Wie Helfe ich meinem besten Freund nach Trennung

Hallo liebe Forenmitglieder

Heute wende ich mich an euch um euch um Rat zu fragen. Die Situation ist folgende :
Mein bester Freund lebt seit 10 verf***** Jahren in einer absolut katastrophalen On/Off Beziehung die ihn regelrecht zerstört.
Zu der Beziehung: Sie waren bzw. sind immer wieder seit 10 Jahren zusammen also alles völlig instabil. Sie schreibt ihm vor wann er sie wie zu besuchen hat. Manchmal sahen sie sich einen Monat gar nicht ( dabei wohnen sie nur ca 20 Autominuten voneinander entfernt) und dann nur für 1-2 Tage. Sie bräuchte ihren normalen Tagesablauf und da würde er nur stören. Super Voraussetzung für eine Beziehung!
Das war nur mal ein Beispiel um das Gefälle zwischen den beiden hier klar zu machen. Betrogen hat sie ihn auch schon und das nicht zu knapp und das über Monate ( vielleicht sogar Jahre?) hinweg. .
Unternehmungen zusammen? Fehlanzeige. Schön zuhause verstecken!
Einen anderen Typen hat sie aktuell aber trotzdem nicht.

Zu meinem Buddy:
Ich kenne ihn schon ewig und ich habe ihn kennengelernt als selbstbewussten, abenteuerlustigen, spontanen, witzigen jungen Kerl. Mittlerweile ist er nur noch ein Haufen Elend. Er ist abgemagert wie ein Streichholz, verfällt immer wegen ihr in eine unglaublich tiefe Depression ( ja, Therapeuten sind dran, sagen auch er muss sich von ihr lösen), er *beep* sich nur noch die Birne weg ( was auch immer nur vorkommt wenn er mit ihr in Kontakt ist oder war).
Er hängt nur zuhause und denkt an sie, wartet darauf das seine Freundin sich meldet um zu sagen wann sie Zeit für ihn hat. Und wenn sie keine Zeit hat, dann hat sie zumindest die Zeit von ihm zu verlangen ihr Gras vorbei zu bringen. Der Spinner macht das dann auch noch! Er ist ziemlich needy. .

Aktueller Stand ist, das er sich vor 2 Wochen getrennt hat, mal wieder und mir jetzt schrieb er würde gerne ein Abschlussgespräch mit ihr führen, mal wieder
Ich weiß aber jetzt schon das bei dem Abschlussgespräch wieder bei herauskommt das er sagt Ja mal gucken wie es weitergeht und er es weiter versucht während sie ihn in aller Ruhe weiterhin seelisch in den Boden stiefelt.
Trotz allem was immer wieder vorfällt sagt er Aber sie ist doch mein Mädchen! Meine Frau! Ich will ihn schlagen damit er die Augen aufmacht!
Ich weiß nicht mehr weiter. ich mache das seit 10 Jahren mit. .in den Monaten wo sie keinen Kontakt haben geht es meinem Kumpel auch gut. Er *beep* nicht, er geht raus, er hat andere Hobbys, er beginnt sich um sich zu kümmern. Aber sobald die Alte sich meldet ist alles kaputt. .
Ich weiß einfach nicht mehr wie ich ihm helfen kann. er bittet immer um Hilfe und er ist mein bester Freund, ich bin immer für ihn da! Aber ich weiß das er diese Rückschläge auch nicht mehr lange verkraftet. .

Ich hoffe das war soweit alles verständlich ausgedrückt. Vielleicht hat ja jemand von euch ein paar Tipps für mich wie ich versuchen kann ihm die Augen zu öffnen. Dabei hat er selber immer gesagt er weiß das sie ihn zerstört.
Sie wird sein Ende sein wenn das in diesem Off-Status nicht umgehende geregelt wird.
Ich habe Angst um meinen besten Freund.

Noch eine kleine Randbemerkung: Falls hier irgendjemand auf den Gedanken kommen sollte ich mache das um ihn für mich zu gewinnen, falsch. Ich bin in einer unglaublich glücklichen Beziehung!

Oh, ich hab auch eine Freundin in einer ähnlichen Situation. Und daran kann ich auch überhaupt nichts ändern. Sie ist sich völlig sicher, dass er der Eine ist, ganz egal, was er anstellt.

Ich glaube, ab einem bestimmten Punkt kann man sich nur noch damit arrangieren oder gehen, weil man dem Untergang nicht weiter zusehen kann.

Liebe Danila,

er ist erwachsen. Er darf sich so verhalten, wenn er unbedingt will. Und ein Stück weit will er ja auch so leben, weil er das seit vielen Jahren und langer Zeit mitmacht.

Du kannst ihn nicht retten / er-retten.

Hat er sonst noch irgendwelche Themen, Alk - oder Drog? Und/oder psychische Erkrankungen? Nach einer stabilen Persönlichkeit liest es sich ja nicht. Und seit wann geht er zum Therapeuten? Und wie oft? Da müsste ja dann auch eine Diagnose gestellt worden sein mit evtl. Prognose, Therapieverlauf.

Und wieso machst du das mit? Was gibt dir dein ständiges helfen und sich Gedanken / Sorgen machen in diesem fast chronischen Zustand mit ihm?

@AnnaLüse
Wie gehst du damit um? Hast du noch Kontakt zu der Freundin?


@DieDirekte
Klar hast du Recht. Er ist erwachsen. Aber ich weigere mich dabei zu zusehen wie er demnächst wegen der Person vor einen Zug springt.
Zu Therapeuten geht er schon lange. Bis auf die Depression ist nichts diagnostiziert worden.
Vermehrt geht er zu Therapeuten wenn die beiden in Kontakt stehen. Er war auch nach Trennungen bereits in Reha. Er geht auch erst zu Therapeuten seitdem sie sich das erste mal getrennt hatten.
Wie bereits beschrieben ist er ein VÖLLIG anderer Mensch wenn sie keinen Kontakt haben . Er ist dann selbstbewusst, voller Energie und Lebensfreude, also ganz so wie ich ihn vor 20 Jahren kennenlernte......
Probleme mit Dro. hat er nicht. Die hat er erst wenn sie Kontakt haben. Dann wird sich von morgens bis abends die Birne zu gekif*ft um diese Missachtung irgendwie zu verdrängen....

Zitat von Danila:

Aber ich weigere mich dabei zu zusehen wie er demnächst wegen der Person vor einen Zug springt.
Zu Therapeuten geht er schon lange. Bis auf die Depression ist nichts diagnostiziert worden.

Beim Lesen deiner Posts, fällt mir auf, wie wichtig es dir ist, die Schuldfrage klar geklärt zu haben. Was gibt dir das? Dein Freund ist psychisch krank. Depressionen. Nach deiner Lesart wegen seiner Freundin. Er ist in professioneller Behandlung, du weigerst dich aber, ihm zuzusehen, wie er -ihretwegen- vor einen Zug springt? In deinen Augen ist er das arme Opfer dieser Person. Was willst du da machen, sie hat doch alle Macht der Welt, in deinen Augen. In seinen auch?

Was du tun kannst? Ihn nicht wie ein armes, irres Opfer zu behandeln, sondern wie einen erwachsenen Mann, der die Verantwortung für sein Leben und sein Wohlbefinden trägt. Der diese ja nun auch zumindest soweit wahrnimmt, dass er sich professionelle Unterstützung geholt hat. Ihm eine gute, unterstützende Freundin zu sein, die nicht ihr Helfersyndrom an ihm abarbeitet. Die ihm mal ganz klar kommuniziert, dass er nicht seine Freundin verantwortlich machen kann, wenn er sich die Birne zu k.ifft. Dass es sein Leben ist, was er gerade versammelt. In voller Verantwortung für sein Tun.

Ich versuche nicht ihr die Schuld zu geben. Das kam vielleicht falsch rüber. Schuld ist in meinen Augen nämlich er. Er ganz alleine. Das habe ich ihm auch bereits oft so gesagt. Denn ER ist der Entscheider. Er entscheidet darüber ob er sich weiterhin immer wieder wie ein armes, kleines, trauriges Würstchen ihr vor die Füße wirft.

Zitat von Danila:

Wie gehst du damit um? Hast du noch Kontakt zu der Freundin?

Ja, wir klammern das Thema größtenteils aus. Allerdings ist sie daran auch nicht derart kaputt gegangen.

@AnnaLüse
Ist sie von ihm mittlerweile getrennt?
Wir versuchen das Thema auch außen vor zu lassen aber irgendwann spricht er es auch immer wieder selber an und ich merke ja eh wie er daran kaputt geht. Sowohl seelisch als auch körperlich. Man muss sich vorstellen dieser Mann war jahrelang bei der Bundeswehr und wiegt jetzt vielleicht noch 45-50 Kilo.......

Liebe Danila,

er hat ja bereits einen Therapeuten. Ist in professionellen, fachmännischen Händen.

Wieviel soll man noch reden / tun / machen, wenn er lieber eine Runde nach der anderen dreht.

Klar ist das traurig, wenn es doch so "leicht" anders sein könnte. Ich finde deinen Einsatz, deine Gedanken um ihn auch anerkennenswert

Aber wo ist das Ende der Fahnenstange erreicht? Wo wäre das Ende der Fahnenstange für dich erreicht? Wie geht es dir dabei?
Und manchen Menschen kann man leider einfach nicht helfen. Sie gehen doch immer wieder in ihre alten Muster zurück, trotz viel Hilfe, Unterstützung und Zuspruch von außen, weil sie anscheinend nicht anders können. Und ein Stück weit muss man das auch akzeptieren, sich gesund abgrenzen.

Du musst nicht seine Seelsorgerin, Krankenschwester, Krücke oder Auffangbecken sein. Bitte achte auch gut auf dich, damit es dir keine Kraft kostet, ja!

Hallo Danila,

ich finde es auch sehr wichtig, dass du in erster Linie an dich denkst und ggf. auch hinschaust, ob Verständnis und Helfen nicht deine Themen sind.

Ich kann mich jedoch auch in dich reinversetzten, weil ich letztes We nach einer Suizidandrohung auch wieder eingeknickt bin.

Wenn du es nicht übers Herz bringst ihn hängen zu lassen, dann würde ich dir empfehlen ihn nur bedingt jammern zu lassen, sondern ihn immer wieder darauf zurückführen, welche Erkenntnisse er in seinen Therapien bereits für sich gesammelt hat und - vor allem - wie und woran er weiter arbeiten wird. Also ihn für den Prozess SEINER Weiterentwicklung in die Verantwortung nehmen. Nicht jammern sondern tun!

Wenn er sich damit tatsächlich intensiv beschäftigt und an sich arbeitet, kann (nicht muss!) man ihn ruhig weiterbegleiten, wenn es dir denn nicht schlecht geht damit.

Es hört sich ja bereits nach viel Therapeutenerfahrung an, aber evtl. benötigt er da auch noch jemand anderen?!

Du kannst ihm nicht befehlen wie er sein Leben leben soll.
Natürlich ist es schwer, wenn man daneben steht und sieht was passiert, aber Du kannst ihn nur unterstützen und für ihn da sein. Den Rest muss er alleine bewerkstelligen.
Vielleicht ist das Ganze auch eine Art Spiel zwischen den beiden, Du bist ja nur eine nebenstehende Person und weißt nicht, was auf S..uller Basis bei den beiden abläuft.

Ich würde ihn behandeln wie einen Dro.: Zuwendung entziehen mit dem Hinweis, dass Du da bist, wenn er seine Situation wirklich ändern will.

Und bevor Du fragst: Ich habe das schon so gehandhabt.