Wie gehe ich mit so viel Veränderung um?

K
Hallo meine Lieben,

ich wende mich an euch, da ich keinen Ausweg aus meiner derzeitigen Situation in meinem Leben mehr weiß! Ich versuche mich so gut es geht kurz zu halten, wenn dies überhaupt möglich ist, würde mich sehr freuen, wenn sich der ein oder andere es durchliest.

Ich, 25 Jahre alt, Studentin war in einer 10-jährigen Beziehung mit meinem ersten Freund. 5 Jahre Wochenendbeziehung, 5 Jahre zusammen gewohnt. Ich musste damals in meiner Jugend um ihn kämpfen, er wollte mich eigentlich nie haben. Zu Silvester 2013 hat er das erste Mal mit mir Schluss gemacht, es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Nach 48h Stunden der Hölle war damals aber wieder alles geklärt, aber seit dem war nichts mehr wie es war :-/ Dann Ende April 2014 abermals von ihn die Trennung, diesmal ist er auch aus der Wohnung (Stadt) ausgezogen (wir hatten auch eine Wohnung bei seinen Eltern am Land, pendelten am Wochenende immer zu uns nach Hause ins Tal wo wir beide aufwuchsen). Ich zog aus der Wohnung am Land bei seinen Eltern aus, kaufte mir damals auch ein Auto damit ich selbstständig war (bis dato brauchten wir immer nur eines und das war sein Auto). Dann Anfang Juli 2014 kamen wir wieder zusammen, wir mussten es einfach nochmal probieren aufgrund der langen Zeit. Meine Gefühle für ihn waren jedoch schon seit vielen Monaten, wenn nicht sogar schon seit dem ganzen letzten Jahr sehr abgeflacht.

Ende August 2014 passierte es dann: Ich lernte über ihn unseren Nachbar kennen (in der Stadt) und er selbst kommt ursprünglich aus der Landgegend, wo ich aufgewachsen bin. In all den 10 Jahren hat es mich noch nie so erwischt wie in diesem Moment bei ihn (er ist zwei Jahre jünger als ich und studiert ebenfalls das gleiche wie ich an der gleichen Universität - wohnen beide ca. 2 Minuten von der Uni entfernt im gleichen Wohnblock). Seit dem ist er mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Anfang Oktober war dann bei uns am Land ein Fest und ich wusste, dass ich da unseren Nachbar wiedersehen werde. Also bin ich damals dort hin und habe mich über 3 Stunden blendend mit ihm unterhalten. Es war sofort Sympathie da und es hat auch sehr geknistert. Nach diesem Abend habe ich den Schlussstrich mit meinem langjährigen Freund gezogen, er ist entgültig aus der Stadtwohnung ausgezogen. Ohne ihn hätte ich den Mut wahrscheinlich bis heute nicht aufgebracht, mich zu trennen. Seit dem Tag an war regelmäßiger Kontakt zu meinem Nachbarn, er hat mir sehr signalisiert, dass er Interesse hat. 1 Woche später haben wir uns an der Uniparty wieder getroffen. Alles war spitze danach sind seine Kumpels und ich noch zu ihn in die Wohnung bis nur mehr ich übrig war. Wir haben intensiv geknutscht und gekuschelt, leider waren wir nicht nüchtern s.uell ist jedoch nichts passiert. Nach zwei Wochen haben wir uns wieder in seiner Wohnung getroffen, leider wieder nicht nüchtern (er war zuerst bei einem Kumpel, ich war auch bei einer Freundin) wo es dann auch passiert ist. Für mich war es der zweite Mann es war alles wunderschön und ich war mir sicher, dass sich hier etwas entwickeln wird. Danach war er für 2 Wochen nicht in der Stadt (Urlaub mit Eltern). Nach diesen 2 Wochen habe ich mich mit ihn wieder in seiner Wohnung getroffen und es ist wieder passiert aber es war plötzlich komisch. Nach diesem Abend war nichts mehr wie vorher, er hat sich nicht mehr täglich gemeldet und die Konversation über Handy war nicht mehr so intensiv wie am Anfang.

Dies wurde mit der Zeit immer schlimmer. In dieser Zeit fiel ich ein ein sehr tiefes Loch. Ich war zu dieser Zeit auch mehrmals bei meinem Ex, der nur ein paar Straßen weiter wohnt und damals habe ich ihm auch alles gebeichtet. Die Treffen waren schlimm, da ich nur jemanden zum Reden brauchte und um meine Einsamkeit zu mildern, er jedoch wollte kuscheln, S., Zärtlichkeiten und Nähe, was ich ihm aber nicht mehr geben konnte. Nun habe ich den neuen Kerl diesen Mittwoch wieder bei der Uniparty getroffen und ich wusste ich brauch eine Aussprache. Er hat mir dann sein Handy mit einer Konversation mit einer anderen Frau gezeigt und gesagt, dass er sie seit 2 Wochen kennt und sie sich blendend verstehen und er sich mehr vorstellen kann. Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen obwohl ich wusste, dass irgendetwas nicht mehr stimmt. Er hat mir auch erzählt, dass schon mehr passiert ist und sie ein ganzes Wochenende bei ihm in seiner Wohnung war. Ich habe daraufhin gesagt, dass ich nun Bescheid weiß und er sagte darauf, dass er zurzeit nicht weiß, was er möchte und hat mich daraufhin wieder geküsst. Ich bin leider wieder zu ihn mit nach Hause gegangen und habe auch bei ihm geschlafen aber s.uell ist nichts passiert. Er wollte nicht (was mich sehr verwirrt hat) aber auch ich hätte nicht wollen da ich wusste, dass nun eine andere im Spiel ist. Wir haben lange geredet, ob er überhaupt eine Beziehung will und er weiß zurzeit gar nichts. Daraufhin habe ich gesagt, dass ich keine Option bin sondern eine Entscheidung und das ich weiß was ich wert bin und es nicht nötig habe. Und ich wollte schon länger ein Date mit ihm wo wir mal was unternehmen und uns noch besser kennen lernen. Ich habe ihm auch gesagt, dass wir noch nie so richtig die Chance dazu hatten aber die andere schon. Trotzdem haben wir viel gekuschelt und geknutscht und bei der Verabschiedung hat er mich so leidenschaftlich geküsst wie noch nie. Ich bin dann nach Hause und wusste nicht mehr weiter.

Schlussendlich nach langen Gesprächen mit meinen ganzen StudienkollegInnen (ca. alle 15 haben über diese Geschichte Bescheid gewusst) habe ich ihm dann am Abend eine sms geschrieben, dass ich das nicht kann und somit den Schlussstrich ziehe, da er auch an dem Abend ständig auf sein Handy schaute und mit ihr schrieb. Er sagte dann auch, dass es besser so ist und er sich nichts mit mir vorstellen kann (was mich zutiefst verletzt hat, da ich schon noch Hoffnungen hatte, dass er für mich etwas empfindet). Ich habe ihm dann nochmals geschrieben, dass ich eine andere Antwort erhofft habe aber es so akzeptiere wie es ist.

Nebenbei verläuft mein Leben noch so, dass ich derzeit meine Masterarbeit an der Uni schreibe, der Druck ist enorm. Aber noch viel schlimmer ist der Druck zu wissen, dass ich mit spätestens März 2015 einen Job benötige, da ich sonst meine Wohnung nicht mehr zahlen kann (derzeit über Stipendium). Ich bekomme eine Absage nach der nächsten und weiß bald nicht mehr weiter.

Die Tatsache, dass alle Eckpfeiler in meinem Leben ein einziger Scherbenhaufen sind ziehen mir den Boden unter den Füßen weg. Ich fühle mich sehr sehr einsam, ich war seit meinem 15. Lebensjahr nicht mehr alleine. Ich komme damit nicht zurecht. Ich sitze freiwillig oft bis zu 16 Stunden in der Bibliothek nur damit ich unter Menschen sein kann. Ich stürze mich an den Wochenenden mit meinen Freunden in das Nachtleben, ich trinke exzessiv seit dieser Trennung und am nächsten Morgen ist es schlimmer als je zuvor. Ich hatte in den letzten 2 1/2 Monaten so viele Höhen und Tiefen, dass mir vorkommt, dass mein Körper nicht mehr kann! Seit das Dilemma mit Silvester angefangen hat habe ich unter anderem 10kg abgenommen. Ich leide so sehr an der Einsamkeit, meinen Ex als Person selbst vermisse ich eigentlich gar nicht, was mich selbst zutiefst erschüttert. Stattdessen bricht für mich die Welt zusammen, da ich mich schon total in meinen Nachbar verliebt habe und er mich nun abserviert hat (und ihn kenne ich jetzt effektiv seit Anfang Oktober). Wie ist das möglich, dass ich gefühlsmäßig mehr an ihn trauere anstatt meinem Ex mit dem ich immerhin 10 Jahre zusammen war? Zudem ist es auch nicht einfach zu wissen, dass er in der Nähe gleich auch wohnt. Eine Option auszuziehen kommt leider nicht in Betracht, da ich diesen Neubauwohnblock (es ist eher ein sehr großer Wohnpark, wir haben also Gott sei Dank nicht den gleichen Eingang) über alles liebe. Ich spiele eher mit der Möglichkeit in einen anderen Bereich des Wohnparks zu ziehen, wo ich nicht in den Innenhof und damit auch nicht auf seinen Eingang blicke.

Ich weiß nicht mehr welches Problem ich nun als erstes lösen soll. Diese unerträgliche Einsamkeit, welcher ich plötzlich nach 10 Jahren ausgesetzt bin, dieser unerträgliche Schmerz, dass mich der andere zurückgewiesen hat, dieses große Loch, nicht zu wissen, welcher Arbeit ich mal nachgehen werde (da ich auch nicht genau weiß in welchen Bereich ich mal sein möchte) bzw. wann ich endlich eine bekommen werde und dann noch dieser unerträglich finanzielle Druck der auf mir lastet, da ich bald die Wohnung nicht mehr zahlen kann. Schlussendlich kommt noch die Masterarbeit hinzu, die ich mit Ende Jänner präsentieren muss.

Ich kann nicht mehr, jetzt kommen die Weihnachtsfeiertage, ich kann mich in nichts flüchten, keiner ist da, ich fühle mich so schrecklich und weiß nicht welches Problem ich angehen soll. Zudem weiche ich mir aus, ich will mich nicht mit mir beschäftigen. Weiters bin ich einfach ein Beziehungsmensch und hätte so gerne wieder eine Beziehung aber nach dieser Erfahrung habe ich Angst, nie wieder einen Mann zu bekommen, den ich will.

Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll und ich halte diese Einsamkeit nicht mehr aus.

Bitte helft mir

19.12.2014 21:28 • #1


K
Ja, da hast du wohl viele parallel laufenden Baustellen:

Ich würde an deiner Stelle Prioritäten setzen, d.h. die Männergeschichten auslagern und mich auf die Masterarbeit konzentrieren.

Ich würde den Fokus auf einen guten Abschluss setzen, schließlich ist der die Grundlage für deinen Beruf. Dein Beruf wird dich mal ernähren und Betriebe gucken bei der Einstellung schon auch auf Noten.

Dann würde ich die Wochenendzauberei sofort aufhören, Alk. zu trinken in Trennungssituationen ist denkbar schlecht; du verhinderst eine realistische Auseinandersetzung, Alk. ist ein Zell- und Nervengift....

Außerdem brauchst du deine Energie für die Masterarbeit

Wenn du die Masterarbeit im Januar abgegeben hast, suchst du dir einen Job, von dem du leben kannst, idealerweise hat er im thematisch was mit deinem Studienfach zu tun, wenn es da nichts auf die Schnelle gibt, machst Du eben vorerst was anderes, Hauptsache du verdienst Geld und kannst deine Wohnung bezahlen.

Ich würde es vermeiden, jetzt in Resignation zu verfallen. Klar, ist es nicht schön, keinen Partner zu haben, wenn man eigentlich ein Beziehungsmensch ist, aber *HEY*, es gibt wirklich Schlimmeres. Irgendwann lernst du wieder einen Mann kennen, lasse mal was Zeit der Besinnung vergehen. Du schaffst das!

LG K.

19.12.2014 23:28 • #2


ari12
Ich hab mir nicht alles ganz genau durchgelesen, aber das mit den vielen Absagen erstmal ist relativ n0rmal. Es ist nicht so einfach, direkt nach dem STudium einen Job zu bekommen, den man sich vorstellt. Ein Jahr etwa kann es dauern, bis du was richtiges findest.

Stattdessen such dir einen anderen Job, irgendetwas, von dem du leben kannst. Und wenn es Putzen oder kellnern ist, egal. Besser wär natürlich etwas, was ein wenig was mit deinem STudienfach zu tun hast, aber am wichtigsten ist Geld verdienen. Ich hab im August letzten Jahres den Abschluß gemacht und fange jetzt im neuen Jahr erst Vollzeit den richtigen Beruf an...

20.12.2014 02:00 • #3




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