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Wie Gefühle ausdrücken

B
Hallo an Alle

immer wieder kommt hier das Thema Ich kann meine Gefühle nicht beschreiben bzw. dem anderen gegenüber ausdrücken.
Wie fang ich an? Was sage ich?

Dazu muss man ja erst mal wissen, wie man sich wirklich innerlich fühlt und was in einem vorgeht. Dann kommt die Schwierigkeit, die eigenen Gefühle zu benennen.
Dann erst kann man ausdrücken bzw. sagen, wie man sich selbst fühlt
und was man für den Menschen fühlt, der einem nahe steht.

Bin ich verliebt, kann ich mich z.B. so ausdrücken:
-ich fühle Schmetterlinge im Bauch
-ich fühle mich wohl bei dir
-ich fühle mich zu dir hingezogen
-mein Herz macht Luftsprünge
-ich freue mich, wenn du da bist

Bin ich wegen Streit traurig, sage ich je nach Anlass des Streits
-ich fühle mich wertlos
-in mir ist es schwer
-ich fühle mich übergangen
-ich fühle mich überlastet
-ich fühle mich verletzt

Wie kann man am besten Gefühle in Worte zu fassen? beiziehungsweise benennen und ausdrücken
Wie fühlt ihr Euch? - wenn Ihr verliebt seid, oder liebt
Wie fühlt ihr euch? - wenn ihr Liebeskummer habt?

03.02.2015 22:44 • #1


E
Super Thema!

Ich hatte auch gerade das Problem, dass mich schriftlich ausdrücken konnte.... aber mündlich direkt total blockiert war. Und auch nicht wusste, was ich fühlte. Oder etwas viel zu romantisches fühlte, was ich nicht aussprechen konnte.

Beispiel: Er sagt, er muss den Kopf frei kriegen. Ich sage alles klar, dabei ist nichts klar, ich bin tief enttäuscht und es gibt einen Stich in mein Herz.

Beispiel 2: Er fragt, ob es mir helfen würde, seine Tochter kennen zu lernen. Ich sage (mein Verstand): Das ergibt sich und muss ja nicht so schnell sein. Mein Herz fühlt: Ja, lass es uns probieren ich freue mich.

Ich glaube Herz vs. Verstand, Erziehung etc. und auch die Unsicherheit zum anderen blockiert so viel, dass ich zumindest hinterher denke, oh man hätte ich mal ...

LG

03.02.2015 22:58 • x 1 #2


A


Wie Gefühle ausdrücken

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B
Genau, es geht hier ums Gefühl, und zwar NUR ums Gefühl.

Nicht um das, was der Verstand sagt.
Häufig verlieren wir uns in den Gedanken, und machen uns zuviele davon. Aus der Angst heraus, etwas falsches zu sagen.
Oder nur das zu sagen, was man meint, der andere hören will. Aber das ist nicht immer das, was man wirklich fühlt.

Auf diese Weise sind wir nicht ehrlich zu uns selbst und auch nicht zum anderen.

Was sagst du, wenn du verliebt bist?
Was sagst du, wenn du Liebeskummer hast?

03.02.2015 23:05 • #3


E
Hallo blauerHimmel,

aktuell zu den zwei Fragen:

Ich habe Liebeskummer. Ich kann es nicht sagen, weil er sich entschieden hat, nicht ans Telefon zu gehen und nicht zurückrief - und dies, nachdem er zwei Tage vorher sagte, ich könne ihn jederzeit anrufen. Gesagt hätte ich, dass ich sehr traurig darüber bin und es sehr schade finde und dass ich Liebeskummer habe und verletzt bin und dass ich es nicht verstehe.

Was ich sage, wenn ich verliebt bin? Erstmal sage ich nichts, ich fühle die Zweisamkeit, halte Händchen, streichle den Mann, der seinen Kopf in meinem Schoß liegen hat und bin glücklich und interessiere mich für den anderen. Dass ich verliebt bin, dass zu sagen, dazu kam es nicht mehr, s.o.

03.02.2015 23:37 • #4


B
Hallo EinerDieserSteine,

das ist wirklich sehr schade, wenn du nicht sagen konntest, was du fühlst. Weder in der Zeit der Verliebtheit, als auch in deiner jetzigen Situation.
Ich denke, genau das fehlt, das sich Ausdrücken können, sich mitteilen können. Dem Partner sagen können, was man fühlst.

Vielleicht fühlst du dich gerade allein gelassen und unverstanden oder auch mißverstanden? Oder du fühlst dich hilflos und ohnmächtig, weil du nichts tun kannst?

04.02.2015 15:52 • #5


G
Wenn man nur emotional reagiert, mit Worten in diesem Falle, kann das ein gegenüber auch überfordern, angst machen usw.

ich finde, man kann sich wirklich nur verbal fallen lassen, wenn man denjenigen welchen schon lange kennt und zu 100 % das vertrauen hat, egal was ich jetzt sage und wie ich es sage, es ist okay, es wird angenommen.

meine beste Freundin habe ich seit über 20 jahren. ich liebe sie heiß und innig. und sie ist die einzige (!) bei der ich zu 100 % verbal alles artikulieren kann (darf). Egal ob es Freude, Wut, Trauer, Liebeskummer, was auch immer ist.

Bei meinen Kindern geht es z. b. sehr gut das ich ihnen ganz direkt sage das ich sie liebe, das sie mir gefehlt haben usw. haben wir allerdings streit, mir passt was nicht, muss ich den verstand mit einschalten, kann ja einem teenie nicht an den kopf knallen oh, f. you, i am really pis. off now.

von daher finde ich das Thema (deine Anregung) sehr gut, kann es aber nicht ganz unterschreiben, dass man nur das gefühl sprechen lassen kann.

04.02.2015 16:01 • #6


B
Danke Grace für deine Sicht, ja du hast absolut recht, ohne den Verstand geht es natürlich nicht.

Es geht darum, in sich mal rauszuspüren, was sich in mir tut, welche Gefühle da sind. Und diese für mich selbst raus zu finden und benennen. Zu erkunden, was in mir vorgeht.
In vielen Situationen des Lebens spürt man sehr viel tief in sich. Manchmal ist da so viel, daß man das gar nicht sortieren kann. Manchmal trägt man Gefühle aus der einen Situation in eine nächste und realisiert das aber nicht.
Beispiel: Irgendwas an einer Aussage ärgert mich, habe aber keine Zeit raus zu finden was. Dann komme ich in eine andere situation, anderer Mensch, und genau bei dem entläd sich mein Ärger. so ist das mit vielen Lebenssituationen.

Wenn ich mir meines Gefühls bewußt bin und es genau benennen und der Situation zuordnen kann, dann muss ich meinen Verstand dazu nehmen.
Wie du richtig schreibst, DANN wenn ich weiß, was in mir vorgeht und mich mitteilen will, etwas darüber sagen will, dann MUSS ich mit dem Verstand reagieren.

04.02.2015 16:50 • #7


B
hallo, ist irgendwie auch gerade mein thema. gefühle ausdrücken?!?!

bei mir ist es vor allem so, dass wenn ich angespannt, aufgeregt oder nervös bin ich nicht sofort meine gefühle erkenne. ich verberge sie hinter coolness oder schlauen kommentaren. oder auch ärger oder zurückweisung.

bin ich dann zuhause, dann dauert es schon einige zeit, bis ich realisiere, dass ich in der zuvor erlebten situation angst hatte.
angst davor erkannt zu werden, dass ich doch mehr für ihn empfinde, wie ich es ihm zeigen möchte.
oder angst davor, dass ich doch nicht so attraktiv für ihn bin, wie ich es gerne wäre etc......

ich finde es mitunter sehr schwiergig, die jeweiligen schichten an mir langsam zu entfernen, sodass ich wirklich mit mir und meiner emotion in kontakt bin.

wäre dies einfacher, wäre sicherlich manches gespräch kommunikativer

05.02.2015 21:37 • #8


H
Hallo Bienna

kenn ich auch so. Da verstellt man sich, damit der Favorit denkt, man ist der selbstbewussteste Mensch auf Erden und nichts kann einen umhauen.

Ist aber eigentlich totaler Quatsch. Wie soll denn der andere sehen, wer und wie ich bin, wenn ich dem etwas vorgaukle. Der erkennt mich doch gar nicht, wie ich wirklich bin.
Der lernt dann jemand kennen, der man gar nicht ist.
Aber man will doch angenommen und geliebt werden, wie man ist.

Manchmal ist man schwach, nervös, unsicher wie auch immer. Ist doch alles menschlich und so ist jeder Mensch mal.
Ich frage mich echt manchmal wovor die Angst kommt. Ich glaube, das man die eigenen Schwächen selbst nicht anerkennt, deshalb soll sie auch kein anderer erkennen.
Aber ist es nicht gerade das, was neben den Stärken, die man ja auch hat, was einen zu dem macht, wer man ist? Ein liebenswertes Gesamtpaket.
Und der, der man ist, ist doch ein Mensch mit positiven und negativen Gefühlen und kein Roboter.
Ich lerne gerade auf meine Gefühle zu hören und darauf zu achten. Es ist erstaunlich, was ich so alles in mir entdecke. Probiers mal.

05.02.2015 23:42 • #9


B
hallo haya, ich denke auch, dass man dem anderen sich so zeigen soll, wie man ist.

doch gleich von anfang an? ich geh ja auch nicht mit meinem jogginganzug zum vorstellungsgespräch? obwohl es mein lieblingsoutfit ist.
so ist es doch auch mit meiner persönlichkeit: ich zeige ihm bestimmte facetten von mir, die alle ein teil von mir sind. doch anfänglich ihm zeigen, dass ich echt vernarrt in ihn bin, obwohl wir uns eigentlich nicht kennen?
ich weiss, dass er in mir einen trigger trifft, der eigentlich nur zum teil mit ihm zu tun hat. dass er in mein 'beuteschema' passt, obwohl dieses eigentlich suboptimal ist, ich mir dessen bewusst bin, aber es einfacher ist, dem beuteschema nachzugeben. ich dieses kribbeln im bauch einfach toll finde.

und dann merkt man seine eigenen schwächen und ja, versteckt sie anfänglich vor ihm. gehört nicht zum mensch sein dazu, schwächen (ängste) zu haben?
und muss ich sie denn sofort zeigen? oder benennen, oder erkennen?
das sehe ich nicht so.

auch er hat schwächen und fehler. ich muss sie nicht unbedingt bei den ersten dates sehen. ich freue mich, wenn er sich von seiner guten seiten zeigt.
denn wenn das vertrauen von beiden seiten her wächst, dann wächst auch der mut sich zu zeigen.

06.02.2015 21:31 • #10


A


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