Werde ich kaputtgespielt oder dreh ich durch??

:'(
Hallo ihr Lieben!
Vielleicht hilft es mir, mal meine *Geschichte* aufzuschreiben. Vielleicht habt ihr auch ein wenig Interesse an meinem Weg.
Tja, seit einem dreiviertel Jahr lebe ich von meinem Mann getrennt. Ich habe eine kleine Tochter, 4 Jahre, die bei mir wohnt.
Alles fing urplötzlich und ohne irgendwelche Vorzeichen an und nahm seinen Verlauf, ohne eine Möglichkeit meinerseits, irgendetwas davon beeinflussen zu können.
Mein Ex und ich lernten uns vor 12 Jahren kennen und sind heute seit 8 Jahren verheiratet. Unsere Tochter kam, sie war ein Wunschkind.
Klar hatten wir auch Krisen während unserer Ehe, aber wir haben alles gemeistert. Gemeinsam.
Letzten Sommer dann, war ich persönlich an einem Punkt angelangt, wo ich mir selbst gesagt habe:
Sie es dir an! Ich bin glücklich. Wir haben seit 14 Tagen eine wunderschöne neue Wohnung, unser erster Urlaub seit Jahren ist gebucht, die Kleine ist aus dem Gröbsten raus und wir haben wieder mehr Zeit für uns als *Paar*. Wir lieben uns, sagen das auch gegenseitig, schenken uns Aufmerksamkeit und unser S. ist so gut, wie lange nicht mehr.
Da kam der Schlag.
Mein Mann war auf einem Betriebsausflug, kam am Nachmittag nach Hause und wir saßen gemütlich am Kaffeetisch. Ich wunderte mich, daß er die Kleine aus dem Zimmer schickte, aber dann war es klar. Er sah mir nicht mal in die Augen, als er ohne vorherige Ankündigung sagte:
So! Ich beende hiermit nsere Beziehung.
Und das wars. Mich hat der Schlag getroffen. Und er war nicht bereit mit mir zu reden. Im selben Augenblick schon, schnappte er sich sein Handy, zog sich an und verließ die Wohnung.
Wenig später erfuhr ich dann die ganze Wahrheit. Eine andere Frau! Eine liebe Kollegin! Auf einmal ging mir dann ein Licht auf. Ein eigenes neues Handy, die Überstunden, die Betriebsausflüge. Habe mir nichts dabei gedacht, da er erst kurz vorher befördert worden war.
Für unsere Tochter brach eine Welt zusammen, ebenso für mich. Sie wurde schwer krank und mußte 14 Tage in die Klinik. Er hatte nicht mal *Zeit*, seine Tochter zu besuchen. Nur sporadisch, gerade so, wie er es mit IHR einrichten konnte.
Die Krönung dann, während sein Kind in der Klinik liegt, fährt er mit IHR in unseren gemeinsam gebuchten Urlaub. Ich bin bei der Kleinen im Krankenhaus.
Später zu Hause, die Wohnung hat er schon gekündigt, nimmt es für mich schlimme Entwicklungen an. Er telefoniert in meiner unmittelbaren Gegenwart mit ihr. Schatz. Engel.. usw. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich mich dabei gefühlt habe. Die Telefonrechnungen betrugen beim Festnetz ca. 250 DM (in dem Rechnungszeitraum lag ich mit der Kleinen im Krankenhaus!), beim Handy bei 550 DM. In EINEM Monat!
Ich war ein absolutes Nervenbündel. Wegen der Kleinen und auch wegen ihm. Ich liebte ihn doch so sehr. Wie konnte er mir das nur antun? Uns antun?
Ich bettelte um Erklärung, ich bettelte um seine Liebe. Nichts! Ich habe mich sogar vor seine Füße geworfen. Ich war nicht mehr ich selbst.
Doch er lachte mich nur aus und ging.
Es gab noch einen schlimmen Krach wegen dem Unterhalt für mich. Es wäre unfair, schließlich hätte er mit MIR nichts mehr zu tun ect. Ich mußte schriftlich auf einen Teil des mir zustehenden Unterhaltes verzichten. Sonst hätte ich nicht den dringend benötigten Mietvertag für meine neue Wohnung bekommen. Vor wenigen Tagen erst sagte er wieder zu mir, er kriege jeden Monat das große Kotzen, wenn er die Überweisung ausstellen muß.
Ich gebe es zu, ich habe versucht mich zu wehren, mich zu rächen ect. So habe ich unter anderem auch bei ihr angerufen und sie gefragt, ob sie denn wüßte, daß sie eine glückliche Familie zerstört hätte.
In meiner eigenen Wohnung dann ging es erst recht bergab. Ich kann seit Monaten nicht mehr schlafen. Vielleicht vier Stunden pro Nacht, und die auch nur gestückelt. Ich bin hundemüde, doch dann habe ich so ein Bild vor dem inneren Auge und ich bin wieder putzmunter.
Ich kann mich auf absolut nichts konzentrieren, weder ein Buch noch auf den Fernseher. Ich habe massiv abgenommen. 14 Kilo in nicht mal 4 Wochen.
Ich habe mein Kind versorgt, geliebt und mich intensiv um sie gekümmert, um es ihr wieder schön zu machen. Das habe ich geschafft. Ihr geht es wieder gut. Aber ich? Ich bin auf der Strecke geblieben.
So hat mein Kind mittlerweile wieder einen guten und regelmäßigen Kontakt zu ihrem Papa. Nur ich gehe jedesmal zu Boden, wenn ich ihn sehr, höre und so weiter.
Er möchte ein *Freundschaft* mit mir. Schließlich hätten wir doch 12 Jahre wunderbar mitteinender harmoniert. So eine Ironie. Selbst S. erwartet er noch von mir.
Wenn ich ihm aber dann meinen Standpunkt versuche klarzumachen, daß ich es zum Einen nicht möchte und zum Zweiten dann ja nie von ihm lassen könnte bzw. endlich darüber hinwegzukommen, wird er fuchsteufelswild. Eine erwachsene Frau müsste fähig sein, eine Freundschaft auch ohne emotionalen Schmus zu pflegen!
Wenn wenig Kontakt von mir gewünscht, dann besteht er auf absolut null Kontakt. Alles, auch Dinge die die Kleine betreffen, nur noch schriftlich über den Anwalt ect.
Das kann ich nun doch nicht. Ich will ihr den Papa doch nicht wegnehmen.
Es ist sowas von blöde, aber ich liebe ihn noch immer. Warum bloß? Was hat er? Ich bin und ich war bei ihm in eine absolute Abhängigkeit geraten.
So habe ich noch nie allein auf eigenen Füßen gestanden. Bin gleich von zu Hause aus mit ihm zusammen gezogen. Sämtliche Entscheidungen hat er gefällt. Auch wenn es mir nicht gepasst hat, habe ich mich doch untergeordnet. So auch den Zeitpunkt meiner Schwangerschaft!
Nun fällt mir dies alles auf die Füße. Ich kann mit Geld umgehen, aber 150 Euro für zwei Personen zum Leben und Kleiden pro Monat sind mir zu wenig. Ich kann mit meiner Kleinen nicht mal zu McDonalds, weil das Geld einfach nicht da ist. Es schmerzt wahnsinnig, jedesmal in diese entäuschten Augen blicken zu müssen.
Zu allem Übel noch dazu bin ich arbeitslos. Eine alleinerziehende Mutter mit einem kranken Kleinkind will niemand einstellen. Ich würde alles machen. Selbst der Pizzaauslieferer will mich nicht. Ich sehe momentan auch keinen Ausweg aus dieser speziell finanziellen Misere.
Aus diesem Grunde kann ich auch nicht ausgehen, wenn mir der Sinn danach steht.
Meine Freundin ist vor wenigen Wochen nach Stuttgart umgezogen, also weit weg von hier. Von ihr habe ich diesen PC geschenkt bekommen, sonst hätte ich nicht mal das hier zur Ablenkung.
Besuche *darf* ich nicht empfangen, solange mein Kind sich mit in der Wohnung aufhält. Das hat mein Ex per gerichtler Verfügung angeordnet. Das ist seine *Rache* dafür, daß seine GROSSE Liebe mit dieser Frau wegen MIR kaputt ging. Also darf ich gefälligst auch nicht glücklich sein oder werden.
Auslöser war dieser, meine Kleine hat diese Frau kennengelernt (ohne mein Wissen) und hat eine absolute Abneigung gegen sie entwickelt. Sie kam jedesmal verstört und verheult nach Hause. Ich hatte dann wieder Tage zu tun, sie wieder zu beruhigen.
Mama. Ich möchte da nicht mehr hingehen! Die Tante ist eine böse Hexe. Sie hat den Papa verzaubert. Ich habe Angst, daß sie mich auch verzaubert.
Auf den Wunsch der Kleinen, sie nicht mit der anderen zu kontaktieren ist er ncht eingegangen. So habe ich dann irgendwann den Riegel vorgeschoben und habe das untersagt. Sogar ein ärztliches Attest über ihre Angstzustände habe ich meinem Ex vorgelegt.
Er jedoch drehte wieder alles passend und behauptete, ich hätte die Kleien beeinflußt und würde ihm sein Glück nicht gönnen. Er erwartete von mir, ihr zu sagen, daß es eine LIEBE und GUTE Tante wäre und daß sie hinmüsse. Da habe ich mich geweigert.
Aus diesem Grunde verbietet er mir nun auch jeglichen Kontakt mit anderen, so lange die Kleine dabei ist. Nur, ich habe sie von 14 Tagen 12 bei mir. Ich kann allein aus Zeitgründen nicht weggehen, mangels Babysitter bzw. Geldmangel und dann kann ich nicht mal jemanden zu mir kommen lassen. Mir fehlt die Gelegenheit mal jemanden kennen- und eventuell liebenzulernen.
Er sagt, ich hätte schließlich damit angefangen, also müsse ich es jetzt auch ausbaden. Seine Liebe wäre schließlich auch daran zerbrochen. Er wollte halt auch die beiden liebsten Personen gleichzeitig um sich haben.
Soviel dazu.
Zudem hat er mir massive Schulden hinterlassen. Ca. 14000 DM, für die ich als Ehefrau mit gerade stehen muß, obwohl er nachweislich der alleinige Verursacher dafür ist.
Ich bekomme einfach keine Ruhe und Ordnung in mein Leben.
Nun befinde ich mich in psychotherapeutischer Behandlung und habe darin meine große Hoffnung gelegt, es ENDLICH zu schaffen.
Ich danke euch für die Ausdauer beim Lesen.
So chaotisch wie diese Zeilen, so sieht z.Z. auch mein Leben aus.
Liebe Grüße Nicole

Hallo Nicole,

ich wundere mich, dass zu deinem Beitrag noch kein Echo erfolgt ist, denn ich kann eigentlich kaum glauben, was du hier schreibst!
Es ist eigentlich nicht verwunderlich, dass eine in jungen Jahren geschlossene Ehe zerbricht. Nur dass diese 2 Menschen dann plötzlich auf den Kriegspfad wechseln und sich auf unterster Ebene bekämpfen, haut mich schon um.
Was ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen kann ist, dass man per gerichtlicher Verfügung einen Menschen von der Außenwelt isolieren kann.Das verstößt in meinen Augen gegen die Grundrechte und kann das deshalb auch nicht glauben.
Du schreibst leider nichts darüber, ob du dir auch einen Anwalt genommen hast, was ich eigentlich nur empfehelen kann. Auch wenn du in deiner momentanen Situation zum Sozialfall abgestempelt bist, so steht dir ein Rechtsbeistand zu. Den hast du auch bitter nötig!
Zu deinem Noch-Ehemann verkneife ich mir jeden Kommentar. Das ist absolut unterste Sohle, was der mit dir veranstaltet bzw. von dir verlangt! Wie kann ein Mensch noch den Beischlaf verlangen, von Freundschaft reden, wenn er dich fertig machen will und sich daran ergötzt, dich leiden zu sehen!
Dieser Mensch hat dich leider nie als Partnerin behandelt sondern immer als sein Eigentum gesehen.
Du musst jetzt lernen zu kämpfen. Neben deiner psychotherapeutischen Behandlung brauchst du auch dringend einen Rechtsbeistand! Der wird dich auch in finanziellen Dingen beraten können.
Wichtig ist, dass du lernst, deinem Mann die Stirn zu zeigen und es schaffst, dass du von ihm los kommst!

Ich wünsche dir dabei viel Kraft!

Hubby

Hallo Hubbi

Vielen lieben Dank für deine Antwort.
Ich kann es teilweise selbst nicht glauben, was da so abläuft. Eben war er wieder da, die Kleine für sein Wochenende abholen und hat seinen *Frust* darüber wieder an mir abgelassen.
Frust in dem Sinne, daß er eben die beiden Abende nicht ausgehen kann.

Wegen der gerichtlichen Verfügung muß ich wahrscheinlich genauer werden.
Also, es liegt ein ärztliches Attest für mein Kind vor, indem ihr bescheinigt wird, daß sie unter Angst- und Panikanfällen leidet, *vermutlich* bedingt durch den Kontakt mit gewissen Personen.
Und dieses Schreiben hat sich mein zukünftiger Exmann zu Nutzen gemacht und hat damit gegen mich erlassen lassen, daß ich mein Kind ohne seine Zustimmung (seine Ausrede hierfür war, daß er erst ein Gesundheitsattest! haben möchte) nicht mit ihr unbekannten Personen in Kontakt bringe.
Da ich aber wie schon gesagt, das Aufenthaltsrecht für sie bei mir habe und sie nur jedes zweite Wochenende bei ihrem Vater ist (Fr. bis So) bin ich somit *gezwungen*, immer zuhause zu sitzen, da ich sie ja schlecht abends allein lassen kann. Durch diese Verfügung ist mir untersagt worden, Besuche zu empfangen, die mein Kind nicht kennt. Es *könnte* ja sein, daß sie nachts oder abends mal wach wird und dann gezwungenermaßen damit konfrontiert wird.
Seine Äußerung bezüglich seiner Zustimmung ziehlt mehr dahingehend, daß er unbedingt wissen will, mit wem ich Konatkt habe. Das sage ich ihm aber nicht. Erstens geht es ihn nichts an, zweitens lasse ich mich nicht endlos erpressen.

Ich fühle mich wie in einem Käfig. Einerseits KANN ich nicht weg und andererseits DARF ich niemanden einladen. Denn wen kennt meine Tochter schon groß von meinen Bekannten?
Ich finde es auch sehr schwierig an den beiden mir verbleibenden Tagen Bekanntschaften zu knüpfen und diese dann auch noch zu pflegen und auszubauen, wenn ein persönlicher Konakt gar nicht möglich ist.
Somit bin ich wirklich in eine verzwickte Lage geraten und +suche+ unbewußt, da ich ja gar keine Zeit habe abzuwarten. Die Monate rennen dahin und nichts passiert in Richtung neuer Partner oder auch nur neue Bekanntschaft. Teufelskreis.

Ich habe einen Anwalt. Bekomme vom Gericht die Beratungsscheine und lasse mich mindestens einmal monatlich beraten.
Leider komme ich momentan gegen die Verfügung nicht an, da die durchaus legal und bis 12 Monate haltbar ist.
Die finanzielle Geschichte ist die, man kann einem *beep* Mann nicht in die Tasche fassen. Pfändung ist bei ihm nicht groß.

Ich habe ihn neulich gefragt, aufgrund seiner miesen Stimmung wegen der Wochenenden mit seinem Kind, ob er sich einbildet, durch die Alimente sich freikaufen zu können. Er hätte schließlich nicht nur Vaterrechte sondern auch Vaterpflichten. Aber da rede ich wieder gegen eine Wand und es wird nicht lange dauern, da bekomme ich diese Äußerung geballt mit anderen Dingen zurück.

Manchmal denke ich, es wäre sicher auch besser den Kontakt zwischen ihm und dem Kind zu unterbinden. Sie hängt sehr an ihm und freut sich immer riesig ihn zu seheh. Aber dieses ganze Drumherum kann auf die Dauer nicht weiter gutgehen.

Jedenfalls danke für euer Verständnis. manchmal habe ich schon geglaubt, ich spinne und so schlimm kann es gar nicht sein, wie ich denke.

Liebe Grüße Nicole

Liebe Nicole,

ich muss sagen, dass mich Deine Geschichte sehr bewegt hat. Ich wollte Dir schon, als ich sie das erste mal gelesen haben, etwas dazu schreiben, aber mir sind einfach keine durchschlagend guten Tips eingefallen, wahrscheinlich ist es anderen auch so gegangen. Jetzt sind ein paar Tage vergangen, und ich habe öfters an Dich gedacht.

Ich habe auch jetzt noch keine tollen Tips, aber ich möchte Dir sagen: Was Du unternommen hast, ist genau richtig!
- Du hast dir rechtliche Unterstützung besorgt
- Du hast dich um Unterstützung für deinen Gefühlszustand gekümmert
- Du hast in diesem Forum deine Sorgen artikuliert

Außerdem hast Du wohl wenigstens eine Freundin, die an dich denkt, und Dir den PC besorgt hat.

Wenn Du die Kraft hast, Dir die Hilfe zu organisieren, die Du in dieser schlimmen Situation brauchst, die niemand alleine bewältigen könnte, wirst Du es auch schaffen, da raus zu kommen. Auch deine Fähigkeit, deine Probleme zu artikulieren und auf den Punkt zu bringen spricht dafür, dass Du sie in naher Zukunft auch lösen kannst.

Ich will es eigentlich nicht, weil ich Deine Situation nicht genau kenne, aber ich gebe Dir trotzdem ein paar Anregungen, allerdings alles ohne Gewähr.

Denke nicht an die Schulden! Wenn bei ihm nichts zu holen ist, kann man bei dir bestimmt in der jetzigen Situation auch nichts holen. Wenn er das so cool nimmt, kannst Du dich doch auch zurücklehnen.

Wer kann überprüfen, ob sich jemand in deiner Wohnung aufhält? Das ist doch nur ein Machtsopiel von ihm, um dich fertig zu machen. Kannst Du es nicht einfach ignorieren?

Dieser Mann ist so etwas von schrecklich und unmenschlich, ich will jetzt gar nicht die Einzelheiten aufzählen, das was Du geschrieben hast, spricht für sich, und du weißt es auch. Du solltest ihm keine Träne nachweinen und froh sein, dass Du ihn nicht mehr sehen mußt. Es gibt viele andere Menschen, die dich nicht so schlecht behandeln werden!

Ich würde auch den Kontakt zwischen deiner Tochter und ihm unterbinden. Wenn er sich so ignorant ihren Bedürfnissen gegenüber verhält, ist er bestimmt nicht gut für sie. Warte mal ab, ob er irgendetwas dagegen unternehmen kann. Das dauert ziemlich lange, und dann hast Du Zeit und Stärke gewonnen.

Außerdem noch ein Wahrnehmung von mir aus meinen letzten Tagen, als es mir auch nicht sehr gut ging: Ich habe mich auch gefühlt wie ein Schiffbrüchiger in einem Sturm, an eine Planke geklammert. Es kommt aber vor, dass plötzlich ein Schlauchboot zwei, drei Wellenberge entfernt vorbeitreibt, und die Erwartung, dieses zu erreichen, gibt unheimlich viel Kraft, auch die nächste Insel anzusteuern. Das wirst Du bestimmt auch erfahren, wenn Du Dich um Dich und um Deine Tochter kümmerst.

Alles Gute Moritz

Hallo ihr Lieben!

Ihr glaubt mir sicher nicht, wie froh ich bin, einmal mein Leben offenlegen zu können ohne gleich schief *angesehen* zu werden.
Moritz, ich danke dir für das Mutmachen. Ich denke auch langsam, daß ich es irgendwann und irgendwie schaffen werde. Aber noch bin ich nicht ganz darüber hinweg und kann noch nicht über den Dingen stehen. Das hat sich heute wieder gezeigt.
Die Kleine ist heute übers Wochenende zu ihm. Obwohl sie die Woche ziemlich krank war und auch heute noch nicht ganz fit, wollte sie unbedingt mit. OK.
So habe ich ihm dann gesagt als er sie abholen kam, daß sie krank sei und habe ihm die Medikamente gegeben.
Da er ohnehin schon ziemlich schlkecht gelaunt war hat er diesen Satz gleich als Aufhänger genommen und mich angefahren.
Ich solle endlich aufhören, ihm immer noch Belehrungen wegen der Kleinen zu machen und begreifen, DASS ICH NICHT MEHR SEIN LEBENSMITTELPUNKT BIN!!!
Einerseits habe ich den Zusammenhang überhaupt nicht verstanden, zum anderen *will* ich diese Dinge nicht immer noch hören müssen. Wenn ich ihm das dann sage, meint er, ich würde es anders sonst nicht begreifen. Bin ja so unfähig und dumm!!! Krank sagt er immer.
Gut, das hat sehr weh getan, ich gebe es zu, aber das Schlimme kam dann noch. Meine Kleine rief mich gegen ZEHN abends an und erzählte mir, daß sie mit Papa bei Papas Kumpel im Garten gegrillt hätten.
Mich hat es fast vom Stuhl gehauen. Sie hat Fieber und ist krank, und er macht dann trotzdem ich was gesagt habe und seiner angeblichen Vaterfähigkeiten so ein Ding? Bei diesem Wetter?
Ich weiß genau, ich habe sie die nächste Woche wieder zu Hause, weil es sie komplett hinmattet. Sie ist VIER Jahre alt!!!
So siht es dann bei ihm aus, die Abende wenn sie bei ihm ist verzichtet er nicht auf seinen Spaß.
Sie kennt diesen Kumpel von meinem Exmann von Klein auf. Er hat auch zwei Kinder im gleichen Alter. Das ist nicht das Problem. Mich hat gestört, daß er trotz Krankheit und dem schlechten Wetter mit ihr sowas gemacht hat. In meinen Augen verantwortungslos.
Naja, kann sein, daß ich wieder mal übertreibe.
Jedenfalls hat mich dieser ganze Umstand heute ziemlich runtergezogen.

Dein Vergleich mit dem Schiffbrüchigen habe ich mir auch immer vor Augen gehalten. Ich klammere mich an kleine Wrackteilchen, die alsbald unter meinem Griff wegbrechen. Mal halten sie länger, mal weniger lang. Bis jetzt habe ich viele solcher Rettungsanker gefunden, aber alle gaben irgendwann auf. Kraft zum schwimmen habe ich schon lange nicht mehr. Auf dieses Schlauchboot, welches mich auf die Insel bringt, warte ich noch. Ich weiß aber, daß es kommt!!!

Tja, ich bin schon froh, daß ich diesen Mann *los bin*. So wie ich ihn in den letzten Monaten kenengelernt habe, möchte ich ihn als Partner nicht mal mehr geschenkt haben. Irrigerweise habe ich aber immer noch Gefühle für ihn. Schmerz und Trauer, wenn ich mich mit ihm streite, Sehnsucht, wenn er nicht da ist und ich an ihn denken muß.
Es ist so *blöd* (Verzeihung!), aber ich gebe mir Mühe das abzustellen. Ich lasse manche Gedanken gar nicht mehr zu. Nur manchmal verfolgen sie mich bis in den Schlaf.

Den Kontakt zwischen der Kleinen und ihm zu unterbinden, da fehlt mir noch die entscheidende Entschlußkraft. Ich weiß, wie sehr sie an ihm hängt und wie sehr sie ihn liebt. Ich könnte es nicht verkraften, die Schuld zu haben, wenn sie ihn nicht mehr sehen kann. Sie merkt doch, gott sei dank, nicht, daß sie *ausgenutzt* wird.

So, die Besuchergeschichte lief teilweise schon so ab: Er stand oft spät abends unangemeldet vor meiner Tür und wollte rein. Wenn ich ihn nicht reingelassen habe, stand er teilweise die halbe Nacht draußen vor der Haustür und hat alles beobachtet. Selbst wenn meine Freundin da war, habe ich sie zur Hoftür hinausgelassen, damit er ihr nicht noch ein *Gespräch* aufdrängelt.
Als er merkte, daß ich das durchschaut habe, kamen Anrufe und wehe ich habe nicht abgenommen. Da wäre ich entweder *beschäftigt* gewesen oder unerlaubterweise außer Haus.
Das hat aber meines Wissens nach, nachgelassen. Zumindest habe ich ihn nicht mehr gesehen. Er war eine zeitlang sehr gut informiert, was ich wann und mit wem gemacht habe. Spione? Einbildung?

Das soll es gewesen sein. Ich danke euch nocmals für die ermutigenden Worte.

Gute Nacht! Nicole

Hi,

ich kann mich nur Hubi anschließen. Schicke den Typ in die Wüste.
Leiden tut jeder bei einer Trennung, auch ich und die ist jetzt 5 Monate her, mir kommt es vor wie gestern.
Aber was er mit Dir macht, ist SORRY unter aller Sau.
Kopf hoch, Du machst das schon.
Alles liebe Ka

Liebe Nicole,

auch mich hat deine Geschichte ziemlich erschüttert. Ich kann dir gut nachempfinden was du fühlst und wie schlecht es dir geht. Versuche jetzt wirklich nur an dich und deine Tochter zu denken und macht es euch so schön wie möglich.
Ist sie im Kindergarten, da könntest du doch ihre Freunde mit Müttern ohne Probleme wegen der Verfügung einladen. Versuche über Spielplätze oder Selbsthilfegruppen wo du mit deiner Tochter hinkannst um neue Kontakte zu knüpfen. So kommst du raus und dein Mann kann dir nichts vorwerfen.

Leider kann ich dir nicht helfen. Aber in Gedanken bin ich bei dir. Vielleicht hilft dir das. Du bist nicht alleine, auch anderen ergeht/erging es ähnlich, sie verstehen dich und fühlen mit dir diesen tiefen Schmerz, die Verletzung und die scheinbare Hoffnungslosigkeit. Halte durch, gib nicht auf. Kämpfe für dich und deine Tochter.

Alles, alles Liebe und viel viel Kraft

Chiara

Hallo ihr Lieben!

Ich möchte es kurz machen und euch nur schnell die neueste Aktion meines Exmannes erzählen.
Er hatte bei einem Bekannten eine Bewerbungsmöglichkeit für mich aufgetan und ich Trottel war ihm auch noch so dankbar dafür.
Nun, jedenfalls bekam ich aber eine Ablehnung.
Mein Ex dachte wohl, ich hätte mich eventuell nicht beworben (wegen der Ehegattenunterhaltskürzung!) oder was auch immer.
Jedenfalls rief er dann selbst noch mal bei diesem Bekannten an und der erzählte ihm (so sagte es mein Ex zu mir), daß ich einen extrem schlechten Eindruck hinterlassen hätte. Fachlich daneben und desinteressiert und daß die mich einfach nicht wollten. Also ein anderer Text, als der in dem Ablehnungsschreiben.
Was tut mein Ex? Er schmiert mir das brühwarm unter die Nase. Mit einem hämischen Grinsen, ala: Ich habs doch gewußt!
Tut mir leid, aber das tut sehr weh. Zum einen den wirklichen Ablehnungsgrund zu erfahren und dann noch so von oben herab behandelt zu werden. Das hilft nicht gerade dabei, das Selbstbewußtsein wieder aufzubauen.
Ich würde ihn manchaml so gern......grrrrrrrrrrr

Liebe Grüße Nicole

Hallo Nicole,
das hört sich wirklich schlimm an, aber ich verstehe nicht, dass Du Dir das antust. Es ist doch ganz offensichtlich, dass er alles versucht, um Dich kaputt zu machen. Dazu gehören aber immer noch zwei: Einer, der es versucht, der andere, der es sich gefallen läßt.

Für mich wäre die Konsequenz:
unterbreche den Kontakt mit ihm vollständig, kommuniziere nur noch über Anwalt, vielleich über einen besseren, als deinen jetzigen. Lass Dir nie mehr irgendwie von ihm helfen, wie gut es auch klingen mag.

Alles Gute, es geht voran!

Moritz

Bitte mache es nicht mehr mit und versuche dein Leben ohne dieser Mann zu leben es ist schwierig aber versuche es alleine wegen der kleine.