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Wegen der ExFrau verlassen - wie immer und doch anders

L
Wie für viele von Euch begann mein Einstieg hier, dass ich seit der Trennung viel in den Foren gelesen haben. Habe hin und her überlegt, ob ich auch schreibe, dachte, vielleicht bekomme ich es auch so hin - 6 Wochen nach Trennung merke ich, dass ich es nicht hinbekomme . hier also meine Geschichte:

Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich meinen ExPartner kennengelernt. Ich war Single, er war allein. Es war Liebe auf den ersten Blick. Wir schwebten auf Wolke sieben und waren schnell ein Paar. Dann erfuhr ich, dass er verheiratet ist (keine Kinder). Er dachte ich wüsste es, weil wir gemeinsame Freunde hatten. Ich wusste es nicht. Wir redeten darüber. Er erklärte mir, dass er schon seit über 3 Jahren getrennt sei. Beide waren seit diesem Zeitraum auch räumlich getrennt. Weiter erzählte er, dass sie auch schon vor der Trennung mehrere Jahre nicht miteinander geschlafen hätten. Sie hätten sich auseinandergelebt. Sie sei mittlerweile eine gute Freundin, sie verstehen sich gut, aber Liebe sei da nicht mehr. Ich nahm es so hin und versuchte mich nicht verrückt zu machen. Nach der kurzen Zeit, die wir zusammen waren, dachte ich auch, es steht mir nicht zu, darauf zu bestehen, dass er sich scheiden lassen muss - das würde die Zeit, so es denn mit uns weiter gut läuft, sicher mit sich bringen. Zudem wusste ich, dass eine Scheidung recht kompliziert werden würde, auf Grund von Eigentum, Selbständigkeit etc. Ich weiß, wenn man es gewollt hätte, wäre auch das möglich gewesen. Aber er wollte sie nicht verletzen und hatte Angst, sie als Freundin und gute Vertraute durch mögliche Scheidungskonflikte zu verlieren (die Beweggründe kenne ich aber erst seit unserer Trennung)

Wir führten eine Wochenendbeziehung, oft sahen wir uns zudem noch einmal in der Woche, aber abends fuhr wieder jeder zu sich. In den letzten zwei Jahren gab es dann die ein oder andere Situation, die mich doch nachdenklich stimmte in Bezug auf seine Frau. Wenn ich ihn darauf ansprach, blockte er und meinte immer nur kurz, es gäbe keinen Grund für Misstrauen. Er redete mit mir nur selten über seine Frau. Ich fragte nach einem Bild, mir wurde keins gezeigt. An seinem Geburtstag sagte ich ihm, dass ich kein Problem damit hätte, wenn sie auch dabei wäre. Er redete mit ihr. Sie meinte darauf wohl nur, dass sie mich nicht kennenlernen wollen würde.

Vor sechs Wochen dann hat er unsere Beziehung von einem Tag auf den anderen beendet. Er meinte er liebe mich nicht mehr, fühle sich bei mir nicht zu Hause. Er sei verheiratet und dass würde zunehmend für ihn zu einem Problem. Er erzählte mir, dass er nicht nur mir gegenüber blockte und mir nichts von seiner Frau erzählte, sondern auch in Gesprächen mit ihr nicht zu uns stand. Er redete unsere Urlaube, unsere Wochendenden etc ihr gegenüber klein, stand nicht wirklich zu uns. Sie bot ihm wohl an, den Kontakt einzustellen, aber er lehnte ab, meinte das wäre schon i.O. so. Er hatte aber in der Zeit nichts mit ihr, nicht mal geküsst - das glaube ich ihm und ist hier auch nicht in Frage zu stellen!

Ich nahm die Trennung niedergeschlagen und am Boden zerstört hin. Denn wenn einer nicht mehr liebt, dann sind das Gefühle, die man nicht ändern kann, das war auch mir klar. Zwei Tage später telefonierten wir und er meinte, er spüre jetzt, dass er mich doch liebt, aber im Moment gibt es für ihn kein zurück. Er dachte, dass Leben würde leichter nach der Trennung - aber das Gegenteil trat ein. Er dachte, er wäre jetzt freier . dachte er . auch ihm ging/geht es schlecht mit dieser Situation.

Er meinte, er müsse jetzt heraus finden, was er für seine Frau empfindet, warum er den Kontakt zu ihr in den letzten Jahren nicht aufgeben konnte, warum er sie in Bezug auf uns geschont hat. Weiterhin sagt er, dass es auch gut möglich ist, dass er auch feststellt, dass unsere Trennung ein großer Fehler war. Aber er kann nicht anders, will mir auch keine Hoffnung machen. Er müsse jetzt erst mal zu sich selbst finden, sich wieder selbst lieben können, wieder in den Spiegel schauen können und dann erst, wird es ihm möglich sein, zu schauen, wie es für ihn Beziehungstechnisch weiter geht. Er wisse auch, dass er nicht von mir verlangen kann, dass ich auf ihn warten soll. Ich habe ihn gefragt, ob er sie liebe und er antwortete er liebe sie nicht und er kann sich auch nicht vorstellen, wieder mit ihr zusammenzuleben und auch überhaupt nicht mit ihr zu schlafen. Auch sie meinte wohl ihm gegenüber, dass sie sich das im Moment nicht vorstellen kann. Er solle erstmal auf die Beine kommen, dann schauen sie weiter.

Er meine,vielleichtist es die Verbundenheit, die Freundschaft, die gemeinsame Vergangenheit oder aber auch ein Verantwortungsgefühl ihr gegenüber. Es geht ihr zur Zeit gesundheitlich nicht gut und ihre Selbständigkeit wird sie deshalb auch aufgeben müssen, weiß noch nicht, wie es dann für sie weiter geht. Auch das Wort Paartherapie brachte er in Bezug auf sie das ein oder andere Mal ins Spiel . aber Paartherapie geht ja auch in die Richtung, sich endlich von einander trennen zu können!? Er meinte, er müsse eine klare Linie finden in Bezug auf seine Frau und dann evt auch die Scheidung mit allen Konsequenzen durchziehen um wieder frei sein zu können.

Mittlerweile ist er in Therapie . ich auch

Ich dachte, ich könnte, zumindest nach 6 Wochen, die Sicht auf die Dinge ändern und Abstand nehmen. Aber ich liebe ihn noch immer und er fehlt mir. Habe schon verschiedene Dinge unternommen, um mich abzulenken. Aber immer wieder kommen die Tränen. Es gibt gute Tage . und dann auch wieder ganz schlechte

Glaubt ihr, dass es für diese Ehe noch eine Chance gibt? Wenn die zwei wieder zusammenkommen wäre das echt der Supergau für mich.
Ich versuche mir in Bezug auf uns als Paar keine Hoffnungen zu machen und ob es mit uns einen zweiten Versuch geben wird, stelle ich mittlerweile von mir aus auch schon in Frage. Dazu müsste diese ganze Ehe, mit allem was da dran hängt, aufgedröselt werden, mein Vertrauen wieder aufgebaut werden, und das wird nicht leicht.

Ganz ehrlich, ich verstehe das alles nicht mehr .vielleichtkann mir da jemand von Euch auf die Sprünge helfen?vielleichtwar jemand von Euch schon mal in einer ähnlichen Situation?

Vielen Dank schon mal an alle, die bis hierhin gelesen haben

14.11.2018 20:50 • #1


H
Huhu Limont,

Trennungen sind immer gemein. Jetzt kommt auch noch die Weihnachtszeit, da ist es (gefühlt) doppelt bitter. Trotzdem erlaube mir bitte, bei dir ein bisschen zwischen den Zeilen zu lesen. Gerade diese Sätze die man so oft überliest werfen meistens ein anderes Licht auf die Sache.

Zitat:
Ich war Single, er war allein
ist zum Beispiel so ein Satz. Vielleicht bewusst von dir so geschrieben, aber eben ein größerer Unterschied in euer beider Leben als man beim überfliegen denken könnte...

Zitat:
Aber er wollte sie nicht verletzen und hatte Angst, sie als Freundin und gute Vertraute durch mögliche Scheidungskonflikte zu verlieren
hmm...seine Ex, die Vertraute, mit der er so vertraut ist dass er ihr nicht erzählen kann dass er sie nicht mehr liebt und sie ja nur noch die gute Freundin und Vertraute ist (oder dann nicht mehr)...das sind doch Sprüche. Wäre seine Ex eine Freundin! und eine Vertraute! dann hätte er sich doch von ihr getrennt. Mit ihr geredet und vor allem ein Interesse daran, dass es auch IHR gut geht bei dem ganzen. Das macht man bei Freunden und Vertrauten so.

Zitat:
warum er sie in Bezug auf uns geschont hat.
...hört sich so gut an, so toll, so nach Beschützerinstinkt. Wahr ist aber nur eins: Geschont hat er SICH.

Zitat:
Es geht ihr zur Zeit gesundheitlich nicht gut
was kein Wunder ist. Diese Frau wird ein Bauchgefühl haben wie du...und unbewusst ahnen(wissen) was los ist.

Zitat:
Glaubt ihr, dass es für diese Ehe noch eine Chance gibt?
Nein, wenn die Frau von ihm nicht völlig abhängig ist wohl nicht. Aber was ist mit DIR? Diese Ehe wird zerbrechen, jetzt oder morgen, wegen dir oder wegen der nächsten. Die Beziehung mit dir wird zerbrechen, jetzt oder morgen. Weil du jetzt merkst dass er jemand ist der immer den leichten Weg will und nicht beziehungsfähig ist oder weil du es morgen merkst und dann jemand anderes hier schreibt und du der Freund und Vertraute bist.

Willst du das? Tue dir das nicht an. Liebe Grüße

14.11.2018 21:06 • #2


A


Wegen der ExFrau verlassen - wie immer und doch anders

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Konrad
Zitat von limont:
Er hatte aber in der Zeit nichts mit ihr, nicht mal geküsst - das glaube ich ihm und ist hier auch nicht in Frage zu stellen!

Da biste glaub ich aber ganz alleine hier
Zitat von limont:
. aber Paartherapie geht ja auch in die Richtung, sich endlich von einander trennen zu können!? Er meinte, er müsse eine klare Linie finden in Bezug auf seine Frau und dann evt auch die Scheidung mit allen Konsequenzen durchziehen um wieder frei sein zu können.

Ups , Fehlinformation , Findung ist das richtige Wort , es ist alles offen und da sie durch Krankheit Mittleid erzeugt und auch Zukunftangst hat wird sie das schon richten wollen nach Ihrem Plan.
Zitat von limont:
Mittlerweile ist er in Therapie . ich auch

Ja, Schatzilein das kann ich mir gut vorstellen , alles Gute

14.11.2018 21:28 • #3


H
ich muss nochmal schreiben nach dem Zitat was ich jetzt erst durch Konrad richtig gelesen habe:

Zitat:
aber Paartherapie geht ja auch in die Richtung, sich endlich von einander trennen zu können!?


Gibt es eigentlich wenn es dann demnächst kein Einweg-Plastik mehr gibt auch keine Strohhalme mehr in Beziehungen? Ich würde es mir wünschen denn das ist nur ein Strohhalm. Leider nicht einmal einer der Sinn macht.

Glaub mir, es gibt Männer (und Frauen) die leben in Beziehungen und sind ehrlich. Auch die können in die Situation kommen dass die Liebe nicht mehr da ist oder man sich neu verliebt. Aber alle Menschen mit denen es sich lohnt eine neue Beziehung einzugehen haben in der Regel einen Ablauf: Alte Beziehung - keine Liebe mehr - Trennung oder Paartherapie - Trennung oder Neuer Versuch - Single sein - Neue Beziehung.

Alles was da so völlig durcheinander gerät (Alte Beziehung - neue Beziehung - Paartherapie - sich finden wollen - Abstand zu allen - Ankommen erst zu 1, dann zu 2 usw) mag in Ausnahmesituationen möglich sein, aber hinterlässt immer einen Verlierer. Das bist diesmal du. -.-

14.11.2018 21:41 • x 1 #4


Donar
Hallo limont

Meine Meinung dazu ist, wer es in über 5 Jahren und 2 Jahren neuer Beziehung nicht hinkriegt, sich von der alten Partnerin endgültig zu trennen wird immer rum eiern und ist nicht fähig Entscheidungen zu treffen. Man kann auch als geschiedene Ex-Partner ein gutes Verhältnis zu einander pflegen, da muss man keine Hintertür offen halten und den neuen Partner verleugnen.

Willst du so einen Mann wirklich, der nicht zu dir steht und sich immer aalglatt von der einen zur anderen schlängelt um auch ja niemandem auf die Füsse zu treten?
Er kann nicht nur nicht zu dir stehen, sondern auch nicht zu sich selber, evtl. hilft ihm ja wirklich eine Therapie, aber willst du wirklich so lange warten, so lange leiden, bis er es auf die Reihe bekommt?

Tue dir das doch nicht an und lebe dein Leben unabhängig von ihm.
Wenn er sich irgendwann gebessert hat und weiss was er will, kann man ja evtl. nochmals schauen, aber so lange würde ich mich von ihm fernhalten und ihm klar machen, dass es dich nur zu 100% mit allem drum und dran (ohne ungeschiedene Ex-Frau) gibt und wenn er noch eine Chance bei dir haben will, sich ernsthaft dafür ins Zeug legen soll.

Ich weiss, Liebeskummer ist shice, aber immer noch besser als die ganze Zeit hin und her zu überlegen wie es wohl in ein paar Tagen/Wochen ist.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, wie ich gerne sage

Cheers

15.11.2018 09:00 • #5


L
Es ist schwierig für mich, bin hin- und hergerissen. Einerseits bin ich froh, dass er vor sechs Wochen Klartext gesprochen hat und alles ehrlich auf den Tisch gelegt hat. Andererseits kann ich nicht verstehen, dass es soweit gekommen ist. Ich hätte nie vermutet, dass er quasi nicht weiß, wo er hingehört. Aber sicher spielt da auch auch mit rein, dass seine Frau immer irgendwie bedürftig war. Ich vermute, dass letztlich der Auslöser für die Trennung war, dass es ihr jetzt so schlecht geht und er, ohne schlechtes Gewissen, für sie da sein will. Aber andererseits sagt er, er liebe sie nicht ... wenn dem so ist, wieso hat er uns dann aufgegeben?

Dieses Gedankenkarussell macht mich wahnsinnig und lässt mich nicht zur Ruhe kommen. Ich würde gerne abschließen, nach vorne schauen, schaffe es aber einfach - noch - nicht. Der Kopf weiß, dass es besser ist, dass wir getrennt sind unter diesen Umständen und ich versuche auch klar zu bekommen, dassvielleichtirgendwann ein Mann in mein Leben tritt, der mich liebt, wie ich bin ... und eben nur mich. Der sich eine gemeinsame Zukunft ohne wenn und aber vorstellen kann. Und dann ist da, wie immer, dass Herz. Das sagt, dass ich ihn trotz allem noch immer liebe .

Einerseits wünsche ich mir eine gemeinsame Zukunft, weiß aber auch genau, dass es schwierig werden würde, mein verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen. Und seine Frau, selbst wenn er sich scheiden lassen würde, will er ja nicht als Freundin verlieren und so wäre sie weiter in unserer Beziehung präsent und ich hätte wahrscheinlich irgendwo immer die Angst, dass sich diese Situation wiederholt - also doch abschließen mit ihm und unserer Beziehung, damit ich wieder auf die Füße komme ... ich weiß vom Kopf her, dass es besser wäre und ich hoffe, die Zeit sorgt dafür, dass auch das Herz bald versteht. Solange muss ich wohl mit dieser unendlichen Traurigkeit und dem Schmerz leben müssen ... und das so kurz vor Weihnachten ...

15.11.2018 09:54 • x 1 #6




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