Guten Abend,
Ich weiß garnicht, wie ich das kompakt zusammen fassen kann, dass man dieses Chaos überhaupt verstehen kann.
Ich (43) bin im Vertrieb einer weltweit tätigen Software Firma aktiv, Sie (46) arbeitet als Architektin in einem Unternehmen als Angestellte.
Kennengelernt haben wir uns, da ich dort Software eingerichtet habe, wo sie damals arbeitete. Unsere Firmen liegen auch in 100m Luftlinie entfernt.
Wir tauschten Nummern, trafen uns einige Male und es ging tatsächlich ziemlich schnell, dass wir zusammen kamen. Für mich war das fast alles surreal. Was mir anfangs nicht so auffiel, wurde aber später für mich klarer.
Sie suchte sehr viel Nähe, das kannte ich von Frauen anfangs garnicht, die ich bisher kennengelernt hatte, viele waren erstmal skeptisch und auf Vorsicht, schauten sich die Männer genau an. Sie wollte nach zwei Wochen, dass wir gemeinsam übernachten, für mich war das ok, auch wenn ich das etwas schnell fand. Soweit so gut.
Anfangs, die ersten zwei bis etwa 5 Treffen war alles schön, aber irgendwann dann fing es schnell an zu kippen von der Stimmung her. Sie machte schon recht klar, wie sie sich Beziehung vorstellen würde. Man muss dazu sagen, ich wohne nicht weit entfernt, war 2 Jahre Single, habe einige Hobbys, mache gern Sport und bin auch beruflich viel unterwegs. Sie wollte am liebsten, dass wir jeden Abend zusammen sind. Das macht man in einer Beziehung so, bekam ich immer zu hören, ich fühlte mich schon recht schnell erdrückt, aber dachte mir, ich will sie nicht verlieren. Sie sah gut aus, war auch sehr angetan von mir, irgendwie dachte ich mir, ich muss diese Beziehung fest halten.
Aber recht schnell gab es eigentlich fast jeden Abend kleinere Diskussionen, die in der Zeit, in der wir zusammen waren, immer größer wurden und am Ende komplett eskalierten.
Jetzt kommt erstmal ein Kernthema, für mich das größte Thema, bei dem hier - und ich im Nachinein auch einige den Kopf schütteln könnten. Wir hatten Anfangs geschütten S., irgendwann sollten wir das Gummi weglassen. Durch einen günstigen Zufall glaube ich, sonst wäre das anders verlaufen, hatte sie plötzlich einen Ausschlag am Gesäß und beim genaueren Hinsehen des Hautarztes stellte dieser Genitalwarzen bei ihr fest. Ich war schockiert. Das war ein paar Wochen, nachdem wir uns kennengelernt hatten. Wir waren dann gemeinsam beim Arzt, der schon meinen Unmut erkannte. Woher kamen die plötzlich? Klar war, ich hatte mich nicht angesteckt, und klar war auch, dass das wir erstmal abstinent bleiben. Das war für mich schon ein no go. Irgendwie kam heraus, dass sie sich wohl bei einem Ex angesteckt hatte, ewig lang rum gemacht hatte bei der Behandlung und offenbar kamen die Dinger wieder, man musste schon genau hinsehen. Bei mir wurde zum Glück nichts festgestellt.
Dieses Thema war dann allumfassend. Ich fragte sie, wie verantwortungslos das sei, mir das nicht zu sagen. Sie meinte daraufhin, dass das so viele hätten, dass es bei vielen einfach nicht ausbricht und sie halt Pech hätte, sei ja alles nicht so tragisch. Für mich durchaus schon. Aber das spielte sie herunter, eigentlich jedesmal.
Also führten wir, auch auf Anraten des Hautarztes, erstmal eine enthaltsame Beziehung, das war für mich ok soweit, da sie sich hat behandeln lassen.
Aber es kamen immer mehr Probleme auf.
Sie stellte so nach und nach mein gesamtes Leben in Frage. Eigentlich wollte sie am liebsten, dass ich sofort bei ihr einziehe, was bei mir schwierig war, da ich daheim eine größere Wohnung hatte als sie und meine Sachen natürlich brauchte. ich arbeitete 2-3 Tage im Home Office daheim und hatte auch Akten zuhause. Die konnte nicht nicht bei ihr lassen. Das verstand sie schon nicht, jedenfalls gab es ständig Diskussion darum.
Es ist im Vertrieb üblich, dass man auch am Wochenende mal mit Kunden schreibt, per Messenger, auch mal zum Geburtstag gratuliert, es ist einfach üblich, zu den Kunden, also den Einkäufern einen guten Draht zu haben. Einmal sendete ich einer Kundin, die ich schon fast 5 Jahre kenne, eine hübsche Frau, einen Geburtstagsgruß, worauf ich ein Herz als Emoti zurück bekam. Meine Freundin eskalierte an diesem Tag so sehr, dass sie schluss machte. Ich hatte ihr das ganze erst am nächsten Tag gezeigt, weil ich es einfach vergessen hatte - ich musste ihr meine Nachrichten einmal pro Woche unaufgefordert alle zeigen, fragt mich nicht wieso ich das überhaupt mit gemacht habe.
Subtil wurde auch alles um mich herum plötzlich mies gemacht, meine Freunde, wieso ich solche Leute überhaupt treffen würde in der kostbaren Zeit, in der wir zusammen sein sollten, also am Wochenende. Sie hatte oft schon keinen Bock auf meine Freunde, bevor sie die überhaupt hätte kennenlernen können.
S. hatten wir auch nicht (mehr) und Sport sollte ich möglichst auch reduzieren, vor allem nicht Sonntags zum Fußball spielen gehen, das sei der einzige Tag, den wir komplett zu zweit hätten. Wir waren zwar oft spazieren, aber mich erfüllte das nicht, es laugte mich aus, weil wir ständig nur unangenehme Gespräche hatten. Ihr fehlte Zuneigung, Nähe und Co. Die Gründe, wieso weshalb warum schienen ihr weitgehend egal. Der Hautarzt meinte, erst wenn alles abgeheilt ist, empfiehlt er, geschützt wieder zu starten, aber das könne Monate dauern. Und noch war garnichts abgeklungen.
So reihte sich große Unzufriedenheit ein.
Wir waren insgesamt 9 Monate zusammen, fast jedes Wochenende, wo ich da war, ich war beruflich auch einige Male auswärts und im Hotel, was ihr natürlich nicht recht war und sie mich bei Geschäftsreisen fast ununterbrochen anrief, abends stundenlang telefonieren wollte, um sicherzustellen, dass ich mit keiner Frau auf dem Zimmer bin, ich konnte bis spät Abends nichts mehr erledigen an Schreibkram am Laptop, weil sie ständig telefonieren wollte, ohne wirkliche Inhalte.
Ich hatte das Gefühl, dass diese anfänglich kurz sehr schön begonnende Beziehung zum absoluten Alptraum wurde.
Nebenschauplatz weiterhin ihre Erkrankung, die Dinger gingen und gingen nicht weg. Plötzlich gab sie mir die Schuld, dass nichts laufe bei uns, weil ich ein Schisser vor dem Herren wäre, meinte sie. Ich fand das dermaßen dreist, dass ich ihr klarmachte, dass sie nicht über meine Gesundheit zu bestimmen habe. Das war im Juli. Sie legte daraufhin den Hörer auf, meinte sie lasse sich nicht demütigen und beendete die Beziehung. Das ist der letzte Stand. Seither habe ich viel nachgedacht und sie besteht auf ein klärendes Gespräch.
Ich hatte sie zwischenzeitlich blockiert, weil sie ständig anrief, trotz dessen sie ja die Beziehung beendet hatte.
Nun bin ich beruflich für 2 Wochen unterwegs auf Schulung und überlege, weil ich etwas Zeit habe, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Anfangs war ich so schockiert, dass sie einfach Schluss machte, inzwischen hat sich der Schock gelegt, und auch die innere Leere, die plötzlich akut da war, ich überlege, ob ich überhaupt noch ein klärendes Gespräch mit ihr führen solle.
27.08.2025 18:38 •
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