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Wie gelingt emotionaler Abstand?

R
@Lumba

Ja der Meinung bin ich...aber welche Medis denn? Antidepressiva (SSRI) schlagen bei mir nicht an, habe jahrelang unterschiedliche davon bekommen...

Beruhigungsmittel helfen kurzzeitig (und sehne ich mir aktuell herbei), lösen aber das altbekannte Grundproblem nicht. Die dämpfen nur (und machen innerhalb weniger Tage abhängig).

Ich nehm gerne jedes Medikament dass man mir gibt, wenn es nur eine kleine Chance gibt dass es mir irgendwie hilft.

10.03.2022 14:52 • #31


R
Zitat von Nur-ein-Mensch:
Jep und da ist der Fehler, du siehst nur zu, aber bewusst ist es dir keineswegs.

Wäre es dir bewusst, würdest auf der Stelle aufstehen, zu dir sagenmachs gut ex, ich habe jetzt genung gelitten, ich komme auch ohne dich aus, weil, es ist mein Leben und da hab ich noch so einiges vor


Nein ich sehe nicht nur zu und es ist mir bewusst.

Aber weißt du wie Traumata und Depressionen funktionieren?
Da kann man leider oft nicht einfach auf der Stelle aufstehen und das tun/sagen was du geschrieben hast.

Und, so traurig das ist (und das bezieh ich jetzt garnicht auf mich selbst): Manchmal haben Menschen nach langer Zeit psychischer Probleme gar nichts anderes mehr als genau das. Das mag komisch klingen, aber viele, viele Betroffene berichten, dass sie gar nicht wüssten was für ein Mensch sie noch wären, wenn die psychischen Probleme plötzlich weg wären.

10.03.2022 14:57 • x 1 #32


A


Wie gelingt emotionaler Abstand?

x 3


N
Zitat von Ro_Lina:
Da kann man leider oft nicht einfach auf der Stelle aufstehen und das tun/sagen was du geschrieben hast.

Echt?
Und wer sagt dass das nicht geht?
Wo ist das in Stein gemeißelt das es nicht geht?

Es ist nur eben einfacher an der allgeimen Meinung festzuhalten oder?

Es ist leichter, auf de Couch zu liegen, als sich seinen Problemen zu stellen!

Ich habe Berichte über Kinder gesehen, die in eine Sonderschule geschickt worden sind, weil man annahm, sie seinen zurück geblieben, aber aus trotz hat dieses Kind angefangen Klavier zu lernen und spielt heute perfekt Klavier.

Hat dieses Kind auf die anderen gehört, oder hat es der Welt bewiesen das man alles schaffen kann wenn man nur will?

Ich kenne Berichte, von Menschen denen Mitgeteilt wurde, daß sie nie wieder laufen können, und aus trotz haben sie es doch wieder gelernt und geschafft.

Es kommt immer drauf an, was man will, dann kann man so einiges schaffen.

Du willst auf der Couch liegen und nasse Wäsche liegen lassen?

Kein Thema, aber es wird niemals jemd kommen, der dir DEIN Leben abnimmt, niemals.

Also warte nicht, sondern nimm es selber in die Hand.

Was hält dich davon ab,jetzt sofort die Wäsche aufzuhängen?

Hier schreiben und dir den Bauch streicheln lassen geht doch auch, ist ja aber auch leichter, ich versteh schon.

10.03.2022 15:06 • x 1 #33


P
Ich war früher auch so. Ohne Therapie und Medikamente, aber doch immer wieder am Boden zerstört und emotional überfordert. Ich denke, viel macht das Reiferwerden und Erfahrung. Du musst eben genügend oft unglücklich verliebt gewesen sein um zu wissen, dass du daran nicht stirbst. Genügend Menschen von dem Podest fallen gesehen haben, auf das du sid gestellt hast. Dann akzeptierst du das irgendwann. Nimm deine Emotionen an, sie sind ein wertvolles Geschenk, was nicht jedem gegeben ist und mit der Zeit wirst du lernen, mit ihnen umzugehen. Ich denke, dass ganz praktische Dinge oft viel helfen. Gesundes Essen. Dann kaufst du dir eben den Salat anstelle der Currywurst. Kochen wirst du eh nicht. Geh spazieren, muss ja nicht gleich Sport sein. Hilf jemand anderem und mach dich damit selbst glücklich. Schreib Tagebuch. Nach dir keine Sorgen um die Wäsche, du musst sie eh nochmal laufen lassen

10.03.2022 15:09 • x 5 #34


L
Also zusammengefasst:

- austherapiert
- Entspannung, Meditation etc. wirken nicht / können nicht durchgehalten werden
- sogar ALLE Medikamente wirken nicht
- Tagesklinik willst Du nicht
- Abstand zum aktuellen Trigger willst Du nicht

Was soll passieren? Die Fee mit dem Wunsch wird nicht kommen. Ro_Lina.
Zitat von Ro_Lina:
Beruhigungsmittel helfen kurzzeitig (und sehne ich mir aktuell herbei), lösen aber das altbekannte Grundproblem nicht.

Das nicht, aber Du könntest bisschen Kraft sammeln.

Alternative: Alles geht den Bach runter und sogar die Wäsche schimmelt

10.03.2022 15:10 • x 2 #35


N
Zitat von planless:
Nach dir keine Sorgen um die Wäsche, du musst sie eh nochmal laufen lassen

Stimmt du hast recht, ich vergaß, die riecht bestimmt köstlich.

10.03.2022 15:13 • #36


blackqueen
Google mal nach Dami Charf und lass Dich von den You Tube Videos berieseln. Die Dame hat sich sehr intensiv mit Trauma insbes. Entwicklungstrauma befasst und arbeitet therapeutisch dagegen wobei sie den Körper nicht ausklammert sondern gerade mit einbezieht.

10.03.2022 15:17 • x 4 #37


Hansl
Zitat von HerrZ:
Thema war Ärgern/Wut - beantwortet aber Deine Frage mit.


Ja.
Finde, Du liegst da gut im Plan.
Wenn Du keine Wut zulassen kannst, (Was nicht heißt, daß ich Wut grundlos generieren muß) kann dass verheerende Folgen haben.
Spreche aus Erfahrung.

10.03.2022 15:23 • #38


Unterwegs
Zitat von Lumba:
- austherapiert
- Entspannung, Meditation etc. wirken nicht / können nicht durchgehalten werden
- sogar ALLE Medikamente wirken nicht
- Tagesklinik willst Du nicht
- Abstand zum aktuellen Trigger willst Du nicht

Das ist halt leider der Punkt :/

@te
Wenn du doch schon alles probiert hast und nichts funktioniert, musst du halt deine jetzige Situation akzeptieren und dich annehmen so wie du bist und so wie deine Lage ist.

Lerne mit der Melancholie zu leben. Es ist ja auch schon mal ein ordentlicher Akt, dass du aufstehst und zur Arbeit gehst.
Ein paar soziale Kontakte hast du auch.
Dein sei dankbar für das was du hast und mach das Beste draus.

Sehr viele User sind auf dich eingegangen und haben dir Vorschläge/Tipps mitgegeben.
Gegen alles hast du deine Gründe, warum es nicht klappt oder reagierst gereizt, wenn es nicht das ist, was du hören willst.

Mehr als zuhören können wir dann wohl auch nicht tun :/

10.03.2022 15:25 • #39


Hansl
Zitat von Nur-ein-Mensch:
Die Lehre des Buddhismus hat mir damals am meisten geholfen.
Ich bin null relegiös, ich habe mir nur den Grundgedanken aus dieser Lehre genommen, und die besten Sachen für mich behalten und umgesetzt.


Ich auch.
Bin mal vor 20 Jahren Jahren in miserablem Zustand nach Südostasien geflüchtet länger.
Hab dann da festgestellt, daß ich nicht krank bin, sonder ein ganzer Kontinent fühlt wie ich.
Und das Wesen der unserigen Gesellschaft klar erkannt.

10.03.2022 15:29 • #40


R
Zitat von alleswirdbesser:
Niemand von ihnen muss das durchmachen, was du gerade durchmachst. Ich vermute dass nur du seit 2 Wochen nicht mehr richtig isst, vermutlich auch nicht schläfst, die Waschmaschine nicht ausräumst, Medis vergisst.... Du nicht in der Lage bist gut für dich zu sorgen. Den anderen geht es gut, sie bekommen nichts von deinem Elend mit, weil du es mit aller Kraft versteckst. Wieviel Kraft hast du denn noch dafür? Was passiert mit den anderen, wenn du nicht mehr in die WG gehst? Wird es es den Bewohnern so schlecht gehen wie dir gerade? Wird Bob so leiden wie du, wenn die Mädels dich ohne ihn bei dir Zuhause besuchen? Du bist jetzt wichtig! Kümmere dich um dich, weil den anderen geht es gut soweit.


Da vermutest du richtig...also mit dem Essen und dem Rest.


Du schreibst davon dass es den anderen doch nicht nachhaltig schadet wenn ich mich zurückziehe, dass es ihnen doch gut geht, dass kein Schaden entsteht wenn ich nicht mehr in die WG gehe für eine Weile usw.
Weißt du was dabei in mir passiert ist, als ich das gelesen habe?
Gedanken wie Na klar, weil sie mich nicht brauchen! Ich brauche sie, sie brauchen mich nicht. Die sind auch zufrieden und glücklich ohne mich!

Also, wenn ich mir das mal selbstreflektierend anschaue....
Ich nehme mich nicht zurück aus der WG, ich kann/will keinen Abstand zu Bob und meinen Gefühlen. Warum?
Ich red mir alles schön und klammere mich an meine eigentlich schmerzhaften Gefühle und diese tiefe Verbindung die es für mich zwischen Bob und mir gibt. Warum?

Weil ich 1. Angst habe, dass sie mich nicht mehr wollen, wenn sie merken dass ich emotional nicht so stark bin wie z.B. Bob es ist....wenn sie merken dass ich an so einer lächerlichen Situation wie nicht erwiederten Gefühlen schon kaputt gehe anstatt eine starke, erwachsene Frau zu sein.
Wer will so jemanden schon als Freundin? Oder, um die dumme Hoffnung noch ins Spiel zu bringen dass Bob doch nochmal was empfinden könnte, wer verliebt sich schon in so jemanden?

Und 2. Und das ist der viel wichtigere Erkenntnis-Punkt:
Wenn ich mit zurückziehe und auf Abstand gehe und die WG und vor allem Bob davon völlig unbeeinflusst, locker und fröhlich weiter machen und happy ihr Leben leben.....aber ich genau die Bestätigung für das was mir am meisten weh tut und wovor ich am meisten Angst hab:
Mich braucht niemand....
Niemandem würde ich fehlen.
Für niemanden bin ich so wichtig oder besonders, dass ich eine Lücke hinterlassen würde, wenn ich nicht mehr da wäre (ob nun für 2 Wochen oder für immer).
Vor allem für Bob nicht....vor allem für den Menschen für den ich starke Gefühle habe nicht.

Das ist der Kernpunkt....genau das....Wenn ich nicht präsent bleibe oder mich irgendwie unersetzlich mache, werde ich vergessen.....weil mich niemand braucht und ich für niemanden so wichtig bin dass ich fehlen würde
Deshalb kann/will ich nicht akzeptieren oder loslassen....
Deswegen rede ich mir ein dass ich es schaffen muss diese Freundschaft irgendwie hinzubekommen...
ICH muss es schaffen, weil es mein Gegenüber nicht für MICH tun wird....

10.03.2022 15:35 • #41


blackqueen
Zitat von Nur-ein-Mensch:
Echt?
Und wer sagt dass das nicht geht?
Wo ist das in Stein gemeißelt das es nicht geht?

Es ist nur eben einfacher an der allgeimen Meinung festzuhalten oder?

Es ist leichter, auf de Couch zu liegen, als sich seinen Problemen zu stellen!

Ich habe Berichte über Kinder gesehen, die in eine Sonderschule geschickt worden sind, weil man annahm, sie seinen zurück geblieben, aber aus trotz hat dieses Kind angefangen Klavier zu lernen und spielt heute perfekt Klavier.

Hat dieses Kind auf die anderen gehört, oder hat es der Welt bewiesen das man alles schaffen kann wenn man nur will?

Ich kenne Berichte, von Menschen denen Mitgeteilt wurde, daß sie nie wieder laufen können, und aus trotz haben sie es doch wieder gelernt und geschafft.

Es kommt immer drauf an, was man will, dann kann man so einiges schaffen.

Du willst auf der Couch liegen und nasse Wäsche liegen lassen?

Kein Thema, aber es wird niemals jemd kommen, der dir DEIN Leben abnimmt, niemals.

Also warte nicht, sondern nimm es selber in die Hand.

Was hält dich davon ab,jetzt sofort die Wäsche aufzuhängen?

Hier schreiben und dir den Bauch streicheln lassen geht doch auch, ist ja aber auch leichter, ich versteh schon.

Sorry, ichk kann Deinen Gedankengang sehr wohl verstehen nur einer Vorbelastung mit Trauma ist einfach nicht mit rationalem Denken beizukommen.

Alles was Du schreibst stimmt natürlich und hat seine Berechtigung ...... rational. Emotional reagieren die Personen jedoch ganz anders und da müsste angesetzt werden. Der Weg ist jedoch lang und steinig.

10.03.2022 15:36 • #42


alleswirdbesser
Zitat von Ro_Lina:
Weißt du was dabei in mir passiert ist, als ich das gelesen habe?
Gedanken wie Na klar, weil sie mich nicht brauchen! Ich brauche sie, sie brauchen mich nicht. Die sind auch zufrieden und glücklich ohne mich!

Es tut mir leid, aber so habe ich das nicht gemeint. Du hast hier ganz am Anfang von deinen Problemen geschrieben und es wurde seitdem nicht besser, sondern schlimmer. Es geht nicht darum was die anderen brauchen, sondern darum was dir langfristig Linderung verschafft. Um die anderen musst du dir keine Sorgen machen, sie haben solche Probleme nicht, das wollte ich dir sagen. Nicht das, was du daraus liest. Leider!

10.03.2022 16:08 • x 1 #43


alleswirdbesser
Zitat von Ro_Lina:
Wenn ich nicht präsent bleibe oder mich irgendwie unersetzlich mache, werde ich vergessen.....weil mich niemand braucht und ich für niemanden so wichtig bin dass ich fehlen würde

Ich habe Freundinnen, die ich ab und zu treffe. Ich muss nicht beinahe bei ihnen einziehen, um micht von ihnen gebraucht zu fühlen.

10.03.2022 16:12 • x 1 #44


R
Zitat von alleswirdbesser:
Es tut mir leid, aber so habe ich das nicht gemeint. Du hast hier ganz am Anfang von deinen Problemen geschrieben und es wurde seitdem nicht besser, sondern schlimmer. Es geht nicht darum was die anderen brauchen, sondern darum was dir langfristig Linderung verschafft. Um die anderen musst du dir keine Sorgen machen, ...


Oh nein, nein, das sollte nicht heißen, dass ich das in deinen Zeilen gelesen hätte!

Ich hab deine Zeilen schon so gelesen wie du sie gemeint hast, ich wollte damit nur sagen, dass das das ist was in meiner Seele passiert ist dabei..

Zitat:
Ich habe Freundinnen, die ich ab und zu treffe. Ich muss nicht beinahe bei ihnen einziehen, um micht von ihnen gebraucht zu fühlen.


Das ist toll! Dann scheinst du dir bewusst zu sein dass du wertvoll bist und sie dich gerne bei sich hat, weil du ihr etwas bedeutest

10.03.2022 16:21 • #45


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