwann zum Knall und man sitzt dumm da und fragt sich wo die Liebe denn hin ist.

Du schreibst: Schade, dass die Menschen so schnelllebig geworden sind.

Sind sie das wirklich? Heute will man doch das ultimative Gefühl, rosa Wolken und Schmetterlinge im Bauch, und das am besten für immer und ewig.
Sicherlich blieben noch vor 50 Jahren die Menschen länger zusammen, aber war es wirklich weil sie einander so sehr liebten? Ich denke nicht!

Es war eher eine Zweckgemeinschaft, manchmal auf tiefem Vertrauen , innerer Zufriedenheit und auch inneren und äusseren Zwängen basierend. Sich scheiden zu lassen galt als unschicklich (und trotzdem gab es Scheidungen), und sehr viele Menschen lebten in unglücklichen Beziehungen, weil es zB. keine Möglichkeit gab als Frau mit einem Haufen Kindern seinen Lebensunterhalt allein zu bestreiten.

Ich glaube zum Beispiel, dass sich im Laufe eines Lebens die Ansprüche eines Menschen an den Partner verändern, wenn also ein Paar nicht gemeinsam wächst, sondern irgendwann jeder für sich etwas anderes will, dann ist es nur natürlich dass man sich trennen will.

Vielleicht kannst du das alles momentan im akuten Schmerz noch nicht nachvollziehen, aber man sollte immer alle Seiten beleuchten.

Gruß
Thilde

25.04.2008 15:50 • #21


D
Liebe ist durchaus ein Kriegsschauplatz! Nicht umsonst lautet der Volksmund: „Im Kriege wie in der Liebe ist alles erlaubt“, was man auch immer davon wahrhaben will.
Für mich ist Liebe deshalb ein „Kriegsplatz“, weil man stets sich darum bemühen MUSS, es aufrecht zu erhalten, am Leben, zum atmen, am pulsieren zu halten. Selbstverständlich ist es nie ein Einzelkampf, doch ein Kampf, meist mit einem selbst, ist es nicht minder.
Liebe ist kein Geschenk, sondern ein Gefühl. Und kaum etwas ist so vergänglich, so verletzlich wie ein Gefühl… Verstanden, akzeptiert, involviert, integriert sich fühlen, scheinen mir die Schlüsselbegrifflichkeiten zu sein, die dazu notwendig sind, dieses Hochgefühl am leben zu halten, zu kultivieren.
Wenn eine „Unzulänglichkeit“ bereits dazu genügt, eine „Liebe“ zu annullieren, zu verneinen oder über Bord zu werfen, dann glaube ich, dass es sich dabei nie um Liebe sich gehandelt hat. Oft genug geschieht es, dass Menschen sich zusammenfinden, weil ein Moment gepasst hat, weil man sich eigentlich nicht ganz im Klaren darüber ist, was man selbst sucht, weil man ein Gefühl der Zuneigung mit Liebe verwechselt hat… Es gibt so unendlich viel mögliche Konstellationen.
Doch kann es auch so geschehen, dass aus ein solches Zusammenkommen Liebe, wahre Liebe entsteht; nur trägt niemand dafür die Verantwortung, dass dies auch beidseitig geschieht. Und schon haben wir eine Trennungsgeschichte.
Im Namen der Liebe wurde seit eh und je gemordet, verheiratet, getrennt, gelogen, hintergangen… Ich denke nicht, dass davon hier die Rede ist.
Es ist nur allzu verständlich, dass gebrannte Kinder ein anderer Blick auf solche vergängliche, wundervolle und doch so verletzliche Tatsache hegen. Selbstschutz? Die Liebe ist deshalb aber noch lange kein Handelsgut! Und schon gar nicht auf eine Gabe reduzierbar, denn, wie gesagt, es ist eine tiefe Empfindung, für die der Mensch genauso wenig eine rationale Erklärung parat hat, wie für, sagen wir mal, das Bewusstsein.

Der Mensch sollte vielleicht seiner selbst besinnen, bevor er andere bewertet… Insofern mag ich dieser Beitrag wirklich sehr, denn es regt dazu an, nicht nur über Dritter nachzudenken.

Diese Worte sind durchaus selbstkritisch gemeint!

LG
Dom

25.04.2008 16:42 • #22


M
Also jetzt muss ich doch nochmal was dazu schreiben...
Ist zwar schon eine Zeitlang her, aber irgendwie stößt mir da was auf...

[quote author=Thilde link=board=allgemeines;num=1207239544;start=14#20 date=04/25/08 um 15:50:45]
Du schreibst Ein kleiner Fehler, eine kleine Unzulänglichkeit und schon ist man nicht mehr die richtige Partnerin.

Sehe ich nicht so....es müssen schon viele Fehler, viele Unzulänglichkeiten zusammen kommen, um einen Bruch in der Beziehung herbei zu führen.
Niemand steht morgens auf und sagt: Gestern war er / sie voll zickig, also trenne ich mich heute [/quote]

Das würde einen hoch reflektierenden Partner voraussetzen. Und das ist, wie ich mittlerweile in diesem Forum /Chat und aus dem Privatleben gesehen habe, seltenst der Fall.
Hier bleiben auch die Fälle außen vor, wo sich der Partner wegen eines anderen trennt. Ist das Neue, Aufregende im Spiel, reflektieren wir offenbar ziemlich wenig, siehe die ganzen Trennungsgeschichten, wo der Ex wiederum zu seinem/r Ex zurückgekehrt ist.

Aber worum es mir eigentlich geht:

[quote author=Thilde link=board=allgemeines;num=1207239544;start=14#20 date=04/25/08 um 15:50:45]
Verlasser denken lange darüber nach, bevor sie sich trennen, sie haben einen gewaltigen Vorsprung und haben sich innerlich schon von dir verabschiedet, für den Verlassenen kommt das dann wie aus heiterem Himmel....schon komisch, dass man vorher nicht auf die Zeichen achtet, jeder Mensch sendet Signale die einem sagen hier ist etwas nicht in Ordnung. [/quote]

Wenn dem so wäre, würde es wiederum einen sehr reflektierten Gegenpart verlangen. Viele aber sagen, dass der Partner vor der Trennung sehr aufmerksam war, Liebes- und Treueschwüre inklusive, und Geschenke wurden gemacht, und man hat sich gefreut und plötzlich - ja, die Trennung kam dann tatsächlich aus heiterem Himmel. Wie kann das sein? Gerade noch eine Liebeserklärung und im nächsten Satz ne Trennungsabsicht?

Ich denke eher, dass sich die Partner bewusst überhaupt nicht im Klaren sind, dass sie sich innerlich lösen gerade, und dass diese Schwüre und Geschenke, die kurz vor der Trennung stattfanden und so viele von uns in Unglauben zurück ließen, als eine Art Versicherung zu sehen sind, dass man sich doch in einer erstrebenswerten Beziehung befindet, dass auch die Verlassenden sich sozusagen etwas vormachten - all diese Dinge als Ausdruck eines schlechten - unbewussten - Gewissens?

Ergo - ich glaube nicht, dass es für jemandem, der dabei ist, verlassen zu werden, aus dem Verhalten des anderen ersichtlich ist. Denn dann müsste man ja alle Liebeserklärungen stets und instantan anzweifeln...

Ich glaube vielmehr, dass sich der andere selbst unsicher ist, und diese Geschichten nicht nach rationalem Erwägen passieren.

Andererseits kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ich sofort zu meinem Partner rennen würde und ihm sagen, du, ich hab da so ein komisches Gefühl, dass das mit uns nicht mehr passt, was machen wir jetzt bloß...?
Insofern muss ich dir (Thilde) schon Recht geben - das Gefühl der Liebe kann ich nicht herbeidiskutieren. Ich glaube nur, dass sich die Verlassenden selbst darüber nicht so ganz im Klaren sind und wenn, dies in einem letzten Aufbäumen sich selbst gegenüber nicht wirklich zugeben wollen. Aber auch deswegen kann man ihnen keinen Vorwurf machen.

MJ

03.05.2008 00:56 • #23


E
gefühle und deren umstände haben so viele verschiedene facetten, situationen die zu trennungen führen, haben solch unsagbar viele große und kleine gründe die hier nur in den seltesten fällen und eigentlich auch unmöglich alle erzählt werden können.

denn um diese zu begreifen braucht auch ein verlassener deine genannten reflektierenden und bewussten eigenschaften.
oftmal sind es relativ offensichtliche gründe die aber anders gewertet werden oder einfach nicht wahrgenommen

ich glaube das es sehr häufig der fall ist das der verlassene dinge verdrängt hat, als das wird schon wieder oder hauptsache wir haben uns abgetan werden.

den verlassenden zu verstehen hilft wenn man es selbst schon mal tun musste.
oftmals sind liebesbekundungen, geschenke, kurz vor trennungss. in den momenten durchaus ehrlich gemeint. ob sie fair sind ist eine andere frage.

sicher gibt es auch die die den Ar. nicht in der hose haben die konsequenzen frühzeitig zu ziehen, das ganze unnatürlich heraus zögern obwohl die sache für sie schon gelaufen ist. aber ich glaube das es genauso viele der anderen seite gibt die darin den ehrlichen versuch sehen noch etwas zu retten, sich bemühen das ganze noch zu biegen - eben weil es ihnen wert erscheint.

ich halte es für unmöglich solche situationen von der ferne ernsthaft zu beurteilen zu können. denn oftmals können es doch die die verlassen wurden und hier stranden selbst nicht.
dementsprechend fallen ihre geschichten aus von denen sie hier sprechen und darauf folgend auch das formulierte unverständniss derer die darauf antworten.

bewusstsein ist eine schwierige sache - denn am ende ist eine wahrnehmung doch rein subjektiv. was nicht bedeutet das sie der realität entspricht. nicht ohne grund verstehen verlassene nach längerer zeit den der sie verlassen hat irgendwann einmal etwas besser warum sie getan haben was sie taten.

natürlich sind solche einschätzungen immer abhängig von dem rahmen in dem es abläuft. es gibt hier wie überall sonst auch extreme. es gibt ganz sicher dinge die nicht zu entschuldigen sind weil sie einfach unnötig, unfair und zu egoistisch sind.

aber wenn wir mal ehrlich sind
es gibt keine trennung die für beide seiten wirklich fair abläuft wenn einer von beiden noch so sehr liebt das es ihn zerreisst den anderen zu verlieren.

es wird immer in schmerz, trauer und unverständnis enden

und dabei ist es völlig gleich ob der der geht danach etwas neues hat oder für den rest seines lebens solo bleibt.
der zeitraum kann für einen verlassenen niemals lange genug sein bis der der geht eine neue beziehung hat - es zu erfahren ist immer ein schwerer schlag ins gesicht.

wenn du sagst das es eher selten der fall ist das verlassende reflektiert handeln würden, ihr handeln nicht wirklich überdenken würden und sich ihrer selbst nur wenig bewusst wären kann das nur stimmen wenn wir voraussetzen können das wir von geschichten von verlassenen sprechen die selbst in der lage wären kurz nach ihrer trennung reflektiert und bewusst die trennungssituation einzuschätzen.

und das bezweifle ich arg

unterhalte dich mal mit menschen denen du eine gewisse gedankliche weite zusprichst 1-2 jahre nachdem sie verlassen wurden. die wenigsten sprechen über diese situation genauso wie in den ersten monaten danach

menschen die aktiv leiden haben ihre ganz eigene sicht der dinge

damit spreche ich niemandem sein recht auf dieses leid ab
ich spreche nur davon das es jede münze 2 seiten hat und man in den seltesten fällen in der lage ist beide seiten gleichzeitig zu sehen

03.05.2008 09:53 • #24


M
Ja Q, da hast du völlig recht, ein Schema für Beziehungen, nach dem gehandelt wird, gibt es sicher nicht.

Ich denke, dass ein unerwartet Verlassener einfach mehr reflektieren *muss*, weil es ihm unverständlich ist, was da passiert ist, und er nach einer Erklärung verlangt, das ist doch selbstverständlich. Und diese Erklärung wird sich im Lauf der Zeit wohl auch ändern, weil sich die Sichtweisen ändern, und sei's nur aus Selbstschutz - auch hier gibt's bestimmt keine Objektivität.

Jeder muss für sich die Perspektive finden, mit der er nach einer Trennung leben kann, ohne daran zu verzweifeln.

Ich stimme ganz klar mit dir überein, dass der Verlassende sicher auch nicht glücklich ist, wenn er weiß, dass er dem anderen Schmerz zufügt, und auch darin stimme ich dir zu, dass die schleichende Beendigung mancher Beziehungen durch Hinauszögern fragwürdig ist, weil die Verlassenen etwas zu kitten versuchen, wo der Zug eigentlich schon abgefahren ist (was ja nun wirklich nicht verwerflich an sich ist), oder sie sich selbst nicht sicher sind, was sie wollen, und bei vielen kommt sicher noch das Trägheitsgesetz mit ins Spiel. Also ich werde sicher nicht den ersten Stein werfen, aber andererseits habe ich schon das Bedürfnis zu wissen, was denn um Himmels Willen an mir nicht mehr stimmt, weshalb ich nicht mehr passend bin für den Partner, wo er doch so passend für mich erscheint. Auch wenn es eine Kompilation der Gründe ist, es wäre schon schön, wenigstens ein paar zu wissen - dummerweise aber gibt es wohl keine Erklärung für sich verflüchtigende Gefühle, aber mir als Verlassenen wär es einfach absolut hilfreich, zu wissen, warum das jetzt so lief.

Vielleicht ist das auch eine Sicht der Dinge, das zu akzeptieren, wofür es keinen offensichtlichen und benennbaren Grund gibt. Der einzig gültige Grund ist tatsächlich der Satz Ich liebe dich nicht (mehr) - alles andere würde eh angezweifelt oder versucht, es zu ändern, und ich weiß nicht, ob die Änderung einer Eigenschaft oder Verhaltensweise zu einem Wiederaufleben der Gefühle führen kann. Ach es ist wirklich müßig, es wär aber halt schön, einen nachvollziehbaren und verständlichen Grund zu haben für etwas, was einem nicht verständlich ist.

MJ

03.05.2008 11:54 • #25


E
Zitat:
Der einzig gültige Grund ist tatsächlich der Satz Ich liebe dich nicht (mehr) - alles andere würde eh angezweifelt oder versucht, es zu ändern, und ich weiß nicht, ob die Änderung einer Eigenschaft oder Verhaltensweise zu einem Wiederaufleben der Gefühle führen kann. Ach es ist wirklich müßig, es wär aber halt schön, einen nachvollziehbaren und verständlichen Grund zu haben für etwas, was einem nicht verständlich ist.  


@maryjane, du hast den auch für dich gültigen Grund doch schon benannt.  mangelnde Liebe....es ist tatsächlich so die meisten Gefühle verbrauchen sich im Lauf der Zeit, und im Fluss des Lebens. Das hat auch seinen Sinn! im angenehmen als auch im unangehnehmen Sinne...
Wenn du dir einen Fuss verrenkst und der Schmerz lässt nach, fragst du auch nicht nach dem Warum ....sondern wenn der Schmerz nachlässt,   freust du dich darüber, weil es eben weniger wehtut und du weisst das du bald wieder laufen kannst. Bei dem verletzten Herzen, ist es übrigens genauso.
Gefühle kommen und sie gehen wieder...

03.05.2008 22:27 • #26


M
[quote author=otherside link=board=allgemeines;num=1207239544;start=21#25 date=05/03/08 um 22:27:50]

.es ist tatsächlich so die meisten Gefühle verbrauchen sich im Lauf der Zeit, und im Fluss des Lebens. [/quote]

Nein, das glaube ich eher nicht. Die Gefühle zu meinen Freunden werden mit der Zeit eher inniger und tiefer, gleichermaßen zu den Eltern (falls das Verhältnis gut ist).
Die Gefühle zu einem Partner werden auch entweder inniger, was ich dann als Liebe bezeichnen würde, oder halt nicht, was dann wohl ne Trennung nach sich zieht, nach der ersten Verliebtheit.
Aber es gibt durchaus Paare, die eine sehr, sehr lange Zeit zusammen sind, und für die eine Welt zusammenbricht, wenn der Partner stirbt. Ein paar kenne ich auch davon, aber wer weiß, vielleicht hast du ja doch recht, und die sind nicht repräsentativ.

[quote author=otherside link=board=allgemeines;num=1207239544;start=21#25 date=05/03/08 um 22:27:50]
Wenn du dir einen Fuss verrenkst und der Schmerz lässt nach, fragst du auch nicht nach dem Warum ....sondern wenn der Schmerz nachlässt, freust du dich darüber, weil es eben weniger wehtut und du weisst das du bald wieder laufen kannst. [/quote]

Hm, sorry, aber ich glaube, der Vergleich hinkt hier im wahrsten Sinn des Wortes. Wenn ich mir den Fuß verrenke, weiß ich warum und auch warum es weh tut, und wenn der Schmerz nachlässt, könnten mir die Mediziner sicher auch detaillierter den Grund dafür nennen... Kategoriefehler.

Und wenn mein gebrochenes Herz aufhört weh zu tun, dann hab ich wohl genug Trauerarbeit geleistet und/oder verdrängt und meinen Selbstwert wieder gefunden, also auch hier weiß ich, warum es nicht mehr weh tut. Obwohl es ja immer wieder Rückfälle gibt, siehe das posting von Rosine von heute.

MJ

03.05.2008 23:18 • #27


E
liebe marjane, es war mir soooo klar das du widersprichst, nun lies doch bitte mal genau was ich tasächlich forumuliert habe,
ich sagte, die m e i s t e n Gefühle und nicht alle
Natürlich gibt es auch welche, die sich vertiefen, die es verdienen Liebe genannt zu werden.  ;)

Und Dein Vergleich, an der Anzahl der Jahre festzumachen, wie TIEF die Gefühle füreinander sind, halte ich auch für etwas kurzsichtig. Da spielen mehr Faktoren und Interessen rein. Gewachsene Freundschaft - übrigens eine tolle Sache wenn gleichzeitig zur Liebe vorhanden  ;),- gemeinsame Werte, Hobbys, finanzielle Aspekte.

Aber in den meisten Fällen von gescheiterten Beziehungen, war eben nicht genug Gefühl  welches in  Liebe  verwandelt werden konnte vorhanden, oder weiss der Geier sonst für Attraktionen oder sonstige Gründe dabei eine Rolle spielten,  die begünstigen das zwei Menschen eine Weile eine engere Beziehungen eingingen.  :-/

Interessant fand ich Doms Gedankengang, zwei zufällig zusammentreffende Menschen für den MOMENT scheinbar passend, welche darauf alle Ihre  Hoffnungen und Erwartungen knüpften, bis einer von beiden eben zuerst enttäuscht oder satt ist. Oder eben bis etwas interessanteres lockt... :-X

Zum Deiner angemerkten Korrektur, (hoffe ja das das Korrekturlesen bei dir nicht schon Zwanghaft geworden ist  ;D )
möchte ich ergänzen, es gibt selbstverständlich auch für Herzschmerz medizinisch belegbare Gründe gibt, warum er auch ohne große Aufarbeitungs und Erklärungsversuche irgendwann von selbst aufhört.
ganz einfach: die Chemie machts möglich, bei manchen Menschen ist Liebeskummer und die damit verbundene Beziehungssucht  so ähnlich einer Krankheit, wenn die Hormone und verrückt spielen und verursachen das  die  Steuerung des Gehirns, mangels  der Ausschüttung von wichtigen Botenstoffen versagt. Diese Vorgänge kommen bei den meisten Menschen auch wieder von selber ins natürliche Gleichgewicht.  

Aber ob die wiederholte Betrachtung der eigenen Wunden, durch ein Mikroskop bei der Heilung wirklich hilfreich und sinnvoll ist, steht auf einem ganz andern Blatt. ::)

04.05.2008 07:59 • #28


M
[quote author=otherside link=board=allgemeines;num=1207239544;start=21#27 date=05/04/08 um 07:59:20]liebe marjane, es war mir soooo klar das du widersprichst, [/quote]

Du meinst du hast mich provoziert?

Mein Einspruch rührt sicher auch daher, dass ich es für diese Welt ziemlich enttäuschend finde, grundsätzlich, wenn man davon ausgehen muss, dass, wenn auch nicht alle, aber die meisten Gefühle, wie du es formulierst, aufhören. Wenn das zur Norm gehört, finde ich es einfach nur schade...


[quote author=otherside link=board=allgemeines;num=1207239544;start=21#27 date=05/04/08 um 07:59:20]
Aber ob die wiederholte Betrachtung der eigenen Wunden, durch ein Mikroskop bei der Heilung wirklich hilfreich und sinnvoll ist, steht auf einem ganz andern Blatt. ::)[/quote]

Das kann man nicht pauschalieren imho. Es hängt von der Person ab. Und wenn ich, als bekennender Anhänger der Psychoanalyse schon nicht wissen kann, weshalb der Partner sich abgewendet hat, will ich wenigstens wissen, was diese Trennung *bei mir* verursacht /hat und warum ich darauf so reagiere, wie ich es tue, während andere besser fahren, wenn sie es verdrängen, sublimieren, oder überspielen, oder was auch immer.

So, und das ist nicht als Widerspruch gedacht, sondern nur meine Meinung

MJ

04.05.2008 10:30 • #29


E
was ich über mich lernen musste....


...das leben ist ohne einen partner nicht zuende denn ich habe noch ein anderes - mein eigenes

mein halbes leben habe ich in beziehungen verbracht
habe mich meist über meinen partner definiert, habe meine ziele mit ihm ausgerichtet, ihre ziele in mein leben gebaut, gemeinsamkeiten gelebt.

das jetzt ist der erste frühling seit ewigkeiten den ich mit mir allein verbringe und ich beginne zu lernen das allein sein mit einsamkeit nichts zu tun haben muss.

der sommer beginnt gerade und ich liebe ihn schon jetzt

ich habe festgestellt das wenn man der meinung ist sein leben wäre leer das man es selbst füllen muss und es nicht hilft darauf zu warten das es jemand anderes tut oder zu beklagen das niemand da ist der es tut.
denn es ist nicht die aufgabe eines anderen menschen mein leben zu erfüllen - das ist meine herzeigene.

und es gibt so unglaublich viele dinge zu erleben.....

05.05.2008 06:58 • #30


A


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