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Wie die Vergangenheit loslassen?

Benigna
Hallo.
Ihr hattet mir Anfang des Jahres im Angesicht meiner damaligen Trennungssituation so zahlreich mit Ratschlägen geholfen. Ich würde gern nochmal meine derzeitige Situation reflektieren und vielleicht kann ja nochmal der ein oder andere seinen Senf dazu geben in Form von Ratschlägen, Lebenserfahrung o.ä.? Das wäre schön.

Was seit seinem Auszug passiert ist:
Die erste Zeit war ich fast euphorisch, endlich frei von ihm zu sein. Ich hatte erwartet, voller Energie zu sein und alles umzusetzen, was ich mir vorgenommen hatte.
Aber das Gegenteil war der Fall. Ich bin immer wieder antriebslos und oft todmüde. Meine Selbstständigkeit ist den Bach runtergegangen, weil ich es in meinem Zustand nicht geschafft habe, genug neue Kunden zu akquirieren. Oft habe ich mich innerlich selbst zerfleischt für all das, was ich nicht hinbekommen und vermasselt habe.
Es gibt aber auch Positives:
Ich habe aktiv geübt Grenzen zu setzen und auch durchzusetzen, das hat so gut geklappt wie noch nie zuvor.
Den Tieren geht es viel, viel besser. Der Kater ist total anhänglich und richtig tiefenentspannt geworden, seitdem mein Ex weg ist.
Ich habe meine Selbstständigkeit aufgegeben und habe einen neuen Job gefunden, den ich im September antreten darf. Der Job macht auch großen Spaß und ist eine willkommene Herausforderung für mich. Ich will mich parallel noch weiterbilden für eine Vollzeitstelle mit mehr Gehalt irgendwann.

Ich habe neue Freundschaften geschlossen und alte wieder aufleben lassen. Mit meiner Familie habe ich auch wieder mehr Kontakt (meine Mutter hat mir irgendwann erzählt, dass sie nicht mehr gekommen ist, weil mein Ex ihr vermittelt hatte, dass sie nicht willkommen sei).

Ich sehe all das Positive natürlich und ich bin stolz und froh, dass ich bisher nicht in eine depressive Episode abgerutscht bin (vorbelastet bin ich da zu genüge). Ich halte mich so gut über Wasser wie noch nie im Angesicht des Lebens.
Was nur fürchterlich an mir nagt:
Ich bemerke immer wieder, dass Dinge in mir hochkommen in Bezug auf die Beziehung zu meinem Ex. Ich kann mein Büro kaum betreten, geschweige denn den PC nutzen. Das war immer seine Domäne dort. Meinen Papierkram erledige ich mühsam auf dem Smartphone.
Wenn Geräusche im Haus zu hören sind durch die Katzen oder die Nachbarn, dann werde ich zunehmend ängstlich und kontrolliere das ganze Haus, ob auch wirklich niemand da ist außer mir.
Immer wieder kommen auch bestimmte Situationen im Gedächtnis hoch und ich kann mir einfach nicht verzeihen, dass ich das alles zugelassen habe, was abgelaufen ist.
Ich weiß nicht so recht, was genau ich mir von diesem Beitrag erhoffe. Ich will einfach nur endlich glücklich sein und frei von diesem Menschen und dem, was er mir angetan hat, und finde meinen Weg dorthin irgendwie nicht.

27.07.2025 22:33 • x 6 #1


HeavyDreamy
@Benigna Hey

Erstmal möchte ich dir gratulieren, dass du deinen Weg gehst und im September eine neue Arbeit auf dich wartet. Ich hoffe, du hast damit Erfolg und kannst es ausbauen, auch wegen Finanzen

Deine Beziehung ist erst ein paar Monate her.
Liebeskummer ist, auch wenn du voran kommst, weiterhin da, denn deine Beziehung muss erstmal verarbeitet werden und das dauert noch etwas.

Klar wünscht man sich, es geht einem ganz bald wieder besser, aber leider ist das fast nicht möglich. Jede Beziehung mit Gefühlen und Emotionen und auch negativen Erinnerungen braucht Zeit, um zu verarbeiten und um loslassen zu können.

Du hängst, so leid es mir tut, noch drin aber eben auch, weil die Beziehung noch gar nicht lange her ist.
Du brauchst also Geduld mit dir selber und tust das bestmöglichste schon, indem du ein neues Leben startest
Also, gebe dir noch Zeit und Geduld. Auch wenns schwer fällt.

Bezüglich deiner Wohnsituation:

Zitat von Benigna:
Was nur fürchterlich an mir nagt:
Ich bemerke immer wieder, dass Dinge in mir hochkommen in Bezug auf die Beziehung zu meinem Ex. Ich kann mein Büro kaum betreten, geschweige denn den PC nutzen. Das war immer seine Domäne dort. Meinen Papierkram erledige ich mühsam auf dem Smartphone.


- Beginne, wenn du frei hast, dein Haus/Wohnung zu verändern.
- Streich in einem Zimmer zb eine Wand in einer neuen Farbe.
- Kaufe ein neues Möbelstück. Bei mir war es das Bett Samt Matratzen Und neue schöne Bettwäsche.
- Dein Büro solltest du grundsätzlich komplett ändern, da es wohl sein Reich war.
Also raus, was weg kann und neues rein, inclusive Neuanstrich. Schöne Lampen, einfach ein Wohlfühlraum für dich


Zitat von Benigna:
Wenn Geräusche im Haus zu hören sind durch die Katzen oder die Nachbarn, dann werde ich zunehmend ängstlich und kontrolliere das ganze Haus, ob auch wirklich niemand da ist außer mir.


Hat er noch den Schlüssel fürs Haus/Wohnung? Denke nicht oder?

Ansonsten hilft vielleicht ein Schlossumtausch oder ein zusätzliches Schloss anbringen.
Fenster verriegeln - weiss nicht, denke da solltest du eher dran arbeiten, dass deine Angst nicht überhand nimmt. Nicht, dass du da paranoid wirst.

Befürchtest du denn, dass er ins Haus eindringen könnte? Oder hast du generell Angst, alleine im Haus/Wohnung zu sein?

27.07.2025 23:04 • x 3 #2


A


Wie die Vergangenheit loslassen?

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Richeza
Herzlichen Glückwunsch auch von mir! Heavydreamy hat bereits alles gesagt, aber ich will noch folgende Punkte ergänzen:
Du bist zu hart mit dir selbst. Die Gefühle verschwinden nicht von heute auf morgen. Gib dir Zeit alles zu verarbeiten. Sei stolz auf dich.

Vielleicht kannst du deine Mutter oder eine Freundin fragen, ob sie vorübergehend bei dir übernachten kann.

27.07.2025 23:22 • x 4 #3


Benigna
@Heavydreamy
Hey, vielen Dank für die netten wie auch offenen Worte von dir!
Ja, ich weiß, ich bin sehr ungeduldig mit mir selbst... das muss ich noch üben.

Etwas am Haus zu verändern, ist aktuell einfach nicht möglich. Es ist eigentlich sowieso fast alles renovierungsbedürftig. Aber ich lebe seit Monaten von der Hand in den Mund. Für mehr als Essen und das Allernötigste (zum Putzen und für die grundlegende Körperhygiene) ist einfach nichts da. Das ändert sich hoffentlich mit einer vernünftigen Stelle irgendwann...

Er hat keinen Schlüssel mehr für das Haus. Ich bin aber, glaube ich, auch aus entfernterer Vergangenheit sehr vorbelastet. Die Angst davor, dass jemand in meinen Raum eindringen könnte, ist schon vorhanden, seit ich als Jugendliche zum ersten Mal allein gelebt habe. Das ist nur jetzt wieder aufgeflammt, weil ich so große Angst habe, dass es noch nicht vorbei sein könnte...dass er irgendwie wieder auftauchen könnte, warum auch immer.
Ich versuche mich immer zu zwingen, dem Kontrollzwang bei Geräuschen nicht nachzugeben. Manchmal schaffe ich es auch, nur minutenlang starr zu lauschen, bevor ich mich zwinge, meinen Tätigkeiten weiter nachzugehen.

27.07.2025 23:24 • x 1 #4


Benigna
@Richeza
Danke für deine Antwort!
Ja, Selbstmitgefühl ist keine große Stärke von mir, das ist mir bewusst. Ich weiß nur noch nicht so recht, wie ich mir das beibringen kann. Daran knobele und probiere ich schon viele Jahre.
Ich denke, einen (wenn auch vertrauten) Menschen hier zu haben, würde es nur noch schlimmer und stressiger machen. Mir fällt es meistens sehr schwer, Menschen längere Zeit um mich zu haben. Aber ich bin jetzt oft bei meiner Familie und meine Mutter hilft mir auch schon so gut sie eben kann. Da habe ich wirklich großes Glück.
Meine Ängste vor dem Eindringen anderer in meinen Lebensraum werde ich wahrscheinlich einfach so lange aushalten müssen, bis sie sich wieder abschwächen, schätze ich.. Rational betrachtet ist mir irgendwo klar, dass mein Ex höchstwahrscheinlich nicht wieder aufschlagen wird.

27.07.2025 23:34 • #5


Lukrethia
Hey @Benigna
Ich finde, du hast schon irrsinnig viel geschafft, du kannst wirklich sehr stolz auf dich sein!
Zitat von Benigna:
Ich kann mein Büro kaum betreten, geschweige denn den PC nutzen. Das war immer seine Domäne dort. Meinen Papierkram erledige ich mühsam auf dem Smartphone.
Wenn Geräusche im Haus zu hören sind durch die Katzen oder die Nachbarn, dann werde ich zunehmend ängstlich und kontrolliere das ganze Haus, ob auch wirklich niemand da ist außer mir.

Das kenne ich leider auch nur zu gut von meiner letzten Trennung. Das braucht einfach Zeit. Ich konnte, wie du, monatelang nicht ins Arbeitszimmer gehen. Ich hab dann irgendwann alles umgestellt und dann ging es plötzlich von einem Tag auf den anderen.
Alleine in einem Haus stelle ich mir auch sehr schwer vor am Anfang. Ich fand es in der Wohnung schon schlimm genug und da sind ja irgendwie rundherum zumindest Nachbarn. Aber das hat sich alles gelegt und das wird bei dir auch sicher so sein. Irgendwann kennt man dann alle Geräusche .
Manche Dinge sind schneller gut als andere, denke ich.

27.07.2025 23:39 • x 1 #6


R
Es tut mir sehr leid, zu hören, welch tiefe Wunden die Beziehung zu deinem Ex-Partner in dir hinterlassen hat, und wie sehr dein Leben von diesen Erfahrungen geprägt ist.
Was ich dir vor allem ans Herz legen möchte: Du bist nicht allein in deinem Schmerz, und dich trifft keine Schuld daran, was vorgefallen ist. Ein Mensch, der liebt, erduldet vieles, und lässt auch Grenzüberschreitungen zu, die nicht hätten passieren dürfen. Das ist nur menschlich, und bitte erlaube dir, diese Erfahrungen konstruktiv zu verarbeiten, indem du sie akzeptierst und daraus lernst, und Verständnis für dich selbst aufbringst.
Traumatische Erfahrungen werden immer ein Teil von uns bleiben, aber es liegt an uns, ihnen nicht zuviel Macht über uns zu gewähren. Ich selbst bekomme zum Beispiel noch immer Herzrasen, wenn ich ein Tür-Klopfen höre. Die betreffenden Erfahrungen liegen bereits Jahrzehnte zurück, aber werden mich quälen, solange ich lebe. Ich habe dies akzeptiert, lasse sie über mich ergehen, und dann wieder ziehen...

Aber, um zu dir zurück zu kommen:
Mit der Zeit werden die Dämonen, die dich momentan quälen, in die Schatten zurückkehren, und ein Heilungsprozess wird sich einstellen, im Verlauf dessen deine Wunden vernarben werden. Bleib bitte stark, und mache dir bewusst, dass es besser werden wird, dass du wieder in der Lage sein wirst, frei und glücklich zu sein, auch wenn es sich momentan vielleicht anders anfühlt.

Was du momentan aktiv tun kannst, ist dir kleine Ziele zu setzen und umzusetzen. Zum Beispiel mit dir selbst in den inneren Monolog gehen, kleine Aufgaben am Computer erledigen, oder einen Selbstverteidigungskurs absolvieren-
und dich anschließend dafür belohnen.
Was auch helfen kann, ist deine Gedanken, Gefühle und Entwicklungen auf zu schreiben, so dass du deine Entwicklung verfolgen kannst, und deine Situationen für dich in Worte fassen und im Nachhinein abrufen kannst.
Und natürlich wirst du im Forum immer ein offenes Ohr und Verständnis finden, wenn du reden möchtest ️

27.07.2025 23:40 • x 3 #7


Worrior
@Benigna
Diese Flashbacks sind normal, sie werden weniger und kürzer.
Du hast schon einiges erreicht, positive Dinge in Deinem Leben etabliert, in nur wenigen Monaten.
Jetzt kommt bald der neue Job, auf den Du Dich freust, worüber Du Dir aber bestimmt auch einige Gedanken machst.
Sie doch wie Einige schon seit Jahren in ihrer Leidensmühle festhängen und wie gut Du Dich hochgearbeitet hast.

Wenn Deine negativen Gefanken zu unpassenden Zeiten kommen dann nehme sie bewusst zur Kenntnis.
Entscheide aber auch ob es jetzt gerade sinnvoll ist sich damit auseinanderzusetzen ob Dir das jetzt in diesem Moment gerade nützlich ist.
Schaffe Dir im Geiste ein Wartezimmer und nimm Dir täglich Zeit, vielleicht eine halbe Stunde für Dich, wo Du diesen negativen Gedanken, diese negativen Emotionen und Gefühle dann abarbeitest.
Wo kommt dieses Gefühl her, durch was wurde es ausgelöst, steckt irgend eine Botschaft dahinter?
Wie kannst Du diese Gefühle, Emotionen und Gedanken nutzen um für Dich selbst eine Lektion zu erkennen und eventuell Verbesserungspotential zu erkennen?
Wie wirst Du nach den Erkenntnissen künftig damit umgehen wenn das wieder auftaucht?
Im Moment des Auftretens könntest Du Dir vielleicht kurze Notizen machen wann und wo es aufgetreten ist, was Du empfunden hast.
Du hättest dann praktisch eine kleine Handakte wenn Du Dich diesem Vorfall widmest.
Das wäre eine Möglichkeit?

Es muss nicht jedem negativen Gefühl sofort nachgegangen werden.
Dafür gibt es Dein Wartezimmer und Deine Sprechstunde.
Da Deine Sprechstunde nur 30 Minuten geht wird auch nicht immer sofort die Lösung parat sein.
Mache einen neuen Termin.

Am Anfang des Loslassens steht der Entschluss dies zu tun, doch das alleine reicht nicht.
Es folgt der Prozess, dieser wird begleitet durch verzeihen.
Verzeihe in erster Linie Dir selbst.
Damals warst Du Dir gewiss mit den besten Absichten zu handeln, Du wusstest es zu diesem Zeitpunkt nicht besser und hast nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.
Deine Fehler, Makel und Unzulänglichkeiten waren wichtige Ratgeber die Dich erst so weit brachten wie Du jetzt schon bist.
EIn guter Weg auf dem Du schon einige Erfolge einfahren konntest.
Zu verzeihen heisst aber nicht dass Du die Handlungen der Gegenseite verharmlosen solltest und Dich zu deren Anwalt machst.
Ziel ist es Dich von Scham und Schuld zu befreien und auch von diesen negativen Emotionen und Gefühlen, die Dich immer wieder ausbremsen und runterziehen.

27.07.2025 23:40 • x 2 #8


HeavyDreamy
Zitat von Benigna:
Etwas am Haus zu verändern, ist aktuell einfach nicht möglich. Es ist eigentlich sowieso fast alles renovierungsbedürftig. Aber ich lebe seit Monaten von der Hand in den Mund. Für mehr als Essen und das Allernötigste (zum Putzen und für die grundlegende Körperhygiene) ist einfach nichts da. Das ändert sich hoffentlich mit einer vernünftigen Stelle irgendwann...

Oke, klar, ohne finanziellen Spielraum nicht möglich.

Hm, da das Haus eh renovierungsbedürftig ist, wäre es dann nicht besser auszuziehen und dir eine kleine Wohnung zu suchen? Ein Haus kostet ja auch einiges an Nebenkosten und mit einer kleineren Wohnung wärste da wohl besser dran. Oder?

Vielleicht kannst du in eine kleine Wohnung ziehen, wenn es mit der Arbeit gut läuft?

27.07.2025 23:41 • x 2 #9


GreenTara
Hey @Benigna, das liest sich doch alles garnicht so schlecht. Du bist dabei, wieder auf die Beine zu kommen. Und: Den Kopf frei zu kriegen
Zitat von Benigna:
Ich hatte erwartet, voller Energie zu sein und alles umzusetzen, was ich mir vorgenommen hatte.

Die ganze Sache hat dich jede Menge Nerven und Energie gekostet. Davon erholt sich niemand von heute auf morgen. Wegen den Ängsten würde ich mich allerdings vorsichtshslber ärztlich beraten lassen. Da auf die Selbstheilungskräfte zu setzen könnte nach hinten bzw. nach innen losgehen. Nicht, dass sich die Ängste manifestieren.
Ansonsten würde ich, wie schon vorgeschlagen, die Räumlichkeiten ändern. Zuerst das Büro. Kann man die Möbel in einer anderen Farbe lackieren? Die Wände neu tapezieren, die Möbel umstellen. Zusätzlich würde ich mit einer Räucherzeremonie die Räume energetisch reinigen.
Ich denke, dass du durch die berufliche Neuorientierung mehr Zeit für dich selbst hast.
Du bist wirklich einen enormen Schritt weiter gekommen, da darfst du deine Geduld gerne einmal für dich selbst einsetzen. Bis sich Veränderungen in der Psyche verankert haben, dauert es immer etwas. Du hast aber die richtigen Maßnahmen ergriffen, und solltest neben der Geduld auch dem Stolz auf dich selbst einen Platz gewähren.

27.07.2025 23:47 • x 1 #10


Benigna
@Heavydreamy
Ich möchte aus dem Haus auf keinen Fall ausziehen. Es ist im Familienbesitz (gehört meiner Mutter) und ist das Haus, in dem ich die glücklichen Teile meiner Kindheit verbracht habe. Meine ganze Familie ist hier in diesem Dorf und mein Herz hängt hieran. Mit einer Vollzeitstelle und wenn es mir wieder besser geht, wird das kein so großes Problem mehr sein. Ich bin handwerklich geschickt und lernfähig und habe Menschen hier im Ort, die mir dabei helfen können, wenn es soweit ist.
Außerdem habe ich bisher mit jedem Vermieter, den ich hatte, grausige Erfahrungen gemacht. Vom dazu zwingen, mit bloßen Händen im Müll zu wühlen, weil ich angeblich falsch sortiert hatte... über das beinahe Eintreten der Wohnungstür, nur um Bescheid zu sagen, dass man was in den Briefkasten geworfen hat... bis hin zum mehrfachen Hausfriedensbruch und Psychoterror. Lieber hungere ich bis zum Ende meiner Tage, wenn ich dafür in diesen Haus bleiben kann.

27.07.2025 23:59 • x 2 #11


Richeza
Zitat von Benigna:
Lieber hungere ich bis zum Ende meiner Tage, wenn ich dafür in diesen Haus bleiben kann.

das ist echt krass ausgedrückt, zu krass meiner Meinung nach.
Wie auch immer. Es ist gut, dass du Hilfe hast und nicht komplett auf dich alleine gestellt bist.
In ein paar Monaten sieht die Welt schon anders aus.

28.07.2025 00:02 • x 2 #12


Benigna
@Richeza Ja, entschuldige, das war bewusst krass ausgedrückt. Was ich damit sagen wollte: Ich bin schon mein Leben lang mit dem Wenigsten ausgekommen. Etwas anderes kenne ich sowieso nicht. Und wenn mein Mehr an Verdienst zum Großteil an dieses Haus gehen sollte, dann ist es mir das wert, wenn ich dafür in Frieden leben kann an einem Ort, wo ich mich aufrichtig daheim fühle.
Ich habe aber auch schonmal durchgerechnet. Mit der Beschäftigung bzw dem Beruf, den ich anstrebe, sind die Nebenkosten des Hauses auf Dauer durchaus tragbar. Werde ich in Saus und Braus leben? Nein. Aber wie gesagt, solange ich den täglichen Bedarf decken und noch etwas für Rücklagen jeden Monat übrig habe, ist das für mich alles okay.

28.07.2025 00:11 • x 1 #13


HeavyDreamy
Zitat von Benigna:
Lieber hungere ich bis zum Ende meiner Tage, wenn ich dafür in diesen Haus bleiben kann.

Um Himmels willen, bitte entschuldige, ich wollte damit nix lostreten, es war nur eben ein Vorschlag

Nun, dann hoffe ich, wie schon geschrieben, dass es dir finanziell bald besser geht und du dann im Haus einige Veränderungen durchführen kannst, damit dich nichts mehr an deinen Ex erinnert.
So wird dann auch das Verarbeitung deiner schlechten Beziehung vorangetrieben und es geht dir dann auch irgendwann wieder besser.

Aber wie geschrieben: Gebe dir weiterhin Zeit und Geduld zur Verarbeitung - das ist wichtig
Verdrängen wäre kontraproduktiv für dein weiteres Leben

Lass dein Haus neu erblühen

28.07.2025 00:20 • x 1 #14


Benigna
@Heavydreamy
Ohje, alles gut. Ich sollte darauf achten, meine Gedanken besser zu filtern, bevor ich sie unter die Leute bringe.
Ich hab das auf keinen Fall negativ aufgefasst von dir. Diese krasse Reaktion kam nur durch die Erinnerungen an meine Vermieter und die existenzielle Angst davor, mich je wieder so einem Menschen durch einen Mietvertrag ausliefern zu müssen.

28.07.2025 00:24 • x 1 #15


A


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