Wie kann ich mit ihr endlich abschließen?

U
Guten Tag,
mich verfolgt gerade ein Ereignis, dass mich nicht loslässt und mir wieder tiefen Kummer bereitet. Vermutlich auch, weil mein Studium nun zu Ende geht und eine ungewisse Zeit vor mir Eigentlich sollte man sich ja darauf freuen, aber ich kann es gerade nicht und hänge in der Vergangenheit.

Vor nun über 2 ½ Jahren habe ich mich in eine gute Freundin verliebt, mit der ich mich so prächtig verstanden habe. Wir hatten sehr viel Spaß miteinander. Es war die erste seit meiner letzten Freundin, für die ich nach 4 Jahren wieder richtig Gefühle entwickelt hatte. Davor war ich viel mit mir selbst beschäftigt, ich war mehr auf Partys und genoss mein Studentenleben. Aber diese hatte mich wieder richtig gefesselt. Als wir dann an einem Abend zusammen aus waren, küsste ich sie, was sie auch erwiderte und schon lange hatte ich dabei nicht mehr so ein großartiges Gefühl. Ich hielt das Ganze aus einer Mischung aus Euphorie und Unsicherheit kaum aus, und gestand ihr ein paar Tage später meine Situation. Ihr ging es anders, sie sprach von „langsam angehen, entspannt auf uns zukommen lassen“. Das war für mich schon nicht leicht, aber ich willigte natürlich ein, warum sollte ich auch aufgeben?

Jedoch lief das alles nicht so wie ich mir das erwünscht und vorgestellt hatte. Sie nahm sich nicht so recht Zeit für mich – anders, als ich noch nicht mit meinem Anliegen herausgerückt bin. Die Zeit mir ihr war trotzdem super. Als wir privat dann abends was machten, war das auch alles ganz anders als ich von mir kannte. War ich in den Jahren davor meistens nur s.uell interessiert, genoss ich einfach nur, dass sie bei mir war. Das reichte mir für den Moment vollkommen aus. Bis 6 Uhr! Saßen wir auf der Couch und es war nur wundervoll. Als ich 4 Tage später zu ihr ging und bei ihr schlief und sie mir sagte, dass sie jetzt noch nicht die Gefühle für mich hatte, verunsicherte mich das. Manche Dinge meines Körpers wollten dann nicht so, wie es eigentlich sollte. Ich fühlte mich dadurch schlecht. Das wurde verstärkt, als sie am nächsten Tag beim Frühstück zu mir sagte, dass ich „jetzt aber nicht jede Nacht hier schlafe“ und als ich sie an der Bushaltestelle verabschiedete mit einem Kuss und sie daraufhin mir eine SMS schrieb“ bitte keine Überfälle mehr in der Öffentlichkeit“. Ich konnte das auch nicht humorvoll auffassen.

Am gleichen Abend schrieb sie mir dann noch eine SMS mit „sie müsse ihre Triebe in den Griff bekommen und gucken, ob es überhaupt noch einmal so weit kommt“. Das war mir irgendwie alles zu viel den Guten und ich reagierte unsouverän, in dem ich ihr schrieb“ wenn du das alles so siehts, ist es vielleicht besser, wenn wir es ganz lassen“. Sie lenkte dann zwar ein, aber ich fühlte mich recht schlecht.

Das wurde weiter verstärkt, dass wenn ich sie fragte, ob wir etwas unternehmen, sie nicht einmal bereit war, ein Treffen für ein paar Tage später zu vereinbaren. Ich aß kaum noch was und hatte Schlafprobleme. Ich dachte die Richtige gefunden zu haben und dann lief das so schleppend! Hinzu kam, dass sie mir schrieb, dass ich in ihrer Augen nur „Druck mache“ - dabei wollte ich doch nicht mehr, als sie zumindest 1 mal die Woche zu sehen.
Die vielen Diskussionen taten unserem eh schon unsicheren Verhältnis nicht gut. Als ich dann einfach nicht mehr konnte und ihr sozusagen die Pistole auf die Brust setzte, lehnte sie ab mit der Begründung , „es fehle ihr Mut und Gefühl“. Ich ging am Abend darauf aus und hatte was mit einer anderen – natürlich als Ablenkung. Sie fragte mich das am nächsten Tag und ich bejahte, woraufhin sie völlig die Kontrolle verlor und meinte „ sie hätte keine Lust auf Geschlechtskrankheiten und ich solle meine Zunge im wahrsten Sinne des Wortes zügeln.“

Eigentlich hätte ich hier nur noch lachen sollen. Jedoch nahm ich das so auf, dass wir es vielleicht doch noch einmal versuchen sollen, was wir dann auch taten. Einen Tag später war sie jedoch wieder total zurückhaltend und ging gemeinsamen Verabredungen aus dem Weg. Knapp zwei Wochen später sahen wir uns wieder, das war das letzte Mal, dass wir zusammen was unternahmen. Sie war bei mir, es war jedoch klar, dass sie am späten abend wieder nach hause fährt Ich war so verunsichert, dass ich mich nicht einmal mehr traute, sie zu küssen. Ich teilte ihr meine Verunsicherung mit, das kam nicht gut an. Sie fuhr ein paar Tage weg und ich wusste schon, dass es vermutlich nicht weiter gehen würde. So war es auch. Sie meinte dann, sie kann sich mit mir gar nichts mehr vorstellen. Es brach eine Welt für mich zusamen, wie ich das mit 26 noch nie erlebt hatte. Ich machte mir Vorwürfe, dass ich nicht mit ihr geschlafen hatte, dass ich immer so inkosequent war, dass ich mich so klein machte und das ich zuweilen auch mit mir so umgehen lassen hatte.
Es wurde nicht besser, im Gegenteil, ich willigte nun auch ein, nachdem sie meinte „abends machen wir nichts mehr“, auch tagsüber was mit ihr zu machen. Hier bekam ich aber noch die Kurve und sagte ab.
Als ich ein paar Tage später eine Party veranstaltete, wo sie natürlich nicht hinkam, schrieb ich ihr nachts, dass sie hier fehlt. Worauf nur kam“ das ist doch klar!“. Ich verfasste einen Brief an sie und die einzige Antwort war „Alles klar“. Ich fühlte mich so dermaßen schlecht, dass ich ihr so wenig wert war! Ich geriet in eine wahrhaftige Spirale: Auf der einen Seite wollte ich sie endlich loslassen, auf der anderen Seite nicht aufgeben.
Ich tat letzteres. Ich steigerte mich immer weiter ran, schrieb ihr ständig. Wir trafen uns dann 3 Wochen später noch einmal. Als sie ankam, lachte sie nicht, keine Fragen an mich, nichts! Warum hat sie sich überhaupt noch einmal mit mir getroffen? Ich weiß es nicht….
Dennoch ließ ich nicht locker, ich ging ins Ausland und schrieb ihr alle 3 Wochen auch von dort. Es kamen, logischerweise, irgendwann keine Antworten mehr. Ich hasste mich selbst, dass ich das tat und dass ich so abhängig von ihr war. Es schien, als ob mein ganzes im Studium aufgebautes Selbstwertgefühl mir unter dem Boden weggerissen wurde. Sie schrieb mir dann doch einmal, dass ich es jetzt bitte sein lassen sollte, dass sie einfach nichts von mir will.

Als ich 3 Monate später aus dem Ausland zurückkam und sie im Fittesscenter sah und mit ihr kurz redete, zitterte mein ganzer Körper und sie redete sehr abfällig und lachte. Auch danach schrieb ich ihr noch 4-5 Mal und schmiss, nachdem ich blockiert wurde, 2 Briefe in ihren Briefkasten. Dafür hasste ich mich so! Wie konnte ich so abstürzen und schon stalkingähnliches Verhalten aufweisen. Dann ließ ich es aber auf sich beruhen. Ein halbes Jahr lang, dann schrieb ich ihr bis heute den letzten Brief, in dem ich mich für alles entschuldigte – das war nun vor einem Jahr, zurück kam nichts mehr.
Mir ging es auch deutlich besser, ich dachte nur noch selten an sie und ich versuchte, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Ich hatte auch nach ihr wieder meine Schwärmereien, aber es war nie mehr wie sie eine dabei, wo ich mich so verliebte. Ich würde es mir wünschen, dass ich sie für immer vergessen kann. Schließlich habe ich so lange an jemandem festgehalten, der mich gar nicht so schätzte und besonders würde ich mir selbst gerne aufgrund meines furchtbaren Verhalten des Hinterherlaufens verzeihen. Das ist ein richtiger Klotz diese ganze Geschichte und es macht es nicht besser, dass ich sie ab und zu noch sehe.

Mein Wunsch ist es einfach nur, damit endgültig abschließen zu können. Besonders in gefühlsmäßigen schlechte Zeiten kommt es wieder hoch, aber es hält mich einfach nur auf!

08.09.2016 11:21 • #1


Feldhase
Hallo User777,

da hast du dich aber sehr in diese Geschichte reingesteigert und dir ging es richtig schlecht damit. Unglücklich verliebt sein ist so hart.
Leidest du mehr unter deinen Schuldgefühlen oder daran dass du sie noch siehst? Vielleicht kommen dann deine immer wieder Schuldgefühle hoch?
Sich selbst vergeben ist ein schwerer Schritt. Du warst emotional gesteuert. Verliebtheitsgefühle sind wie Dro.. Man ist ja nicht wirklich zurechnungsfähig wenn die Hormone so durchdrehen.

Vielleicht bist du auch jemand, der nie schnell aufgibt und auch hier mit allem Einsatz gekämpft hat und dabei hast du den Zeitpunkt verpasst, rechtzeitig loszulassen. Aber dann hättest du vielleicht immer das Gefühl gehabt, du hast nicht alles getan.

Es ist schwer zu akzeptieren wenn die Gefühle nicht auf Gegenseitigkeit beruhen. Nur man kann oben reinstecken was man will, es kommt einfach unten keine Liebe raus, oder wie war das?

Versuch mal dich mit deinen Schuldgefühlen auseinanderzusetzen. Vielleicht liegt noch etwas anderes dahinter was verarbeitet werden will. Du wirst ja nicht ganz ohne Grund so gehandelt haben. Vielleicht will da ein anderes Thema auf sich aufmerksam machen.

Ich wünsche dir alles Liebe!

08.09.2016 13:49 • #2


U
Zitat von Feldhase:
Hallo User777,

da hast du dich aber sehr in diese Geschichte reingesteigert und dir ging es richtig schlecht damit. Unglücklich verliebt sein ist so hart.
Leidest du mehr unter deinen Schuldgefühlen oder daran dass du sie noch siehst? Vielleicht kommen dann deine immer wieder Schuldgefühle hoch?
Sich selbst vergeben ist ein schwerer Schritt. Du warst emotional gesteuert. Verliebtheitsgefühle sind wie Dro.. Man ist ja nicht wirklich zurechnungsfähig wenn die Hormone so durchdrehen.

Vielleicht bist du auch jemand, der nie schnell aufgibt und auch hier mit allem Einsatz gekämpft hat und dabei hast du den Zeitpunkt verpasst, rechtzeitig loszulassen. Aber dann hättest du vielleicht immer das Gefühl gehabt, du hast nicht alles getan.

Es ist schwer zu akzeptieren wenn die Gefühle nicht auf Gegenseitigkeit beruhen. Nur man kann oben reinstecken was man will, es kommt einfach unten keine Liebe raus, oder wie war das?

Versuch mal dich mit deinen Schuldgefühlen auseinanderzusetzen. Vielleicht liegt noch etwas anderes dahinter was verarbeitet werden will. Du wirst ja nicht ganz ohne Grund so gehandelt haben. Vielleicht will da ein anderes Thema auf sich aufmerksam machen.

Ich wünsche dir alles Liebe!



Danke dir!

Naja, normalerweise habe ich eigentlich keine Probleme mit etwas abzuschließen. Hier ist es anders, weil ich sie a) so mochte wie nie eine zuvor und mir nicht ansatzweise vorstellen konnte, dass es so verläuft und wir anscheinend so wenig harmonieren und
b) klar, es gibt immer Sachen aus der Vergangenheit. Mein Vater war Alk. und nicht unbedingt stark. Meine Brüder und ich haben uns geschworen, stark zu sein....dann kommt eben diese Geschichte mit diesem kompletten Kontrollverlust meinerseits und diesem Gefühl der Schwäche (was ich ja auch lange war). ich weiß, dass das wohl jeder mal ist, das machts aber nicht besser/ leichter

Ja, wenn ich sie sehe, kommt eben die Geschichte wieder hoch un wie lange ich gelitten habe, das ist ja kein Vergleich mehr zu heute, dennoch kommt es eben ab und zu wieder hoch und ich merke gleich, wie wahnsinnig viel Energie mir das wieder abzieht.

08.09.2016 15:38 • #3




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