Was tun, wenn der Ex nicht mehr Leben mag?

V
Hallo,

heute habe ich einen ganz schlimmen Tag hinter mich gebracht. Eigentlich habe ich bereits einen Thread eröffnet, aber dieses Thema passt da gerade nicht rein und ist ein sehr ernstes Thema.

Irgendwie hatte ich im Gefühl, dass etwas nicht stimmt und ich fing mir an wirklich Sorgen zu machen. Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht.

Einige kennen vielleicht meinen Thread Ich bin eine Verbrecherin und wissen über die Situation Bescheid.

Aber kommen wir zum Punkt. Ich machte mir also Sorgen und fuhr zu meinem Mann nach Hause, einen Schlüssel habe ich Gott Sei Dank noch. Ich klingelte erst einmal, aber es öffnete Niemand und da ich kein gutes Gefühl hatte, verschaffte ich mir mit dem Schlüssel Zugang zur Wohnung.

Mein Mann lag im Bett. Ungewöhnlich für die Uhrzeit dachte ich mir, aber die Trennung hat ihn hart getroffen und wer weiß, ob er nachts überhaupt schlafen kann. Also ging ich ins Wohnzimmer, da traf mich erst einmal der Schlag. Reines Chaos.. das kannte ich von ihm sonst gar nicht. Und da lag er dann... ein Brief in einem Umschlag mitten auf dem Tisch. Er war an mich gerichtet, also öffnete ich ihn hastig. Und wie ihr Euch sicherlich denken könnt, war es ein Abschiedsbrief. Er schrieb mir, das er ohne mich einfach nicht mehr leben mag - die Sehnsucht nach mir sei so groß und die Vorstellung daran, mich an jemand anderes zu verlieren so schmerzhaft.

Weiter konnte ich nicht lesen, ich rannte ins Schlafzimmer und rüttelte an ihm.. ich habe schon das Schlimmste befürchtet - aber er wachte auf und hatte sich zum Glück nichts getan. Erst erschrak er und war wütend, das ich einfach so in die Wohnung reingekommen bin. Doch als der erste Schrecken vorrüber war, da weinte er bitterlich und sagte mir, das er nicht mehr Leben will und das er das sehr ernst meint. Wenn mir etwas an ihm liegen würde, dann würde ich um ihn kämpfen und bei ihm bleiben.

Nun weiß ich absolut nicht mehr weiter. Ich habe so panische Angst, das er sich wirklich etwas antut und fühle mich ihm gegenüber verpflichtet, denn er leidet ja meinetwegen. Ich würde mir nie verzeihen, wenn er ernst macht. Er bat mich die Nacht über bei ihm zu bleiben, das konnte ich aber einfach nicht und nun sitze ich hier und habe wirklich Angst, dass er morgen vielleicht schon nicht mehr lebt.

War es falsch von mir nicht in der Wohnung zu schlafen?

07.07.2014 01:06 • #1


R
Hast du ihn sich einfach selbst überlassen?
Hast du nicht jemand anderen gebeten, zu kommen und bei ihm zu bleiben, wenn du es nicht wolltest?

Zitat:
und nun sitze ich hier und habe wirklich Angst, dass er morgen vielleicht schon nicht mehr lebt.


Und dann schreibst du in einem Forum und tust sonst nichts?

Ich bin wirklich erstaunt.

07.07.2014 01:19 • #2


A


Was tun, wenn der Ex nicht mehr Leben mag?

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V
Hm sorry, ich hab das ein bisschen falsch rübergebracht, liegt aber auch daran, das ich momentan echt am Ende mit meinen Nerven bin.

Natürlich bin ich nicht einfach so gegangen, das dürfte ja aber auch eigentlich klar sein. Seine Eltern sind informiert darüber und wollen sich auch kümmern.

ABER was ich meine ist, ist es verantwortungslos von mir als Ex ihn quasi mit unserem Kummer alleine zu lassen? Wo er doch ganz klar zum Ausdruck gebracht hat was er nun braucht?!

07.07.2014 01:33 • #3


R
Ganz ehrlich: Ich verstehe dich nicht.
Du bist komplett unsensibel. Du sagst ihm, dass du jetzt eine Frau liebst, als er zum Essen nach Hause kam. Schon das ist mir sehr aufgefallen. Macht man das in so einem Moment? Aber gut.

Nun hast du seine Eltern informiert, die sich kümmern wollen. Waren sie da, als du gegangen bist?
Warum kannst du dir nicht die Zeit nehmen, um deinem Mann in aller Ruhe und mit Zuwendung erklären, was mit dir passiert ist usw., ihn trösten .....
Er ist doch der Vater eures Kindes. Ist dir das nicht wichtig genug?
Du bist doch der Auslöser für die ganze Verwirrung eurer Familie und du solltest dazu beitragen, dass sich das alles wieder beruhigt und eines Tages von allen akzeptiert werden kann - wenn sie dich verstehen können.

Ich muss dir ehrlich sagen, dass du jetzt in einem Forum, wo du erst seit 2 Tagen bist, schreiben kannst und dort Meinungen dazu hören willst, während du nicht weißt, was morgen ist, das kann ich nicht nachvollziehen. Du nimmst dich aus allem raus, bist bei deiner Freundin - hinter mir die Sintflut.
Wie schrecklich, wenn er sich was antut. Könnte ich mir nie verzeihen - aber du hast nicht die Kapazität, menschlich zu handeln.

Ich hoffe für ihn, seine Eltern und euer Kind, dass du mit diesem Verhalten ihm nicht noch gezeigt hast, wie egal dir alles ist und nur noch dein eigenes, neues Leben für dich Bedeutung hat.
Dein Mann hat dir nichts getan!

07.07.2014 01:52 • #4


V
Ich verstehe Dich nicht so ganz. Eigentlich bin ich sehr bemüht die Dinge im Guten zu regeln. Mag sein, das ich Fehler mache - aber auch ich bin total überfordert und habe Angst.

Für mich war er der erste Partner, ich erlebe also zum ersten Mal eine Trennung und bin nun einmal weiß Gott nicht perfekt. Ja und vielleicht ist es sogar auch falsch, sich hier Tipps zu holen wie man am besten damit umgeht.

Weißt Du Ralf, im Nachhinein hätte ich natürlich die Dinge auch gerne anders gemacht, aber das ist passiert und ich kann das jetzt nur besser machen und daraus lernen.

Danke für Deine ehrliche Meinung.

07.07.2014 02:01 • #5


T
Ich habe jetzt nicht alles gelesen. Nur hier das.
Gehe ich richtig in der Annahme das Du Deinem Mann für eine Frau verlassen hast? Aber grundsätzlich ist das auch egal wen man bzw Frau für was verlässt.
Wobei es im Fall einer gleichgeschlechtlichen Konstellation härter ist, denn das ist ein Gegner gegen den man keine Chance hat.
Ich kenne einen Fall, in dem ein Mann Jahrzehnte seine Homos.ualität verschwiegen und verdrängt hat. Er hat eine Familie mit 2 Kindern gegründet, und eines Tages lernte er den Mann kennen, der ihm den Mut und die Kraft gab sich für ihn zu entscheiden und Farbe zu bekennen.
Das war für alle, von den Kindern bis zur Oma eine Katastrophe.
Das ist nun 20 Jahre her und es kräht kein Hahn mehr danach.
Die Katastrophe bestand aus den Punkten Ekel und Betrug. Betrug an sich selbst und an allen anderen. Ihm war immer klar, dass das nie und nimmer verstanden oder wenigstens akzeptiert werden würde und daher ging er den normalen Lebensweg, der ihn irgendwann fast aufgefressen hat.
Seine Frau war zu tiefst erschüttert, denn mit einer anderen Frau hätte sie sich vergleichen können und sie hätte kämpfen können. Aber gegen einen Mann?!

Im Endeffekt ist das alles aber egal. Denn das was Dein Mann tut tun viele, egal was der Trennungsgrund auch ist.
Was er tut, ist die schlimmste Form von Erpressung und Bestrafung die es gibt.
Er will durch Mitleid Deine Liebe zurück erpressen.
Sein Selbstbewusstsein ist am Boden und er weiß sich nicht mehr anders zu helfen. Und auch hier ist wieder die emotionale Abhängigkeit und Verschmelzung zu erkennen.
Mit Mitleid, Fürsorge und schlechtem Gewissen wirst Du die Lage aber nicht entschärfen. Auch seine Familie wird das nicht schaffen. Das führt nur zu weiteren Abhängigkeitsbeziehungen. Wenn ihr alle nicht ...., dann tu ich .... .
Sicher er schreit nach Hilfe, aber ich glaube nicht, dass Du oder seine Eltern ihm helfen können. Du schon gar nicht. Du solltest Dich eher ausblenden, bis er psychisch wieder so stabil oder eher gefestigt ist, dass eine Aussprache mit Dir möglich ist.
Nicht nur die Trennung zieht ihm den Boden unter den Füßen weg sondern auch die Erkenntnis das er so was von schwach und unfähig ist, dass er sich in jeder Hinsicht nur noch überflüssig und nutzlos fühlt.
Ich denke, genau da muss jemand den Hebel ansetzten.
Und ich denke auch, er sollte sofort therapeutische Hilfe bekommen.
Als erstes würde ich zu eurem Hausarzt gehen und ihm ALLES erzählen. Er könnte dann auf Deinen Mann zugehen und ihn zu weiteren Schritten bewegen.

Es ist keine Schwäche oder Egoismus wenn Du Dich jetzt rigoros ausklinkst sondern der einzige Weg und eine notwendige Maßnahme. Du bist das Messer in seinem Leib, und das bohrt sich jedesmal noch tiefer und brutaler in ihn hinein wenn Du Dich kümmerst. Du kannst Dich ja über verdeckte Kanäle auf dem Laufenden halten.

Und wie bei jeder Trennung ist es nun mal so, dass Du auch an Dich denken musst. Es ist kein Verbrechen glücklich sein zu wollen, Du hast auch nur das eine Leben. Du darfst Dir die Mütze des schlechten Gewissens nicht überziehen, das würde Dich den Rest Deines Lebens weiter verfolgen, Tag für Tag.
Stehe zu Deiner Entscheidung und mach das beste daraus. Geh konsequent Deinen Weg. Du bist für Dich verantwortlich, Du bist nicht für ihn verantwortlich. Du bist zwar der Grund für sein Leid, aber nicht dafür verantwortlich wie er damit umgeht und Du kannst ihm auch nicht helfen.

Also wie schon gesagt, rede mal mit eurem Arzt oder mit so einer Beratungsstelle für Lebenskrisen und tu das was die Dir raten. Ich tippe, Du sollst Dich raus halten und nur über die Dinge kommunizieren, die notwendig sind. Über Deine Gründe werdet ihr erst reden können wenn er wieder soweit auf eigenen Beinen steht, dass ein Gespräch mit Dir für ihn der Abschluss dieses Prozesses ist.

Die Ehefrau aus meiner o.g. Geschichte hat später mal gesagt, dass ihr dieser Bruch in ihrem Leben später leichter fiel weil sie es mit einem aussichtslosen Gegner zu tun hatte. Ihr Selbstwertgefühl stieg wieder weil es nichts zu vergleichen gab, sie musste sich nicht einer Jüngeren o.ä. geschlagen geben. Sie hatte gegen die Natur ihres Mannes verloren und einige Jahre später tat er ihr auch leid. Sie war dankbar für die schöne Zeit und die Kinder, aber den Preis den er dafür bezahlen musste erkannte sie auch.
Keiner der Beteiligten lebt noch in unserem Ort. Die Schmach und das Dorfgeschwätz war für alle nicht mehr zu ertragen. Aber zu den Familienfesten kommen sie alle, mit ihren Partnern.

Ich wünsche Dir alles Gute.

07.07.2014 08:16 • #6




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