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Weil mein Freund so krank ist

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Zitat von VictoriaSiempre:
@ZauberSandra Sag mal, spinnst Du? Was interpretierst Du denn in meinen Beitrag rein und wie hast Du geschlussfolgert, dass es sich in meinem Fall ...

Interessant das du immer Austeilen kannst, ABER andere STÄNDIG Kritisierst. Aber wenn man es mit dir 1x zu Recht macht , ist man nicht Dicht?

Schäme dich jetzt wirklich. Du benimmst dich wie ein kleines Kind. Hier hat der Partner Krebs ich weiss das ist zu Hoch für dich, der Erwachsenen Kram aber es hat hier nix verloren. Ist klar das du mit dem spielen Argument kommst wenn du nix anderes im Sinn hast.

06.09.2021 02:50 • #16


VictoriaSiempre
Zaubernde Sandra, geh woanders spielen. Ich möchte diesen Thread, den jemand mutmaßlich in großer Not eröffnet hat, nicht sprengen.

Und ja - ich kenne das Problem mit einem Glioblastom aus meinem engsten Umfeld. Dem engsten. Das muss Dir einfach mal reichen. Ich finde Dich grade unmöglich!

06.09.2021 03:02 • x 2 #17


A


Weil mein Freund so krank ist

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Anastasiaaaaaa
@tlell
die medizinische versorgung ist echt gut aber ansonsten sind wir auf uns gestellt. Ich habe letzte woche seine hausärtzin kurz gesprochen, sie ist palliativ mediziner, immerhin etwas.
Seine KH ärzte haben ihn entlassen mit der aussage, Sie haben noch 4 bis 6 wochen ohne therapie. Mit strahlen chemo eventuel mehrere jahre.
3 tage später bekam er die erste bestrahlung plus chemo, keine zeit zum nachdenken. Sein arzt in der klinik sagte mir, wir haben keine zeit.
Von der statistik her überleben nur 3 % der patienten länger als 2 jahren, im durchschnitt sind es ca 8 monate.
Davon am ende nur als pflegefall teilweise werden die patienten in künstlicher koma gelegt da schmerzmittel nicht mehr helfen.
Ich denke er steht noch unter schock, teilweise glaubt er dass er noch einige jahre hat wenn er alles brav mitmacht und wiederum kauft er sich im waldfriedhof einen baum und erklärt mir er möchte kein totenhemd wählen !
Er will sein auto verkaufen und verlangt von mir dass ich ihm meins überlasse, ich soll nur noch bio lebensmittel kaufen aber er kauft sich kiloweise süssiskeiten. Er bestellt sich online teuere klamotten aus england und ich soll mit ihm schick ausgehen obwohl er kaum mehr als 500 meter laufen kann.
wenn ich versuche da etwas vernunft einzubringen wird er sofort wütend und sagt ich muss zu ihm stehen weil er bald tot ist.
Für mich ist es teilweise kaum zu ertragen bzw. lasse ich ihn einfach machen wie er will. Im notfall kann ich meine kinder anrufen bzw. notdienst, mehr leider nicht.

06.09.2021 06:37 • #18


Anlachen
@Anastasiaaaaaa

Das tut mir sehr leid, zu lesen. Einen dicken Drücker für Dich!
Eine Freundin ist vor eineinhalb Jahren auch an einem Glio verstorben. Sie hat sehr viele merkwürdige Aktionen gemacht und viele Launen entwickelt.
Das ist als nur gute Freundin schon schwer gewesen, einzuschätzen.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!

LG

06.09.2021 07:13 • x 1 #19


Z
Zitat von Anastasiaaaaaa:
@tlell die medizinische versorgung ist echt gut aber ansonsten sind wir auf uns gestellt. Ich habe letzte woche seine hausärtzin kurz gesprochen, ...

Ich verstehe dich so gut :/
Mein Mann hat ähnliche DDinge gemacht. Konzertkarten online gekauft obwohl er nicht mal mehr vom Rollstuhl hoch kam. Er hätte nicht mal die Fahrt zum Konzert geschafft wegen der ständigen kotzerei.

Ich finde es traurig das ihr keine Betratung bekommen habt.
Bei meinen Mann war so, das die Chance für ihn bei 30% war. Direkt nach der Diagnose wartete schon ein Ehrenamtlicher Seelensorger vom Roten Kreuz auf ihn. Zusammen haben die beiden mich Abends dann aufgeklärt. Am nächsten Tag gab es mit dem Arzt noch einen kurzen Termin, wo aufgeklärt wurde was eine Chemo bedeutet aber auch die Alternative wenn er diese nicht möchte oder wenn er zwischen abbrechen möchte. Er bekam 2 Tage bedenk Zeit. Er solle am Freitag anrufen sie würden dann am Montag starten müssen.
Mein Mann wollte das ich sein Auto verkaufe und das Geld Spende. Auch wollte er ständig sein Testament ändern.
Als das Erste Mal die Pflegerin kam hat er gedacht wenn er sich mit Absicht ein macht kommt sie nicht mehr das für mich der Moment wo ich das erste Mal sagte das ich nicht mehr kann. Das ich ihn sicher nicht mehr Wäsche. Von da an wurden auch seine Aktionen weniger. Ihm war nicht bewusst wie sehr ich litt. Das ich einfach so grösse Angst hatte. Auf das Leben nach seinen Tod. Er dachte nur ich bin 23. Ich hab schnell wieder einen neuen. Aber er bedachte nicht das er mein Seelenpartner ist den ich beim sterben zu sehe. Damals zu diesem Zeitpunkt sah nicht gut aus.

06.09.2021 09:54 • x 1 #20


Jane_1
Ich habe auch jemanden in meinem engsten Kreis an Krebs (kein Glioblastom) verloren und wünsche dir viel Kraft.
Es ist eine harte Zeit und es wird noch härter werden. Wenn du es irgendwie schaffst, stehe ihm bis zum Schluss bei.

Empfehle dir sehr, für dich Hilfe zu suchen, Auszeiten wahrzunehmen etc. Mach, was dir gut tut.
Ich hatte damals noch nicht mal die Zeit, mich nach sowas umzusehen.
Bin dafür viel tanzen gegangen. Ich weiß, dass manche das schräg fanden. Aber das hat mich echt irgendwo gerettet.
Musik spüren, richtig das Leben durch sich strömen lassen, das hat mir einfach super gut getan.
Für dich mag das etwas anderes sein, was auch immer, mach es.

06.09.2021 10:04 • x 1 #21


unbel-Leberwurst
Zitat von Anastasiaaaaaa:
Ich traue mich aber nicht ihm zu sagen dass er zwischendurch übertreibt und habe auch angst selbst die nerven zu verlieren.


Was hindert Dich, es ihm zu sagen?

Auch eine solch schwere Krankheit gibt ihm nicht das Recht, Dich schlecht zu behandeln

06.09.2021 10:05 • x 1 #22


Anastasiaaaaaa
@unbel Leberwurst
sicher hat er nicht das recht mich schlecht zu behandeln aber er tut es trozdem zwischendurch. Bei einem gesundem partner kann man normal reagieren bzw. grenzen setzen aber bei ihm nicht, er vergiss vieles und bringt das gleiche thema immer wieder auf den tisch, zum beispiel auto fahren oder gerade vor einer stunde, hund einschläfern lassen mit allen details.
Ich verstehe dass er verzweifelt versucht die kontrolle zu behalten über sein leben und kaum akzeptiefen kann völlig hilflos zu werden.

Ich habe angefangen zu malen, also bunte farben auf papier zu schmieren, ich fühle mich selbst wie vom Tod angezogen und umgeben, mein hund ist vor zwei jahren gestorben, dann meine mutter, jetzt zweiter hund sehr alt und schwach und nun mein freund, so als ob ich auf einem fluss weggetrieben werde und meine lieben müssen am ufer verbleiben und verschwinden in einem nebel.
Vielleicht hole ich doch noch einen jungen hund, ich brauche leben und energie um mich herum, sonst werde ich selbst krank.
Hier zu schreiben hilft mir auch meine gedanken zu ordnen und ich bedanke mich für eure meinungen, gute worte und vorschläge,

06.09.2021 13:02 • x 2 #23


Kummerkasten007
Was mich wundert ist, dass das Krankenhaus Dir nichts für Angehörige angeboten hat, das gibt es doch zwischenzeitlich auf jeder Station?
Sei es durch persönliche Ansprache, Flyer etc, ich habe vor kurzem bei einem nicht lebensbeendenden Zwischenfall eine ganze Latte von Ansprechpartner etc. bekommen (als Angehörige).

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit einer solchen Diagnose alle (Patienten und Angehörige) alleine lässt.

06.09.2021 13:47 • x 2 #24


H
Liebe TE,

Meine Erfahrung in der Famlie mit Schwerkranken, auch bis zum Tod:

Sie sind nicht immer Engel, sie können das auch gar nicht, denn sie erleben eine grosse Frustration. Ich muss sterben, aber ich will leben. Trotzdem: muss man Grenzen setzen und sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen, um seiner selbst willen, aber auch um des Kranken willen. Und was da sehr hilft ist tatsächlich, die Last auf mehrere Schultern zu verteilen. Ärzte, Palliativteams, Krankenpflege, Seelsorge, Hospiz. Das gibt es alles, und es gilt, sie alle zu involvieren. Durchaus auch gegen den Willen des Erkrankten, ich will, dass nur Du das machst, denn letztendlich waren alle dankbar, dass man sich gegenseitig half.

06.09.2021 15:24 • x 4 #25


Jane_1
Zitat von Kummerkasten007:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit einer solchen Diagnose alle (Patienten und Angehörige) alleine lässt.

Jein. Es gibt viele Angebote. Aber dann hängt man in der Warteschleife, wird verbunden, Frau XY ruft zurück, man wartet.
Und daneben arbeitet man Vollzeit, hat ein Kind, kümmert sich um den Kranken, tausende Sachen müssen besorgt und geklärt werden.
Ich hatte tatsächlich weder Zeit noch Nerven, mich auch noch um mich zu kümmern. (so habe ich das empfunden)

06.09.2021 16:04 • x 2 #26


Anastasiaaaaaa
@Kummerkasten007
mich wundert es auch aber es ist wirklich so wobei er in einer grossen Universitätsklinik untersucht und auch hirnbiopsie gemacht wurde. Leider war es nicht möglich den tumor zu entfernen aber es wurden unglaubliche 21.000 ct bilder gemacht und ausser info stand mit broschüren bekamen wir keine weitere hilfe angebote ausser die info dass die psychologische onkologische beratung eine lange warteliste hat.
Er bekommt sehr teure medikamente und die neueste beste technische apparate aber irgendwie geht dabei die menschlichkeit verloren.
Meine kinder helfen uns sehr viel und seine beide töchter auch aber sie wohnen weiter weg und sind alle berufstätig, tja und ansonsten hat er eine hausärztin die aber komplett überlastet ist !
Ich war heute im pflegeheim und habe infos geholt wegen kurzzeitpflege aber auch da gibt es wartelisten.
Immerhin ist er in frührente gegangen sodass wir keinen stress haben mit arbeitgeber.
Vielleicht hilft die therapie eine weile und bremst das wachstum sodass wir noch zeit gemeinsam erleben können,
Im alltag wird oft wegen blödsinn gezankt und viele paare führen krieg aber wenn der tod vor der tür steht dann ist jeder tag wertvoll.

,

06.09.2021 16:12 • x 2 #27


H
In meinen Fällen war das so, austherapiert wie das heisst und raus. Ich wurde dann selber aktiv. Auch die Psychoonkologie war nicht on top of things, die kamen mit einem Korb guter Gedanken, der Patient erwiderte, im Gegenzug hätte ich hier noch eine Kiste voll Verachtung:)

Wer mir half, war tatsächlich meine damals von mir als nervige gesehene Grosstante aus enem spanischen Kloster, aber mit viel Humor und Lebenserfahrung. Die sagte: Du und Deine Mutter haben Zeit, sich auf den Tod vorzubereiten (meine Mutter verlor den Kampf gegen Krebs mit 55) Hm? Ihr könnt die wunderbar nutzen. Mit einem plötzlichen Tod gibt es diese Chance nicht. Also: sei gefälligst dankbar:)hat schon gedauert, bis ich das begriff. Es gibt nichts Schlechtes, in dem noch irgendetwas Gutes drin wäre. Gerade, wenn es für einen sehr schwer ist.

06.09.2021 16:21 • x 3 #28


Anastasiaaaaaa
@H-Moll
ja, mit humor lassen sich manche dunkle gedanken besser ertragen. Das problem ist das niemand irgendwas machen kann, keine heilung möglich nur den tod etwas hinausschieben und bei bedarf schmerzmittel. Gott sei dank hat er bislang keine schmerzen und solange er daheim bleiben kann sind wir auch zufrieden.
Ich gehe diese woche zu meinem hausarzt und werde nochmal fragen wegen hilfe für angehörige, ich könnte auch die telefon fürsorge anrufen oder in die sprechstunde von der Kirche aber ich bin leider komplett ungläubig und er auch, er will nicht mal auf einem friedhof begraben werden !
Wir haben soviel zusammen erlebt und ich bin dankbar dafür, vielleicht ist es jetzt der preis für diese glückliche zeit.

06.09.2021 16:38 • #29


H
Zitat von Anastasiaaaaaa:
@H-Moll ja, mit humor lassen sich manche dunkle gedanken besser ertragen. Das problem ist das niemand irgendwas machen kann, keine heilung möglich nur den tod etwas hinausschieben und bei bedarf schmerzmittel. Gott sei dank hat er bislang keine schmerzen und solange er daheim bleiben kann sind wir auch zufrieden. Ich ...

Das ist auch der Fakt, mit dem ihr konfrontiert seid: Es wird zu Ende gehen. Du bekommst unglaublich Hilfe von Hospizen, von Palliativmedizinern, auch, wenn Du nicht im Programm bist. Die tun das, und die haben mehr Erfahrung als Du jetzt. Die sind sehr hilfreich, kontaktiere die. Die wissen auch, was zu tun ist, wenn keine Heilung mehr möglich ist. Die haben auch ambulante teams.

06.09.2021 16:47 • x 1 #30


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