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Trennung nach langjähriger Ehe - wie schaffe ich das?

Gartenfee17
Mein NM ist gegangen nach 40 gemeinsamen Jahre. Hatte seine Affaire herausbekommen, die da schon ein Jahr lief. Er war schwer krank. Und alle Zeichen, die es gab, habe ich der Krankheitzugeschrieben. Rund ein Jahr nah seinem Abgang gab es immer wieder Kontakt, auch und vor allem von seiner Seite. Krankenhausaufenthalte, bei denen ihn besucht habe. Er hat die Knöpfe gedrückt, und ich bin gesprungen.
Die Trennung ist jetzt mehr als zwei Jahre her. Wenn ich dir im Rückblick einen Rat geben darf: Breche den Kontakt ab, so schnell du kannst. Er hindert dich nur am Heilen, haelt die Wunde offen. Und selbst wenn du Hoffnung auf ein Comeback hast: Du erleichterst ihm so nur den Abnabelungsprozess. Den Trennungsschmerz spürt er auch, er lindert ihn sich, durch die Kontakte. So muss er dich nicht vermissen.

25.03.2018 01:10 • x 3 #76


H
@Gartenfee17
Hättest Du es damals geschafft, ihn nicht im Krankenhaus zu besuchen? Das wäre auch so ein Triggerpunkt für mich. Egal, was er gemacht hat, ich würde rennen. Wütend werde ich höchstens auf mich, weil ich so ein Dussel bin. Warum kann ich nicht auf ihn sauer sein? Kommt diese Phase überhaupt jemals? Bis auf ein leichtes Aufflackern kommt da einfach nix. Ist es nur der langen Zeit geschuldet oder Charaktersache, ein Zeichen von Schwäche, Angst? Auf jeden Fall würde es mir das Lösen erleichtern. Soll ich mir besser ständig vor Augen führen, wie er mich die letzten Jahre vera.....hat, anstatt ihn zu vermissen? Folgt dann Herz Verstand? Fühle mich als gefühlstechnischer Versager und abnormal.

25.03.2018 08:57 • #77


A


Trennung nach langjähriger Ehe - wie schaffe ich das?

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Gartenfee17
Die Wut kommt, aber es dauert. Mehr als ein Jahr war sie von dem Schock, von der Trauer und auch weiterhin von der Sorge um ihn überdeckt. Auch heute noch wechseln die Gefühle zwischen Zorn, Trauer, Trotz und, wenn auch selten, Gleichgueltigkeit. Du bist keine emotionale Versagerin. Nachdem man fast das gesamte Leben miteinander verbracht hat, dauert das Loslassen.
Aber wie gesagt. Heute sage ich, es waeren mir viele zusätzliche Verletzungen erspart geblieben, haette ich mich schneller zurückgezogen. Ist schwer, aber ist wie mit dem Rauchen aufhören. Erfolgversprechender von einem Tag auf den anderen.

25.03.2018 11:11 • x 2 #78


G
Hallo Hope,

Du bist keine Versagerin, nur sehr verletzt und durcheinander. Wut hatte ich auch nicht, die hatten stellvertretend wohl meine Freundinnen für mich übernommen.Ich war innerlich damals nie so gefestigt, dass ich ein einziges Gefühl auch nur ein paar Minuten festhalten konnte. Ich war ständig hin- und hergerissen und innerlich unruhig, konnte nicht schlafen, war in Gedankenschleifen festgefahren. Vielleicht geht es Dir ja ähnlich.

Nach meinen Erfahrungen kann ich mich der Gartenfee nur anschließen. Beende den Kontakt so schnell es geht. Du brauchst Ruhe um zu Dir zu kommen und Dein Herz zu beruhigen. im Kopf bist du oft schon weiter. Vielleicht gibt es ja irgendwann wieder ein aufeinander zugehen - vielleicht sogar in Freundschaft. Jetzt geht es nicht! Ich habe das lange nicht begriffen, hatte irgend so ein blödes Gefühl, dass dann sogar ich unserer Partnerschaft jeden Wert abspreche. Irgendwo musste doch was Besonderes gewesen sein, wenigstens ich wollte das festhalten. Mal ganz davon abgesehen, dass das sowieso nicht geht, war mein Preis hoch. Jede Begegnung, jede Information, jedes Lebenszeichen hat mich nach einem kurzen Hoch wieder in das nächste Loch befördert. So lange bis ich es endlich begriffen habe, Ich muss mich um mich selbst kümmern und ich möchte nicht länger, dass ich mir selbst weh tue. Nach dem Beenden des Kontakte ging es bei mir jedenfalls langsam aber stetig bergauf und ich habe es nie bereut. Und möchte es zumindest jetzt, auch nicht wieder ändern.

Dein Weg wird immer wieder neue Kurven nehmen, Berge erklimmen und über Sümpfe führen, aber Du gehst ihn - vielleicht unfreiwillig - aber Schritt für Schritt kommst Du voran und auf dem Weg wartet vieles Unbekannte und Neues. Auch Du und Deine Gefühle, Deine Geduld, Deine Wut, Deine Liebe, Deine Neugier, Dein Mut, Deine Interessen, neue Menschen, neue Erfahrungen mit Dir und Anderen.

Schönes Wochenende

25.03.2018 11:47 • x 4 #79


H
Ihr seid toll. Vielen Dank.

25.03.2018 13:32 • #80


H
Zumindest werde ich für andere wütend. Was ist er für ein empathieloses Würstchen...... Spielt sich nach aussen als der besorgte Sohn auf, ist aber nicht in der Lage, mal bei seiner Ma vorbei zu fahren. Und wer macht es wohl? Alles zuvielfür ihn.. Dann doch lieber rumv... Kennt man doch schon... Jetzt auf Übervater machen.... Früher alles zu nervig... Lieber mit Kumpels feiern und fremdgehen. Weil Frauchen ist ja müde vom Arbeiten, Haushalt, Kind, kranke Eltern......Kind schreit, schnell weg.. Das heisst nicht, dass ich hier nicht meinen Anteil am Scheitern sehe. Ich habe nie Grenzen gesetzt und bin immer nur gerannt. Zu müde für alles....Lass mich einfach in Ruhe. Und trotzdem halte ich mir so einen ab. Ich sollte froh sein, dass ich meinen Supermann los bin.

25.03.2018 22:14 • x 3 #81


A
Ja - kopfmäßig sagt man sich auch, dass man froh sein kann, ihn los zu sein. Und so ist es ja auch. Dein Herz muss nur noch hinterher geschlurft kommen. Das dauert ein wenig. Man muss auch unterscheiden, ob es wirklich die Liebe ist, die da noch quält oder aber tatsächlich der Abschied von einem Lebensabschnitt, der über viele Jahre zu einem Selbstverständnis geführt hat. Die Zukunft lag mehr oder weniger klar vor einem - jetzt ist sie ungewiss. Da kann man schon mal Angst bekommen und sich nach etwas zurücksehnen, was egtl gar nicht so optimal war.

Und man fragt sich, ob man evtl jahrelang wirklich etwas übersehen hat. Zweifelt, weil man den anderen nicht mehr wieder erkennt. Er ist einem fremd und doch so vertraut, wenn man ihn sieht. Ich für meinen Teil betrachte ihn nur noch als Hülle dessen, was er mal für mich bedeutet hat. Er, den ich geliebt habe, ist weg. In der Hülle befindet sich jetzt jemand anderes, fremdes. Und dieser neue ist mir so nahe, wie ein Fremder auf der Straße, dem ich zufällig begegne. Und weil ich diese Fassungslosigkeit nicht aushalte, halte ich die Kontaktsperre jetzt - mit einer Unterbrechung seinerseits - über 5 Wochen durch. Ich schreibe ihn nicht an, obwohl ich schon hätte viele Gelegenheiten nutzen können (u.a. seinen runden Geburtstag, den ich auch ignoriert habe). Ich kann mir inzwischen auch nicht mehr vorstellen, warum ich ihn überhaupt noch kontaktieren sollte.

Aus verlässlicher Quelle weiß ich, dass er hofft, iwann mal wieder einen normalen Kontakt mit mir haben zu können. Ich möchte das aber nicht. Wer mich verarscht und ohne Chance nach knapp 17 Jahren innerhalb von fünf Wochen austauscht für eine windige und aussichtslose Affäre, braucht auch meine Freundschaft nicht mehr. Das mag bockig klingen, aber ich bin ja nicht verpflichtet, nun zu seiner besten Freundin zu mutieren.

26.03.2018 08:13 • x 5 #82


H
@Anis17
So ist es wohl. Ich ziehe den Hut vor Deiner Stärke und hoffe, bald auch soweit zu sein

26.03.2018 15:41 • #83


A
Reiner Selbstschutz zur Zeit. Ich hätte es gerne, wenn ich zusätzlich auch noch völlig emotionslos wäre. Das wäre mein Traum.

26.03.2018 15:51 • #84


H
Momentan zweifle ich an allem. Ist es richtig, das Haus zu behalten? Will ich hier wirklich bleiben mit den ganzen guten und schlechten Erinnerungen? Werde ich hier glücklich? Werde ich überhaupt noch einmal glücklich? Werde ich immer alleine bleiben? Das möchte ich nicht. Das Leben zu zweit ist einfach besser, meistens jedenfalls....Und Dir geht es gut? Freut mich ehrlich gesagt nicht. Bin wohl noch nicht über Dich hinweg.

30.03.2018 21:58 • x 1 #85


H
Boa, wie ich das/mich hasse. Seit zwei Tagen versinke ich in Selbstmitleid. Ständig kommen mir die Tränen.... Schlafe besch... Sehe mein restliches Leben schwarz... Niemanden für den man da ist, niemanden, der für einen selbst da ist... Super Aussichten... Egal, weiter.... Glaube, putze mal die Küche

31.03.2018 15:46 • #86


Maus-89
Zitat von Hope-00:
Boa, wie ich das/mich hasse. Seit zwei Tagen versinke ich in Selbstmitleid. Ständig kommen mir die Tränen.... Schlafe besch... Sehe mein restliches Leben schwarz... Niemanden für den man da ist, niemanden, der für einen selbst da ist... Super Aussichten... Egal, weiter.... Glaube, putze mal die Küche


Wenn du weinen willst, dann weine...
Bade im Selbstmitleid...
Das sind Gefühle, die rauswollen...
Sie haben ihre Berechtigung und wollen ausgelebt werden...

Es wird besser, es dauert seine Zeit, aber es wird besser...

Ich weiß es...
Ich habe drei Jahre gebraucht...
Und jetzt liebe ich mein Singleleben...

Du kommst auch noch da hin...

31.03.2018 16:09 • x 1 #87


H
3 Jahre....Wie hast Du das ausgehalten? Was hat Dir geholfen? Nur die Zeit?

31.03.2018 16:15 • #88


Maus-89
Zitat von Hope-00:
3 Jahre....Wie hast Du das ausgehalten? Was hat Dir geholfen? Nur die Zeit?


Zuerst kompletter physischer und psychischer Zusammenbruch. War dann sechs Wochen in einer Akutklinik. Das Beste, was mir passieren konnte.
Danach noch eine Reha und war somit für knapp drei Monate aus dem Verkehr gezogen.

In der Klinik reifte der Entschluss Zuhause auszuziehen. Das hat meinen Ex schockiert (nachhaltig ).

Ich hab mir eine Wohnung gesucht und nach meinen Vorstellungen eingerichtet. Nix mitgenommen, was nur im Entferntesten an uns erinnert.
Es gab trotzdem tiefe Löcher, viele Tränen. Aber es wurde nach und nach besser. Die Löcher kleiner und der Schmerz weniger.

Das Beste daran, ich kann mein Leben so gestalten, wie ICH es will. Das ist einfach g..l!

31.03.2018 16:38 • x 2 #89


H
Glaube, muss noch viel lernen. Hab noch nie alleine gelebt. Bin von meinen Eltern aus direkt mit Ex zusammen gezogen. War also nie wirklich alleine. Und immer der eine Mann... Im Trennen bin ich also nicht geübt. Aber zumindest kenne ich Einsamkeit, das kann man auch wunderbar zu zweit sein

31.03.2018 17:03 • x 1 #90


A


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