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Wie gehe ich mit dem geplatzten Lebenstraum um?

Heffalump
Zitat von Hentrick:
Zu mal man ja nur einen Versuch hat aber auch nur das eine Leben.

Versuchen kann man öfter, es kann ja gelingen. Da man nur das eine Leben hat, ist man für das Gelingen selbst verantwortlich.

Hentrick, wenn du dir nur einen Versuch zugestehst, ist deine Wahl, aber nicht übertragbar

03.03.2020 08:19 • x 2 #16


Rosa-91
Ich kann den TE sogar ein bisschen verstehen. Für mich wäre die aktuelle Situation auch eine Horrorvorstellung! Ich hätte nach der Trennung + Kind absolut keine Lust den Kontakt zum Ex und am Ende auch noch zum neuen Partner aufrecht zu erhalten.
Der Lebenswunsch sag nun mal anders aus und entspricht aktuell überhaupt nicht dem,was der TE sich gewünscht hat. Ich kann den Groll nachvollziehen, besonders wenn man ganz anders aufgewachsen ist.

03.03.2020 08:21 • x 3 #17


A


Wie gehe ich mit dem geplatzten Lebenstraum um?

x 3


Heffalump
Zitat von Rosa-91:
den Groll nachvollziehen

ja

schon, aber man lernt leider viel zu oft, das Leben ist kein Ponyhof und Träume lassen sich nicht immer realisieren

03.03.2020 08:25 • x 3 #18


Zweizelgänger
Selbst auf dem Ponyhof läuft es vielleicht mal anders und mein Pony ist nicht mehr da, dann muss ich schauen wie ich trotzdem eine gute Zeit habe.

Das ist doch eigentlich die Kunst am Leben und auch die Stärke der Arten die überleben.
Anpassungsfähigkeit.

03.03.2020 08:36 • x 3 #19


EngelohneFlügel
Das Leben ist keine Gerade, es ist ein verschlungener Weg und wir wachsen mit unseren Herausforderungen.....

Aber genug Lyrik.....
Du wirst auch deinen Mittelweg finden, so oder so. Ich habe sicherlich einen anderen Hintergrund aber auch ich kann meine NF manchmal am liebsten an die Wand nageln. Und dann kommt wieder eine Phase in der alles flutscht. Das ist so...nennt sich Leben.

03.03.2020 09:00 • x 2 #20


unbel-Leberwurst
Zitat von cybergnom:
Dazu muss ich ein wenig ausholen:
Ich bin ein Typ, der sich Ziele setzt und diese dann auch erreicht.


Das ist doch der Kernsatz.

Ich hatte früher auch mal so einen Lebensplan.
Mit 30 dies erreicht, mit 35 jenes und mit 55 in Rente.

Wenn mich das Leben eins gelehrt hat, dann das es nicht langfristig planbar ist.
Denk doch einfach kurzfristiger und geniesse Dein Leben

03.03.2020 09:06 • x 4 #21


T
Lieber TE, da hast du dir ja einige Ziele in deinem Leben gesetzt und auch erreicht. Nun scheint das alles nicht so recht viel wert zu sein, da dein höchstes Ziel, die perfekte Kleinfamilie, nicht funktioniert hat.
Ich höre da viel Fokus raus auf das was da im Außen so passiert. Es soll doch möglichst super sein, dann stimmt es auch Innen.

Ich sage immer wieder das funktioniert bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, wenn einem dieses Gerüst um die Ohren fliegt und sich die Leerstellen bemerkbar machen.

Meinst du du warst jemals so richtig glücklich in dir drinnen ohne dafür einen Grund im Außen nennen zu können?

03.03.2020 09:44 • x 1 #22


cybergnom
Zitat von unbel Leberwurst:
Ich hatte früher auch mal so einen Lebensplan.
Mit 30 dies erreicht, mit 35 jenes und mit 55 in Rente.

Wenn mich das Leben eins gelehrt hat, dann das es nicht langfristig planbar ist.
Denk doch einfach kurzfristiger und geniesse Dein Leben

Naja, ich hatte jetzt nicht den festgefahrenen Fahrplan, dass ich das und das bis dann und dann erreichen wollte.
Ich hatte Ziele aber ohne strenge Vorgaben. Mein Studium hat fast zwei Jahre länger gedauert als ich dachte, das war aber kein Beinbruch. Ich hab lieber ein paar Parties mehr mitgenommen
Ich hab mich auch zwecks Ehe/Familie/Kind nie zeitlich unter Druck gesetzt. Es kommt sowieso nie so wie man denkt.

Aber grundsätzliche Ziele im Leben zu haben finde ich persönlich durchaus wichtig. Es hilft mir persönlich auch durch schwierige Zeiten, in denen mal nichts so richtig klappen will.
Ohne dieser Ziele hätte ich an so mancher Stelle im Leben schon aufgegeben, weil... Wofür soll ich mir den Ar*** aufreissen?


Zitat von Tuvalu123:
Meinst du du warst jemals so richtig glücklich in dir drinnen ohne dafür einen Grund im Außen nennen zu können?

Damit hast du eine sehr sehr gute Frage gestellt. Wahrscheinlich die Kernfrage überhaupt.
Noch vor einiger Zeit hätte ich da wie aus der Pistole geschossen selbstverständlich geantwortet.
Inzwischen sehe ich das ein wenig differenzierter.
Ja, ich bin zufrieden mit mir selbst. Nicht 100%,aber Kleinigkeiten gibt's ja immer (ich könnte z.B. a bissl fitter sein ) Ich bin selbstbewusst und kann auch gut mit mir alleine sein. Ich bin durchaus stolz auf mich, weil ich schon so einige Klippen im Leben gut umschifft habe und blicke grundsätzlich eigentlich positiv in meine eigene Zukunft (ich habe z.B. keine Angst davor, für immer alleine zu sein). Kurz: ich mag mich

Aber wirklich GLÜCKLICH? Das weiß ich nicht. Weißt du, wann ich wirklich Glück empfinde? Wenn ich Liebe geben kann.
Das hört sich jetzt vielleicht schmalziger an als es ist. Ich meine damit, daß ich z.B. meiner Partnerin eine kleine Freude machen konnte und ich dieses freudige Leuchten in ihren Augen sehe. Oder bei meinem Kind. Wenn die Kleine voller Enthusiasmus auf mich zugelaufen kommt und mich umarmt. Oder wenn sie ganz viel Spaß dabei hat, wenn wir zusammen spielen.
Das macht mich wirklich glücklich.

Ist das fremdbestimmt. Natürlich ist es das. Aber macht das nicht jeden Menschen glücklich(er)? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Steht das auf der gleichen Stufe wie dieses fishing for compliments? Bei dem Menschen nur zufrieden und glücklich sein können, wenn sie von außen Komplimente bekommen (du bist aber hübsch, das hast du aber gut gemacht, dein Auto ist ja der Hammer,...)?
Ich weiß es nicht. Denn Zweiteres brauche ich überhaupt nicht um zufrieden zu sein.

Das ist tatsächlich eine gute Frage...

03.03.2020 11:02 • #23


T
Zitat von cybergnom:
Das ist tatsächlich eine gute Frage...

Ich weiß mein Lieber und die stellt sich irgendwann. Es ist eben eine Frage nach dem Sinn. Ich kann sie dir auch nicht beantworten. Es gibt Menschen bei denen ich das Gefühl habe, ja die Strahlen das aus. Die haben eine gewisse Aura.

Aber die sind auch nicht alle allein. Sie haben teilweise ihr Glück in Berufung und/oder Familie gefunden und führen dauerhafte, gesunde, gute Partnerschaften.

Ich weiß nicht, vielleicht können wir den gemeinsam auf den Grund gehen. Schreib mir mal eine PN. Ich lebe in deiner Stadt und plane eine Meetup Gruppe für eben solche Menschen. Wenn du Lust hast, kannst du teilnehmen

03.03.2020 11:11 • x 1 #24


H
Zitat von unbel Leberwurst:
Wenn mich das Leben eins gelehrt hat, dann das es nicht langfristig planbar ist.
Denk doch einfach kurzfristiger und geniesse Dein Leben

Den Ansatz find Ich ganz gut.

Hallo
@Zweizelgänger
@T4U

Bin doch ähnlicher Meinung

Der eine Versuch das Ziel und das ideale Ergebnis sind für Ihn gescheitert.
Aber Er hat nur das eine Leben und kann versuchen das beste daraus zu machen.

03.03.2020 11:24 • x 2 #25


Nela-Mary
Es ist gar nicht so einfach seine Träume aufzugeben, bzw. loszulassen und sich mit den neuen Gegebenheiten zu arrangieren. Vielleicht fällt es den einen leichter als den anderen, aber ich kann dir sagen, dass ich auch lange damit gehadert habe und bei mir ist kein Kind involviert.

Mittlerweile habe ich es geschafft, meinen Traum von der ersten großen Liebe, die ein Leben lang hält, loszulassen.
Mir hat es geholfen die Gedanken und Emotionen bewusst zuzulassen. D.h. ich habe es mir erlaubt wütend, traurig, etc. zu sein und die dazu gehörenden Gedanken zu formulieren. Entweder schriftlich oder auch gedanklich, z.B. beim Autofahren oder Spazierengehen. Dabei kann man ungefiltert alles rauslassen, was einen beschäftigt.
Natürlich sollst du damit nicht den ganzen Tag verbringen, sondern dich gleichzeitig auf dich und dein Kind konzentrieren. Schaffe dir schöne Momente, tue Dinge die dich erfüllen und du wirst merken, dass das Leben auch mit den neuen Umständen wunderbar werden kann.

Jeder hat seine eigenen Ziele und Träume im Leben und es ist hart wenn diese nicht wahr werden, auch wenn andere sie nicht immer nachvollziehen können, weil ihre eigenen Vorstellungen anders sind.

03.03.2020 11:35 • x 3 #26


Familiendaddy
Bei mir ist das alles noch sehr frisch, die Trennung ist erst 5 Wochen her.
Aber ich kann dich sehr nachvollziehen. Ich hatte auch das Bild der Traumfamilie vor Augen - und in meinen Augen waren wir es auch.
Leider habe ich es als zu selbstverständlich genommen und jetzt alles, was mein Lebenstraum war, verloren.
Die vielen Momente, die mir mit meinen beiden Kindern und meiner Frau noch geblüht hätten, positive wie negative, werden in dieser Form nie stattfinden.
Das ist ein Schritt, den ich momentan auch noch nicht wirklich gehen kann - diese Träume loszulassen.

EngelohneFlügel hat es in meinem Thread vor ein paar Tagen treffend formuliert: Dein Traum von Familie ist geplatzt, aber jetzt kommt halt Familie 2.0 - normal kann jeder.

Das ist ein Satz, den ich mir momentan oft ins Gewissen rufe, weil er irgendwie stimmt. Das Leben geht weiter, aber halt anders, als zuvor geplant. Schwer zu begreifen, für mich auch noch.

03.03.2020 16:39 • x 5 #27


W
Zitat von cybergnom:
Aber wirklich GLÜCKLICH? Das weiß ich nicht.


Vielleicht ist auch die Vorstellung dauerhaft glücklich zu sein überzogen. Wenn man grundsätzlich zufrieden und mit sich im Reinen ist, ist das meiner Meinung nach schon viel wert.


Dass so ein Lebenstraum platzt ist bitter ja, aber Du könntest auch Frau und Kind = Happy Familiy noch haben und krank werden. Dann hast auch nix davon bzw. war das ja auch nicht so der Lebenstraum. Das wäre doch auch bitter.

Ich frage mich auch oft, warum Pläne nicht klappen, kann ich trotzdem glücklich sein, und finde das Leben wenn ich schlecht drauf bin echt ungerecht und doof. Aber dann treffe ich wieder jmd, der glücklicher ist als ich, obwohl es ihm schlechter geht, nur als Beispiel und das hilft mir dann wieder, mich zu besinnen und erstmal zufrieden zu sein. Glückliche Momente bewusst genießen und sich öfters überlegen, ob der Moment gerade nicht toll ist, wenn man es zulässt.

So ungefähr, klingt jetzt auch schmalziger als ich wollte.

04.03.2020 08:28 • x 2 #28


berliner1962
Zitat von cybergnom:
Papa und Mama zusammen gibt es nicht mehr


Hallo erstmal

Ich antworte Dir, weil ich das Gefühl kenne. Du schreibst negative Gedanken nach der Trennung und quasi Wut auf Deine Ex.
Ich habe nach der letzten Trennung (Unser Kind war 6 Jahre alt) dann endlich mal eine Therapie gemacht und dabei viel gelernt.
Konkret fragte ich nach der Wut, nach geradezu Hassgefühlen. Ich muss dazu sagen, meine Ex hat unser Kind 3 Monate lang ans andere Ende von D entführt. Ich wusste nicht wohin. Keine Vorwarnung. Kein Kontakt mehr. War nichts Schlimmes passiert, sie wollte sich nur lösen.

Mein Therapeut erklärte mir, das Wut und Hass Elemente sind die man benutzt um sich selbst abzulösen, zu verarbeiten. Diese Traumwelt, Mama, Papa, Kind kann man nicht erzwingen. Ich denke, Hausbau usw. ist ein Klacks dagegen.

Du versetzt Dich in die Lage Deiner Tochter. Und vielleicht glaubst Du das sie nun total geschädigt durchs Leben gehen wird. Ich denke eher eine verlogene oder unglückliche Beziehung ist viel schädlicher für ein Kind.
Wenn ihr es schafft, wie Du schreibst, das ihr als Eltern eine freundschaftliche Beziehung als getrenntes Paar hinbekommt und wenn die Umgänge mit dem Kind gut klappen dann wirst Du sehen das Kinder oft viel geschmeidiger sich an neue Situationen anpassen können und wegen einer Trennung nicht unbedingt einen Knacks für´s Leben bekommen.

Loslassen braucht auch seine Zeit. Genau so wie der so wichtige Akt der Vergebung. Da ich das ja kenne, wie schwer das ist, kann ich nur sagen: Desto eher Du das hinbekommst umso freier (befreiter) kannst Du Dein weiteres Leben angehen.

Alles Gute

11.03.2020 18:27 • x 1 #29


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