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Wenn ich könnte, würde ich alles anders machen

M
Hallo,

mein Partner hat sich vor zwei Wochen, nach zwei Jahren, von mir getrennt. Er empfindet nicht mehr die Liebe wie vorher für mich. Ich steck also noch ganz am Anfang und der Schmerz ist oft nicht auszuhalten. Das Schlimme ist, dass ich durch mein Verhalten viel Schuld daran trage, dass seine Gefühle erkaltet sind und er sich nun letztendlich von mir getrennt hat.
Ich weiß nicht, wie ich mit diesen Schuldgefühlen umgehen soll, ich wünschte einfach, ich könnte die Zeit zurückdrehen, um alles anders zu machen. Ihn einfach festhalten und ihm zeigen, dass ich ihn liebe und auch immer geliebt habe.
Hat jemand Erfahrung im Umgang mit solchen Schuldgefühlen und kann man sich irgendwann vergeben?

07.03.2022 20:19 • x 2 #1


tina1955
@Meike2016, erst mal Willkommen im Forum, auch wenn der Anlass traurig ist.

Oftmals ist es leider so, dass man erst hinterher merkt, welche Fehler man selbst in der Beziehung gemacht hat.
Obwohl Du jetzt sicher noch nicht an eine neue Beziehung denkst, kannst Du diese Erfahrung dafür nutzen.

Frage : könntet ihr nicht darüber reden, wenn ihm etwas nicht gepasst hat?

07.03.2022 20:27 • x 2 #2


A


Wenn ich könnte, würde ich alles anders machen

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S
Das tut mir leid für Dich.

Was denkst Du welche Fehler das waren, von denen Du sprichst? Wie hast Du Dich denn verhalten?

07.03.2022 20:42 • x 2 #3


N
@Meike2016

Hallo und Willkommen.

Magst vielleicht bisschen mehr erzählen, was du angeblich so falsch gemacht haben sollst?

07.03.2022 20:42 • x 2 #4


W
@Meike2016

Es ist völlig normal sich,als Verlassener Vorwürfe zu machen und die Zeit zurück drehen zu wollen. Mit hat es geholfen mich bewusst damit auseinander zu setzen,es aufzuschreiben und zu ergründen warum ich mich so Verhalten habe.

Auch wenn es an deiner Situation im Moment nichts ändert,wird es dich langfristig weiterbringen,weil du deine Fehler,sollten sie denn wirklich welche sein, früher erkennst oder sie vielleicht gar nicht mehr machst.

08.03.2022 06:23 • x 3 #5


N
Sehr viele sagen übrigens kurz nach der Trennung, das sie gern die Zeit zurück drehen würden und alles anders machen würden.

Aber wenn dann genug Zeit vergangen ist, möchten das nur noch die wenigsten.

Das Leben weiß immer was es tut.

08.03.2022 07:34 • x 3 #6


M
Hallo, nicht im Detail, das würde zu viel werden. Ich habe ihm weh getan, seine Gefühle verletzt, einfach weil ich mit mir nicht zufrieden war und bin. Weil ich nicht ehrlich zu ihm war und nicht mit ihm geredet habe. Ich hab ihn immer außen vor gelassen und es ging immer nur um meine Probleme. Das hat er mir letztendlich auch gesagt, als er Schluß gemacht hat. Er hat auch Recht damit. Ich such irgendwie einen Weg, um mit den Schuldgefühlen umzugehen. Ich weiß auch, dass ich verdient habe, was gerade passiert. Er hat mir so oft verziehen und uns immer wieder eine Chance gegeben. Aber ich hab das nicht geschätzt, wahrscheinlich weil ich mir seiner Liebe auch zu sicher war. Ich hab einfach nicht geschnallt, was ich an ihm habe und zugelassen, dass wir uns durch die Streitereien immer weiter voneinander entfernt haben. Letztendlich so weit, dass seine Gefühle erkaltet sind. Wir haben auch nie über die Konflikte geredet, das konnte er nicht und ich auch nicht. Anfang Januar wollte ich die Beziehung noch retten, er hat sich auch noch mal darauf eingelassen, aber es war eigentlich schon zu spät. Auch weil ich mich nicht wirklich geändert hatte, obwohl ich es gedacht habe und auch wollte. Aber ich hab wieder nur mich und meine Bedürfnisse in den Vordergrund gestellt, mich wieder nicht in seine Lage versetzt, dieses hat dann endgültig zur Trennung geführt. Ich hatte kein Verständnis für seine Situation, obwohl er mir geschrieben hat, dass er nicht weiß, wie er gerade die Prioritäten setzen soll, bei allem, was er gerade zu tun hat. Wenn ich rückblickend die Nachrichten lese, weiß ich wie ich mich hätte verhalten müssen, um ihm zu zeigen, dass er mir wichtig ist und ich ihn unterstütze. Stattdessen hab ich die Signale nicht verstanden und ihm dann auch noch Vorwürfe gemacht.

08.03.2022 09:21 • x 1 #7


M
Abends denke ich immer, ich hab das Schlimmste überstanden, aber jeden Morgen kommt alles zurück und ich weiß nicht, wie ich diesen Schmerz aushalten soll. Und vor allem, wie lange. Er fehlt mir so sehr und ich bereue so viel, auch dass ich ihn nicht so geachtet und wertgeschätzt habe, wie er es verdient. Er hat mich wirklich geliebt. Jetzt, wo es zu spät ist, hab ich endlich erkannt, wo meine Probleme liegen und mir Hilfe und Unterstützung gesucht, die ich brauche, um mich und mein Leben irgendwann mal zu lieben und zufrieden damit zu sein, wie ich bin und was ich habe. Davon wird er jetzt nie erfahren. Diesen Weg wäre ich so gerne mit ihm gemeinsam gegangen, um unsere Beziehung zu retten.

08.03.2022 09:34 • x 1 #8


tina1955
@Meike2016, wenn Du nicht mitteilen möchtest, um was diese Streitereien und Deine Unzufriedenheit mit Dir selbst gingen, wird Dir wohl kaum jemand helfen oder raten können.

08.03.2022 09:36 • x 1 #9


N
Zitat von Meike2016:
Abends denke ich immer, ich hab das Schlimmste überstanden, aber jeden Morgen kommt alles zurück und ich weiß nicht, wie ich diesen Schmerz ...

Kann ich einwenig nachempfinden.

Auch ich habe mich nach der Trennung mit mir befasst, sehr lange Zeit.

Ich habs für mich und meinen Jungen getan.
Eigentlich auch zu spät, wenn man so daran denkt,versteh mich nicht falsch, ich würde unter keinen Umständen zu Ex zurück.

Aber ich habe auch erkannt, daß alles so passieren soll, wie es passiert und das was ich heute erreicht habe, werde ich nie wieder aufgeben.

Du wirst sehen, du wirst an dieser Trennung wachsen, auch wenn du jetzt noch nicht daran glaubst.

Wichtig ist, daß du nach vorn schaust,weil solange du in der Vergangenheit herumstocherst, desto länger wird dein Leidensweg.

Es ist jeden Tag deine Entscheidung, wie du Leben willst!

08.03.2022 10:01 • x 2 #10


M
Zitat von Nur-ein-Mensch:
Kann ich einwenig nachempfinden. Auch ich habe mich nach der Trennung mit mir befasst, sehr lange Zeit. Ich habs für mich und meinen Jungen getan. Eigentlich auch zu spät, wenn man so daran denkt,versteh mich nicht falsch, ich würde unter keinen Umständen zu Ex zurück. Aber ich habe auch erkannt, daß alles so ...


Ja, ich weiß, dass es Gift ist, immerzu an das Vergangene zu denken und darüber nachzugrübeln. Ich kann es nicht ändern und auf Dinge, die nicht mehr zu ändern sind, muss auch kein Blick zurück mehr fallen. (William Shakespeare) Das sage ich mir auch immer wieder. Aber ich kann halt nicht wirklich abschalten, denke noch ständig an ihn, was er macht, was er denkt, ob ich ihm auch fehle. Vielleicht denke ich auch, ich bin es ihm schuldig, mich so fertigzumachen. Eben weil ich ihn ebenso verletzt habe und es mir ja eigentlich recht geschieht, dass ich jetzt auch auch mal richtig leide. Eins weiß wie ich aber schon ganz genau, ich werde nie wieder jemanden so verletzen und wenn ich über die Trennung hinweg bin, dann will ich auch erstmal lernen, mit mir alleine glücklich zu sein, spüren, wie sich das anfühlt. Aber ich wünschte echt, ich würde morgen wach werden und ein halbes Jahr wäre vorbei.

08.03.2022 12:45 • #11


N
Zitat von Meike2016:
Ja, ich weiß, dass es Gift ist, immerzu an das Vergangene zu denken und darüber nachzugrübeln. Ich kann es nicht ändern und auf Dinge, die nicht ...

Fast alle versuchen immer, die Gedanken an den Ex, die Ex, abzuschalten.

Das gelingt nur nicht, weil das alles Teil unserer Geschichte ist.

Genauso, wie Schule, Kindergarten, Jugendzeit usw.

Es kommt nur immer drauf an, wie du diese Gedanken Behandelst.

Wenn du sie immer mit negative Emotionen fütterst, dann werden sie dir natürlich Leid zufügen, solange du es eben zulässt.

Wenn du aber probierst neutral mit ihnen umzugehen so in der Artja ich habe Fehler gemacht, ich werde an mir arbeiten um das in Zukunft zu verhindern, aber jetzt muss ich mich auf mich konzentrieren , dann hast du vielleicht weniger negative Stimmung in diesen Gedanken gebracht.

Wir fügen uns das Leid, was wir erfahren immer nur selbst zu, weil wir ständig ins negative Denken abdriften.

Aber man kann sich umprogrammieren, daß geht, dauert nur etwas und ist höllisch anstrengend.

Sich in Selbstmitleid zu baden, im Bett verkriechen usw. ist natürlich viel leichter und wir Menschen sind gut darin, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen.

08.03.2022 12:56 • x 2 #12


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