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Wenn man damit leben muss

Steffi7199
Vor anderthalb Wochen schien die Welt noch in Ordnung. Und jetzt liegt eine Welt in Scherben vor mir. TRENNUNG. und es tut noch immer so weh. Vorgestern hatte ich beschlossen meinem alten Leben zu trotzen und das Leben für mich und meinen Sohn bewusster zu gestalten. Doch sobald der Abend kommt, kommen all die bösen Geister zum Vorschein, die mich nicht zur Ruhe kommen lassen. Zu tief sitzt der Schmerz nie wieder gemeinsam das Leben begrüßen und genießen zu können. Die Familie, der Freundeskreis und die Kollegen wissen nun alle bescheid. Es gibt keinen Weg zurück. Der Blick darf nur noch nach vorne gerichtet werden. Selbst jeder Funke Hoffnung, den man sich so tagsüber in bunten Farben ausmalt und erhofft, erstickt immer erneut.
Ich muss damit Leben. Ich muss akzeptieren, dass er mich nicht mehr liebt. Ich muss akzeptieren, dass ab hier ein neuer Weg beginnt. Sonst mache ich mich nur kaputt. nicht nur mich, sondern auch meinen lieben Sohn, der mir in diesen Tagen so viel Kraft geschenkt hat. Doch wie lebt man damit? Und wann kann man damit leben? Reicht es für den Beginn sich neue Perspektiven zu schaffen? Oder überspielt das nur all die Trauer und die Wut sich selbst und manchmal auch ihm gegenüber? Kommt das dicke Ende erst zum Schluss? Oder trauere ich weiter? Und hoffe einfach, dass die Trauer mich nicht total zerfrisst?Hallo Leben - hole mich bitte wieder ab. Ich möchte ein Teil von Dir sein und Dir nicht nur beim Vorbeigehen zugucken.

26.02.2020 00:32 • x 1 #1


pepatty
Na Du klingst doch schon auf dem richtigen Weg. Die Zeit wird es regeln.
Beschäfftigung und ins eigene Leben stürzen ist dabei eine gute Idee.

26.02.2020 00:41 • x 1 #2


A


Wenn man damit leben muss

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Heffalump
Zitat von Steffi7199:
Zu tief sitzt der Schmerz nie wieder gemeinsam das Leben begrüßen und genießen zu können.


Trööst

Noch sitzt der Schmerz tief, es ist noch nicht lange, das du mit Söhnchen alleine bist. Und das geliebt, gewohnte zu verlieren, ist harter Tobak. Jedoch ist immer Licht am Horizont, auch wenn du die nächste Zeit in der Dämmerung wandelst.

Überlege dir, was du am Abend ändern kannst, dir gänzlich andere Rituale findest, die dich nicht grübeln lassen, damit es dir schlechter sondern ein klein wenig, Stück für Stück, besser geht.

26.02.2020 07:17 • x 3 #3


E
Das klingt nach gesunder und völlig normaler Trauer. Es wird noch ein Stück Weg zu gehen sein - lass auch ruhig die traurigen Momente zu. Nach so kurzer Zeit sind Tränen doch ganz normal, aber in Dir steckt jetzt schon ein Stück Aufbruch - und das ist toll! Diese Energie wirst Du nicht immer spüren, auch noch einige schwache Momente erleben, aber alles was ich lese klingt stark und ich mache mir gar keine Sorgen, dass Du nicht nach ausreichend Zeit wieder auf die Beine kommst. Weiter so!

26.02.2020 09:17 • x 2 #4


Steffi7199
Ich bin leider zu sehr Realist. Der Schmerz sitzt tief und kommt immer in den ungelegensten Momenten hoch. Mit grault es wieder vor den Abendstunden. Doch ich weiß, das Leben geht weiter. Es gibt da keine Ausnahme.
Ganz schwer für mich zu verstehen, warum er nach außen so schnell abgeschlossen hat. Warum er nicht hat für uns kämpfen wollen. Warum er nicht mit mir offen sprechen konnte. Wie aus Liebe so harte menschliche Distanz wird... obwohl man doch zuvor alles miteinander geteilt hat.

26.02.2020 17:05 • x 1 #5


Heffalump
Zitat von Steffi7199:
Warum er nicht hat für uns kämpfen wollen.

Weil kampf Anstrengung bedeutet

26.02.2020 17:07 • x 1 #6


Steffi7199
Dem Ursprung des Menschen nach sind Männer doch Kämpfer

26.02.2020 19:31 • #7


Heffalump
na der nicht, jedenfalls nicht mit dir oder für dich

26.02.2020 19:37 • #8


E
Wenn er Dich nicht mehr liebt - um was soll er da kämpfen? Die Verlassenen haben immer das Problem, dass sie die Zeit nicht hatten um innerlich los zu lassen. Diese Zeit hat er Dir voraus und das wirkt auf Dich hart und distanziert. Auf mich wirkt das eher vernünftig, weil, wenn es jetzt zu Missverständnissen kommt, beginnt vielleicht ein Krieg und der geht immer zum Nachteil des Kindes. Denk nicht so viel darüber nach wie er fühlt, denk darüber nach was Du fühlst - das wird sich hin und wieder ändern, von Trauer, Wut über Unverständnis bis hin zu 'wurscht' - und das ist das große Ziel. Wenn Du eines Tages nicht mehr darüber nachdenkst, was er gerade denkt/macht/findet bist Du übern Berg. Aber der Rucksack ist schon auf dem Rücken, die Stiefel geschnürt und ein kleines Stückchen schon geschafft. Es wird schwer, aber auch ein wenig spannend!

26.02.2020 19:41 • x 3 #9


Steffi7199
Ich weiß, dass der Weg für mich steiniger ist. Natürlich nur nüchtern betrachtet. Unsere Situation aktuell ist aber um einiges komplizierter. Wir wohnen noch zusammen. Mein Sohn ist nicht der seinige. Wir haben uns kennengelernt, da war mein Muck noch sehr klein. Jetzt ist er 10 Jahre alt. Wir sind einige Jahre viel zwischen unseren 520 km entfernten Wohnorten gependelt... bis ich dann vor 5 Jahren den Schritt zu ihm gewagt habe. Jetzt hält mich hier aber nichts mehr. Zu schmerzhaft sind all die Erinnerungen. Ich werde wieder zurück in die Heimat, und benötige nur noch die Zusage meines ehem. Arbeitgebers. Da ich mich selbst in die finanzielle Abhängigkeit gebracht habe und nur Teilzeit arbeite, werde ich wieder Vollzeit einsteigen. Kann dies nur mit der Unterstützung von Freunden und Familie, die sich in meiner Geburtsstadt befinden. Der ohnehin stattfindende Schulwechsel spielt uns da sicherlich gut in die Karten. Es war immer klar, dass ich für ihn und seine Tochter nach NRW ziehe, da der Vater meines Kindes (Vater und mein Sohn haben regelmäßigen und guten Kontakt) in Dänemark lebt. Dass ich jetzt wieder zurück gehe, war ihm sicherlich auch klar.
Ich wünsche mir sehr, dass wir im Frieden auseinandergehen: für die Kinder und auch für die vergangenen 10 Jahre. Sie sollen sich nicht falsch anfühlen. Für keinen von uns... und erst recht nicht für die Kinder, die geschwisterähnlich aufgewachsen sind. Diese Ignoranz verletzt mich sehr. Er geht, wenn ich komme. Spricht nicht mehr mit mir. Die Kinder bekommen das mit. Ich will gar nicht streiten. Ich weiß, dass ich die Situation akzeptieren (lernen) muss. Es ist nicht so, dass wir uns zerfetzt haben oder der eine den anderen etwas schlimmes angetan haben, was die Trennung provoziert hätte. Wir müssen es meines Erachtens schaffen hier gut miteinander auszukommen... für die Kinder und für die vergangenen Jahre. So traurig ich bin, bin ich keineswegs naiv.

26.02.2020 21:46 • x 2 #10


E
Liebe Steffi, das klingt alles wirklich gut! Schon nach so kurzer Zeit hast Du einen Plan, willst keinen Streit und sorgst gut für Dein Kind. Du bist super! Wenn es mehr von Deiner Sorte gäbe, wäre die Welt eine Bessere!

26.02.2020 22:00 • x 1 #11


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