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Was ist nur los mit mir?

L
Was ist nur los mit mir?
Guten Abend euch allen. Ich habe mir gedacht ich wende mich mal an ein Forum und ich finde es sehr gut, dass es Menschen gibt, die anderen versuchen zu helfen und sich den Problemen völlig fremder Menschen annehmen. Hut ab, dass es das in der heutigen Zeit gibt. Ich habe bereits in ein paar Foren gestöbert, aber ich denke, dass es hier am besten ist, weil ich das Gefühl habe, dass die Leute hier wirklich ernst genommen werden. Das finde ich ehrlich sehr beruhigend!
Nun zu mir. Ich frage mich ehrlich was mit mir los ist. Ich versuche seit Jahren von IHM wegzukommen. Ich schaffe es einfach nicht. Es sind so viele schreckliche Sachen schon vorgefallen, so viele schlimme Wörter benutzt worden. Mein Vertrauen in die Beziehung ist auf dem Nullpunkt und ich trauere immer noch hinterher! Ich möchte hier nicht aufschreiben was genau alles passiert ist, aber ich weiss, dass viele Menschen schon längst getrennt wären. Einmal habe ich auch den Absprung beinah geschafft. Aber … naja, ich sitze wieder hier und kann einfach an nichts anderes denken gerade.
Heute habe ich ein echt mieses Telefonat geführt. Ich bin danach total in Tränen ausgebrochen und frage mich selber, warum weine ich noch? Warum verletzt es mich noch? So oft wurde mein Herz gebrochen. So oft, immer wieder das selbe verarbeiten. Warum immer wieder das selbe? Stumpf man nicht irgendwann ab? Ob es Liebe ist oder ein geringes Selbstbewusstsein, weiss ich leider überhaupt nicht mehr. Ich fühle mich so sehr verletzt und habe das Gefühl ich werde nie von ihm loskommen. Ich habe wirklich eine sehr große Angst, dass mich das noch sehr lange beschäftigen wird.
Ich weiss, dass man sich ablenken soll. Aber mein soziales Umfeld ist nicht mehr besonders groß und so komme ich nicht drum herum, die meiste Zeit mit mir alleine zu verbringen. Es macht mich traurig. Vielleicht wäre ich anders, wenn ich ein stabiles Umfeld hätte, vielleicht hätte ich dann die Kraft. Ich weiss es nicht. Aber natürlich denke ich wenn mein Leben in der Hinsicht anders wäre, wäre alles andere natürlich auch anders. Ich weiss nun nicht wie ich von ihm los kommen soll. Alleine. Diese verdammten Gedanken. Heute sitze ich hier und bin mir sicher, er brauch mir nie wieder unter die Augen treten oder mich fragen wie es mir geht. Ich werde ihn ignorieren. Aber aus Erfahrung habe ich Angst davor, was in einer, zwei, drei Wochen sein wird. Ich weiss jetzt bin ich noch wütend und stehe dazu. Aber wenn die Wut verfliegt kommt wieder diese Leere und dieser Wunsch, dass einfach alles gut wird. Aber ich weiss, dass bei alle dem was vorgefallen ist, es nie wieder gut sein kann. Es gibt Dinge, die eine Beziehung für immer zerstören.
Ich fühle mich in einem ganz tiefen Loch und will nun endlich wegkommen. Aber nicht mit Zwang, ich will davon überzeugt sein. Aber je mehr geschieht umso weniger Vertrauen stecke ich in mich selbst. Wie oft ich schon gesagt habe nun ists endgültig. Wie oft man mir das klar gemacht hat. Und trotzdem bin ich immer noch drin.
Ist jemand zufällig in der selben Situation? Hat einer Tipps? Ich wäre für jeden Rat dankbar.
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend
Lissy

21.11.2011 23:53 • #1


E
Hallo Lissy,

ich kann deine Ängste total verstehen. Bei mir laufen auch 2 verschiedene Phasen nebeneinander her. Zum einen ist meine Beziehung zerstört. Genau wie du schreibst, sind Dinge vorgefallen, die eine Beziehung für immer kaputt machen und es ist mir vom Verstand her sonnenklar!
Auf der anderen Seite wünsche ich mir sehnlich die Zeit zurück, in der es noch diesen Kampf gab.
Ich wache nachts manchmal auf, weil ich von innigen Umarmungen träume, wie wir sie immer hatten. Ich empfinde dieses Erwachen als Albtraum.
Die letzten Monate habe ich mit Ablenkung überstanden. Irgendwann jedoch ist man wieder allein und dann geht es wieder los mit dem trauern.
Ich habe für mich erkannt, dass es ein sehr langer Abschied werden wird. Ich habe nach wie vor Angst zu weinen, weil ich denke, dass ich dann niewieder aufhören werde.

In meinem Kopf schwirrt der Gedanke, dass ich den besten Menschen verloren habe, DEN RICHTIGEN, den ich immer gesucht habe.

Es ist ein einziges Auf und Ab. Ich bin erfüllt mit Trauer und weiß nicht wie ich sie loswerde.
Ich hoffe immer auf die Zeit, die ja alle Wunden heilt.

Ich bleibe erstmal bei der Ablenkung. Das heißt in erster Linie immer wieder nach draussen zu gehen, auch wenn ich dabei allein bin.
Viele Dinge fallen mir schwer, weil mich sovieles an die Zeit der Beziehung erinnert. Und dennoch es muss sein. Ich will das überwinden.
In meinem Fall weiß ich auch, dass ich nicht drumherum komme zu weinen, damit die Trauer verarbeitet werden kann.

Als letztes blicke ich in die Zukunft. Ich stelle mir in Gedanken den nächsten Sommer ohne IHN vor und sehe mich allein, aber nicht einsam vor meinem geistigen Auge.
Es ist eine Zeit des schleppens mit Auf und Ab´s immer mit dem Wissen, dass es besser werden wird, wenn man sein Gehirn nur unentwegt mit neuem Input füttert. Irgendwann werden die Neuen Eindrücke die alten überlagern.

22.11.2011 13:58 • x 1 #2


A


Was ist nur los mit mir?

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V
Liebe Lissy,
mir hat mal eine Freundin gesagt, schau niemals zurück immer nach vorn. Aber ich schaff es irgendwie nicht, egal was ich tue und wenn es schlafen ist ich denke unentwegt an ihn. Ich weiß nicht wie er das geschafft hat oder was er mit mir gemacht hat. Er wußte um meine Gefühle und hat mich trotzdem total verarscht, er meinte zu mir, er wüßte wie das ist betrogen zu werden, und ich hab ihn deswegen vertraut. Nein, dachte ich das wird er mir nie antun. Bis ich beide am Sonntag gesehen hab. Es war als wenn mir jemand mit einem stumpfen Messer immer wieder das Herz durchbohrt. Ich weiß leider auch keinen Rat diese Gefühle auszuhalten, treibe sogar Sport bis zum umfallen und denke trotzdem an ihn, nachts fällt das Schlafen schwer.
Es tut mir leid dass ich keinen Rat weiß, aber vielleicht hilft es dir ja ein bischen wie mir, dass du nicht alleine bist
Nehm dich in den Arm und drück dich ganz fest
deine Verwünscht

22.11.2011 15:01 • x 1 #3


W
hallo!

ich kenne deine situation ganz gut. ehrlich gesagt, das was du beschreibst ist schon ein hammer. ich würde dir dringend raten eine teraphie anzustreben. anscheinend triggert dich dieses schlechtes verhältnis so sehr, dass du da nicht raus kommst.

mir haben die bücher von hans-peter röhr sehr geholfen. z.b. Wege aus der Abhängigkeit - Röhr, Heinz-Peter
Destruktive Beziehungen überwinden


das ist nämlich keine liebe, sondern abhängigkeit, was du da beschreibst. du bist dir selber keine gute freundin! du solltest genau das machen wovor du am meisten angst hast. so wie ich das sehe hast du angst vor alleinsein. dann musst du genau das lernen. verstehst du? dein motto sollte lauten: wo die angst ist, da ist dein weg!
ich weiss, es ist nicht einfach, aber ich würde dir dringend raten das buch zu lesen, und die profihilfe zu holen!

22.11.2011 15:59 • x 1 #4


L
Hallo EinfachIrre,
danke dir für deine Antwort. Das was du da schreibst erinnert mich sehr an mich selbst.
Es ist jetzt wieder ein zwei Tage her und ich hatte auch direkt einen Albtraum. Er ist vor mir weg gelaufen! Ich bin aufgewacht und war wie erstarrt. Das nimmt mich den ganzen Tag schon mit, versuche mich auch so gut es geht abzulenken, aber die Gedanken kann ich nicht abstellen.
Ich fahre auch wie du gefühlsmäßig auf zwei Gleisen. Mein Verstand sagt mir ganz klar, dass ich ihn doch eigentlich garnicht mehr will nach alle dem. Das wäre eine Sache der Unmöglichkeit. Und ich verstehe auch, dass es auf Basis dessen was alles passiert ist, eigentlich nur alles immer schlimmer statt besser wird. Aber wiederrum sehne ich mich auch nach einem Kampf. Nach einer Erkenntnis. Nach dem Gefühl, dass er versteht, was genau er da angerichtet hat und warum es nun so ist wie es ist.
Aber es kommt nichts. Und so dreht sich die Spirale doch nur immer weiter.
Ja und ich habe auch das Gefühl ich habe den Richtigen verloren. Wobei ich mir schon so viele Gedanken gemacht habe, dass ich zwischen manchen Gefühlen garnicht mehr unterscheiden kann. Mein Verstand sagt mir auch, ja ihr habt in einigen Situationen zusammen gepasst, aber das alles was vorgefallen ist, dass siehst du doch nicht als richtig an, dann kann es doch auch nicht der Richtige sein. Das geht doch nicht. Also was ist es nun wirklich? Ist er der Richtige gewesen oder habe ich einfach nur Angst vor etwas Neuem und glaube nicht daran, dass ich erneut eine Liebe die zu mir passt finde. Dann kommen diese Selbstzweifel. Diese Gedanken, ja vielleicht lag alles wirklich nur an dir. Einfach bin ich bestimmt nicht. Aber vielleicht lag wirklich alles nur an mir und es war in Wahrheit der Richtige. Ich weiss es nicht. Das macht mich alles verrückt.
Ich hoffe auch schon lange auf die Zeit, dass alle Wunden heilen, dass ich das alles mal hinter mir lasse. Nach vorne blicken. Das kann ich gut. Zumindest wenn ich rede. Ich bin mir ganz und gar bewusst was richtig und was falsch und was gut und was schlecht wäre. Habe auch super Tips parat. Aber innerlich komme ich trotzdem nicht los und handele ganz anders.
Mit solchen Gedanken kann ich mich auch oft nicht mehr aufraffen überhaupt noch was zu machen. Ich gehe dann raus, mache und tue, aber ich weiss, dass es nur für diesen Moment ist und sowieso irgendwann wieder auf meiner Couch lande und die selben Gedanken habe.

22.11.2011 23:46 • #5


L
Hallo Verwünscht,
auch dir danke für deine Antwort. Tut mir leid für dich was du da sehen musstest! Kann dein Gefühl wirklich gut nachempfinden.
Es tut wirklich gut zu wissen, dass man nicht alleine ist und dass es Menschen gibt, die einem gut zureden. Aber wenn ich ehrlich bin, mir täte es vielleicht besser, wenn ich ihn bei sowas erwischen würde. Dann hätte ich eine wirkliche Bestätigung. Aber wenn man ahnt und Angst hat und wenn er es so hinterrücks macht aber wiederrum nichts macht, was man ihm beweisen kann, dann ist das wie eine Höllenfahrt, zwischen Misstrauen und Sehnsucht. Du hast nun die Gewissheit, dass du diesem Menschen nicht trauen kannst. Ich hoffe, dass es dir bald wieder besser geht!

22.11.2011 23:58 • #6


E
Hallo Lissy,

es tut mir richtig gut von jemandem zu lesen, dem es genauso geht.
Ich möchte dir am liebsten etwas Trost schicken, aber Cyber-Trost gibts ja noch nicht.

Es ist ein winzig kleiner Schalter, der umgelegt werden muss. Wenn das passiert ist, kommst du immer wieder zu besseren Gefühlen zurück.
Der Schalter soll erzeugen, dass du als Denkgrundlage immer wieder zu dem Gedanken kommst, dass es unwiderruflich vorbei ist.
Weil er nicht mehr will und vor allem, weil du nicht mehr willst. Punkt.
Was du dazwischen denkst und fühlst ist egal, solange du einen Weg findest in dir das Denken darauf zurückzuführen, dass es unwiderruflich vorbei ist.

Liebe dich selbst! Der Mensch kann auch leben, wenn er nur noch die Liebe zu sich selbst hat.

Wir schaffen das!

23.11.2011 00:08 • x 1 #7


S
Hallo Lissy,

mir geht es auch so...ich habe Angst DEN Mann verloren zu haben, weiß das ein Zusammenkommen nicht möglich ist, fühle Verzweiflung bei dem Gedanken ihn für immer vorloren zu haben.

Eine Freundin hat mit meinem Ex gesprochen, er sagte er liebt mich noch, weiß aber das kein Weg zurückführt. Sie sagte DERZEIT nicht- nein.
Jetzt wäre eine Kontaktsperre angesagt- für uns beide. Jeder muß seinen eigenen Weg gehen, seine Gedanken,seine Welt ordnen.
Ich müßte ihn loslassen, um event. in ein/zwei Jahren nochmal eine Chance zu haben. In dieser Zeit könnte soviel passieren...am Ende will ich ihn vielleicht auch gar nicht mehr...!
Und genau davor hab ich Angst! Das ist alles sooo kompliziert!

Die Verletzungen seien zu groß gewesen, aber Gefühle, Liebe sei noch da, aber die Wunden müßten erst verheilen...!

Kein wirklicher Trost derzeit für mich, es geht immer Hoch und Runter. Die Einsamkeit ist unerträglich, noch unerträglicher aber diese Sehnsucht. Und das mit den Träumen kenn ich auch- wenn man wach wird ist es schlimmer als ein Alptraum- man hat das Gefühl einem würde das Herz rausgerissen- das schöne soll nur nóch ein Traum sein und wir haben keinen Zugang zu diesem Menschen nach dem wir uns so sehr sehnen....

23.11.2011 00:09 • x 1 #8


L
Hallo Wassergeist,
ich danke dir sehr für deine Buchempfehlung. Habe gerade dank des Internets ein wenig aus dem Buch lesen können und obwohl ich wirklich nicht viel davon gelesen habe, fand ich mich in tausend Punkten wieder.
Ich habe auch schon oft überlegt, ob das Liebe ist und nicht ein ganz anderes Problem, was mit ihm vielleicht überhaupt nichts zu tun hat. Vielleicht habe ich mich innerlich von ihm verabschiedet (deswegen sagt mein Verstand mir immer wieder, es geht doch nicht) komme aber wegen mir nicht dazu den letzten Schritt zu tun. Aber wie gesagt, ich habe schon so oft über verschiedenste Möglichkeiten nachgedacht, dass ich mittlerweile einfach an allem zweifel. Sobald ich denke es ist Liebe kommen wieder Gefühle hoch die mir sagen es ist keine Liebe, so fühlt sich Liebe nun auch nicht an, es muss was anders sein. Sobald ich denke, ok es ist ein Problem mit mir selber frage ich mich, was ist wenn es doch Liebe ist? Ich bin was diese Gedanken angeht einfach nur noch durcheinander und habe falsch, dass sich meine Entscheidung die ich heute treffe heute als richtig erweist aber später vielleicht doch als falsch. Oder umgekehrt.
Ich werde mir das Buch auf jeden Fall bestellen und hoffe, dass es mir irgendwie hilft. Habe aber bereits vieles gelesen und die Erfahrung gemacht, es hilft, aber nur im ersten Moment. Sobald ich das Buch weglege ist aber alles wieder beim alten. Mag gut sein, dass ich da alleine so schnell nicht rauskomme, aber ein Therapeut sollte die letzte Alternative für mich sein.
Ich wünsche mir natürlich, dass ich den Weg alleine da raus schaffe und auch daran glaube, dass es so richtig ist, egal was kommt. Vielleicht brauch ich auch nur Abstand von diesem Menschen, weil ich den eigentlich nie hatte. Ein Kontaktabbruch scheint mir momentan das logischste. Vielleicht ordnen sich meine Gedanken dann ein wenig und ich kriege eine objektive Sicht daraus. Ich hoffe es, dass ich das aber auch schaffe. Ich habe Angst davor, eigentlich vor mir selber, dass ich mich wegen irgendeinem Mist vielleicht doch melde, oder er sich.

23.11.2011 00:12 • #9


L
Hallo EinfachIrre,
ja stimmt. Dieser klitzekleiner Schalter, der wirklich so klein ist, dass man ihn aber deswegen wohl so schwer findet
Ja ich hoffe ich finde meinen Schalter endlich mal. Früher oder später werden wir es wohl schaffen, aber ich möchte es aus eigener Kraft schaffen. Viele fühlen sich so lange schlecht, bis sie einen neuen Partner finden und dann ist wieder alles gut. Das will ich nicht. Ich will nicht, dass ich mich erst wieder besser fühle, wenn es wieder einen neuen gibt. Ich will es aus innerer Überzeugung und ganz allein für mich und mit mir selber.
Ich danke dir sehr für deinen Trost!
Ich schicke dir auch eine ordentliche Portion davon!

23.11.2011 00:19 • #10


L
Hallo Sadie,
diese Angst habe ich auch noch.
Falls er erkennen sollte, dass es falsch war und das vieles was er tat zum andern führte, dass es für mich kein Zurück mehr geben wird. Oder, dass ich mich dann dennoch danach sehne aber aus Prinzipgründen nicht mehr darauf eingehen werde. Sonst fühlt man sich doch eh nur wieder wie ein Hampelmann und steht irgendwann vor der selben Situation.
Widerrum habe ich aber auch Angst, dass er es nie erkennt. Nie wirklich schätzen wird was er tatsächlich an mir hatte.
Ja es ist kompliziert. Und die Einsamkeit spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Zu viel Zeit um sich selber verrückt zu machen.

23.11.2011 00:27 • #11


M
Hallo liebe Lissy,

wenn ich Deinen Beitrag lese, erkenne ich mich wieder.
Ich hatte eine 8-jährige Beziehung, von der ich auch nicht losgekommen bin. Mein damaliger Partner hat mich mit einem Minimum an Zuwendung bei der Stange gehalten und ich habe meine Erwartungen immer weiter heruntergeschraubt und habe mich mit dem bißchen Zuneigung, das ich bekommen habe, arrangiert. Erst jetzt - Jahre später - merke ich, was ich in dieser Zeit nicht wahrgenommen habe. Ich habe alle meine Gefühle von diesem Menschen abhängig gemacht. Er hat bestimmt, wie es mir ging. Er hat mich getreten und ich bin wie ein Hund immer wieder zurückgekommen.
Ich habe davon Narben in meiner Seele zurückbehalten. Situationen der Demütigung, Gefühl von Wertlosigkeit und das starke Gefühl, ohne diesen Menschen nicht existieren zu können.

Ich kann Dir nur den Tipp geben, sprich mit einem Therapeuten darüber und arbeite daran, dass Du stark wirst für eine Trennung. Ich bereue es sehr, nicht selbst den Schlusstrich gezogen zu haben. Hätte ich dies getan - aus Achtung vor mir selbst - wäre es mir in der Zeit danach wesentlich besser gegangen.

Ich hoffe, Du kannst mit meinem Beitrag etwas anfangen.

23.11.2011 00:28 • x 1 #12


L
Hallo Mäusekind,
danke dir! Das was du schreibst trifft voll und ganz zu und hilft mir. Man fühlt sich so klein nach alle dem. Man fühlt sich so gleichgültig. Man hat das Gefühl, nach all dem was passiert ist, ist man es immer noch nicht wert. Und je mehr passiert umso weniger wird man es. Es ist schon schlimm, das Gefühl zu haben, er spricht mit einem wie ihm gerade ist. Heute nett und Morgen genau das Gegenteil.
Ich frage mich nur in Sachen Therapie. Wenn ich innerlich nicht loslassen kann, wenn ich es nicht für mich regele, wie kann mir da ein Therapeut helfen wenn mein Innerstes anscheinend noch nicht bereit dazu ist. Ich habe auch Angst davor, dass ich den letzten Schritt jetzt wage und am Ende immer noch so denke wie jetzt. Ich will mir diese Möglichkeit bis zum letzten Schluss aufbewahren.
Ich hoffe immer noch, dass es die Zeit sein wird, die mir weiterhilft.

23.11.2011 00:37 • #13


M
Liebe Lissy,

ich kann verstehen, was Du schreibst.
Ich habe mich so oft kurz davor gefühlt, mich trennen zu können. Und jedes Mal habe ich einen Rückzieher gemacht. Der Grund dafür war - wie ich heute weiß - nicht etwa die große Liebe zu meinem Partner. Nein, es war die furchtbare Angst, allein zu sein, nie wieder jemanden zu finden, Angst vor der Veränderung, die eine Trennung mit sich bringt.
Ein guter Therapeut wird Dich nie dazu überreden, Dich zu trennen. Aber er wird Dich durch die Art, mit der er Dir Fragen stellt, dazu bringen, über Dich nachzudenken, Deinen Wert zu erkennen, Dir vorzustellen, wie es sein könnte, wenn Du die Trennung durchziehst und was dann schlimmstenfalls passiert. Er wird mit Dir Szenarien durchgehen, was sich dadurch ändert - im Positiven wie im Negativen. Und dann wird er mit Dir Lösungen überlegen, Dir Deine Ängst zu nehmen. Die Angst ist nämlich das, was Dich am meisten in Deiner freien Entscheidung behindert.
Ich hoffe sehr, dass Du es besser machst als ich. Wenn Dich so ein Mensch verlässt, der Dich eh schon schlecht behandelt hat, wirst Du Jahre brauchen, bis Dein Selbstwertgefühl wieder einigermaßen aufgebaut ist. Es ist nicht normal, dass wir uns einen Menschen zurückwünschen, der uns schlecht behandelt. Das ist keine Liebe. Der Fehler liegt in einer falschen Programmierung in der Vergangenheit. Wenn Du das erkannt hast, ist der Fehler schon fast behoben.

23.11.2011 00:53 • x 1 #14


L
Hallo Mäusekind,

ja ich kann mir gut vorstellen, dass mein momentanes Fühlen und Denken auf die Vergangenheit zurück zu führen ist. Trotzdem ist der Drang es alleine zu überstehen so groß, dass ich es erstmal ohne jegliche Therapie versuchen will. Ich denke schon, dass ein Therapeut einem sehr hilfreich sein kann, aber wenn ich ehrlich bin, dann werde ich mir durch eine Therapie doch zwangsweise noch mehr Gedanken machen müssen. Ich will nicht in ein noch größeres Loch fallen, weil ich vielleicht Dinge erkenne, die ich besser nicht erkennen sollte und mir noch mehr Gedanken mache. Vor allem über Dinge, an die er im Traum nicht denken würde. Vielleicht irre ich mich total. Kann natürlich auch sein.

Zitat:
Ein guter Therapeut wird Dich nie dazu überreden, Dich zu trennen. Aber er wird Dich durch die Art, mit der er Dir Fragen stellt, dazu bringen, über Dich nachzudenken, Deinen Wert zu erkennen, Dir vorzustellen, wie es sein könnte, wenn Du die Trennung durchziehst und was dann schlimmstenfalls passiert. Er wird mit Dir Szenarien durchgehen, was sich dadurch ändert - im Positiven wie im Negativen. Und dann wird er mit Dir Lösungen überlegen, Dir Deine Ängst zu nehmen.


Das habe ich bereits bei mir selber versucht. Habe mir verschiedene Szenarien ausgemalt was alles passieren könnte wenn die Trennung durchgezogen wird. Ich werde glücklich, lebe ein glückliches Singleleben. Werde dadurch lockerer, offener, vergrößer meinen Freundeskreis und habe Spaß an alltäglichen Dingen. Verliebe mich unsterblich und lebe glücklich. Kriege Kinder usw Oder aber auch ich werde noch unglücklicher. Ich stehe alleine da. Ich bleib für immer allein. Verliere durch die Trennung die Freunde die ich noch habe. Ich werde ernsthaft krank und habe dann niemanden an meiner Seite. Ich bin so vieles im Kopf durchgegangen. Aber sobald ich daran denke ist es ok. Dann ist es halt so! Trotzdem, heissts nicht, dass ich in paar Wochen komplett anders denke. Langsam kriege ich das Gefühl ich hab mich in der Beziehung selber so verloren, dass ich garnicht richtig weiss wer genau ich bin und was genau ich eigentlich möchte. Mich dadurch nicht entscheiden kann weil ich es eben nicht weiss was ich will und daher alles in Frage stelle. Ich hab selber Angst vor meinem eigenen Gefühlschaos weils mir jederzeit einen Streich spielen kann und schon gespielt hat.

23.11.2011 23:49 • #15


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