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Wegen Trinkerei endgültig die Beziehung beenden?

Sabine
Dann hast du so fast deinen Tiefpunkt erreicht.

Eine große Hürde der Herausforderung kommt allerdings noch auf dich zugerollt, und derer möchte ich dir bewusst machen.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass wenn du raus bist und dein Körper zur Ruhe kommt, eine Art Depression dich einholen wird.

Dein Körper möchte auftanken und wird Ruhe haben wollen, in Form von, lasse die Gedanken an ihn los. Was dein Körper unbedingt braucht, ist nicht die körperliche Ruhe, sondern emotionale Ruhe. Diese Kraftlosigkeit, die dich erwartet, überwindest du nur mit positiven Aktivitäten.

Sport, Spaziergängen, soziale Kontakte aufbauen. Dazu sind Selbsthilfegruppen sehr gut geeignet. Dort kannst du lernen, ihn loszulassen. Ebenso überlege, ob du nicht eine Psychotherapie beginnen wirst.

Du hast es bereits erwähnt. Die Ursache liegt definitiv in deiner Kindheit.

11.02.2019 02:20 • x 2 #16


L
Das ist nicht meine erste Trennnung aus Vernunft..
Ich ziehe solche Männer an (aus den benannten und bekannten Gründen). Ich bin bisher immer sehr anspruchslos gewesen in der Wahl meiner Partner. Der Typ: ewiger Junge, gutherziger Antiheld, Projekt: Partner hat es mir angetan. Es tut gut, das hier mal so zu reflektieren. Wenn ich einmal jemanden in mein Herz geschlossen habe, gebe ich lange nicht auf, trenne mich räumlich, warte auf Einsicht, nehme viel zu viel hin, das gegen mich selbst arbeitet. So ist das. Ich will jemanden retten!
Dabei muss ich mit fast 40 erst mal selbst gerettet werden. Ich denke nicht, dass ich in dieses Loch stürze. Ich bin dieses Mal ganz seltsam klar und nüchtern und ich habe mich schon aus so vielem Schlimmen herauskämpfen müssen. Trauer habe ich schon immer umgesetzt, das ist mein Lebensrezept. Es tut trotzdem gut, sich hier auszutauschen. Danke dafür! Nach der ersten räumlichen Trennung habe ich den typischen Liebeskummer erlebt: Nichts mehr essen, Decke übern Kopf, weinen, weinen und nochmals weinen. Nach einer Woche habe ich mich langsam wieder aufgerappelt und bin viele Dinge angegangen, dann kam das Einlenken von ihm: Wir wollen es noch mal versuchen, von heute auf morgen wieder bei mir eingezogen, viel zu schnell, nichts, als ein halbherziger Versuch, wahrscheinlich entstanden aus Bequemlichkeit, als sich bei seinem Kollegen der Alltag eingestellt hatte, dem er ja eigentlich hatte entfliehen wollen. Jetzt fühlt es sich an, als hätte er mir das Aufblühen nach der ersten Trennung wieder genommen, als wäre ich eine Art Spielball seines Egoismus und seiner Eitelkeit. Dafür kann ich ihn gerade ganz gut hassen. Nicht so, dass ich ihn in den Abgrund wünsche, aber so, dass ich diesen Egoismus sehe und dass ich ihn dadurch auch als Menschen anders sehen kann. Ein erwachsener Mann, der aus reiner Bequemlichkeit und Eigennutz den Seelenfrieden eines anderen Menschen zerstört. Gut, vielleicht ist er krank. Das kann ich nicht leugnen und der Gedanke, dass er gar nichts dafür kann, hat meine Geduld derart auswachsen lassen, aber ich allein kann ihm da nicht raushelfen, wenn er selbst sein Problem nicht sieht. Die arrogante, flapsige Art seiner Antwort, ob ich ihm denn jetzt einen Entzug aufzwingen wolle, ob das also meine Bedingung wäre, hat mir für mich selbst und für ihn die Augen geöffnet. Ich, aus meiner Liebe heraus, bin gar nicht in der Lage, ihn zu retten! Ich weiss nicht, was jetzt kommt. Zunächst einmal wird er ausziehen müssen! Ich fürchte mich vor dem ersten Treffen, weil er jetzt Anstalten macht, meine Bedingungen zu akzeptieren. Aber ich muss einsehen, dass das alles mein Leid nur weiter verlängern wird, weil hier nur noch professionelle Hilfe etwas ausrichten kann, und die wird er niemals in Anspruch nehmen.
Liebe Sabine, möchtest du mir vielleicht etwas mehr über deinen Weg erzählen?

11.02.2019 13:28 • x 1 #17


A


Wegen Trinkerei endgültig die Beziehung beenden?

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M
Du merkst ja selber das dir diese Beziehung nicht gut tut. Natürlich möchte man seinen Partner helfen aber dieser muss es auch wollen. Wenn es bei euch noch nicht zu spät ist. Bei mir war es zu spät, hat aber auch damit zu tun das mein Ex auch zu agressiv war und es nicht mehr ging. Ich habe jahrelang in Angst gelebt ob er sich wieder betrinkt und was wieder passiert. Es macht einen kaputt. Und es fühlt sich so gut an endlich ohne diese Angst Leben zu können. Ein Stein ist mir vom Herzen gefallen. Du musst wissen wie du dein Leben leben möchtest. Ich bereue total das ich es so lange mitgemacht habe. Wünsche dir viel Kraft und das du dein Leben so lebst wie du es möchtest.

11.02.2019 14:35 • x 1 #18


W
Zitat von lostinberlin:
Ich bin bisher immer sehr anspruchslos gewesen in der Wahl meiner Partner.


Warum das denn?

11.02.2019 14:45 • #19


F
Die Geschichte hier ist eine typische für das nachträgliche Retten des eigenen Kindes.

Wenn man als Kind Situationen ohnmächtig ausgeliefert war und unter ihnen schwer gelitten hat, dreht man den Spieß als Erwachsener oft um. Im schlimmsten Fall werden dann aus Opfern Täter. Hier ist das andere Ende des Spektrums: Ein Mensch die Situationen der Kindheit unbewusst wiederholt, in der Hoffnung, diesmal die Kontrolle zu haben und die Situation zu einem guten Ende führen zu können. Und wenn das nicht klappt, wird die Situation beliebig oft wiederholt. Also immer wieder der gleiche Typ Partner in das Leben gelassen.

Das muss man sich bewusst machen. Dann mit professioneller Hilfe den Schnitt machen und neue Verhaltensmuster erlernen.

Ich wünsche der TE dabei alles Gute

11.02.2019 15:14 • x 1 #20


B
Zitat von lostinberlin:
Ich will jemanden retten!

Du willst wahrscheinlich dich retten oder gerettet werden, schaffst es aber nicht und verlagerst deine Wünsche ins Aussen.

Bevor du andere zu retten in der Lage bist, musst du erstmal dafür sorgen, daß du dich rettest und auf sicherem Boden stehst. Fange bei dir an, dir ist vieles schon bewusst, damit kannst du schon einiges bewegen, dennoch braucht es noch einiges um deine Muster zu durchbrechen.
Mache dir immer wieder bewusst, was du selbst schon weißt und das du das so nicht mehr willst,
sei dir der das selbst wert.

11.02.2019 16:56 • #21


L
Hallo Benita,

ich muss mir deinen Kommentar ausdrucken und an die Wand nageln!
Es ist richtig, aber es tut trotzdem so verdammt weh.
Für ihn scheint alles so einfach, ich hatte noch immer gehofft...ja, das muss ich zugeben. Jetzt kommt die endgültige Ernüchterung und das Einsehen. Morgen, am Valentinstag ist sein Geburtstag, am Freitag wird er seine Sachen holen.
Aus, Schluss, vorbei, egal ob Alk. oder nicht, ich habe ihn geliebt und tue es wahrscheinlich noch immer und ganz tief in mir drin war die naive Hoffnung, er fühle das Gleiche und seine Gefühle wären stärker, als was auch immer. Vielleicht doch eine andere Frau? Der Alk.? Oder nur das Bedürfnis nach Unabhängigkeit? Was auch immer, es war und ist wichtiger. Ich habe das beendet und bin trotzdem die Verlassene, auch so spielt das Leben manchmal.

13.02.2019 23:10 • x 1 #22


S
Kann alles voll zustimmen, bin selbst nicht besser, mein Partner trinkt hat zwischenzeitlich Therapie gemacht und war auch 6monate trocken, dann wieder angefangen mit langen Pausen dazwischen wo er wieder nichts trinkte, seit Weihnachten und Silvester total übertrieben dann Bauchspeicheldrüsenentzündung mit Krankenhausaufenthalt und ich in dieser zeit im 9 monat es ist ein Wunschkind habe alles ertragen, habe die Geburt fast alleine gemacht weil mein Partner ja im kh war und es dauerte bis er das ok von Ärzte bekam zu mir zu kommen mit dem Taxi. Nach Besserung der entzündung war,, 6 Wochen kein Alk. im Spiel die kl ist jetzt 5 wochen alt, er ist hin und weg und war auch so ziemlich gut drauf bis gestern, da wurde wieder Alk geholt, er hat ne sch. Kindheit gehabt ein kind verloren, hat problemle mit Dro. ist in Substitution... Er will es alles selbst nicht was ich im auch glaube aber sein Wille durchzuhalten hat er nicht, er sagt immer zu mir ich hätte nie in seinen Schuhen gesteckt er muss selbst damit klarkommen und ich kann es im nicht verbieten, er wäre für unsere Tochter da aber suf mein palaber hat er keine lust, obwohl er mir immer sagte und es auch zeigte das ich ihm alles bedeute, ich liebe ihn sehr und hab noch nie so geliebt wie ihn, aber ich schaffe es nicht den Strich zu ziehen, auch weil ich Angst habe zu versagen bei meiner Tochter weil ich angst habe ich schaff das nicht mit ihr weil wir sehr viele Termine haben mit ihr weil sie das down syndrom hat(nein wussten wir nicht in der Schwangerschaft und es hst keiner in Familie, und bei Untersuchungen ist auch nie was festgestellt worden).
Mein Kopf sagt mir manchmal trenn dich, mein Herz sagt er wird sich ändern!schei. situation halt...

17.02.2019 10:31 • #23


E
Der Schutz und das Wohl des Kindes geht vor.Dein Partner hatte eine schlechte Kindheit und wenn ihm der Alk wichtiger ist,wird auch euer Kind keine schöne Kindheit haben.Als Eltern hat man aber die Pflicht, Unheil von seinem Kind abzuwenden. Auch wenn das Unheil der eigene abhängige Vater ist.Hab meinen Mann nach Rückfall konsequent vor die Tür gesetzt,mein Kind geht vor.

17.02.2019 10:51 • x 1 #24


S
Zitat von EchtJetzt:
Der Schutz und das Wohl des Kindes geht vor.Dein Partner hatte eine schlechte Kindheit und wenn ihm der Alk wichtiger ist,wird auch euer Kind keine schöne Kindheit haben.Als Eltern hat man aber die Pflicht, Unheil von seinem Kind abzuwenden. Auch wenn das Unheil der eigene abhängige Vater ist.Hab meinen Mann nach Rückfall konsequent vor die Tür gesetzt,mein Kind geht vor.


Ich weiß und sehe es auch ein! Nur bekomm ich den Schritt nicht hin! Habe selbst viel erleben müssen und frage mich selbst was mich hemmt den Schlussstrich zu ziehen, finde darauf keine Antwort, ich kann ziemlich viel wegstecken und ertragen,vielleicht ist genau dsd mein Problem!?

17.02.2019 11:07 • #25


E
Zitat von Stoff87:

Ich weiß und sehe es auch ein! Nur bekomm ich den Schritt nicht hin! Habe selbst viel erleben müssen und frage mich selbst was mich hemmt den Schlussstrich zu ziehen, finde darauf keine Antwort, ich kann ziemlich viel wegstecken und ertragen,vielleicht ist genau dsd mein Problem!?


Ich kann auch einiges ertragen und wegstecken, ich kann aber von meinem Kind nicht erwarten,es genauso zu tun.
Hast du Angst,alleine zu sein?
Warst du schon bei Beratungsstellen? Es gibt ja auch Angehörigengruppen.
Mein Mann hat eine lange Therapie gemacht und danach nie wieder getrunken,wir sind sogar wieder zusammengekommen.
Wenn du dich nicht schützen kannst, schütze bitte dein Kind.Nur du kannst es davor beschützen, genauso eine Kindheit erleben zu müssen,wie dein Freund ( oder du vielleicht auch) .

17.02.2019 11:19 • #26


S
Ich war einmal da bei einer Beratungsstelle und dann lief alles wieder gut und bin nicht mehr hin.....

17.02.2019 11:22 • #27


N
@Stoff87

In Notsituation sehen sich Mütter mit ihren Kindern als Einheit und handeln entsprechend ihrer eigenen Emotionen. Das ist notwendig, um im Notfall schnell lebenswichtige Entscheidungen für die Kinder und sie selbst zu treffen.

Als Beispiel: Das Kind läuft auf die vielbefahrene Straße. Die Mutter rennt hinterher und packt das Kind irgendwie, um es vor den heranfahrenden Autos in Sicherheit zu bringen. Dabei wird sie sich darauf konzentrieren, das Kind lebend aus der Gefahrenzone zu bringen und achtet auf ihre eigenen Schritte, ihre Kraft und ihre Wege. Sie verschwendet keine oder wenige Gedanken daran, ob das Kind gerade durch die unsanfte Behandlung blaue Flecke bekommt oder Schmerzen erleidet. Das Überleben steht an erster Stelle.

Wenn du beschreibst, dass du viel aushalten kannst, ist das oft ein Indiz, dass du im Überlebensmodus läufst. Da ist die Gefahr, die Bedürfnisse der Kinder an Sicherheit und gewaltfreien, liebevollen Umgang zu sehen oft nicht gegeben. Oft ist da der Gedanke: Ich schaffe das, halte das aus und meine Kinder schaffen es mit mir und halten es aus. Da wird als Mutter-Kind Einheit gedacht, aber nicht in Ruhe und über eine längere Zeit das einzelne Kind betrachtet und erfragt, was für dieses Kind notwendig ist und was es braucht, um zu leben und nicht nur zu überleben.

Ich würde mir in deiner Situation dringend Hilfe von außen holen und vor allem den Alk. bitten, zu gehen. Und das durchsetzen.

17.02.2019 11:27 • #28


E
Zitat von Stoff87:
Ich war einmal da bei einer Beratungsstelle und dann lief alles wieder gut und bin nicht mehr hin.....


Warum?Damit unterstützt du ihn doch mit seiner Sucht.Er holt sich den Stoff,weil es so bequem ist und er von dir keine Konsequenzen zu befürchten hat.
Wenn er trinken will,soll er es außerhalb der Wohnung machen und erst zurück kommen, wenn er wieder nüchtern ist.
Geht alles auf Kosten deines Kindes. Er muss ja nur mal angetrunken das Kind einmal zu fest schaukeln oder zu schütteln und das Gehirn des Säuglings ist irreparabel geschädigt.Dann hast du lebenslang einen Pflegefall zu versorgen.
Deine Entscheidungen haben nun auch Konsequenzen für dein Kind.

17.02.2019 11:30 • #29


N
Unbegrenzte Zustimmung! Da es bereits Hilfsangebote gegeben hat, wird deine Mitschuld festgestellt, sollte deinem Kind etwas passieren. Du wirst dann mitangeklagt. Dann betrifft es nicht nur die physische und geistige Gesundheit deines Kindes, auf die es im übrigen ein Anrecht hat, sondern ganz konkret dich.

Mit deiner starken Ich halte-das-schon-aus Haltung läufst du außerdem Gefahr abzustumpfen und eine Verschlimmerung des Verhaltens deines Partners nicht rechtzeitig zu erkennen. Dein Kind bekommt das Signal, dass diese Art des Umgangs normal ist, dass Schmerzen normal sind, dass Angst normal ist. Das ist es aber nicht. Normal ist ein angstfreies Leben mit Eltern, die sich und ihr Verhalten im Griff haben und die sich Hilfe suchen, sobald sie feststellen oder ihnen von Dritten mitgeteilt wird, dass ihnen die Dinge entgleiten.

Eltern müssen Vorbild sein, Leben und nicht nur Überleben sichern und als erstes das Kind mit seinen Bedürfnissen sehen und nicht die Bedürfnisse des Alk. Vater. Das aber tut man, wenn man den Alk. nicht von den Kindern trennt.

17.02.2019 13:47 • x 1 #30


A


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