Also erstmal danke, dass ihr euch die Mühe macht, meinen Text zu lesen und mir viele super Denkansätze liefert
Ich habe nicht so viele Austauschmöglichkeiten aktuell, meine Freunde sind teilweise genervt vom Thema und meine Familie kam von Anfang an mit ihr nicht klar. Und ich hing an ihr.
@Wirdschon @rüdiger123
Leider ist es exakt so....diese Frau hat - ob bewusst oder unbewusst - alle meine Bedürfnisse erkannt.
Sie hat mich optisch sogar an meine Mama erinnert. Eine zierliche kleine Person mit einer liebevollen Ausstrahlung. Vordergründig. Die mit viel Wut und vielen exzentrischen Cholerischen Ausbrüchen uns versucht hat zu erziehen, bis wir verstoßen wurden (ins Heim wurden wir geschickt). Meine Mutter hat uns, ich und die Geschwister viel mit Strafen erzogen. Ok, mach das, aber du wirst sehen, was du davon hast.
Die hat dann wiederum mit den Geschlechtskrankheiten etwas Verbotenes geweckt, also bei uns daheim im Elternhaus wurde nicht über S. gesprochen, aber viel über Krankheiten.
Ich habe wenige Freunde, die präsent sind, also einige wenige Freunde allgemein, aber die wohnen weit weg, die sind nicht verfügbar für Treffen. Ich selbst bin auch nicht so oft daheim, so dass ich schwer nur neue Freundschaften aufbauen und pflegen kann.
Sie hat diese Lücken besetzt, insbesondere die kritischen Lücken, Freitag Abend, Samstag Abend, wir haben uns gesehen oder telefoniert. Das war selten zuletzt schön, aber die Zeit war gefüllt. Und jetzt ist sie leer. Dieser Entzug, also diese zeitlich spürbare Leere ist glaube ich mein Entzug.
Dass ich tausend Hobbys habe, die ich aufgegeben oder liegen lassen habe, die ich in der Zeit nun wieder aufnehmen könnte, das dauert, bis ich mich auch überwunden habe.
Es ist merkwürdig, aber aktuell habe ich soviel Raum und Zeit, dass ich an den Wochenenden fast vor Angst Panik bekomme, weil ich nicht mehr weiß, was ich in dieser Zeit tun soll. Das klingt komplett bekloppt, zumal ich immer froh um ruhige Wochenenden war, da ich unter der Woche reichlich Stress habe. Und während wir zusammen waren, habe ich mich auch oft beklagt, dass sie mich komplett vereinnahmt und jetzt das umgekehrte Phänomen.
Ich bin zwischendurch am Zweifeln, ob ich überhaupt selber weiß, was ich will - das warf sie mir übrigens auch immer vor. Die Grauzone, das Mittelding wäre nett gewesen, Luft zum Atmen und zugleich Raum für Beziehung, und die Zeit zu zweit nicht nur mit nervigen Diskussionen gefüllt.
Ich merke noch immer, dass ich innerlich richtig leer bin, ausgesaugt bin und in zwei drei schwachen Momenten am Tag erwische ich mich tatsächlich, wie ich alte Chats lese und versuche zu interpretieren.
Aber @RÜDIGER123 es ist wohl wirklich meine Mutter. Übrigens meine Mutter hat diese Freundin ja nie kennengelernt, aber sie hätte sie gehasst und meine Freundin hat - ohne sie je kennengelernt zu haben allein von Erzählungen - ebenfalls meine Mutter gehasst. Also sie ähneln sich.
Meine Mutter war früher auch immer mies drauf, wenn etwas nicht so lief wie sie wollte, vor allem meinem Vater gegenüber und auch uns Kindern gegenüber war sie oft grundlos komisch gestimmt. Wir, die Kinder, mussten dann im Nebel stochern, um herauszufinden, was hier nicht passt, um es passend zu machen.
Und recht früh erinnere mich, wirklich früh, keine 2 Wochen als wir zusammenkamen, das gleiche Phänomen, es war nahezu immer angespannte Stimmung, die schnell kippte. Anfangs lies sich das noch recht einfach reparieren, an einem Samstag Abend erhielt ich mal eine Whatsapp von einer (von dieser) Kollegin, und meine damalige Freundin, die jetztige Ex eskalierte. In der Whatsapp stand nichts besonderes, nur eine Terminerinnerung für Montag. Diese damalige Eskalation konnte ich mit viel Energie beschwichtigen. Das ganze war 6 Monate später dann ein Wutausbruch ungeahnten Ausmaßes, also die damalige Eskalation mutierte binnen sechs Monaten zum kompletten cholerischen Wutausbruch.
Ich sehe so verdammt viele Parallelen meiner Mutter, seit ich hier die letzten Threads gelesen habe, nun muss ich einen Umgang damit finden.
Zu meiner Mutter hatte ich übrigens bzw. habe ein gemischtes Verhältnis, ich liebe und verachte sie. Zugleich. Aufgrund der vielen Fehler, die sie in der Erziehung (meist unbewusst) begangen hatte.
Ich habe mir ein Video über toxische Beziehungen auf Youtube angesehen, und mich dort wiedergefunden.
29.08.2025 12:45 •
x 6 #151