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Wechselmodell versuchen oder nicht?

G
Hallo Ihr lieben,

ich brauche mal Eure Meinung bzw. auch gerne Erfahrungen.

Ich bin seit ca. 1 Jahr von meinem Mann getrennt (Scheidung läuft), ich bin aus dem gemeinsammen Haus ausgezogen und wohne mit den Kindern, ca. 5 km entfernt. Wir hatten bei der Trennung vereinbart das die Kinder unter der Woche bei mir sind und am WE bei ihm und wenn er es einrichten kann auch unter der Woche, der Arbeitet im Krankenhaus und hat 24Dienste. Ich habe mich immer um die Kinder gekümmert, habe sie in die Kita/Schule gebracht und auch abgeholt und die Freitzeitgestaltung übernommen und bin mit ihnen zum Logo (beide haben Sprachprobleme). 2 Wochen nach meinem Auszug lernte er seine jetztige Freundin kennen, die auch nach weiteren 2 Wochen, mit Ihren 3 Kindern (alle Jungs, 4,6,8 Jahre alt) in das Haus eingezogen ist. Er wollte mir für die Kinder 300 Euro Unterhalt im Monat zahlen und sich an laufenden Kosten beteiligen. Ich habe dem zugestimmt, weil ich wollte das er das Haus halten kann und die Kinder Ihr gewohntes Umfeld haben. Er hat bereits 3 Kinder aus erster Ehe, wo er immer Unterhalt bezahlt hat, zumindest das, was das Jungendamt ausgerechnet hat. Nach dem Einzug der Freundin habe ich ihm gesagt, das ich wenigstens 400 Euro, also den Unterhaltsvorschuss den man vom Jugendamt bekommt, haben möchte. Das lehnte er ab, somit bin ich zum Jugendamt und habe UV beantragt.

Damit fing alles an, ich bekam ein Schreiben von meinem Rechtsanwalt, das er das Wechselmodell möchte, 2 Wochen er und 2 Wochen ich. Wir hatten bis zu diesem Zeitpunkt darüber nicht gesprochen. Er hat dann ein Antrag beim Gericht gestellt und wir müssten zum Jugendamt und die Kinder haben auch eine Beistandschaft bekommen, Ende vom Lied, kurz vor dem Termin hat er den Antrag Ruhend gestellt, weil weder die Kinder noch das JA noch die Besteandschaft das OK zum Wechselmodell gegeben haben.

Unserer Kommunikation begrenzt sich auf die Absprache wann er die Kinder hat, alle 14Tage am WE und zusätzlich für den Großen alle 14Tage 2 nachmittage. Wir hatten es zu Anfang versucht, das der Große in der Woche dort schläft, aber er geht nicht in die Schule wenn Papa ihn bringt und in der Woche möchte er dort auch nicht schlafen, nur am WE. Der letzte persönliche Kontakt mit meinem Mann war vor ca. 5 Monaten, seit dem haben wir auch nicht telefoniert. Meine Tochter ist 7 und mein Sohn 10 Jahre alt.

Der Papa fragt die Kinder jedes Mal, wenn sie bei ihm sind, ob sie nicht bei ihm wohnen möchten, das möchten die Kinder natürlich auch. Wenn die Kinder bei mir sind, reden wir jedes mal darüber, ich zeige ihnen die Vorteile aber auch die Nachteile auf, natürlich alles Kindgerecht (das versucht ich zumindest).

Was kann ich tuen, damit die Kinder nicht immer in so einem Konflikt stehen? Ich möchte das Sie ihren Papa, so oft es geht sehen und eine schöne Zeit haben, aber diese Frage jedes Mal Wo möchtest du lieber wohnen, das verstehen die Kinder nicht mehr.

Oder sollen wir das Modell auf Zeit probieren? Die Kinder sagen seit dem Auszug, das sie bei mir wohnen möchten, aber am WE bei Papa sein möchten.

Ich danke Euch

27.01.2020 13:36 • #1


E
Mir gefällt es nicht wirklich wie dein Ex vorgeht.
Warum muss die Neue so schnell einziehen?
Nicht wegen dir (sorry) sondern wegen den Kids!

Man kann Kinder nicht so schnell neue Stiefgeschwister vorsetzen.

Nach dem Lesen deines Threads: Ich habe den Eindruck, daß du die Frage für dich selbst schon beantwortet hast: Kein Wechselmodell.

27.01.2020 14:09 • x 1 #2


A


Wechselmodell versuchen oder nicht?

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G
Da liegen auch meine meinsten Bedenken, die neuen Kinder. Meine Tochter, als einziges Mädchen, hat ein eigenes Zimmer, aber mein Sohn muss sich jetzt sein Zimmer mit ihrem ältesten Sohn teilen.
Sie war wohl auch nicht mehr glücklich in ihrer Beziehung und sie wollte wohl auch weg und da mein Platz im Bett frei geworden ist, hat sie die Chance genutzt.

Vielen Dank für deine Antwort

27.01.2020 14:44 • #3


DieSeherin
puh... ich finde ja insgesamt, dass die frage mit den kindern ganz anders angegangen werden muss! wo willst du lieber wohnen? suggeriert den kindern, dass wenn sie sich für jemanden entscheiden, sich auch gleichzeitig gegen den anderen entscheiden - das überfordert die beiden doch total.

gibt es denn bei euch die möglichkeit, mit denen von der beistandschaft mal ein gespräch zu führen? einzeln und dann gemeinsam?

27.01.2020 18:35 • x 1 #4


F
Zuerst mit Euro 300,- einverstanden zu sein, und dann sobald er eine Neue Euro 400,- zu fordern hat einen komischen Beigeschmack, wobei ich nicht weiß aus was für einem Eck ihr kommt, dass das reicht? Meine Freundin bekommt Euro 500,- pro KInd?!

Das was mir persönlich nicht gefällt, dass du psychisch immer noch instabil zu sein scheinst (Kinder fragen Entscheidungen zu treffen). Madame du verkorkst sie gerade! Von deinem Schmerz abgesehen, treffe doch bitte eine Entscheidung und klär das mir deinem Ex!

Dein Schmerz wird vergehen, aber die Verlustangst deiner Kinder baust du gerade gekonnt auf!

28.01.2020 00:31 • x 1 #5


G
Ich habe den Kindern nie die Frage gestellt, wo sie wohnen möchten, das macht der Papa und darin liegt das Problem. Ich Frage die Kinder, wieviel Zeit sie gerne mit mir und mit Papa verbringen möchten bzw. was sie gerne mit mir oder mit Papa machen möchten.
Ich bestärke die Kinder auch immer, wenn sie mal am WE nicht hinmöchten.

Das JA und die Beistandschaft haben mich zu einer Beratungsstelle verwiesen, wo ich auch bin, aber leider nur alleine, da der Papa das nicht möchte. Leider sind Gespräche mit ihm auch nicht möglich, habe es einige male probiert.

Er hat zu mir gesagt, das er nicht für weitere 2 Kinder zahlen wird, er zahlt ja auch noch für seine 3 anderen. Damit er nicht zahlen muss, wollte er auch das WM. Mir würden eigentlich pro Kind 380 Euro zustehen, dadurch das er noch für 3 weitere zahlen muss, bekomme ich UV von 440 Euro.

Mir ging es die ersten Monate sehr schlecht, aber ich bin drüber weg. Das was mein Problem ist, die Kinder leiden darunter und ich weiß nicht was ich machen soll. Papa sagt, ihr könnt bei mir wohnen, die Kinder finden das toll, aber sie haben nie den Alltag mit ihm erlebt, das habe ich immer gemacht. Wenn ich dem WM zustimmen würde, würde der Druck von den Kinder weg sein, weil er dann das hat was er möchte. Wir hatten mal vereinbart, das die Kinder, erstmal bei mir bleiben, weil ich durch meine Arbeitszeiten, sie zur Schule bringen kann und auch HA machen kann und sie müssen nicht so lange im Hort bleiben. Ich kann meine Arbeitszeiten flexible gestalten.

Als seine Freundin bei ihm eingezogen ist, hatte er auch geteilte Ausgaben, er musste nicht mehr alles alleine zahlen.

28.01.2020 09:28 • #6


L
Hi,
ich habe eine Tochter, und das Wechselmodell. Der Herr vom Jugendamt meinte damals, dass wenn der Vater das Wechselmodell will und keine gravierenden Gründe dagegen sprechen, es bei unserem Familiengericht fast immer so entschieden wird. Wir haben den wöchentlichen Wechsel.
Meine Tochter ist jetzt 9. Sie nervt es mittlerweile, ständig zu pendeln. Denn Klamotten und Spielzeug und alles hat sie natürlich doppelt. Ich glaube nicht, dass sie das noch lange möchte.
Mit dem auf Probe wäre ich persönlich sehr vorsichtig - ich vermute, wenn Du einmal zugestimmt hast auch wenn nur zur Probe, dann würde es schwer, das wieder zu kippen, wenn es nix für die Kids ist.
Und so, wie Dein Ex vorgeht bin ich mir nicht sicher, ob Du ihm da um des lieben Friedens Willen so weit entgegen gehen solltest. Klar, will man die Elternebene vernünftig regeln - aber er fordert gerade und versucht ohne Absprache zu lenken. für mich hat das einen faden Beigeschmack.

28.01.2020 09:41 • x 3 #7


T
Ich finde diese Zottelei an den Kindern einfach furchtbar.

Wenn es nicht gewährleistet ist, dass die Kinder ihre alten Kinderzimmer weiterhin allein bewohnen können, wenn sie es mögen, müssen eben die Kinder der neuen Freundin zusammen rücken.

Was den Unterhalt anbelangt, das regelt das Gesetz, jedoch bedenke auch, dem Vater entstehen auch an den Wochenenden Kosten, die er neben seinen Unterhaltszahlungen für seine Kinder trägt.

Ob die neue Freundin sich an den Unkosten für Haus, Versicherung und Essen beteiligt, zum Familieneinkommen beiträgt, geht niemanden etwas an. Sie ist nicht für den Unterhalt seiner Kinder zuständig.

28.01.2020 09:54 • x 1 #8


Solskinn2015
Wenn offensichtlich keine Kommunikation stattfindet, dann geht auch kein WM. Kann in der Praxis nicht funktionieren. Wenn er nirgendwo mit hingeht in die Beratung, dann ist das schlecht.
Wenn der Sohn sich da ein Zimmer teilt und nach 14 Tagen da immer mal aufschlägt wird ihm sein Zimmergenosse schön denn
ungeliebten Gaststatus zuweisen.

Was Du machen kannst. Offen den Kindern kommunizieren, dass sie bei Dir wohnen und das dies auch so von allen Verfshrensbeteiligten gesehen wird. Sie brauchen sich damit nicht beschäftigen. Der Umgang ist erst mal fest.

Was der Vater da macht ist Mist.
Die Neue wird doch schon gewartet haben, oder glaubst Du an solche Zufälle?

PS. Ich hatte vor 4 Jahren ein WM beantragt. Es werden sehr hohe Hürden von den Verfshrensbeteiligten gelegt. Soweit ich weiss wird es eher nicht bisher in D angewendet. Meine Ex hat es torpediert. Ich habe aber einen stark erweiterten Umgang bekommen.

Mit einem sabotierenden Elternteil ist ein WM nocht möglich. Die Kommunikation muss da sein. Wenn er 24h Dienste hat sind die Kinder 24h dann der Obhut der Next anvertraut. ME schon ein no Go.

Er lebt in einer eheähnlichen Partnerschaft. Da wird ihm die Freundin mit EUR 300-400 durchaus als einkommenserhöhend angerechnet, da unterstellt wird, dass man sich Haushaltskosten teilt. Ist nun mal so in der Praxis.

28.01.2020 09:58 • x 2 #9


EngelohneFlügel
Das ist das Hauptproblem beim Wechselmodell. Deswegen die Diskussion ob das als Regel eingeführt werden soll. Wir betreiben das Wechselmodell mit unseren Zwei. Das ist aber von der Orga her sehr viel Arbeit. Und es muß eine gute gemeinsame Basis vorhanden sein. Wenn dein Exmann das nur will um sich Geld zu sparen, das geht in die Hose. Und wie @LostGirl1 schon schrieb, die Kinder müssen dazu im Auge behalten werden wie es ihnen dabei geht. Denn es kann auch passieren das sie der Wechsel überfordert, sie aber nichts sagen weil sie eben Verlustängste haben.
Und da ist auch noch die neue Partnerin.....lass uns (NF und ich selber) altmodisch klingen, wir haben beide die Ansicht das hier neue Partner noch nichts zu suchen haben. Wir haben beide keine. Sind sie bei Mama ist Mama nur für sie da und anders herum auch bei Papa.
Also ich würde es nach deinen Schilderungen auch nicht empfehlen, auch wenn ich seitens der Kinder starker Befürworter des Wechselmodells bin. Es ist halt mit vielen Regeln belegt und das müssen halt beide wollen. Hier sehe ich ehrlich gesagt fast nur finanzielle Hintergründe.

28.01.2020 10:01 • x 2 #10


T
Auf der anderen Seite kann man keinem Elternteil verbieten, sich neue Partner zu suchen und mit diesen auch zusammen zu wohnen.

Was bin ich froh, dass es das Wechselmodell zu meiner Kindheit noch nicht gab.
Obwohl ich meinen Vater sehr liebte, mich gut mit seiner neuen Frau verstanden habe, mich auf die Papazeiten freute, war ich froh, wieder bei meiner Mutter zu sein.

Mich nervte als Kind, die Warterei.
Ich wurde schön angezogen, meine Mutter musste mit mir pünktlich fertig sein, Vater wollte nicht warten.

Am Sonntag Nachmittag gingen die Blicke auf die Uhr wieder los, was kann unternommen werden, damit ich ja pünktlich wieder zu Hause bin, usw.

Es hat einfach nur noch genervt.

Als ich dann 12/13 war wollte ich garnicht mehr das ganze Wochenende zu meinem Vater, sondern lieber zu Hause, in unserem Haus und Garten meine Freizeit verbringen.

Wollte jedoch nie meinem Vater weh tun, er gab sich ja jede Mühe mit mir und gestaltete die Tage abwechslungsreich für mich und fügte mich aber.

Glücklich war ich in der Situation jedoch niemals.

28.01.2020 10:12 • x 1 #11


Solskinn2015
Niemand verbietet neue Partner. Nur bei Kindern müssen die nicht gleich einziehen. Das kann man erst mal auch sanfter und kindgerechter angehen als mit der Axt im Walde.

Ich habe meine Kleine 10 Tage im Monat. Wirkt sich in D nicht auf den Unterhalt aus. Mutter will trotzdem immer mehr.

Übergaben habe ich eliminiert. Soweit es geht.Abholung in der Schule. Erbringung in die Schule. Mutter wollte immer Übergaben an der Haustür. Habe ich vor Gericht abgelehnt. Auch wollte sie Rückgabe Sonntag 18.00 Uhr. Hätten die vor Gericht so angesetzt. Ichbhabe mich quer gestellt. Es so wie Tina 1955 schreibt. Dieses dauernde auf die Uhr schauen. Da wäre der ganze Sonntag durchtrieben. Nur Hektik. Brüche etc. Übergabe jetzt Montag in der Schule. Mutter holt sie dort ab.

Vor Gericht wird vieles durchgewunken. Hauptsache die Sache ist vom Tisch. Was hat man auf mich eingeredet mit dem Sonntag. Die Mutter will es doch so!
Nein es ist nicht gut fürs Kind und das Vater-Kind Verhältnis. Unsere Tochter will so wenig wie möglich Übergaben an der Tür.

28.01.2020 10:30 • x 3 #12


EngelohneFlügel
Das meinte ich mit Organisieren. So gesehen gibt es bei uns keine Uhrzeit, es gibt Tage. Beispiel Wochenende Sonntags. Wenn die Kinder bei mir sind am Wochenende ist es grundsätzlich so geregelt das sie auch Sonntag Nacht bei mir sind und ich sie in die Schule/Kindergarten bringe Montag morgen. Aber, wenn die zwei am Sonntag Abend zur Mama wollen fahre ich sie eben zu ihr. Das heißt aber auch für die Eltern, flexibel bleiben. Das kann und will nicht jeder. Denn Mama muß halt verfügbar sein zu Hause ob sie jetzt kommen oder nicht.
Da werden jetzt viele sagen ich schränke mich aber zeitlich nicht so ein, gut jeder hat da seinen eigenen Weg. Da gibt es kein richtig oder falsch. Wir haben es so entschieden das so zu regeln und für uns klappt das gut.

Und Thema Partner, klar ist das nicht verboten aber halt nicht so brachial gleich mit den Kindern. Alles zu seiner Zeit.

28.01.2020 10:44 • x 2 #13


G
Wenn er die Kinder holt, gehen sie zu ihm runter zum Auto und wenn er sie bringt, kommen sie nach oben. Wie gesagt, wir haben uns seit 5 Monaten nicht mehr gesehen! Zwischen uns gibt es keinerlei Art von Kommunikation, nur per WA wann er die Kinder holt und wieder bringt, das war alles.

Er hat die Kinder, 4 Wochen nach unserer Trennung gefragt, ob es für sie OK ist, wenn seine neue Freundin mit ihren 3 Kindern bei ihm einzieht! Die Kinder hatten garnicht nicht Möglichkeit die Trennung erstmal zu realisieren, dann kommt schon die neue.

Ich sage den Kindern immer wieder, das sie bei mir wohnen und Papa nachmittags sehen können in der Woche und am WE.
Nur leider ist es an den nachmittagen immer so, das sie vom Hort erst zu der Oma gehen, dann holt Papa sie für 2 Stunden ab und dann wieder zu mir. Ich glaube das dieses hin und her nicht gut für die Kinder ist und die Kinder sagen es auch, aber er droht ständig damit, wenn ich ihmn die Kinder nicht dann gebe wenn er sie haben möchte, mit dem JA oder wieder mit dem WM.

28.01.2020 11:35 • #14


DieSeherin
Zitat von GreenGrass:
er droht ständig damit, wenn ich ihmn die Kinder nicht dann gebe wenn er sie haben möchte, mit dem JA oder wieder mit dem WM.


ich will dem ex ja nichts böses unterstellen, aber das klingt für mich ein wenig so, als seien seine motive nicht gerade die edelsten! als wolle er seine unterhaltspflicht über diesen weg aushebeln

versuch das mal mit deiner beraterin zu besprechen - dann kannst du für dich vielleicht auch besser auf seine drohungen reagieren, wenn du nicht mehr ängstlich bist

28.01.2020 12:28 • x 4 #15


A


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