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Wie der Traum zum Alptraum wurde

S
So Leute,
erst einmal ein freundliches Hallo in die Runde. Ich habe schon vieles hier gelesen und habe jetzt den Mut, selbst einen Text zu verfassen. Über das, was grade in meinem Leben los ist. Kleine Warnung : Es ist ein langer Text.
Ich fange jetzt einfach mal an.

Ich habe vor etwas über 5 Jahre eine Frau kennengelernt, die ich sehr attraktiv fand. Ich war damals noch in der Ausbildung als KFZler und sie arbeitete damals in einer Kneipe, in der ich auch manchmal zu finden war. Ich fand sie wunderschön und interessant, da sie hochdeutsch sprach und das in der Kante eher selten ist.
Nach einer gewissen Zeit haben wir uns abends mit einer Freundin verabredet und sind zusammen weg. Lange Rede, kurzer Sinn. Wir haben uns öfter getroffen und irgendwann geküsst, haben uns super verstanden. Ihr zu liebe fing ich an Hochdeutsch zu sprechen, was ich heute perfekt beherrsche. Wir kamen dann zusammen. Sie war da um die 19, hatte allerdings noch keinen Ausbildungsplatz und hielt sich mit Aushilfsjobs über Wasser, da sie auch zwei sehr eingeschränkte Eltern hat und vieles (fast alles) für sie machen musste. Ich bewunderte sie dafür. Irgendwann kam das Gespräch über Kinder. Da ihr Vater schwerstkrank ist, war ihr Ziel ein Kind noch zu bekommen, bevor er versterben sollte. (eine andere Art von Torschusspanik) Konnte ich irgendwie nachvollziehen. Ich wollte auch immer Kinder. Nun hat mein Bruder gebeichtet, dass er mit seiner Frau versucht ein Kind zu bekommen. Irgendwie wollte ich dann auch ein Kind. Und die Frau schien ideal. Sie kann sehr gut kochen, übernimmt scheinbar gerne Verantwortung. Allerdings stimmten die Rahmenbedingungen nie so wirklich. Später war ich allerdings ausgelernt und konnte etwas Geld auf die Seite legen und sie wurde Schwanger. Nach der Geburt unseres Kindes (ich habe zwar einiges Übersprungen, aber sonst wäre der Text echt zu lang) war Wolke Sieben und wir zogen in eine kleine Wohnung vorübergehend ein. Unsere Eltern wohnen beide im gleichen Ort und nur zwei Minuten Fußweg auseinander. Meine Eltern machten den Vorschlag das Haus umzustrukturieren, damit wir dort einziehen könnten. Ich war skeptisch, aber sie fand es irgendwann ganz okay. Also haben wir das getan. Kurz nach dem Umzug wurde ich arbeitslos. Die Stimmung kippte. Auch weil meine Eltern extrem Druck gemacht haben, alles kritisiert haben und allgemein viel reingeredet haben. Irgendwann gingen ihre Eltern auch sehr auf den Zeiger, denn alle verlangten nur. Sie wurde täglich eingebunden, obwohl wir nun eine eigene Familie waren. Irgendwann hatte ich wieder Arbeit, allerdings etwas weiter weg. Ne gute halbe Stunde Autofahrt. Irgendwann wurde die Situation für sie gefühlt immer schlimmer. Sie war kaum zuhause. Hat nichts im Haushalt erledigt. Meist kam sie erst heim, wenn ich auch von der Arbeit heimkam. Irgendwann entschlossen wir uns beide, umzuziehen. Einfach weil die Stimmung zum kotzen war und dich dies auch auf unsere Beziehung auswirkte. Wir waren eine eigene Familie, verlobt und irgendwie kamen aber ständig die vereinnahmenden Arme unserer Eltern. Also zogen wir Richtung meiner Arbeit. Ich war schon skeptisch, aber sie hatte da mehr die Hosen an. Ich lehnte auch viele Wohnungen ab, weil sie zu zentral waren (wollten eher ländlich leben) und keine Garage dabei war. Und als Schrauber hat man halt seine Vorstellung. Plötzlich zeigte sie mir eine Wohnung mit Garten und Garage nahe meines Arbeitsplatzes und wir entschieden uns für die Wohnung trotz größerer Entfernung zu den Eltern. Übrigens hat sie keinen Führerschein. Sie fing an und brach ab, wegen meiner Arbeitslosigkeit. Wir entschieden uns für ein zweites Kind. Da passte die Wohnung jetzt eh. Wir zogen um und die erste Zeit war traumhaft. Ich wurde irgendwann aber zum Ar.. Wir fuhren ständig zu unseren Eltern, weil sie dies so wollte und die uns auch mächtig genervt haben. Da ich immer 6 Tage Wochen schuften musste blieb oft nur der Sonntag und den verbrachten wir fast immer im Heimatdorf. Dies ging mir irgendwann mächtig auf die Eier und irgendwie hab ich sie versucht etwas zu entwurzeln. Weil ich mir auch dachte, dass wir extra etwas wegziehen und dann anschließend wieder ständig dort den ganzen Tag abhängen würden. Nach und nach rückte die Geburt näher. Nach der Geburt kam dann die erste Durststrecke. Unser Sohn war der Horror. Er war pausenlos am weinen. Er weinte die Nächte durch, die Nachmittage, keiner wollte ihn tragen, da er immer mächtig erbrechen musste. Nach knapp drei Monaten war ihr Verhalten merkwürdig. Sie ging mir aus dem Weg, setzte sich nicht neben mich. Ich dachte mir erst nichts bei. Immerhin war alles sehr anstrengend. Aber irgendwann sprach ich sie darauf an und dann sagte sie, dass sie keine Nähe zulassen kann und sie zu ihren Verwandten fährt in ihre alte Heimat weit weg. Sie fuhr hin um nach zu denken. Nach 5 Tagen fragte sie mich, ob ich auch komme kann. Das tat ich. Später als wir zurück waren, war alles fast wie früher. Es war toll. Nach 6 Wochen kam der Schock. Sie war schon etwas merkwürdig, aber es war besser. Aber dann kam ich nachhause und sie sagte zu mir, dass sie mich nicht mehr liebt, sie möchte die Trennung. Sie fuhr zu ihrer Freundin mit den Kindern und nach ein paar Tagen trafen wir uns und dann meinte sie, dass sie mich vermisst hat und sie es weiter versuchen will. Das haben wir getan. Die erste Zeit war traumhaft. Es war sogar schöner, als damals als wir uns kennengelernt haben. Ich orientierte mich Beruflich um. Hatte die Chance meines Lebens. Endlich etwas machen, was ich wirklich will. Sie unterstütze mich und als ich eine Stelle gefunden habe, war sie auch happy, aber irgendwie merkwürdig war sie auch. Die Stelle war noch weiter von unsrem Heimatdorf weg. Dies schien sie irgendwann zu stören, denn meine Eltern merkten schon, dass sie irgendwie nicht richtig glücklich war. Außer ich. Ich fand den Job so gut und hatte scheinbar augenklappen auf. Denn ab dann wurde es wieder schlimmer. Sie distanzierte sich. Hielt sich nicht an Absprachen und der Haushalt blieb liegen. Sie war manchmal nachts weg bei ihrer Freundin, oder ihren Eltern und meldete sich nicht mehr, wann sie heimkommen will, oder ob ich sie abholen sollte. Es wurde immer schlimmer, aber ich verzieh ihr diese Dinge. Dann kam vor zwei Monaten der große Knall. Ihre Stimmung kippte öfters. Sie hat in solchen Phasen immer ganz merkwürdige Augen, da bekomme ich irgendwie sogar etwas Angst. Sie wurde immer schlimmer. Irgendwann sagte sie dann, dass sie sich merkwürdig fühlt auf nichts mehr Lust hat und diese Befindlichkeit in Schüben käme. Irgendwann kam immer mehr ans Licht. Finanzielle Probleme, etc. Sie überwies unregelmäßig. (Sie regelt die Finanzen, tat sie immer hervorragend. Dann wollte sie nochmal wegfahren. Dieses Mal ohne Kinder. Ich ließ sie ziehen. Nach dem sie weg war kam das, was ich vermutete. Sie reagierte gar nicht mehr. Auf Anrufe (hohe Dringlichkeit) reagierte sie nicht. Und ihre Verwandten sagten mir, dass sie bei ihnen war, aber jetzt wissen sie auch nicht mehr, wo sie ist. Nach langem hin und her kam sie zurück. War wieder sehr grantig drauf. Ich stellte sie zur Rede. Es kam keine Antwort. Sie hatte wieder diese Augen. Sie hätte mich nicht betrogen, wollte nur mal ihre Ruhe und war mit einer Bekannten feiern. Lange Rede, kurzer Sinn.
Um es abzukürzen.
Sie wollte auseinander ziehen. Weil sie sagt über sich selbst, dass sie merkwürdig ist und mir nur weh tut. Eine räumliche Trennung wäre gut, aber wir sollten zusammen bleiben. Ich willigte ein, weil viele auch meinten das könnte helfen. Wir zogen beide bei unseren Eltern ein, wohnten deshalb noch sehr nahe aneinander. Die ersten Tage war sie wie ausgewechselt. Ich war eher merkwürdig. Ich musste mich erst mal dran gewöhnen. Jedoch fand ich es irgendwie schön, denn ich war bei meinen Kindern und wir hatten mal wieder Spaß und haben wieder in einem Bett geschlafen. Dann heilig Abend: ich kam zu ihr der große Kracher. Sie hatte wieder diese Augen. Wir bescherten mit ihren Eltern und abends so gegen halb 11 sagte sie mir, dass sie gerne noch zu ihrer Halbschwester im Ort gehen würde. Ich war nicht begeistert, war schließlich spät und wollte den Rest des Abends genießen. Allerdings ging sie dann und versprach mir nicht lange zu bleiben. Ende vom Lied. Die kam einfach früh morgens um 6. Ich rief sie oft an, wo sie bleibt machte mir aber keine Sorgen mehr, denn ich kenne ihre Eskapaden ja. Ich wollte heim gehen, da ich ja schließlich nicht mehr mit ihr zusammen wohne, aber da unsere Tochter wach wurde, hatte ich keine andere Wahl als zu bleiben, weil ich dann wieder Mitleid mit ihren Eltern hatte.
In der Nacht rief ich ihre Freundin an. Die erzählte mir dann auch, dass sie sich verändert hat und sie nicht weiß was los ist. Sie kennt sie so nicht.

Sie windet sich ständig irgendwo raus, geht nicht ans Telefon, nichts. Ich werde die Tage entgültig einen Schlussstrich ziehen.
Ich habe allerdings Angst. Wir haben Kinder. Ich weiß nicht, wie schlimm dieses was auch immer, was mit ihr los ist, noch schlimmer wird. Und wenn sie mir vor Wut die Kinder enthalten will. Denn meine Eltern werden schon gemieden, weil die schon mit ihr geredet haben.

Klar, alles konnte ich nicht reinschreiben, aber was zur Hölle ist mit ihr los? Eine Trennung steht außer Frage, aber wie gehe ich mit ihr um, wenn wir getrennt sind? Ich finde sie unberechenbar. Lügt, verschweigt, neigt nur Flucht.
Wir werden durch die Kinder immer verbunden bleiben.

27.12.2019 18:11 • #1


Y
Hey, das ist ja echt blöd gelaufen. Was mir auffällt: Am Anfang war der Stress scheinbar mehr von außen, jetzt von innen (eurer Beziehung bzw. ihr her). Liest sich gegen Ende etwas nach Machtkampf zwischen euch. Könnte es aber auch sein, dass sie eine psychische Erkrankung hat? Ggf. mit der Geburt zusammenhängend?
Babys sind super anstrengend und ihr habt viel mitgemacht. Unter anderen Umständen läuft es vielleicht ganz anders mit euch. Rede doch nochmal mit ihr, ob ihr es nicht nochmal versuchen wollt, ggf. mit ner Beratung. Weihnachten ist eh immer so emotional. Oder meinst du, dass sie offen ist dafür, mal mit einem Arzt zu reden zum Abklären? Habt ihr ne Hebamme gehabt?

27.12.2019 19:26 • #2


A


Wie der Traum zum Alptraum wurde

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S
Sie sagte öfter schon, dass sie es verstehen würde, wenn ich gehe. Denn sie hat sich verändert und es tut ihr auch leid. Sie merkt auch, dass sie scheinbar wirklich irgendeinen Knacks hat. Allerdings ist sie noch nicht bereit um Hilfe anzunehmen, weil sie der Meinung ist, dass sie das Problem selbst lösen könne. Wenn dies nicht klappen würde, dann könnte sie sich ja noch Hilfe suchen.
Sie möchte weiterhin als Paar leben. Melde ich mich länger nicht, fragt sie nach. Deshalb frage ich mich, was solche Machtspiele sollen? Erinnert mich an pubertierendes Verhalten.

Auch noch merkwürdig : ihre Freundin sagte mir, dass sie damals schon noch zwei oder drei Monaten in der größeren Wohnung unglücklich gewesen wäre. Wieso hat sie mir nie was gesagt? Ich fragte sie immer. Natürlich wäre ich nicht begeistert gewesen, nach wenigen Monaten nochmal wegzuziehen, aber ich hätte es gemacht. Natürlich. Wenn sie mir gesagt hätte, dass nichts mehr geht. Früher hat sie immer über Ängste ud Gefühle geredet

27.12.2019 19:41 • #3


Y
Hmmm vielleicht ist ihre Schmerzgrenze noch nicht erreicht, um sich helfen zu lassen.

Ich denke, es ist sinnvoller, dass du deine Energie in nächster Zeit in die Kinder investierst. Sei ihnen ein guter und verlässlicherund möglichst stabiler Vater, das brauchen sie jetzt, so oder so.
Wenn du noch Hoffnung für sie/euch hast, würde ich noch keinen endgültigen Schlussstrich ziehen, aber ihr deutlich machen, dass sie so nicht mit dir und euch umgehen kann. Vielleicht kommt sie zur Vernunft, wenn du klare Grenzen ziehst, ohne sie als Mensch ganz aufzugeben. Kann ihre Freundin vielleicht mal mit ihr reden?

27.12.2019 20:48 • #4


S
Naja ich sehe keine Chance mehr. Jedenfalls so nicht, wie sie grade ist. Denn es geht ja über die Beziehung hinaus. Ich liebe sie zwar immer noch sehr. Aber auf sie ist kein Verlass. Eine Woche läuft es und plötzlich gerät alles aus den Fugen. Das Problem ist, dass es erst so aussah, als würde es nur an mir liegen bzw an unserer Beziehung. Aber ähnliches berichtet ja ihre Freundin auch. Sie hat ein Treffen mit ihr ausgemacht, sogar genaue Uhrzeiten genannt, sei aber dann einfach nicht aufgetaucht, ohne sich abzumelden. Meist hat sie sich einen Tag später dann abgemeldet. Es wäre was dazwischen gekommen oder ähnliches. Dann hätte sie sich auch einfach gar nicht mehr gemeldet..
Dann frage ich mich: Was zur Hölle stimmt nicht mit ihr? So war sie nie. Man kommt nicht an sie ran. Sie flüchtet. Ich kann mir keine Beziehung mehr vorstellen. Aus rationaler Sicht nicht. Aber ich liebe sie noch. Sie kriegt einfach nix auf die Reihe. Aber den Kindern geht es gut. Von daher habe ich keine Handhabe. Ich kann dagegen nix tun.

27.12.2019 21:27 • #5


Y
Kann dir halt keiner mit Sicherheit sagen, was mit ihr ist. Könnte was psychisches sein - oder ein anderer Mann - oder sonst was. Aber so lange sie keine Einsicht zeigt und sich nicht helfen lassen will, würde ich auch auf Abstand gehen.

27.12.2019 23:17 • #6


U
Es scheint mir schon so, dass es allen um sie herum hauptsächlich darum geht, dass sie funktioniert. Auch du schreibst nichts darüber, wie es ihr tatsächlich geht. Was hat sie für Träume? Was tut sie für sich? Wo will sie hin? Was sind ihre Sorgen?*

Weißt du über diese innere Welt von ihr Bescheid? Oder misst du den Grad ihrer Befindlichkeit in erster Linie daran, wie es um Kinder und Haushalt bestellt ist?

* Ich sollte vielleicht anmerken, dass ich nicht frage weil du das nun öffentlich in einem Forum beantworten sollst. Sondern eher als Frage an dich, ob diese Überlegungen Teil eurer Beziehung sind.

28.12.2019 05:31 • x 1 #7


Fanta1
Mein erster Gedanke beim Lesen war, dass sie vielleicht irgendwelche Substanzen zu sich nimmt und da vielleicht in eine Abhängigkeit reingerutscht ist. Das würde erklären, warum sie immer wieder den Drang hat, abzuhauen und dann stundenlang nicht auftaucht, ihre Wesensänderung, ihre komischen Augen, die plötzlichen finanziellen Schwierigkeiten..kannst du das ausschließen ?

Zudem musst du dir überlegen, ob es vielleicht sinnvoller wäre, die Kinder zu dir zu holen. So wie sie zur Zeit drauf ist, scheint sie mir keine verlässliche Erziehungsperson zu sein. Sie braucht ganz offensichtlich Hilfe- egal ob nun eine Sucht vorliegt oder ob sie andere psychische Probleme hat. Ihre Eltern sind ja laut deiner Aussage sehr krank- also auch nicht als Erziehende geeignet. Hört sich hart an, aber ich würde mal zum Anwalt gehen und meine Chancen auf vorübergehendes alleiniges Sorgerecht ausloten lassen.

28.12.2019 07:40 • #8


D
@Fanta: Das wäre eine Erklärung für das eine Extrem.

Das andere Extrem wäre, dass seine Ex den TE innerhalb der Beziehung als zusätzliche Last erlebt und sich entliebt hat. Auch das würde ihre (nennen wir sie mal: kalte) Augen erklären. Und dass sie nach jeder Phase, die der TE als traumhaft (also für ihn unbelastet) beschreibt, ausbricht und Abwechslung von dem Leben mit ihm sucht.

Mit keinem Wort hat der TE erwähnt, dass seine Ex die Kinder vernachlässigt. Dass er mal auf sie aufpasst, während Mutti unterwegs ist, war in der Beziehung hoffentlich selbstverständlich. Und wird auch dann nicht zu Vernachlässigung der Kinder, wenn Mutti während ihrer Auszeit etwas tut, was dem Ehemann missfällt.
Sie mag eine schlechte Ehefrau sein. Aber eine schlechte Mutter ist sie wohl nicht. Und diese Ebenen muss der TE jetzt ohnehin (spätestens) lernen zu trennen.

Und nur weil der TE sich nicht erklären kann, warum seine Ex ein anderes Leben als das gewohnte mit ihm sucht und sich von ihm distanziert und nachts unterwegs ist, spricht noch nichts für psychische Krankheit oder Substanzmissbrauch.

Um zu solchen Svhlüssen zu kommen, hätte der TE das Innenleben seiner Frau besser kennen bzw. beschreiben müssen. Hier schreibt er aber hauptsächlich von seinem eigenen Enpfinden.

Der erfolgversprechendere Tipp an den TE wäre, sein eigenes Leben und Empfinden nun an die neuen Umstände anzupassen, statt auf eine Reparatur seiner Ex zu hoffen oder sie mit Konsequenzen zu bestrafen. Focus auf sich und die Kinder. Und die Ex machen lassen. Er selbst und sein Leben ist jetzt sein einziger Einflussbereich. Und dazu gehört auch, die eigene Orga/Arbeit so umzustrukturieren, dass gleichberechtigte Vaterschaft neben seiner Ex möglich wird (z.B. Umzug, Teilzeit, etc.)

28.12.2019 11:13 • x 3 #9


S
Über Ihren Zustand kann ich nur sagen, dass sie mir des öfteren jetzt gesagt hat, dass sie auf nichts mehr Lust hat. Ihr würde einfach nichts mehr Spaß machen. Darüber hinaus sagte sie anfangs, als diese Geschichte begann, dass sie allgemein keine Nähe zulassen kann. Auch keine Umarmungen von Verwandten o.ä.
Was natürlich schwierig war: arbeiten gehen konnte sie nicht den Kindern wegen. Gab kein Kindergartenplatz mehr. Wir mussten noch warten und ich konnte durch mein Schichtsystem nicht die Betreuung übernehmen. Ich musste etwas Flexibel sein. Und Großeltern konnten auch nicht helfen, da wir 40 Kilometer wegwohnten. Allerdings kann man über alles sprechen.
Ich habe die letzten Monaten schon angedeutet, dass ich mich dort einfach nicht mehr wohl fühle und sie sagte, dass sie es dort wo wir wohnen ideal findet.
Im Nachhinein erfahre ich dann, dass sie nach zwei oder drei Monaten schon bei ihrer Freundin sagte, dass es doch nicht so toll ist und sie sich so alleine dort fühlt. In der Nachbarschaft wohnen nur verbitterte Rentner, die nicht mit Nachbarn reden. Keine Gleichgesinnten. Wieso sagt man es dann aber nicht explizit? Und bei allem Verständnis, ich hatte ja bis vor ein paar Wochen sogar irgendwie Mitleid und hab ihr Verständnis entgegen gebracht. Sie durfte weg wohin sie wollte. Übernachten, sonstiges. Ich sagte immer nur, dass ich es zwar nicht toll finde, weiß aber wo sie ist und deswegen soll sie nur machen was ihr gut tut.
Hobbys hatte sie auch keine. Sie wusste nicht, was sie begeistert. So eine Phase hatte sie vor ein paar Jahren schon mal. Dann fing sie an zu reiten. Dies schaffte aber nur ein paar Wochen Abhilfe.
Bei allem Verständnis: sich ständig rauswinden zu müssen, zu lügen und die Finanzen zu vernachlässigen... Dafür gibt es keine Entschuldigung. Und entschuldigt hat sie sich bis dato nicht.
Eine schlechte Mutter ist sie zwar nicht gewesen, aber auch das ließ nach. Ich musste oft nach der Arbeit mit den Kindern raus zum Einkaufen, weil sie das Haus nicht verlassen hat. Das kann man auch mal verstehen, aber sie hat das Haus zum Schluss unter der Woche wen ich weg war selten verlassen. Selbst manchmal nicht wenn ich da war. Da musste ich dann alleine mit den Kindern raus etc. Ist ja nichts schlimmes, aber ich machte mir sehr viel Sorgen. Nur das reiten zwei mal die Woche hat etwas geändert. Allerdings die Tage zwischendrin waren unverändert. Zuhause rumgammeln und nichts tun. Haushalt blieb komplett liegen. Ich half schon, aber irgendwann war auch ich überfordert und wusste nicht mehr weiter. Später war ich dann nur noch sauer. Alles blieb liegen und dann samstags reiten danach will sie zu ihren Eltern um auch dort zu übernachten. Und ich sollte dann putzen, aufräumen und mich noch um Hund und Katze kümmern. Mit dem Hund ging sie nämlich auch nur noch in seltenen Fällen. Obwohl sie ihn schon etliche Jahre an ihrer Seite hatte.

29.12.2019 10:53 • #10


L
Deine Frau scheint ausgebrannt zu sein. Von allen Seiten bekommt sie Druck und Unverständnis. Du gehst sogar soweit zu sagen, sie gammelt den ganzen Tag zu Hause rum. Menschenskinder, sie hat zwei kleine Kinder zu versorgen. Der Kleine war für dich der Horror. Schreikind mit Koliken. Keiner wollte ihn tragen, weil er sich übergeben musste? Eine furchtbare Aussage, die du als Vater triffst. Kinder sind keine Maschinen, an denen man nur richtig rumschrauben muss und sie funktionieren wie bestellt!

Wie alt seid Ihr, wie alt eure Kinder? Das was du schreibst wirkt extrem unreif. Du hilfst Ihr ab und an mit den Kindern, siehst das aber offensichtlich nicht als selbstverständlich an. Dass sie nicht arbeiten kann wegen der Kinder ist für dich glasklar, ebenso, dass du deine Arbeitszeit nicht umstellen kannst. In welchem Jahrhundert bist du stecken geblieben?

Du solltest dir überlegen, wie du deine Frau ehrlich und fair unterstützen kannst. Sie braucht mehr Freiräume, als ein Mal in der Woche bei ihren schwer kranken Eltern übernachten zu dürfen -und dort auch wahrscheinlich wieder emotional und als Versorgerin gefordert zu sein- und mal mit ihren Mädels was zu unternehmen. Was kannst du tun, um deine Arbeitszeit so umzuorganisieren, dass sie wieder Zutritt ins Arbeitsleben bekommen kann und mal wieder für sich sorgen darf?

29.12.2019 11:39 • #11


K
Sorry, ich weiß, das ist gerade gar nicht Dein Thema, aber mich interessiert brennend, in welchen Gegenden man Hochdeutsch erst lernen muss.

29.12.2019 11:47 • #12


S
Zitat von KBR:
Sorry, ich weiß, das ist gerade gar nicht Dein Thema, aber mich interessiert brennend, in welchen Gegenden man Hochdeutsch erst lernen muss.


In manchen Ecken der Pfalz. Selbst die Lehrer in der Schule tun sich schwer.

29.12.2019 11:50 • x 1 #13


S
Zitat von Labelledujour:
Keiner wollte ihn tragen, weil er sich übergeben musste? Eine furchtbare Aussage, die du als Vater triffst. Kinder sind keine Maschinen, an denen man nur richtig rumschrauben muss und sie funktionieren wie bestellt! Wie alt seid Ihr, wie alt eure Kinder?


Keiner unserer Verwandtschaft wollte ihn mal länger als eine Minute durch die Gegend tragen. Es war eine schwere Zeit, aber sowas kann man auch meistern.

Ich finde es nicht in Ordnung, wenn man mein Verhalten als unreif bezeichnet. Sie meldet sich nicht und bleibt einfach so über Nacht und ich mache mir Sorgen. Sowas kam öfter vor. Da telefonierte ich durch die Gegend, keiner wusste was. Natürlich bin ich dann nicht mehr begeistert, wenn sie sagt, dass sie weggeht. Allgemein hält sie gar keine Absprachen mehr ein. Wenn wir uns irgendwann verabreden, um Dinge zu regeln, taucht sie nicht auf und windet sich dann mit Ausreden raus. Das tut sie ja mittlerweile nicht mehr nur bei mir.

Mit zuhause rumgammeln meine ich rumgammeln. Sie hängt ab, unsere älteste Tochter hängt vor dem TV. Aufgeräumt wird nicht.
Natürlich helfe ich. Zum Schluss wurde ja aber nicht mal mehr gekocht. Die Kinder wurden satt, aber alles andere war egal.

Natürlich ging ich einkaufen, ging mit den Hund laufen etc. Aber was soll ich denn sonst noch tun. Habe ja auch noch Zeit mit den Kindern verbracht. Aber man wird ja schon ein wenig machen können, wenn man zuhause ist.

Sie ist auch zum Schluss richtig handysüchtig geworden. Sie war daueronline. Wirklich. Egal wann ich mal nachgesehen habe. Das da natürlich nichts gemacht wird ist klar.

Jetzt meidet sie auch die Eltern von mir. Obwohl sie uns schon so viel geholfen haben. Die Kinder dürfen sie zwar noch sehen, aber äußerst selten.

Nur weil sie sich mal (zwar etwas scharf) über die Sachen äußerten. Das finde ich nicht fair.
Ich kenne sie so nicht. Wir waren mal ein eingespieltes Team.

29.12.2019 12:02 • #14


L
Hallo Sledge,

das Gefühl der Unreife kam mir bei Lesen einiger Passagen deiner Texte, ich wollte dir damit nicht zu nahe treten. Wenn das der Fall war, bitte ich um Entschuldigung.

Zitat:
Nun hat mein Bruder gebeichtet, dass er mit seiner Frau versucht ein Kind zu bekommen. Irgendwie wollte ich dann auch ein Kind. Und die Frau schien ideal. Sie kann sehr gut kochen, ...


Das klingt in meinen Ohren mächtig naiv. Zunächst der Kinderwunsch, weil der Bruder auch eins wollte, dann die Wahl der Frau, weil sie gut kochen konnte. Nix Gefühl, nix gemeinsame Lebensträume, nix von Leichtigkeit und Lebenslust. Sie war damals 19, und du?

Zitat:
Ich war skeptisch, aber sie fand es irgendwann ganz okay. Also haben wir das getan.


Zitat:
Ich willigte ein, weil viele auch meinten das könnte helfen.


Wo bist du in diesen ganzen Entscheidungen, du lässt dich treiben und reagierst. Bist du auch mal selbst der Macher und Ideengeber oder verlässt du dich auf andere?

Zitat:
Ich wollte heim gehen, da ich ja schließlich nicht mehr mit ihr zusammen wohne, aber da unsere Tochter wach wurde, hatte ich keine andere Wahl als zu bleiben, weil ich dann wieder Mitleid mit ihren Eltern hatte.


Weil du Mitleid mit ihren Eltern hattest? Himmel hilf, du bist der Vater und hast die Pflicht, in dem Moment die Verantwortung für eure Tochter zu übernehmen, wenn Mama nicht greifbar ist. Das sollte allerdings nicht nur Pflicht sein. Auch Selbstverständlichkeit. Und Freude. Und nicht zu Vorwürfen an die Mama führen. Die scheint momentan heillos überfordert.

Irgendwie klingt bei Euch sehr viel Tristesse und Schuld durch. Kannst du dir vorstellen, dass du es gemeinsam mit deiner Frau schaffen kannst, auch Leichtigkeit und Licht in euer Leben reinzubringen? Könnt Ihr Euch Hilfe von außen holen? Da scheint einiges im Argen zu liegen.

29.12.2019 12:21 • #15


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