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Wenn der Schmerz mal wieder unerträglich wird

Kamikazeherz85
Was genau tut ihr dann? Habt ihr irgendwelche Strategien? Wirklich ganz konkrete Dinge, an die ihr denkt, an die ihr glaubt, die euch Hoffnung schenken? Dinge, die ihr dann tut? Irgendwas?
Vielleicht können wir uns hier darüber austauschen.
Ich persönlich habe leider noch überhaupt keine Strategien gefunden, die mir dann helfen. Es tut einfach nur höllisch weh und ich würde so ziemlich alles darum geben, meinen geliebten Exfreund zurückzubekommen. Ich möchte dann, dass er mich sieht, wie ich weinend auf dem Boden liege und dass er mir beim Aufstehen hilft. Aber weder das eine noch das andere wird passieren. Er sieht nicht, wie ich leide, und er wird nicht kommen, um mich von diesem Schmerz zu erlösen.
Was macht ihr, um nicht zugrunde zu gehen?

29.12.2018 18:41 • x 5 #1


I
Ich habe mir selbst einen Brief geschrieben - um mich so zusagen selbst aufzumuntern. In dem Brief habe ich alle negativen Seiten von ihm und unserer Beziehung aufgeschrieben. Meine Stärken und was mich als Mensch ausmacht. Wenn es mir richtig schlecht geht hole ich den Brief raus und lese ihn mir durch.
Aber manchmal ist es auch einfach wichtig sich richtig auszuweinen. Das muss eben manchmal raus. Und danach laute gute Laune Musik aufdrehen.

29.12.2018 18:59 • x 2 #2


A


Wenn der Schmerz mal wieder unerträglich wird

x 3


E
Hallo ,Kamikazeherz
Was hast du denn schon versucht,wenn ich fragen darf?

29.12.2018 19:19 • #3


W
Du möchtest, dass er dich sieht, wie du leidest?
Das kann ich nicht verstehen. Versuche doch erstmal dich nicht so klein zu fühlen und auch klein zu machen.
Weinen befreit die Seele. Lass alles raus.
Irgendwann hat man keine Kraft mehr und die Tränen und auch der ganz schlimme Kummer wird weniger. Aber das dauert.
Schreibe hier im Forum, tausche dich mit Freunden aus. Reden, schreiben ..... all das hilft.

29.12.2018 19:25 • #4


M
Ich höre Musik und versuche den schmerz zu vergessen. Ein entspannendes Bad ist auch gut zum abschalten.

29.12.2018 19:26 • x 1 #5


Kamikazeherz85
Zitat von EchtJetzt:
Hallo ,Kamikazeherz
Was hast du denn schon versucht,wenn ich fragen darf?


Spazierengehen (da kommen die Tränen allerdings erst recht), ein Photo meines Exfreundes anschreien, weinen ohne Ende, Musik hören. Das sind so die Dinge, die ich tue, wenn alles wieder einmal unerträglich wird. Aber es hilft wie gesagt nicht. Ich denke mir trotzdem, dass es besser wäre, mein Leben sei vorbei. Diesen Schmerz will und kann ich nicht noch Monate aushalten. Ich kann mir einfach gerade auch nicht vorstellen, dass da noch was kommt in Zukunft. Deswegen ist das nicht nur die Trauer um das, was ich verloren habe, sondern auch um das, was mir die Zukunft bringt. Die sehe ich nämlich gar nicht rosig.

29.12.2018 19:39 • x 3 #6


Kamikazeherz85
Zitat von Wannendlich:
Du möchtest, dass er dich sieht, wie du leidest?
Das kann ich nicht verstehen. Versuche doch erstmal dich nicht so klein zu fühlen und auch klein zu machen.
Weinen befreit die Seele. Lass alles raus.
Irgendwann hat man keine Kraft mehr und die Tränen und auch der ganz schlimme Kummer wird weniger. Aber das dauert.
Schreibe hier im Forum, tausche dich mit Freunden aus. Reden, schreiben ..... all das hilft.


Ja, all das tue ich auch. Aber der Gedanke, dass der Schmerz niemals aufhören wird und dass ich nicht mein Leben lang mit diesem Schmerz leben will, bleibt trotzdem.
Warun ich will, dass er mich leiden sieht? Naja, das ist dann wahrscheinlich mein verletztes inneres Kind, das wütet und schreit, bis jemand kommt, um es zu trösten. In diesen Momenten komme ich nicht wieder in den Erwachsenenmodus irgendwie ...

29.12.2018 19:41 • x 2 #7


M
In der Zukunft kommt bestimmt noch so einiges schönes, du musst nur dran glauben! Eine neue Liebe wird irgendwann kommen, bestimmt. Ich glaube daran, das ich auch irgendwann mal wieder jemanden finde dem ich mein Herz schenke. Nicht jetzt und vielleicht auch nicht im neuen Jahr aber irgendwann bestimmt. Und aufgeben ist keine Option! Du hast noch schönes im Leben vor dir, oder?! Also. Kein Mensch der Welt ist es wert das wir uns selber aufgeben!

29.12.2018 21:20 • x 1 #8


R
das kann man nur schwer pauschal sagen, was genau hilft
es liegt auch daran, in welcher phase du dich gerade befindest
warum die trennung zu stande kam, und wie sie verlief

in den ersten wochen, hilft kaum etwas
das ist leider so. da war ich froh für jeden tag den ich überstand

alles was ablenkt ist gut - wenn das irgendwie gelingt
z.B. ein spaziergang alleine....ist falsch - da hast du zuviel zeit zum nachdenken

traurige musik hören - wäre für mich das schlimmste gewesen

ich habe mich in arbeit gestürzt. es ging darum, es irgendwie zu überstehen und zu vergessen.
später solltest du dich dann aber natürlich damit auseinander setzen.

mir hat dann wut am meisten geholfen,
weil viel unfairness bei uns im spiel war, unwahrheiten, missverständnisse, die vorwürfe mich betreffend
das ist aber bei jedem anders

ich musste es rauslassen, und machte das auch.

wenn du willst, dass er sieht wie du leidest, weil du denkst, er glaubt du kommst damit ganz gut klar
(und das für dich unerträglich ist) dann sage es ihm.
dann hast du zumindest die gewissheit, dass hier kein missverständniss vorliegt
sonst schwirrt das immer bei dir um unterbewusstsein herum..

30.12.2018 06:57 • x 3 #9


Thommy75
Hey Kamikazeherz85,

was du erstmal tun könntest:

Zitat von Kamikazeherz85:
ein Photo meines Exfreundes anschreien,


Schmeiß es weg oder pack alles, was du von ihm noch besitzt, in eine Kiste und lagere sie bei Freunden oder im Keller! Lösche oder archiviere alle Textverläufe mit ihm. Das ist schwer, aber hilft.

LG

30.12.2018 07:37 • x 2 #10


H
Guten Morgen...sehr guter Thread übrigens!

....ich z.B. stelle mit allemöglichen Szenarien vor! Er entscheidet sich doch für mich (so wie er es mir in einer sehr emotionalen whattsapp schrieb), er aber wohl noch nicht drüber weg ist und Zeit braucht seine beendete Beziehung zu verarbeiten!
Genauso und das überwiegt zur Zeit er doch nicht abschliessen kann mit ihr, sie einen Neustart wagen um eventuell doch glücklich zu werden! Oder er gar keine Beziehung will, weder mit mir noch mit der Verflossenen!
Ich bin sehr still geworden (was ich überhaupt nicht bin, wenn ich glücklich war/ bin hab ich Bäume ausgerissen , meineBatterien waren immer voll)....Ich leide typisch Frau! heulen, heulen, heulen.....mein Kontingent an Tränen sollte eigenlich schon längst aufgebraucht sein, weiss gar nicht wo mein Körper die noch rauholt
Sich mit Musik abzulenken ist bei mir sone Sache, wir haben den selben Musikgeschmack...das hilft mir nicht unbegingt wenn ich Songs höre die er auch mochte, dann bin ich gleich noch mehr am Ar....
Ich rede mir ein das alles kommt wie es kommen soll, so oder so! Ich meine einige hier haben mit Sicherheit schon richtig schlimme Schiksalsschäge wegstecken müssen, und es ging immer irgendwie weiter, hat sich aufgerappelt, es verarbeiten können! Und genauso wird es mit unserer momentanen Sche....ß Situation werden.....1000%

30.12.2018 07:43 • x 3 #11


TinesHerz
Puh, schwierige Sache.
Also weinen sollte man immer erstmal zulassen, das steht völlig außer Frage. Im sich rein fressen bringt nichts- wenn die Tränen kommen, sollten sie raus, fertig. Und dann kann man auch mal schreien, verzweifelt sein.. aber man darf nicht darin ertrinken. Hab ich am Anfang auch gemacht, konnte mich kaum beruhigen, hab mich immer weiter rein gesteigert.

Was mir hilft? Seitdem es von seiner Seite aus endgültig ist: stumpfe Akzeptanz und kein Kontakt mehr. Ich mache mir seitdem null Hoffnungen mehr und weiß ganz klar: er will mich nicht mehr. Erstmal hat mich das fast zerbrochen. Aber dann habe ich MEIN Leben in die Hand genommen und alles getan, um MICH von dieser Beziehung zu lösen. Direkt ne neue Wohnung gesucht, alles für mich eingerichtet, versuche Dinge zu tun, zu unternehmen, zu essen, einzukaufen, zu planen, die MIR gut tun.

Mir hilft es sehr mir vor Augen zu führen, wie mies er am Ende zu mir war, was er mir angetan hat. Und was eben alles nicht so mehr so super rosig in der Beziehung war, was mich (trotz dass ich im Großen und Ganzen glücklich war) doch im Unterbewusstsein an ihm und unserer Beziehung gestört hat. Das versuche ich mir ganz bewusst vor Augen zu führen.

Und dann denke ich daran, was ich alles habe - völlig unabhängig von dieser Beziehung. Was mich ausmacht. Was da alles noch wundervolles kommen kann und auf mich wartet. Denn nur weil der/die Ex weg ist, ist unser Leben keinesfalls vorbei. Bitte schalte diese Gedanken ganz schnell ab! Und häng dich daran nicht auf. Die ersten 2 Wochen war ich auch so blöd sowas zu denken, wollte am liebsten vor den nächsten Baum fahren. Heute schäme ich mich für diese Gedanken.. wegen einem Mann vor den Baum fahren? Der mich nicht mehr will und somit auch gar nicht mehr verdient hat? Oh nein.

Hier schreiben hilft mir übrigens auch ganz doll.

Und zuletzt: Ablenkung. Freunde treffen, lernen, arbeiten, fange jetzt wieder mit Sport an, schaue nen lustigen Film (am besten einen, der der Ex niemals geschaut hätte), mache mir nen leckeres Essen, trinke dazu nen Wein, mache Zukunftspläne..

Ich hoffe der ein oder andere Rat kann dir helfen. Es wird besser werden - ohne frage. Und das kann noch schneller gelingen, wenn du es wirklich willst und zulässt! Aktiv dagegen steuerst. Es kann gehen! Fühl dich gedrückt.

30.12.2018 08:42 • x 4 #12


O
Du willst in diesem Loop sein, Kami. Oder etwas präziser: ein Teil von Dir will in dieser Schleife sein, und es ist deshalb so unerträglich, weil es da nicht nur um diese Trennung geht. Da geht es auch noch um ganz andere Erfahrungen, aus denen heraus Du ein Selbstbild entwickelt hast, das Deinem Selbst gar nicht gerecht wird.
Diese Unerträglichkeit wird sich einen von zwei Wegen suchen:
entweder sie gräbt sich noch tiefer und Du verhärtest, oder Du spürst all ihren Wurzeln nach, und Du bekommst das ganze Ding zu fassen. Ersteres kannst Du alleine bewerkstelligen, und die Erlebnisse mit anderen Menschen werden Dich immer wieder darauf hinweisen, aber Du wirst hart genug sein, alles und jeden einschließlich Dich selbst auf Distanz zu halten. Um das ganze Ding fassen zu können, wirst Du die Unterstützung anderer Menschen brauchen. Die Frage ist dann eher ob Du das zulassen kannst, oder lieber tough bleiben willst.
Im Grunde ist die Frage:
wer bist Du und wer willst Du sein?
Der erste Teil der Frage ist der schwere Part, der zweite eine Entscheidung des Herzens.
Und aus der Spannung dazwischen resultiert die Unerträglichkeit.
Willst Du nur die Unerträglichkeit irgendwie weg haben, dann kannst Du Dein Herz einmauern und versuchen ganz rational zu entscheiden, wer Du jeweils sein willst.
Willst Du hingegen die Unerträglichkeit auflösen, wirst Du Dich den Fragen stellen müssen, wer Du bist und warum Du so bist, wer und was auf welche Weise dazu beigetragen haben, und welche Entscheidungen Du dazu getroffen hast. Letztlich geht es dann um diese Entscheidungen. Die kannst Du nämlich immer noch ändern, und das ändert zwar nichts an dem was passiert ist, aber es ändert den Menschen, der Du jetzt bist, und in Zukunft sein wirst.
Auf seine eigene Art und Weise weist Dich Dein Schmerz auf eine Aufgabe hin, Kami.
Ignorier das oder nehm die Aufgabe an. Oder lenk Dich ab. Möglichkeiten des Ignorierens gibt es viele. Jeder Barkeeper und jeder Apotheker kann Dir Dutzende davon verkaufen.

30.12.2018 10:48 • x 3 #13


Kamikazeherz85
Zitat von Rob_:
das kann man nur schwer pauschal sagen, was genau hilft es liegt auch daran, in welcher phase du dich gerade befindest warum die trennung zu stande kam, und wie sie verlief in den ersten wochen, hilft kaum etwas das ist leider so. da war ich froh für jeden tag den ich überstand alles was ablenkt ist gut - wenn das irgendwie gelingt z.B. ein spaziergang alleine....ist falsch - da hast du zuviel zeit zum nachdenken traurige musik hören - wäre für mich das schlimmste gewesen ich habe mich in arbeit gestürzt. es ...


Wut, ja, das versuche ich auch. In der Wut fühle ich mich nicht so hilflos wie im Schmerz. Gestern habe ich mein Kopfkissen verprügelt ... Leider kommen dann doch wieder die Tränen, die Wut versiegt, weil ich auf einen Menschen, den ich liebe, nicht wirklich wütend sein kann. Und dann kommt wieder die unendliche Traurigkeit und Leere.
Mein Exfreund weiß, wie sehr ich leide. An Weihnachten haben wir uns in unserer Stammkneipe gesehen, weil sich hier einmal im Jahr alle treffen, die irgendwie auch nur im Entferntesten miteinander bekannt sind. Dort hat er mir nochmal deutlich gemacht, dass es wirklich keine Chance mehr für uns gibt. Ich habe Rotz und Wasser geheult. Natürlich war dann nicht er derjenige, der mich aufgefangen und getröstet hat, sondern andere. Aber ihm ist bewusst, wie fertig ich bin.

30.12.2018 13:09 • #14


Kamikazeherz85
Zitat von Thommy75:
Hey Kamikazeherz85,

was du erstmal tun könntest:



Schmeiß es weg oder pack alles, was du von ihm noch besitzt, in eine Kiste und lagere sie bei Freunden oder im Keller! Lösche oder archiviere alle Textverläufe mit ihm. Das ist schwer, aber hilft.

LG


Das habe ich schon gemacht. Alles weg. Nur noch ein einziges Passphoto von ihm ist übrig, es liegt unter meiner PC-Tastatur. Es ist schon ganz zerrissen und kaputt, aber es ist noch da. Vielleicht muss das auch noch weg ... aber zum Anschreien ist es manchmal ganz nützlich ...

30.12.2018 13:12 • #15


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