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Wenn ein Mensch seine grosse Liebe verliert

F
Hansl, ich leide auch immer jahrelang an Liebeskummer. Und diesmal ist es besonders schlimm und ich bin auch nicht mehr jung.
Keine Gefühle mehr zu haben oder sagen wir mal, nur noch halb so viele würde ich mir auch wünschen.

03.12.2023 02:46 • x 1 #181


Soloperme
Ich habe nie begriffen, wie eine wirkliche, elementare, durch und durch wahre Liebe unerwidert sein kann; da sie doch nichts anderes ist, als der dringende selige Anspruch an einen andern, schön, reich, groß, innig, unvergeßlich zu sein; die an ihn heranflutende Verpflichtung, etwas zu werden. Und sagen Sie, wer dürfte das abweisen, wenn es auf ihn sich richtet, ihn erwählt aus den Millionen, ihn findet, der vielleicht in einem Schicksal verborgen oder mitten im Ruhm unnahbar war?

Rilke

03.12.2023 09:22 • x 3 #182


A


Wenn ein Mensch seine grosse Liebe verliert

x 3


Klio
Oder ist es doch nicht nur eine Phantasterei,
Wassermangelbrei?
Und es rieselt mir Sternenstaub entgegen
in einer sternenklaren Nacht
In dieser atmenden Wüste.
Dass ich in die Weite schaue
Und erkenne die seeligfreie
Einsamkeit.

Sehe eine Rose
In jeder Dürre
Höre sie zu mir sprechen
Singt sie mir jetzt von all den Monden?
Tanzt sie ganz mit sich allein
In dieser weiten, fernen Wüste.
Hat sie erkannt, dass sie es nicht halten braucht
All das Glück
Hat auch sie erkannt die seeligfreie Einsamkeit.

03.12.2023 14:51 • x 2 #183


Hansl
Zitat von Soloperme:
durch und durch wahre Liebe unerwidert sein kann; da sie doch nichts anderes ist, als der dringende selige Anspruch an einen andern

Naja, wahre Liebe?
Ich stelle keinen Anspruch.
Erwartungen.
Wahre Liebe führt mMn nach zusammen, ohne all die oberflächlich, egoistischen Erwartungen um seine eigenen Bedürfnisse bedienen zu lassen.
Ich definiere dies eher ganz einfach.
Zueinander stehen.
Zueinander gehören.
Egal was für Hürden und Liderlichkeiten einem im Wege stehen.
Gestellt werden.
Ein Kräftepool entsteht, entstanden ist, dessen Kraft bedingungslos Zufriedenheit und das Gefühl der gegenseitigen emotionalen Heimat speist.

03.12.2023 15:01 • #184


Hansl
Zitat von Klio:
Oder ist es doch nicht nur eine Phantasterei,

Ja.
Eine psychische Störung.
Darum Ist die Wüste die beste Wahl.

03.12.2023 15:19 • #185


Soloperme
Zitat von Hansl:
Naja, wahre Liebe? Ich stelle keinen Anspruch. Erwartungen. Wahre Liebe führt mMn nach zusammen, ohne all die oberflächlich, egoistischen ...


Ich stimme Dir zu, auch wenn mich Rilkes Verse tief berühren.

03.12.2023 15:28 • x 1 #186


Klio
Ist es vielleicht doch nicht zu verhindern, dass man unbemerkt unweigerlich Mal ein paar Schrittchen weiter geht.
Die Phantasterei sich wandelt.
Magst du ja bereit dafür sein in sie hinein zu schauen?

03.12.2023 15:32 • #187


Hansl
Zitat von Klio:
Magst du ja bereit dafür sein in sie hinein zu schauen?

Ich habe so tief in sie hineingesehen, so daß sie erschrak.
Ihre Augen weiteten sich, ihr Blick ging ins Leere.
Ich weiß darum wie es ist, wenn Menschen geentert werden durch Menschen, die oft mehr sehen, daß verdrängte, versteckte.
Oft löst es Angst aus, wobei Menschen wie ich tiefe Freude und Glück empfinden, wird man so tief in der Seele berührt, man erkennt nicht mehr alleine zu sein.
Vertrauen und Misstrauen.
Es tut weh, wenn der Mensch den man liebt einem mit Angst und Schreck begegnet, hat man seine Seele erkannt.
Anstatt warmer Nähe und sich vertiefender Zuneigung.
Glück.

Zitat von Klio:
Ist es vielleicht doch nicht zu verhindern, dass man unbemerkt unweigerlich Mal ein paar Schrittchen weiter geht.

Wohin soll ich gehen?

Zitat von Klio:
Die Phantasterei sich wandelt.

Was ist schon Phantasterei.

Zitat von Soloperme:
Ich stimme Dir zu, auch wenn mich Rilkes Verse tief berühren.


Zitat von Soloperme:
Ich stimme Dir zu, auch wenn mich Rilkes Verse tief berühren.

Natürlich können Rilkes Verse berühren.
Aber er beschreibt das Ende jeder ehrlichen und tiefen Romantik.
Ich würde mit ihr sterben, schrieb ich solche Versen.

20.01.2024 00:48 • #188


T
Meine KLEINE, gestern sah ich dich. Du würdigste mich keines Blickes. Mein Herz schlug bis zum Hals. Seither geht es mir wieder schlecht Ich liebe dich und ich fürchte, diese hält bis zum Rest meines Lebens. Warum hört das nicht auf. Es war schön spät und ich denke, du bist zu deinem neuen Freund gefahren. Er bekommt, was ich gerne hätte; deine Nähe, dein Lachen, deine Stimke, deine Berührungen. Es macht mich so unfassbar traurig, es erschüttert mich noch immer. Warum musste es so enden. Wieso mussten wir uns verlieren. Bitte nehme mir jemand diese Liebe und Sehnsucht weg. Wo bleibt mein Liebeswunder. Seit August getrennt und kein Ende des Leidens in Sicht.
Ich wünsche dir, dass du gefunden hast. Was du dir wünscht. Aber ich wünschte auch, dass du mich irgendwann vermisst und erkennst, dass wir was besonderes waren.
Warum mussten wir uns verlieren?!

20.01.2024 10:22 • x 2 #189


Hansl
Zitat von To19:
Seit August getrennt und kein Ende des Leidens in Sicht.


Du, daß ist ja noch Gegenwart.
Mit Beginn des Frühlings dreht sich der Wind.
Wetten?

20.01.2024 14:59 • #190


L
Zitat von Hansl:
Ich habe so tief in sie hineingesehen, so daß sie erschrak.
Ihre Augen weiteten sich, ihr Blick ging ins Leere.

Oder der Blick, der eine Saat der Erkenntnis trägt, wird einem fragend zurückgegeben.
Ja, oft ist es Angst, weil die wohlige Oberflächlichkeit für eben diesen Augenblick beiseite geschoben wurde.

Zitat von Hansl:
Es tut weh, wenn der Mensch den man liebt einem mit Angst und Schreck begegnet, hat man seine Seele erkannt.

Nicht ein jeder möchte eben “erkannt” werden. Und so viel kann man dem geliebten Menschen zugestehen, sich für die Nicht-Erkenntnis zu entscheiden — auch wenn es weh tut.

Zitat von Hansl:
Was ist schon Phantasterei.

Eine wunderbare Angelegenheit, wie ich finde. Träume und Hoffnung machen das Leben erst vollständig.

21.01.2024 07:36 • #191


A


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