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Wenn die Kinder nach der Trennung aggressiv werden

M
Hallo zusammen,

gestern hatte ich mal wieder ein Telefonat mit meiner Ex, wo es um viele verschiedene Dinge bezüglich der Kinder ging.

In diesem Zusammenhang erzählte sie mir, das unser Sohn (10 Jahre) mittlerweile des öfteren ein aggressiveres Verhalten zu Haus und in der Schule an den Tag legt als sonst. Und das meist nach den Wochenenden, wo wir uns gesehen hatten.

Das macht mich natürlich traurig, weil man auf eine Entfernung von 260 km wenig Einwirkungsmöglichkeiten auf ihn hat. Klar spreche ich das auch mal in unseren Telefonaten an und er sieht das dann auch, daß das nicht geht. Aber es hält nich lange an.

Konntet Ihr so etwas bei Euren Kindern auch beobachten ? Wie seid Ihr damit umgegangen, bzw. welche Lösung habt Ihr für Euch gefunden, das Problem aus der Ferne anzugehen?

Dank Euch für die Hilfe...

lg

maltmk

08.11.2012 14:17 • #1


E
Hallo maltmk,

ja kenne ich auch von meinem großen Sohn, 12 Jahre. Wenn meine Jungs (der Kleine 7 Jahre) von ihrem Vater kamen (er wohnt auch ca. 250 km weit weg-ist aber selber dahin gezogen weil er von dort stammt) so war besonders der Große verhaltensauffällig. Zwar jetzt nicht agressiv sondern eher aufmüpfig, vorlaut, frech (also mehr als sonst).
Nach und nach stellt sich heraus warum das so ist. Mein EX-Mann bevorzugt den Kleinen, weil er ihm am ähnlichsten ist. Bewußt oder unbewußt lasse ich mal außen vor. Dadurch fühlte sich der Große von seinem Vater unverstanden, nicht beachtet und ungeliebt.
Auch hat mein EX nicht so den Zugang zum Großen, also er kann mit ihm weniger anfangen.
Ich bin dann immer für ihn da und muß ihn jedesmal wieder aufbauen. Mit meinem EX drüber reden geht nicht, ist in seinen Augen Quatsch und Einbildung.

Liebe Grüße Engel66

08.11.2012 15:36 • x 1 #2


B
Hallo maltmk,

ich weiß jetzt nicht, wie lange Eure Trennung zurückliegt. Ich kann das ebenfalls so bestätigen, dass mein Sohn, damals sechs Jahre alt, jetzt zehn, teilweise sehr aggressiv war. In der Schule war er verhaltensauffällig, so dass ich regelmäßig Anrufe bekam und sogar gegenüber seinen Freunden. Je nach Stimmung. Hing hier zu Hause der Haussegen schief, wurde irgendwo anderweitig ein Ventil geöffnet.
Ich selber habe damals ein Seminar bei der Erziehungsberatungsstelle besucht, wie man mit Kindern umgeht. Da habe ich vieles für mich mitnehmen können. Dort wurden auch Einzelgespräche sowohl für den Erwachsenen, als auch für die betroffenen Kinder angeboten. Das kostet alles nichts.

Ich habe ihn Ergotherapie machen lassen und er war auch bim Kinderpsychologen.

Ich habe alles mögliche ausprobiert, aber es hat gedauert. Aber jedes Kind ist anders, meiner ist sehr verschlossen, wenn es um Sorgen und Schmerz geht.

Für Kinder gibt es halt nicht wirklich eine Alternative, für sie gibt es erstmal nur Mama und Papa und das am besten in einem Packet.
Allerdings haben Kinder es auch unheimlich schnell raus, die Aufmerksamkeit dann, also gerade nach den Besuchen auf sich zu lenken, auch funken sie gerne dazwischen. So wird schnell der neue Partner schlecht geredet oder präsentiert, was man alles woanders darf und was nicht. Irgendwie versuchen sie es. Es kann kräftezehrend sein, aber man muss einfach bedenken, dass sie manchmal einfach nicht anders können.

Es war ein stetes laborieren, mal so ausprobiert, mal das andere gemacht. Es ist nicht leicht, den richtigen Weg zu finden, aber irgendwann wird die Zeit kommen, wo sich die Wogen glätten.

Ich kann nur raten, im permanenten Austausch mit Deiner Ex zu bleiben. Sprecht gemeinsam darüber, denn letzten Endes könnt Ihr es nur gemeinsam schaffen. Auch, wenn Ihr kein Paar mehr seid, bleibt Ihr dennoch immer Eltern.
Auch das schaffen viele nicht, man muss sich einfach immer wieder vor Augen halten, dass es da nicht um einen selbst geht, sondern um dieses Kind.
Kommunikant ist hier das A und O. Findet gemeinsam eine Lösung, wie Ihr gemeinsam vorgehen wollt.

Viel Glück
Barb

08.11.2012 17:51 • x 2 #3




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