Zitat von klingklang:vor zwei Monaten wurde ich von meinem Partner für eine Frau verlassen,die er im Internet kennengelernt hat.Sie ist kinderlos und beruflich sehr erfolgreich, mehr weiß ich eigentlich nicht über sie.
Na dann hat er ja eine für ihn recht preiswerte Lösung gefunden, die ihn neben dem Unterhalt für Euren Sohn nicht mit eigenen Altlasten belasten wird und sich zudem allein zu beschäftigen weiß, wenn er werktags bei Dir und seinen Kindern ist.
Zitat:Es gab oh so viele Trennungen-meist von ihm aus-,die nie wirklich vollzogen wurden. In den letzten zwei Jahren lebten wir getrennt, mein Sohn bei mir.Dennoch waren wir meistens ein Paar,er versuchte sich oft zu lösen via Singlebörsen. Meist waren das wochenlange Episoden,nach denen er stets zu mir kam.Keine käme an mich ran,kein Platz in seinem Herzen für andere....Das wiederholte sich ungezählt.
Siehe oben - finanziell unabhängige Frauen, die zudem bereit sind, sich auf einen Mann mit seinem Vorleben einzulassen, sind nicht an jeder Ecke zu finden, auch wenn es durchaus welche gibt. Vor allem sind viele von ihnen nicht gerade auf den Kopf gefallen und insofern eher mißtrauisch, was das plötzliche Interesse an starken Frauen wie ihnen betrifft. Viele (deutsche) Männer der Jahrgänge vor 1970 törnt das nämlich eher ab.
Zitat:Wir fuhren trotz unseres seltsamen Status mit den Kindern in den Urlaub und waren eine seltsame,aber doch eben Familie. Der S. war toll und trotz Verunsicherung durch die Vertrauensbrüche waren wir eine Einheit.
Ihr wart schon lange eben
keine Einheit mehr, sondern allenfalls eine bequeme Übergangskonstellation, aus der heraus er nun den lange geplanten Warmwechsel vollzogen hat.
Zitat:Er habe familiäre Gefühle für mich,beansprucht Wochenenden von Freitag bis Sonntag für seine Freundin.Doch,er kümmert sich sehr um seine Kinder,das tut er und ich habe wenig Sorge,dass sich das ändert.
Du sollst ihm die Kinder ja auch nicht entfremden. Aber was Dich betrifft, würde ich die Gelegenheit nutzen, jetzt einen Schnitt zu machen und mir einen richtigen Partner zu suchen, für den ich nicht nur Haushaltshilfe, Kindermädchen und Seelentrösterin, sondern eben auch eine Geliebte bin, die er so sehr begehrt, daß man ihm eine *beep* Sirene auf den Bauch binden könnte, ohne daß er Dich mit ihr betrügen wollte oder könnte.
Zitat:Und so richtig überraschend kommt das ja auch nicht mit dieser Frau.Die Kurzzeitfreundinnen vorher hatten Kinder und da hatte er keine Ambitionen auf Patchwork.
siehe oben.
Zitat:Neben meiner Angst vor dem Augenblick,wenn er ihr meinen Sohn vorstellen will,steht folgende Frage: Er teilt mir per whatsapp und Telefon alle seine beruflichen Sorgen mit,erwartet aktive Hilfe und Zuspruch.Er schreibt mir-außer wenn er bei ihr ist,mal lustig,mal über unser Kind,meist über seinen Job. Bis zu 20 Nachrichten am Tag.
Finde ich auch für eine enge Freundschaft arg viel. Gefällt Dir sowas, wünschst Du Dir diese Nähe überhaupt? Wie soll das denn mal laufen, wenn Du selbst einen neuen Partner hast, was wird der dazu sagen? Und wie willst Du so überhaupt frei im Kopf für ein neues Leben werden - mit oder ohne anderen Mann darin?
Zitat:Ich fühle mich moralisch -emotional leider sowieso- verpflichtet ihm zu helfen und da zu sein.
Worauf konkret basiert dieses Pflichtgefühl?
Zitat:Gleichzeitig möchte ich nicht plötzlich sein Buddy sein. Sein Herz hat eine Andere,ich seine Probleme?
Er ist aber gerade
dabei, so eine Buddy-Nummer daraus zu
machen. Wenn Du das
nicht willst, wird es Zeit, dem eine
klare Grenze zu setzen.
Zwar denke ich nicht, daß er sein Herz an eine andere verloren hat - sonst würde er nicht ständig bei Dir rumhängen und hätte wohl auch nicht so gezielt nach einer unabhängigen und deshalb für ihn preiswerten Frau gesucht. Gemessen an seinem Verhalten, erscheint der Mann vielmehr rücksichts- und skrupellos - und überaus bequemlich. Finde ich übrigens wenig attraktiv.
Aber daß Du nun nicht zum Buddy wirst, dazu gehören immer zwei: Er, der Dich in diese Rolle zu drängen sucht und Du, die das klaglos mitmacht - vermutlich in der stillen Hoffnung, er möge erkennen, was er an Dir hat und reumütig zu Dir zurückkehren, wenn er eines Tages feststellt, daß seine Neue zwar ein flotter Betthase und beruflich erfolgreich, aber für seine familiären Belange nicht ganz so prädestiniert ist wie Du.
Da kann ich mich nur der Vorschreiberin anschließen, die Dir riet, jetzt einen Bruch zu vollziehen. Denn solange er immer wieder auf Dich zurückgreifen kann, wird er eben
nicht merken, was er an Dir hat, sondern Dich weiterhin als die
Selbstverständlichkeit wahrnehmen, die er jahrelang hatte und derer er schlußendlich so
überdrüssig geworden ist, daß er sogar unter Deinen Augen in aller Offenheit nach einer neuen Beziehung gesucht hat, bis er endlich eine an der Angel hatte, bei der die Kohle reicht.
An Deiner Stelle wäre ich mir für sowas zu schade. Weder die andere Frau, noch Du haben so einen Hansel verdient. Schön, wenn er sich weiter um die Kinder kümmert, aber das sollte dann seinem eigenen Pflichtgefühl entspringen und nicht Deinem. Kümmer Du Dich jetzt bitte weniger um ihn und mehr um Dich und Deinen Sohn und auch da kann ich der Vorschreiberin nur beipflichten, die darauf hinwies, daß es ein denkbar schlechtes Rollenvorbild ist, wenn Du Dich von ihm so behandeln läßt, wie es die letzten Jahre der Fall war, statt Deine eigenen Bedürfnisse zu kennen und durchzusetzen - ohne deshalb nun selbst zu einem ebenso egoistischen Typen zu verkommen, wie er einer ist.
Viel Glück und alles Gute für Dich.