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Wenn die Einsamkeit unerträglich wird

Akari
Zitat von Clara_:

Wer sagt denn sowas? Kein Wunder, dass du ein falsches Bild von Beziehungen hast.

Alles für den Partner zu tun ist der Anfang vom Ende, denn damit gibst du dich selbst auf und wirst dadurch wertlos in den Augen deines Partners. Ob er jetzt A, B oder C heißt spielt dabei keine Rolle, denn unterm Strich wird das immer zum selben Ergebnis führen, wenn du mit deinem Handeln (wie hier gegeben) deinen Partner wertvoller einstufst als dich selbst. (Hat nichts mit Treue zu tun, hängt aber zusammen!)


Dazu gerade noch: Ich sehe es eigentlich als selbstverständlich an, dass man sich in einer Beziehung unterstützt und gegenseitig hilft. Ich habe ihm geholfen, als er in Not war und er hat es mir gedankt, indem er nur an sich gedacht und mich noch dazu betrogen hat. Eine Beziehung funktioniert imho nur dann, wenn BEIDE das Recht haben, ihre eigenen Bedürfnisse ausleben zu können, ohne dass der andere darunter leiden muss. Und manchmal muss eben einer auch mal mehr einstecken als der andere. Ich finde es nur wichtig, dass es sich insgesamt ausgleicht und beide ein gleichberechtigter Teil der Beziehung sind. Wenn Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft in einer Beziehung nur dazu führen, dass derjenige, der freundlich und hilfsbereit ist, sich nur angreifbar macht und der andere Teil das ausnutzt, um seine eigenen Interessen durchzusetzen, dann zweifle ich eher weniger an mir selbst als viel mehr an den Menschen, die mir das angetan haben.

Ich verhalte mich anderen Menschen gegenüber grundsätzlich so, wie ich selbst auch behandelt werden möchte. Frei nach dem Motto Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu. Ich richte mich im Rahmen dessen, was ich für mich als vertretbar halte, sehr wohl nach meinem Partner und verbuche das unter Kompromissbereitschaft. Auch sowas ist wichtig in einer Beziehung. Wir sind eben alle unterschiedlich und jemanden zu finden, der zu 100% dieselben Interessen und Ansichten hat wie ich, halte ich für schwer bis unmöglich. Also bin ich dazu bereit, mich ein Stück weit auf meinen Partner einzulassen und auch mal Dinge zu tun, die ihm wichtig sind, mir aber nicht (Beispiel: Er ging gern feiern, für mich ist das aber nichts. Ich bin trotzdem mitgegangen, weil ich wusste, dass es ihm wichtig ist. Da habe ich eingesteckt in einem für mich vertretbaren Rahmen. Der Abend war für mich langweilig, aber nicht in so extremen Ausmaß, dass ich Schaden davon getragen hätte). Zeitgleich erwarte ich aber natürlich auch, dass Gleiches auch für mich getan wird, denn auch ich bin ein gleichberechtigter Teil in einer Beziehung. Wenn immer nur einer alles bekommt, was er will und der andere ständig in die Röhre guckt, weil keine Rücksicht genommen wird, ist das Scheitern einer Beziehung natürlich vorprogrammiert. Er hat halt gedacht, mit 0815-Standardsprüchen kriegt er mich rum und mehr als das müsste er nicht tun, damit es läuft. Die Quittung dafür hat er bitterböse zu spüren bekommen und mir tut es nicht leid, dass er von allen Seiten Feuer gekriegt hat. Ich habe mich so verhalten, wie ich es für richtig gehalten habe und so, dass ich danach noch in den Spiegel gucken konnte, ohne mich für mich selbst zu schämen. Ich würde es auch immer wieder tun. Weil ich das für richtig halte, die Bedürfnisse meines Partners ernst zu nehmen und mich auch danach zu richten, selbst wenn es etwas ist, was mir nicht so wichtig ist. Weil ich denke, nur so kann es wirklich funktionieren.

04.12.2020 19:35 • x 3 #16


F
Akari, vielleicht hilft dir der Gedanke, dass diese fiesen Menschen, die so rücksichtslos zu dir sind, einst verloren und verzweifelt waren wie du selbst jetzt. Und in ihrem Schmerz über die Ungerechtigkeit dann eingeknickt sind und sich gedacht haben, sich jetzt einfach wie Ertrinkende zu holen und zu rauben, was ihnen so lange verwehrt blieb. Hasse sie nicht, hab grosses Mitleid mit ihnen. Sie kannten vielleicht nie Liebe und Werte, wie du sie mitbekommen hast von daheim und werden sie vielleicht im ganzen Leben auch nicht mehr finden. Sie leiden schrecklich, was man daran erkennt, dass sie Leid und Kummer säen und verbreiten, wohin sie auch kommen.

04.12.2020 20:30 • x 2 #17


A


Wenn die Einsamkeit unerträglich wird

x 3


C
Ein paar Gedanken:

Warum redest du so schlecht von dir selber? Du magst dich doch, du hast Werte, die dir wichtig sind und du bist stolz auf das, was du erreicht hast.
Die einzige wichtige Meinung über dich ist die, die du von dir selbst hast. Wenn andere dich schlecht behandeln, zeigt das nicht deinen Wert, sondern ihren. Das weißt du bestimmt schon. Also behandel du dich selbst doch auch so, wie du behandelt werden möchtest! Das macht das Leben einfacher. Und schöner.

Du tust so als wärst du uralt und hättest im Leben nichts erreicht. Du bist jung! 33 ist so jung, was ist denn dabei mit 33 bei seinen Eltern zu leben? Was ist dabei, mit 33 in eine Krise seinen Job zu verlieren? Das kann jeden von uns treffen, jederzeit.
Verstehe außerdem nicht, warum in Deutschland alle jungen Menschen unbedingt alleine leben wollen. Wenn man sich mit seinen Eltern gut versteht, kann es doch für alle auch vorteilhaft sein, zusammen zu leben. So hast du keine finanziellen Sorgen und kannst dir ganz in Ruhe überlegen, wo die Reise hingehen soll.

Wenn du auf der Suche nach einem Ehemann bist und nicht auf der Suche nach einem Freund, dann ist das dein gutes Recht. Auch deine Wertevorstellungen finde ich ganz normal. Würde mich da an deiner Stelle nicht mit weniger zufrieden geben, nur um ein paar Jahre nicht alleine zu sein... das ist Zeitverschwendung, in der Zeit kannst du auch nach einem suchen, der wirklich passt.
Klar kann man keinen Menschen in den Kopf gucken und es kann immer passieren, dass man verarscht wird, aber man hat gleichzeitig auch mehr in der Hand, als man denkt.
Ich persönlich habe rückblickend gemerkt, dass ich bei all meinen gescheiterten Beziehungen am Anfang viel zu oft weggeguckt habe, wenn ich etwas nicht sehen wollte. Wäre ich ehrlich zu mir selbst gewesen, hätte ich das direkt am Anfang schon beendet.
Überleg mal, gibt es Punkte, die du vielleicht bei deiner Partnerwahl falsch gemacht hast? Oder während der Beziehung? Was könntest du anders machen, um direkt am Anfang eine bessere Wahl zu treffen?

Das mit deinen Katzen kann ich gut nachvollziehen. Du findest bestimmt eine Lösung, die für dich und für deine Katzen passt. Vielleicht wäre zur Überbrückung bis es in der Touristik wieder läuft z.B. ein Home Office Job im Sales oder in der Personaldienstleistung eine Option? Da gibt es immer wieder welche und Quereinsteiger aus der Touristik haben gut Chancen.
Ansonsten gibt es ja auch in anderen Teilen von Deutschland Wohnungen mit Freilaufmöglichkeiten für die Miezen!

Jeder Mensch ist auf irgendeine Art und Weise ein Psycho. Wenn es jemandem nicht passt, was du erzählen möchtest, dann sei froh dass derjenige heute geht und nicht erst morgen. So hast du mehr Zeit jemanden zu finden, der passt. Auf jeden Fall hast du jedes Recht der Welt, so zu sein, wie du bist, wenn du damit niemandem weh tust.

Schade, dass Therapie dir nicht geholfen hat. Vielleicht gibt es Therapeuten, die besser passen? Oder vielleicht ist Therapie einfach nichts für dich?
In dem Fall könntest du es doch mal mit Life Coachings mit einem anderen Ansatz probieren! Die bieten manchmal mehr praktische Tipps und direktes Feedback anstelle von viel Rumgewühle in der Vergangenheit und der Suche nach eigenen Lösungsideen.

Wo wir bei dem Thema wären: du bist nicht deine Vergangenheit. Deine Zukunft ist auch nicht deine Vergangenheit. Die Vergangenheit ist vorbei. Warum sollst du also nicht positiv in der Gegenwart leben oder positiv in die Zukunft schauen?

Sei nett zu dir selbst! Denke positiv von dir, sobald ein gemeiner Gedanke über dich selber in deinen Kopf kommt: SCHIEB IHN WEG! Der gehört da nicht hin! Sieh dich als deine eigene beste Freundin und behandle dich auch so!

Und nochmal: Du bist jung! Alles ist ok mit dir! Du hattest ein großes Pech, aber du wirst auch mal wieder Glück haben! Irgendwann wird es auch alles einen Sinn machen, warte mal ab.

04.12.2020 20:46 • x 1 #18


F
Ich bin der Ansicht, das üble Mobbing in der Kindheit wurde noch nicht verdaut. Da haut die Trennung jetzt natürlich mehr rein wie üblich, da es altes hochtriggert. Das ist schon brutal.
Leider ist Mobbing sehr normal, gibt's schon immer, wird es immer geben. Menschen brauchen Sündenböcke. Liebe Seelen, aussergewöhnlich begabte Menschen, Ausländer, Hexen, usw und so fort. Für jeden, der Opfer von sowas wird, eine oft vernichtende Extremerfahrung, das sollte nicht verharmlost werden. Ich denke, das muss nochmal aufgearbeitet werden.

04.12.2020 21:10 • #19


Akari
Zitat von Frollo:
Akari, vielleicht hilft dir der Gedanke, dass diese fiesen Menschen, die so rücksichtslos zu dir sind, einst verloren und verzweifelt waren wie du selbst jetzt. Und in ihrem Schmerz über die Ungerechtigkeit dann eingeknickt sind und sich gedacht haben, sich jetzt einfach wie Ertrinkende zu holen und zu rauben, was ihnen so lange verwehrt blieb. Hasse sie nicht, hab grosses Mitleid mit ihnen. Sie kannten vielleicht nie Liebe und Werte, wie du sie mitbekommen hast von daheim und werden sie vielleicht im ganzen Leben auch nicht mehr finden. Sie leiden schrecklich, was man daran erkennt, dass sie Leid und Kummer säen und verbreiten, wohin sie auch kommen.


Ich danke dir. Vielleicht hast du Recht und es ist tatsächlich so, dass er sich nur geholt hat, was andere ihm genommen haben. Das könnte gut sein. Seine Ex-Ex hat ihn nach Strich und Faden belogen und betrogen. Seine Ex hat ihn um sein erstes Kind betrogen. Dass das vermutlich nicht spurlos an seinem Ego vorbei gegangen ist, kann ich mir vorstellen. Es war ja deutlich zu merken, dass er unbedingt wer sein musste. Allerdings hat er sein Ego auf die schlimmste Art gepusht, die es nur gibt. Er hat ständig über andere gelästert, wie dumm und unfähig sie doch sind und dass er viel besser wäre. Die Wahrheit ist: Er ist noch viel schlimmer. Und was mir eben ganz besonders weh tut: ICH bin nicht Schuld an dem, was ihm andere Frauen vor mir angetan haben. Inzwischen weiß ich, dass er sich nur auf mich eingelassen hat, um seiner Ex eins auszuwischen. Zwischen ihr und mir lagen nur ein paar Monate. Ich war nie irgendwas wert für ihn. Gerade gut genug, um sein Ego zu pushen. Ich kam immerhin bei seiner Familie, seinen Freunden und seinen Kollegen gut an und er hat oft Komplimente dafür bekommen, was er für eine tolle Freundin hätte. Was eigentlich ein Kompliment an mich war, hat er auf sich bezogen. Guck mal, wie gut ich bin! Ich kann so eine Frau haben, um die mich alle beneiden! Das ist traurig und erbärmlich zugleich. Als wollte er seiner Ex sagen Guck mal, wie schnell ich 'ne Neue haben kann und die ist auch noch viel besser als du! Er hat alles, was ihm angetan wurde, an mir ausgelassen und das war alles andere als fair. Ich habe vor ihm auch viel Schlimmes erlebt, bin vor ihm schon 2x betrogen worden und war trotzdem gut zu ihm. Weil es nicht seine Schuld war, was mir vor ihm angetan wurde. Und anstatt es besser zu machen, hat er mich mit Füßen getreten und wie Dreck behandelt. Weil er offenbar nicht dazu in der Lage war zu sehen, dass ich nicht Schuld daran bin, dass er betrogen wurde und dass er selbst dumm genug war, seinen *beep* überall rein zu stecken und sich um sein erstes Kind betrügen zu lassen. Zu einem Kind gehören immerhin noch zwei und ihn trifft da genauso die Schuld wie seine Ex. Aber das an mir auszulassen ist und bleibt das Allerletzte. Ich leide unter seinen Taten, obwohl ich mir nichts zu Schulden kommen lassen habe und das ist sehr, sehr bitter.

@canela Du verstehst es, die richtigen Worte zu finden. Und ja, du hast Recht. Im Prinzip denke ich schon, dass ich eigentlich nicht ganz so verkehrt bin und dass es eher die anderen sind, die mal eine Therapie nötig hätten. Dann passieren aber immer wieder Dinge, die mich überfordern. Ich werde schlecht behandelt und mit Füßen getreten, obwohl ich niemandem etwas Böses getan habe. Ich dachte als Kind schon immer, dass nur böse Menschen schlecht behandelt werden und dass mir nichts passieren kann, wenn ich mich korrekt verhalte. Wie sehr man sich doch auch im Erwachsenenalter noch täuschen kann. Manchmal denke ich, dass ich vermutlich selbst ein A. werden muss, um in dieser Gesellschaft zurecht zu kommen. Zeitgleich weiß ich aber auch, dass ich so nicht sein will. Ich mag es, für die Leute da zu sein, die mir wichtig sind und ich helfe gerne. Natürlich würde ich mich auch darüber freuen, wenn ich Gleiches auch von eben diesen Menschen erfahren würde, aber ich verlange es nicht. Weil ich es als falsch empfinde, jemanden regelrecht dazu zwingen zu müssen, für mich da zu sein, wenn ich wen brauche. Ich denke, wer mich wirklich schätzt und wem ich wirklich etwas bedeute, der hilft mir auch von sich aus, wenn ich Hilfe brauche.

Und dass ich mich mit 33 für einen Versager halte... ja, vermutlich liegt es daran, dass mir immer wieder der Spiegel vor's Gesicht gehalten wird. Ich bin eben die Einzige in meiner Generation, die so lebt. Und mit 33 sollte man normalerweise nicht alleine sein, bei den Eltern leben und arbeitslos sein. Ich habe in den Therapien vor allem darum gekämpft, mich selbst zu stabilisieren, damit ich ein normales Leben führen kann. Und ich definiere normal eben als eine stabile Beziehung führen, einen eigenen Haushalt haben, arbeiten gehen, im Urlaub verreisen. Das ist mein normal. Das ist das, was mir im Leben eigentlich wirklich wichtig ist und im Moment habe ich nichts davon. Ja, das nagt tatsächlich sehr an meinem Ego. Das ist was, woran ich arbeiten muss. Mein jüngster Cousin z. B. ist vier Jahre jünger als ich. Der ist seit 10 Jahren mit seiner Frau zusammen. Sie sind frisch verheiratet und erwarten jetzt ihr erstes Kind. Sie ist nochmal 6 Jahre jünger als ich und hat so viel mehr erreicht als ich. Es hat weh getan, allein auf der Hochzeit zu sein. Weil es mal hieß, nächstes Jahr stehe ich vor dem Traualtar. Ich dachte wirklich, endlich werde ich für meine Mühen in den unzähligen Therapien belohnt. Dass alles nur eine riesengroße Lüge war, hat mich mehr getroffen, als mir lieb ist.

Und ja, ich habe den Fehler gemacht, offensichtliche Dinge nicht zu übersehen, sondern sie zu ignorieren. Dass er allen nur nach dem Mund redet, dass er lieber feiern und saufen geht und insgesamt sehr unzuverlässig ist, ist mir natürlich aufgefallen. Und auch, dass er sich nicht wirklich für mich und meine Bedürfnisse interessiert, ist mir aufgefallen. Ich habe oft genug gesagt, dass er sich auch mal mehr nach mir richten muss. Ich war immerhin auch noch da und nicht bloß dazu gut, damit er sich auf meine Kosten ein schönes Leben machen kann. Ich habe ihm klipp und klar gesagt, dass er die Beziehung zerstört, wenn er so weiter macht und jedes Mal hat er die schönsten Worte gefunden und hinten rum alles nur noch schlimmer gemacht. Dass er fremdgeht, habe ich seit Beginn des Jahres geahnt. Es gab genug Hinweise. Aber wie das nunmal so ist: Man will es nicht wahr haben. Weil man genau weiß, was los getreten wird, wenn man die Wahrheit erfährt. Weil man genau weiß, wie unendlich weh es tun wird, wenn die schlimmsten Befürchtungen wahr werden. Ich habe also weg geguckt. So lange, bis ich es nicht mehr länger ignorieren konnte. Die Frau, mit der er mich betrogen hat, ist tatsächlich unterste Schublade. Nichts im Hirn, mehr Fehler als Wörter in ihren Texten. Dumm, verlogen und untreu. Die hat genauso wie er nach Strich und Faden gelogen. Ich habe ihn selbst hinterher darauf aufmerksam gemacht, dass sie sch. über ihn erzählt. Er hat lieber ihr geglaubt als mir. Klar. Immerhin hat sie ihn noch ran gelassen. Erst, als sie seine Familie mit ins Spiel gebracht hat und ich seine Schwester darauf aufmerksam gemacht habe (die hat ihm dann ordentlich den Kopf gewachsen, genauso wie seine Eltern), hat er die Alte fallen lassen und mir dann wieder geschrieben, ich wäre ihm nicht egal. Klar! Das soll er sich mal selbst glauben. Warm halten lasse ich mich sicher nicht. Schon gar nicht von so einem.

Ich weiß, dass es falsch ist, aber ich sehe noch immer das, was ich hätte haben können, wenn er nur annähernd so toll gewesen wäre, wie er sich immer dargestellt hat. Ich kam bestens mit seiner Familie zurecht, mochte seine Eltern und auch seine Schwester unheimlich gerne. Ich habe mich da wohl gefühlt und dachte so Endlich mal einer, der auch aus einer heilen Familie kommt. Genau so, wie ich es von zuhause kenne. Endlich mal einer, dessen Familie normal ist!. Ja,s eine Familie ist normal. Nur er ist das schwarze Schaf. Es tut noch immer weh. Die Baustelle, die mal unser gemeinsames Zuhause hätte werden sollen, ist jetzt nur noch meine Baustelle. Ich leide noch immer unter dem, was er mir angetan hat, weiß aber auch, dass es ihm wohl ziemlich gut geht. Und ja, es ist falsch, in der Vergangenheit zu leben und zu denken. Ich weiß das. Aber wie das nunmal so ist: Man kriegt das nicht so einfach abgeschaltet. Gerade nach so einer heftigen Trennung. Ich habe ihn letztendlich nur deshalb verlassen, weil er mir keine andere Wahl gelassen hat. Weil er mich mit seinem Verhalten regelrecht dazu gezwungen hat. Ich hätte ihn niemals verlassen, wenn er nur ehrlich gewesen wäre und nicht so ein verdammtes A.. Es wird vermutlich noch sehr lange dauern, bis es nicht mehr weh tut und ich zu mir selbst zurück finde.

Deshalb einfach nochmal Danke an euch alle für eure aufbauenden Worte. Es tut gut, einfach mal schreiben zu können, was mich gerade bedrückt und nicht gleich verurteilt oder in die nächste Ecke gedrängt zu werden. Einfach wirklich von Herzen DANKE!

04.12.2020 21:19 • #20


Wollie
bekommst mal einen von allen hier....deine Worte sind so weise gewählt und du sprichst vielen hier aus der Seele...dein Anspruch an eine Beziehung teile ich voll und ganz....auch ich habe hohe Maßstäbe. Leider sind diese Maßstäbe in unserer egoistischen Ellenbogengesellschaft nicht mehr erwünscht bzw. es geht oft um Spass haben ohne Verbindlichkeit....und wenn die eine nicht gut genug ist dann v.....ich eben die nächste.....furchtbar........und du bist kein Mensch 2. Klasse nur weil du nicht dem Mainstream entsprichst sondern in eine Tiefe gehst welche vielen völlig abgeht. Bzw. nicht mal wissen wie man Tiefe buchstabiert. ......bleib bei dir.....deine Texte haben mich sehr berührt und angesprochen.....grüss deine Katzen von mir....unser Kater (call him Joe) liegt faul auf dem Bett während ich hier schreibe und mir die Nacht auf Bereitschaft um die Ohren schlage.......

04.12.2020 21:28 • #21


Nachtlicht
Hmm Akari, ich glaube, du bist es sehr gewohnt deine Entscheidungen und dein Verhalten zu begründen (in dem Sinne: gute Gründe zu finden und zu liefern, warum du so und nicht anders handeln/sein/fühlen musst), und weniger, es wirklich für dich zu ergründen.

Anscheinend hast du ein traumatisches Erlebnis aufarbeiten müssen aus deiner Kindheit, und dich in der Therapie in erster Linie damit auseinandergesetzt und weniger mit dir selbst, deinen Persönlichkeitsstrukturen, deinen Glaubenssätzen und den Dingen, wo du dir selbst im Weg stehst. So wie das jeder Mensch tut, manche mehr manche weniger, manche mit mehr und manche mit weniger Leidensdruck. Deiner scheint ja doch recht groß zu sein, denn du fühlst dich einsam und gescheitert, hast du geschrieben. Und du schreibst, dass du jahrelang mit therapeutischer Unterstützung hart an dir gearbeitet hast, aber ich frage mich, wieso ich dich hier dann als so sehr wenig selbstreflektiert und dafür schwankend zwischen selbsthassend und fremdanklagend lese. Das scheinen ja dann doch wirklich ungeeignete Therapieansätze gewesen zu sein, wenn du nach harter, quälender Arbeit immer noch mit so wenig psychohygienischem Handwerkszeug für dich, will ich es mal nennen, da stehst.

Ich nehme dich aus den wenigen Beiträgen hier in deinen Aussagen und Haltungen als recht sprunghaft bis widersprüchlich wahr und deute das so, dass du an einem Punkt im Leben bist, an dem du wütend mit dem Schicksal haderst und noch nicht wirklich an die Anteile heranzugehen vermagst, an denen du selbst etwas verändern und damit für dich verbessern könntest (damit meine ich nicht, auszuwandern).

Nun bist du ja auf die Frage, was an dir konkret so psycho sei, nicht eingegangen, musst du natürlich auch nicht. Ich kann ja nur spekulieren und mir tatsächlich vorstellen, dass deine Umwelt dich als anstrengend empfinden könnte. Als klagend, schimpfend, negativ in der Grundhaltung, sich benachteiligt und aber doch im Recht fühlend. Als jemand der sagt dass er gern gibt und nichts erwartet, aber maßlos enttäuscht ist wenn dann tatsächlich nichts kommt. Insgesamt mag ich meinen Eindruck von dir unrund nennen, in Ermangelung eines passenderen Begriffs. So kommst du zumindest in deinem Thema hier und über dieses Medium bei mir an. Das mag natürlich alles an meiner Lesart liegen und soll auch kein Angriff gegen dich sein. Nur eine Rückmeldung von einer fremden Person aus dem Internet.

Mach daraus, was du magst, im besten Falle nimm es als wohlgemeinte Anregung zur Selbstreflektion mit auf deinen Weg. Ich wünsche dir und deinen Samtpfoten alles Gute!

04.12.2020 21:29 • x 1 #22


Hansl
Zitat von Akari:
Und ja, es ist falsch, in der Vergangenheit zu leben und zu denken. Ich weiß das.


Du weißt viel mehr.
Und es sollte die Zeit kommen, daß der Theorie die Praxis folgt.
Du bist absolut fit und bereit bzgl der Gründung einer eigenen Familie, was auch im Alter von 33 Jahren legitim ist.
Und die Jahre verrinnen.
Das Wissen dazu hast Du, Du weißt was richtig und falsch ist.
Was Dir gut tut, und was nicht.
Niemand muss Dir das noch bestätigen.

Da wo Du jetzt festgenagelt bist, hast Du schlechte Karten.

Du hast die finanziellen, beruflichen und intellektuellen Mittel, um die Misere zu beenden.
Ein Neuanfang auf neutralem Boden.

Nur die Katzen halten Dich noch dort fest, wo es wohl kein Weiterkommen gibt.
Katzen kontra Familie?
Mit 33 Jahren schon fast eine Entscheidung.

Irgendwann wird der Mensch müde, immer gegen eine Wand zu laufen.

Empfehle immer noch, einen Neuanfang zu wagen.
Erstrecht unter den eigentlich guten Bedingungen, bis auf die seelische Zerrissenheit.

04.12.2020 21:47 • #23


Akari
Zitat von Frollo:
Ich bin der Ansicht, das üble Mobbing in der Kindheit wurde noch nicht verdaut. Da haut die Trennung jetzt natürlich mehr rein wie üblich, da es altes hochtriggert. Das ist schon brutal.
Leider ist Mobbing sehr normal, gibt's schon immer, wird es immer geben. Menschen brauchen Sündenböcke. Liebe Seelen, aussergewöhnlich begabte Menschen, Ausländer, Hexen, usw und so fort. Für jeden, der Opfer von sowas wird, eine oft vernichtende Extremerfahrung, das sollte nicht verharmlost werden. Ich denke, das muss nochmal aufgearbeitet werden.


Dem kann ich leider nicht widersprechen. Eigentlich gibt es dem gar nichts hinzuzufügen. Es trifft den Nagel auf den Kopf.

@Wollie Dankeschön. Ich versuche halt einfach, das in Worte zu fassen, was in meinem Kopf so vor sich geht. Einfach vom Kopf in die Tastatur, ohne großartig darüber nachzudenken, was ich eigentlich schreibe. Denn alles andere würde nur verfälschen, was ich wirklich denke. Diese egoistische Ellenbogengesellschaft ist mir einfach zuwider. Es zeigt sich immer wieder in den unterschiedlichsten Bereichen. Stichwort Hamsterkäufe ist ein gutes und recht aktuelles Beispiel, auch wenn das eher nichts mit Beziehungen zu tun hat. Aber es zeigt den grenzenlosen Egoismus mancher Menschen. Und irgendwie habe ich das Gefühl, es werden immer mehr. Immer nur ich, ich, ich! Bis zu einem gewissen Grad ist das ja gut und richtig, nur bei sich zu bleiben. Aber ich denke, meine Freiheit hört da auf, wo sie die Freiheit eines anderen einschränkt und das scheint vielen inzwischen egal geworden zu sein.

@Nachtlicht Danke für dein offenes Feedback, aber ich denke wirklich, dass du einen falschen Eindruck gewonnen hast. Gut, es ist auch schwierig, den so zu vermitteln, dass er für Außenstehende nachvollziehbar wird. Dazu müsste ich viel zu viel Text schreiben und auch Dinge schreiben, die ich hier öffentlich nicht sehen will. Ich denke, das ist nachvollziehbar.

Eine Therapie zu machen heißt ja nicht, dass hinterher alles Friede, Freude, Eierkuchen ist und man nie wieder Probleme hat. Oder dass man vielleicht Probleme hat und da dann spielend drüber lacht. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber ich habe den Eindruck, dass du da falsche Vorstellungen von Therapien hast. Es ist halt nicht wie bei einem Armbruch, der einfach geschient wird und 6 Wochen später ist alles paletti, ohne dass man großartig was dafür tun muss. An sich selbst, seinen eigenen Fähigkeiten (und auch Unfähigkeiten) zu arbeiten, ist im Prinzip ein lebenslanger Prozess. Nur weil ich aktuell einen herben Rückschlag erlitten habe, der mich hart auf den Boden aufschlagen lassen hat und von dem ich mich auch nicht so schnell wieder erholen kann, heißt das nicht, dass es die falschen Therapieformen waren oder dass sie nie einen Erfolg gehabt hätten. Eine Psychotherapie macht mich nicht unantastbar. Werde ich verletzt, tut es weh. Daran wird auch die beste Therapie nichts ändern. Die Fähigkeit, mich selbst zu reflektieren, habe ich - glaube ich - schon bewiesen. Ich weiß, was ich will und ich begründe mein Verhalten nicht deshalb, weil ich mich rechtfertigen will, sondern mit dem Hintergedanken, meine Gedankengänge und Beweggründe für Außenstehende nachvollziehbar zu machen. Zu wissen, warum, wieso, weshalb ich dies tue und das lasse, warum ich das eine will und das andere verachte, hat auch was mit Selbstreflektion zu tun. Ich weiß natürlich, was ich hier so schreibe und ich mache das ganz bewusst und mit voller Absicht, weil es mir nichts bringt, einen auf total aufgeklärt und geheilt zu machen. Das wäre nicht ich. Das wäre nur eine Lüge und würde mir nicht helfen, wenn ich möchte, dass es besser wird. Was ich im Moment bin: Zutiefst verletzt, enttäuscht vom Leben und von einem Mann, den ich mal ernsthaft und aufrichtig geliebt habe und für den ich jetzt nur noch ernsthaft und aufrichtig Hass empfinde. Und ja, ich darf ihn hassen. Das Gefühl ist angemessen nach allem, was er mit mir gemacht hat. Und ja, es ist sinnvoll. Es quält mich zwar im Moment, aber langfristig schützt es mich davor, irgendwann wieder auf eine Heuchelei und seine Lügen herein zu fallen. Ich weiß, dass er meine Nummer noch immer hat und so, wie ich ihn kenne, wartet er jetzt nur ab, bis genug Gras über die Sache gewachsen ist und meldet sich dann wieder. Ich habe ihn zwar blockiert, aber über seine dienstliche Nummer (die hatte ich nie) kann er mir trotzdem schreiben. Und ich verwette mein letztes Hemd darauf, dass da was kommt. An Neujahr hätten wir Jahrestag gehabt. Es würde mich nicht wundern, wenn er dann wieder angeschissen kommt. Insofern halte ich meinen Hass im Moment ganz bewusst und mit voller Absicht aufrecht. So lange, bis ich auch ohne das Gefühl von Hass sagen kann Ja, ich habe viel verloren, aber jetzt tut es nicht mehr weh. An dem Punkt bin ich noch nicht und solange das so ist, werde ich ihn weiter hassen. Es ist die einzige Art, wie es für mich aktuell halbwegs funktioniert. Klingt paradox, ist aber tatsächlich so. Ich mache das nicht ohne irgendwelche Überlegungen dazu. Es ist nur manchmal einfach zu viel, das alles hier aufzuschreiben. Insofern kann ich mir schon vorstellen, dass du einen Eindruck von mir gewonnen hast, den ich so allerdings doch nicht ganz unterschreiben kann. Zum Teil ja, zum Teil nein. Ich denke, damit kann ich leben.

04.12.2020 22:02 • #24


Wollie
Danke für dein Danke :

04.12.2020 22:13 • #25


Akari
Zitat von Hansl:

Du weißt viel mehr.
Und es sollte die Zeit kommen, daß der Theorie die Praxis folgt.
Du bist absolut fit und bereit bzgl der Gründung einer eigenen Familie, was auch im Alter von 33 Jahren legitim ist.
Und die Jahre verrinnen.
Das Wissen dazu hast Du, Du weißt was richtig und falsch ist.
Was Dir gut tut, und was nicht.
Niemand muss Dir das noch bestätigen.

Da wo Du jetzt festgenagelt bist, hast Du schlechte Karten.

Du hast die finanziellen, beruflichen und intellektuellen Mittel, um die Misere zu beenden.
Ein Neuanfang auf neutralem Boden.

Nur die Katzen halten Dich noch dort fest, wo es wohl kein Weiterkommen gibt.
Katzen kontra Familie?
Mit 33 Jahren schon fast eine Entscheidung.

Irgendwann wird der Mensch müde, immer gegen eine Wand zu laufen.

Empfehle immer noch, einen Neuanfang zu wagen.
Erstrecht unter den eigentlich guten Bedingungen, bis auf die seelische Zerrissenheit.


Der Neuanfang kommt zwangsläufig. Weil ich sowieso keine Wahl habe. Es ist ja nichts mehr da, woran ich festhalten könnte. Außer eben die Katzen. Das Leben, das ich mir mal aufbauen wollte, wird es in der Form nicht mehr geben. Also fange ich - mal wieder - ganz von vorn an. Das liegt sozusagen in der Sache der Natur und wenn ich hier einen neuen Job finde, bleibe ich. Finde ich woanders einen Job UND ein katzentaugliches Zuhause, gehe ich. Ja, da mache ich es mir einfach mal leicht und halte mir alle denkbaren Optionen offen. Ich bin ja zum Glück nicht gezwungen, mich jetzt sofort festzulegen. Ich kann beide Varianten anstreben und nehme dann das, was zuerst klappt.

Fakt ist: Ja, die Katzen haben Vorrang. Das mag für dich vielleicht wenig nachvollziehbar klingen, ABER: Um eine Familie zu gründen, will ich nicht nur einen Erzeuger, sondern einen echten Vater für meine Kinder. Den gibt es aktuell nicht in meinem Leben, also brauche ich über Familienplanung aktuell auch nicht weiter nachzudenken. Mein Ex hat mir mal vorgeworfen, ich würde die Katzen mehr lieben als ihn. Tja... hätte er sich mal fragen sollen, woran das liegt. Ich habe ihm damals klipp und klar gesagt, dass er es nicht wagen soll, mich zu einer Entscheidung zwischen ihm und den Katzen zu zwingen. Er hätte diesen Kampf niemals gewonnen, selbst wenn der wirklich der tollste Hecht im Teich gewesen wäre. Die Katzen gehören zu mir und das bleibt auch so. Wer damit nicht klar kommt, passt nicht in mein Leben. Auch meine Kompromissbereitschaft kennt Grenzen und die Katzen sind definitiv so eine Grenze. Nie im Leben würde ich mich für einen Mann von ihnen trennen. Dazu liebe ich sie viel zu sehr. Auch da gilt bedingungslos: Bis dass der Tod uns scheidet. Ich habe die Verantwortung für zwei Lebewesen übernommen und ob es sich dabei nun um Mensch oder Tier handelt, spielt für mich keine Rolle. Lebewesen ist Lebewesen, egal ob auf zwei Beinen oder vier Pfoten.

04.12.2020 22:22 • x 2 #26


Hansl
Zitat von Akari:
Das mag für dich vielleicht wenig nachvollziehbar klingen


Das ist für mich schon nachvollziehbar, aber ich kann mittlerweile zurücksehen im Leben.
Und weiß, was einen erwarten kann, und weiß wie die Zeit verrinnt.
Zitat von Akari:
Das Leben, das ich mir mal aufbauen wollte, wird es in der Form nicht mehr geben.


Warum nicht?
Zitat von Akari:
Also fange ich - mal wieder - ganz von vorn an.

Schön, daß Du dies auch wenigstens versuchst.
Zitat von Akari:
Ja, da mache ich es mir einfach mal leicht und halte mir alle denkbaren Optionen offen. Ich bin ja zum Glück nicht gezwungen, mich jetzt sofort festzulegen. Ich kann beide Varianten anstreben und nehme dann das, was zuerst klappt.


Leicht ist in Deiner Situation nichts.
Trotzdem ist ein gewisser Teil Deines Bewusstseins schon weiter als Du selbst wahrnehmen willst.
Eigentlich ist daß mit Kapital zu vergleichen.
Kapital ist Dein Wissen, und dies liegt wie auf einem Sparbuch brach.
Dein Beruf schafft Dir doch Räume.
Rein aus dem Bauch heraus glaube ich, Du solltest komplett neu anfangen.
Oft ist dies der Schlüssel, das Alte hinter sich zu lassen.


Zitat von Akari:
ABER: Um eine Familie zu gründen, will ich nicht nur einen Erzeuger, sondern einen echten Vater für meine Kinder. Den gibt es aktuell nicht in meinem Leben, also brauche ich über Familienplanung aktuell auch nicht weiter nachzudenken.


Aber die Grundlagen kannst Du schaffen.
Kannst Du in Deinem jetzigen Leben dort Grundlagen schaffen, um selbstbestimmt und relativ zufrieden zu leben, was sicher eine Grundlage darstellt.
Wäre schade um Dich, zu versauern.
Zitat von Akari:
Die Katzen gehören zu mir und das bleibt auch so. Wer damit nicht klar kommt, passt nicht in mein Leben. Auch meine Kompromissbereitschaft kennt Grenzen und die Katzen sind definitiv so eine Grenze. Nie im Leben würde ich mich für einen Mann von ihnen trennen. Dazu liebe ich sie viel zu sehr. Auch da gilt bedingungslos: Bis dass der Tod uns scheidet. Ich habe die Verantwortung für zwei Lebewesen übernommen und ob es sich dabei nun um Mensch oder Tier handelt, spielt für mich keine Rolle. Lebewesen ist Lebewesen, egal ob auf zwei Beinen oder vier Pfoten.


Ja, das verstehe ich natürlich.
Aber wolltest Du nicht auch einen Mann und Kinder?
Eine Familie?

04.12.2020 22:55 • #27


Akari
Zitat von Hansl:

Das ist für mich schon nachvollziehbar, aber ich kann mittlerweile zurücksehen im Leben.
Und weiß, was einen erwarten kann, und weiß wie die Zeit verrinnt.


Was genau meinst du damit? Magst du das genauer erklären? Was kann einen erwarten, wenn die Zeit verrinnt? Ich meine, Möglichkeiten gäbe es ja viele.

Zitat von Hansl:
Warum nicht?


Weil der, mit dem ich mir dieses Leben aufbauen wollte, nicht mehr länger Teil meines Lebens ist und auch nie wieder sein wird. Anders wird es also in jedem Fall.

Zitat von Hansl:
Aber wolltest Du nicht auch einen Mann und Kinder?
Eine Familie?


Ja. Wollte ich. Will ich auch immer noch. Aber nicht auf Kosten meiner Katzen. Neben meinen allgemeinen Moralvorstellungen (die ja offenbar doch nicht so überzogen sind, wie man mir weis machen wollte ) ist es mir wichtig, dass ein potentieller Partner mit den Katzen klar kommt. Sie genießen bei mir einen sehr hohen Stellenwert und dürfen z. B. auch mit im Bett schlafen. Jemand, der damit ein Problem hat, gehört nicht in mein Bett. Ganz einfach. Mir gibt es unendlich viel, wenn nachts meine Katzen ankommen, sich bei mir ankuscheln und mir die Ohren voll schnurren. Das ist unheimlich beruhigend und wohltuend, also sehe ich keinen Grund, darauf zu verzichten. Es ist was, was MIR gut tut und da drängt sich ganz sicher kein Mensch, kein Mann, keine Maus dazwischen. So viel Egoismus erlaube selbst ich mir mal.

04.12.2020 23:10 • x 1 #28


Hansl
Zitat von Akari:
Was genau meinst du damit? Magst du das genauer erklären? Was kann einen erwarten, wenn die Zeit verrinnt? Ich meine, Möglichkeiten gäbe es ja viele.


Ich als Mann kann theoretisch heute noch eine Familie gründen, neu anfangen, sogar die Option auf Familie nutzen.
Eine Frau kann ihre beten Jahre definitiv vertendeln.
In solchen Situationen hängen bleiben, in der Du aktuell hängst.
Fraglich wie oft sich dass aber noch wiederholt.
Dein Potential gibt mehr her, als abzuhängen.
Zitat von Akari:
Weil der, mit dem ich mir dieses Leben aufbauen wollte, nicht mehr länger Teil meines Lebens ist und auch nie wieder sein wird. Anders wird es also in jedem Fall.


Es warten unzählige draußen.
Nur wieviel dort warten wo Du jetzt bist, kann ich nicht sagen.
Zitat von Akari:
Ja. Wollte ich. Will ich auch immer noch. Aber nicht auf Kosten meiner Katzen.


Das lasse ich unkommentiert.
Zitat von Akari:
Mir gibt es unendlich viel, wenn nachts meine Katzen ankommen, sich bei mir ankuscheln und mir die Ohren voll schnurren. Das ist unheimlich beruhigend und wohltuend, also sehe ich keinen Grund, darauf zu verzichten. Es ist was, was MIR gut tut und da drängt sich ganz sicher kein Mensch, kein Mann, keine Maus dazwischen. So viel Egoismus erlaube selbst ich mir mal.


Also, das würde ich als Dein Mann eigentlich lieber selbst übernehmen.
Findest Du nicht, Du übertreibst da etwas?

04.12.2020 23:18 • #29


Nachtlicht
Ok, ich bleibe noch ein bisschen, wenn du damit leben kannst, dass ich dich schwierig finde

Ich lasse das mal so stehen, dass ich dich in deinen Aussagen als sprunghaft und widersprüchlich erlebe. Ohne Bewertung, einfach als Rückmeldung.

Bin so ein bisschen hin- und hergerissen, weil du unglaublich viele Themen gleichzeitig aufgemacht hast und man jedes davon eigentlich mit viel mehr Zeit und im Detail anschauen müsste. Und dann hängen die Themen ja auch teilweise kausal zusammen oder sind miteinander verflochten.

Zitat von Akari:
ja, ich darf ihn hassen. Das Gefühl ist angemessen nach allem, was er mit mir gemacht hat. Und ja, es ist sinnvoll. Es quält mich zwar im Moment, aber langfristig schützt es mich


Es quält dich nicht im Moment, sondern seit 8 Monaten, wenn ich dich da richtig verstehe. Wo ist da der Sinn? Hass schützt dich doch nicht davor, in Zukunft besser auf deine Grenzen zu achten. Selbsterkenntnis und die richtigen Schlüsse aus Erfahrungen zu ziehen, ist ein wesentlich effektiverer Schutz.

Das Problem ist, dass du in dieser Phase der Bewältigung verharrst, weil du dich weigerst, deine eigenen Anteile an der Situation zu sehen. Tatsächlich ist das Anerkennen, dass man auch selbst damit zu tun hat - und sei es erstmal nur die reine Tatsache, dass man sich den Falschen zum Partner erwählt hat - befreiend und ein wichtiger Schritt zum Loslassen.

Zitat von Akari:
Ich kann nicht in Worte fassen, wie unendlich groß mein Hass auf ihn ist. Dafür, dass er mich schamlos ausgenutzt und wie das letzte Stück Dreck behandelt hat

Zitat von Akari:
Ich war ihm die ganze Beziehung über einen sch. Dreck wert. Wie immer. Nur ausgenutzt, belogen, betrogen, verarscht. Wie immer.


Ich versuche nochmal, dies für dich aufzugreifen. Als @Clara_ und ich dich darauf hingewiesen haben, dass du ja deinen Anteil daran hast dass du dich hast ausnutzen lassen und wie Dreck behandeln lassen, hast du über deine Vorstellungen berichtet wie du denkst dass andere sich in Beziehungen dir gegenüber verhalten sollten... aber die Frage war ja vielmehr, wie du dafür sorgen kannst, dass deine Vorstellungen, wie man dich behandeln sollte, auch umgesetzt werden.

Weißt du, die Erfahrung zeigt, dass wenn jemand immer nur ausgenutzt, belogen, betrogen und verarscht wird, dann hat dieser Mensch selbstschädigende Verhaltensweisen und Muster, die dazu führen, dass er sich ausnutzen und verarschen lässt und dass er Menschen in sein Leben zieht, die schlecht für ihn sind. Mit deiner vielen Therapieerfahrung wirst du davon sicher mehrfach gehört haben, dass man (ungewollt) anzieht, was man ausstrahlt. Ich denke immer noch, dass fehlende Grenzsetzung und ungeeignete Partnerwahl große Themen für dich sein können, die ebenso große Veränderungen deiner Beziehungsqualität mit sich bringen könnten, wenn du dich damit befassen würdest.

Nochmal zum Thema Therapie:

Zitat von Akari:
Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber ich habe den Eindruck, dass du da falsche Vorstellungen von Therapien hast.


Ich bin kein Profi, aber auch nicht ganz ahnungslos in psychosozialer Materie. Habe auch selbst einige Jahre Psychotherapie genossen, die ich als wertvolle Hilfe und Unterstützung in schwerer seelischer Not erlebt habe, die mich in meiner Arbeit an mir selbst sehr bestärkt hat. Und bin gerade deswegen so heftig darüber gestolpert, dass du deine Therapie so empfunden hast:

Zitat von Akari:
ich habe mich schwer durch die Therapien gequält. Manchmal hat es sich angefühlt wie Folter. Als würden die Therapeuten mir Schlimmeres antun


Wenn das wirklich so war, ist da meiner Meinung nach was gravierend schief gelaufen. Wenn es nicht wirklich so war, könntest du dir aufgrund dieser Rückmeldung vielleicht überlegen, ob es für deine Außenwirkung und deine Selbstwirksamkeit sinnvoll ist, Dinge in dieser Weise zu formulieren.

Noch ein paar Worte zum Thema Normalität:

Zitat von Akari:
Ich habe in den Therapien vor allem darum gekämpft, mich selbst zu stabilisieren, damit ich ein normales Leben führen kann. Und ich definiere normal eben als eine stabile Beziehung führen, einen eigenen Haushalt haben, arbeiten gehen, im Urlaub verreisen. Das ist mein normal. Das ist das, was mir im Leben eigentlich wirklich wichtig ist und im Moment habe ich nichts davon.


Liebe Akari, was du da beschreibst, ist einerseits vielleicht normal, und auch alles sehr schön.

Normal ist aber nun nicht nur schön!

Normal sein bedeutet auch, vom Leben gebeutelt und durchgeschüttelt zu werden. Mit Kränkung, Verlust und Trauer umgehen zu müssen. Normal ist ebenfalls, dass Beziehungen scheitern und dass Arbeitsplätze verloren gehen können. Normal ist, krank zu werden und Angst und Wut zu empfinden und Neid auf diejenigen, denen es gerade nicht schlecht geht.

Normal ist, dass Krisen uns Menschen durchschütteln, und auch Leid ist etwas Normales!

Vielleicht hilft dir das, deine Perspektive auf Normalität etwas zu verschieben bzw. zu erweitern, und die Neidgefühle auf all die scheinbar glücklichen Normalos ein wenig zu lindern.

Zitat von Akari:
Und zwar von Leuten, die es freiwillig tun und nicht nur deshalb, weil es ihr Job ist und sie dafür bezahlt werden. So eine Person fehlt mir.


So wie ich es verstanden habe, hast du liebevolle und dich unterstützende Eltern. Sind die denn Niemand?

Und was die Katzen angeht ...

Wirklich. Es gibt echt genug Männer da draußen, die auch total tierlieb sind und dann einfach zu viert kuscheln kommen. Musst halt nur die Allergiker vorab aussortieren

04.12.2020 23:29 • x 2 #30


A


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