Wie Grenzen ziehen und den Herzschmerz erträglich machen

J
Hallo Ihr lieben ,

ich habe mich jetzt dazu durchgerungen , hier mir ein paar Tips und Ratschläge zu holen, da ich denke, das nur „Gleichgesinnte“ wissen , was ich zur Zeit durch mache und meine Freunde mein Jammern nicht mehr ertragen können.

Ich war mit meinem Ex 7 Jahre zusammen. Diese Jahre waren reflektiert betrachtet zum grössten Teil nicht einfach und ich frage mich sehr oft, weshalb ich das alles so mitgemacht habe, doch finde ich jetzt noch keine Antwort darauf.

Es fing damit an, das er mich im Grunde von Anfang an belogen hat. Nicht einmal oder zweimal, nein , eigentlich für alles. Er hat sich richtige Lügenkonstrukte aufgebaut die des öfteren dann in sich zusammen gefallen sind und er mir dann die Schuld dafür gegeben hat.

Laut seiner Aussagen musste er ja lügen weil ich sonst ausgeflippt wäre. Dem ist definitiv nicht so, und die Palette der Lügen ging durch jeden, wirklich jeden Lebensbereich.

Ich dachte immer, wenn ich zu ihm halte, dann wird es irgendwann aufhören und wir können uns ein gemeinsames Leben aufbauen.

Tja..falsch gedacht, es wurde im Laufe der Jahre nur noch schlimmer.

Ich dachte immer, das wird schon aber es hat sich nichts ! getan. Er lebt nach wie vor im Kinderzimmer, hat seinen Führerschein verloren, geht mittlerweile nicht mehr arbeiten und lügt das sich die Balken biegen. Das Schlimme ist, das ich vermute, das er seine Lügen wirklich ernsthaft glaubt.

Als ich vor 2 Jahren von ihm schwanger wurde wurde alles nur noch schlimmer.

Ich habe eine Zwillingsschwangerschaft gehabt, wovon eins abgegangen ist und ich konsequent liegen musste damit das zweite nicht auch noch abgeht.

Es hat ihn 0 interessiert. Er hat mich wirklich liegen lassen und hat stattdessen mit einer anderen Frau zusammen sein Online Rollenspiel gespielt. Seine AUssage dazu..sie brauchte doch Items.

Auch im Verlauf der Schwangerschaft hat er sich 0 gekümmert oder mal Verantwortung gezeigt, er hat sein „Junges-Leben“ ( er ist mittlerweile 28 ) so fortgeführt.

Als die Kleine ein halbes Jahr alt war, hat er dann gestanden, das er Depressionen hat und ich habe dafür gesorgt, das er eine stationäre Therapie bekommt.

Während dieser Therapie hat er dann sein wahres Gesicht gezeigt und mich wirklich wie den letzten Hund behandelt und dort vor Ort den Charmeur vor den anderen rausgekehrt.

Doof wie ich war , habe ich ihm aber trotzdem noch eine Chance geben.

Letztendlich ging aber gar nichts mehr.

Er hat 0 Verantwortung für sein Kind und für sein Leben übernommen , die Schuld dafür gibt er natürlich mir.

Auch eine 2. Therapie hat bei ihm nichts genützt. Er sitzt nach wie vor in seinem Kinderzimmer und erzählt die wildesten Geschichten wie er sein Leben ordnen will.

Resultate oder Erfolge sieht man aber leider nicht.

Ich habe mich dann letztendlich getrennt, denn ich konnte so nicht mehr weitermachen.

Nach wie vor wirft er mir sein Versagen vor und suggeriert mir immer wieder das ich nichts Wert sei und ich Schuld daran wäre.

Und trotzdem tut es weh . Die Trennung macht mich sehr zu schaffen. Den Hass in seiner Stimme und die Boshaftigkeiten die er mir des öfteren vor den Kopf wirft.

Ich ärgere mich selber über mich das es mir noch immer so nah geht aber ich habe diesen Mann wirklich geliebt.

Habt ihr auch mal so eine Erfahrung gemacht? Was kann ich tun, um mich besser abzugrenzen und mein Herzschmerz erträglicher zu machen ?

Lieben Gruß

29.11.2012 13:01 • #1


B
Liebe Justmyopinion,

alles, was Du schreibst, hört sich nach einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung an. Es gibt in diesem Forum eine Menge Beiträge, die sich mit dieser Thematik befassen.

Wenn dem so sein sollte, dann hilft Dir nur eine konsequente Trennung.
Also kein Kontakt mehr.

29.11.2012 14:52 • #2


A


Wie Grenzen ziehen und den Herzschmerz erträglich machen

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I
Die Sache mit den Lügen, kenn ich auch. Allerdings habe ich früher die Reissleine gezogen.

Das heißt aber nicht, dass es nicht weh tat. Und ich hatte meinen Glauben an mich selbst verloren. Gott sei Dank, habe ich mir die Schwangerschaft erspart (wollte damals kein Kind mit ihm).

Ich habe eine Gesprächstherapie gemacht, um wieder zu mir selbst zu finden. Das empfehle ich Dir auch. Denn seine Vorwürfe hast Du ja mindestens teilweise angenommen und geglaubt. Du hast im Moment ein völlig verzerrtes Bild von Dir und von Dir als Teil der Ex-Partnerschaft. Das solltest Du Deinem Kind zu liebe und den zukünftigen Beziehungen zu liebe gerade rücken.

01.12.2012 00:05 • #3


Z
Hey,
jetzt schreibe ich auch einmal. Mir geht es sehr ähnlich. Bin grad in Phase 2 würd ich sagen. Mein Ex war auch so drauf, da wurde jede nur mögliche Grenze überschritten, nicht nur gelogen, sondern wenn da was aufgeflogen ist....nachweislich...50 varianten und wenn man nicht geglaubt hat, agression pur bis hin zur Gewalt.
Aber ganz ehrlich, es kann nur so viel passieren , wie Du zulässt, ich dachte auch immer man kann selbst nichts dafür, ist aber nicht so.
Ich habe auch jetzt noch Schuldgefühle, weil ich so überfordert war und ihn daraufhin stellenweise ziemlich angeschossen und abgewiesen habe, ich glaube nicht so wirklich daran , dass immer nur Einer verletzend wird. Muss wohl dazu sagen, dass er eine diagnostizierte PS Paranoide hat und Impulskontrollstörungen + Deperessionen. Ich selber bin durch all den Schmerz ganz stark ins Grübeln gekommen, nachdem er mich verlassen hat und inzwischen neu verliebt ist (autsch!) und habe herausfinden können das ich erwachsenen ADHS habe, das hats sicher nicht besser gemacht und war für ihn ganz schlimm und das tut mir auch leid.
Wir haben quasi eine ganz schlimme Dynamik drin gehabt. Mir tut es auch weh das er weg ist, aber ich denke, man muss das jetzt aufarbeiten und kritisch sehen, was davon vieleicht doch stimmt und daran arbeiten, um diese Fehler nicht noch einmal zu machen.
Aber Vernunft und Gefühle sind zweierlei, auch bei mir noch.
Diese Liebe war etwas sehr Besonderes und ich bin froh sowas mal erlebt zu haben, denn die schönen Zeiten waren besonders intensiev.
Klar Vertrauen ist dahin. Naja und meiner hat mich auch in den Wehen liegen lassen und ist auf Abruf mit seiner Band weggefahren- bis heute noch ne fiese Wunde.
Ich habe viel analysiert mein verhalten, sein verhalten, was wem wichtig war, wer auf was wie reagiert hat. Ich verstehe warum es mit uns trotz ganz viel Liebe nicht geklappt hat...konnte gar nicht.
Und ich denke wir werden trotzdem Freunde werden und jeder an sich arbeiten muss. Das zu verstehen hat mir die Kraft gegeben loszulassen.

vieleicht ist das ja auch eine Strategie für Dich?

LG

01.12.2012 17:08 • #4


Z
ach ja das mit dem blenden und überall gut hinstellen kenn ich auch nur zu gut, ebenso die Therapien..er hatte 3....!
Ich sag Dir was, Dir gehts so schlecht, weil Deine Gefühle aufrichtig, ehrlich, tief und Echt waren. Und genauso echt ist der Schmerz jetzt...

01.12.2012 17:12 • #5




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