Wie kann man sich denn wieder entlieben?

N
Hallo Zusammen,

die Trennung von meinem Mann liegt nun 3 Monate zurück. Mein Leben geht weiter. Aber ich frage mich eins? Ich habe diesen Mann vor 12 Jahren geheiratet, weil ich mein restliches Leben (mit allen Höhen und Tiefen) mit ihm verbringen wollte.
Er ist die Liebe meines Lebens. Nun sind wir getrennt. Aber mit der Trennung hört ja nicht automatisch die Liebe auf. Ich liebe ihn natürlich immer noch sehr und kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das mal aufhört. Klar, ich funktioniere, ich gehe arbeiten, ich gehe weg und ich lache auch viel. Ich versuche Distanz zu meinem Mann aufzubauen und versuche außerdem meine schlechten Gedanken so gut es geht zu verdrängen. Es gibt natürlich auch Tage, an denen setze ich mich bewusst mit meinen Gefühlen auseinander. Immer verdrängen kann ja auch nicht gut sein. O.K., mein Leben geht auch ohne meinen Mann weiter. Aber ich habe nicht aufgehört ihn zu lieben. Das tut mir aber nicht gut!! Ich will mich entlieben!! Wie geht das???? Soll ich die Zeit für mich arbeiten lassen? Hm, daran glaube ich irgendwie nicht. ER ist einzigartig, trotz seiner Fehler. So einen Mann finde ich nie wieder und solche Gefühle werde ich auch nie mehr empfinden. Eine Kollegin von mir ist schon 3,5 Jahre mit ihrem Freund auseinander und trauert immer noch. Das macht mir Angst! Werde ich denn nun auch mein Leben lang an diesem Kerl hängen? Puh, das wäre ja schrecklich.

So, das wollte ich mal loswerden. Danke für ´s Zuhören (-lesen).

LG
Nina

03.10.2004 09:51 • #1


E
Hallo Nina!
Wer hat sich eigentlich von wem gtrennt?
Ich nehmen ja an er,oder?
Erzähl vielleicht noch ein bißchen mehr,entlieben ist sehr schwer ud dauert lange.
Gruß Märchenprinz

03.10.2004 10:15 • #2


A


Wie kann man sich denn wieder entlieben?

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E
Hallo Nina,

kann Dich sehr gut verstehen.

Ich habe meinen Mann Anfang des Jahres gebeten zu gehen, obwohl ich ihn immer noch geliebt habe.
Ich bin gesundheitlich so unten gewesen (Depressionen, Angstzustände und Gewichtszunahme).
Wir wollten uns im guten trennen, was nicht gelungen ist.
Er hat inzwischen eine Andere, was mir eigentlich nicht wehtut, aber sein sonstiges Verhalten hat mich sehr verletzt.
Am Anfang sind wir auch noch gemeinsam mit Freunden zusammen gewesen, haben unsere Geburtstage und die der Kinder gemeinsam gefeiert.
Ich habe in den vergangenen Monaten soviel geweint und körperliche Schmerzen gehabt, das ich dachte ich könne es nicht mehr aushalten.
Der Tiefpunkt war vor 2 Wochen. Seine Worte und sein Verhalten waren so schlimm, dass ich plötzlich anfing mich zu wehren.
Bisher hatte ich alles getan um im guten mit ihm auszukommen, hatte auch noch an Versöhnung gedacht,
mußte aber begreifen, dass das nur mein Wunsch war.
Für mich war das der Wendepunkt.
Meine Schmerzen sind weg und ich schaue wieder nach vorn.
Unglaublich aber wahr.
Über diese schlimme Zeit habe ich mir aber von verschiedenen Leuten helfen lassen (Tochter, Ärztin, Therapeutin und das Forum hier).
Es ist wichtig über seine Gefühle zu reden, und ich habe festgestellt, dass mein Mann nicht der Richtige dafür ist.
Wir haben noch vieles zu klären. Ich sehe das jetzt aber sehr sachlich (hoffe das es so bleibt).
Ich weiss aus Deinen Beiträgen, das es Dein Problem schon seit einiger Zeit gibt, bei mir sind es mindestens 10 Jahre.
Du siehst also, das es kein Zeitlimit gibt wann man in der Lage ist mit einer Situation abzuschliessen.
Ich habe zu lange gewartet, das weiss ich aber erst jetzt.

Ich wünsche Dir viel Kraft, denn

DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT

L.G.

Wuppi



03.10.2004 10:55 • #3


E
Hallo Nina,

so wie Märchenprinz glaube auch ich, dass er sich von Dir getrennt hat. Mir kommen Deine Gefühle sooooo bekannt vor. Bei mir ist es zwar erst fünf Wochen her, seit sie mir ihre Entscheidung präsentiert hat, aber dem Schmerz ist das glaub ich egal, oder?

Ich habe zur Zeit fast halbstündlich Gefühlsschwankungen... einmal will ich sie unser restliches Leben festhalten, dann eine halbe Stunde später denke ich zur Hölle mit ihr, ich will sie nie wieder sehen. Das geht nicht, weil bei uns noch zwei Kinder da sind, die mein ganzer Lebensinhalt sind. Aber so ist es doch. Du versuchst, den geliebten Partner zu vergessen, versuchst, seine Fehler hochzurechnen und Dir einzureden, dass Du ja eigentlich froh sein kannst, ihn loszusein. Aber gegen die Liebe, die in Dir ruht, kannst Du nix ausrichten.

Momentan kann ich Dir nur diesen einen Tipp geben, an den auch ich mich halten muss und halten werde: Lass ihm und Dir Zeit und warte ab, was passiert. Das haben mir sehr viele Freunde geraten, von denen einige in ähnlichen Situationen waren. Bei manchen ging's gut, bei anderen nicht. Aber trotz allem, denke an Dich. Lebe Dein Leben. Tu Dinge, die Du während Deiner Beziehung nicht tun konntest. Und vor allem mache Dich nicht runter wegen Deiner Fehler, die er Dir wahrscheinlich vorgehalten hat. Meine Noch-Frau hat mir meine Fehler vorgehalten, immer mit dem Vermerk, sie hätte ja auch Fehler gemacht. Nur bringt mir das nix. Meine Fehler haben zum Ende geführt -- Mein Pech! Ihre Fehler haben auch zum Ende geführt -- Wieder mein Pech!

Du siehst, wenn sich Dein Partner nach dieser Zeit (bei mir waren's 13 Jahre) so weit von Dir entfernt hat, dann hilft nur die Zeit. Und sollte es nochmal einen Versuch geben, dann macht vorher zusammen eine Therapie, in der Ihr Eure Fehler aussprechen und dadurch vielleicht begreifen könnt. Sollte es nach der Therapie dann doch nicht klappen, dann habt Ihr wenigstens alles versucht und könnt ohne Schuldgefühle ein neues Leben beginnen. Und vielleicht liest Du mal ein Buch, das hier immer wieder zur Sprache kommt: Ich lieb Dich nicht wenn Du mich liebst von Dean C. Kelis und Cassandra Phillips. Mir hat es zwar noch nicht geholfen, aber zumindest die Augen für so manches geöffnet.

Kopf hoch!

03.10.2004 11:22 • #4


E
Hi Nina,

leider, ein Rezept zum entlieben gibts nicht. Du kannst lediglich auf die Zeit vertrauen. 3 Monate ist noch nicht lange - Du wirst sicher Deine Zeit brauchen. Orientiere Dich nicht daran, wie lange Andere gebraucht haben - jeder hat seine eigene Eieruhr.

Was bleibt Dir? Du kannst für Dich Gutes tun, Hobbies, Sport, Freunde - all die Sachen, die Du evtl. in Deiner Beziehung vernachlässigt oder noch gar nicht entdeckt hast. Und natürlich die positiven Gedanken - die vielleicht nicht so direkt wirken, aber wenn Du Dir immer vor Augen hältst, wie schön Dein Leben wieder werden kann, dann dringt das auch mit Zeit immer tiefer und stärker in Dein Unterbewusstsein. Jeder von uns denkt, sooo eine Liebe finde ich nicht wieder. Und doch gibt es sie, die Liebe, die auf Dich - auf uns - wartet. Vertrau darauf. Und fang an, Dich selbst zu lieben. Glück und Zufriedenheit kommt aus Dir selbst heraus, dass kann Dir kein Mensch auf der Welt geben.

Harte Arbeit, ich weiß, vielleicht hilft Dir ja bei der Bewältigung das Buch, das auch lone rider schon angesprochen hat. Ich hab es mir 1997 gekauft - und erst gelesen, als meine 5-jährige Beziehung vor 8 Wochen zerbrach. Ich bedauer das wirklich, aber man bekommt erst einen Blick dafür, wenns zu spät oder fast zu spät ist. Trotzdem hilft es mir im Moment gewaltig. Ich erkenne meinen Ex und mich total wieder. Es gibt zwar keine Chance mehr, aber ich will nicht - wie er - immer wieder von falschen Verhaltensmustern eingeholt werden. Für ihn haben diese Dinge überhaupt gar keine Bedeutung, er geht durchs Leben, als wenn nichts gewesen wäre. Ich will nicht so sein, ich will es besser machen!!!

Liebe Grüße
GIPI

03.10.2004 15:06 • #5


E
Liebe Nina,

Entlieben, wenn man dafür ein Rezept hätte, dann könnte man sicherlich jeden anderen Job an den Nagel hängen...

Ich kann also - mal wieder - GIPI nur zustimmen, letztlich, auch wenn du es dir ganz anders wünschst, kann nur die Zeit das richten. Aber es kommt sicherlich sehr stark darauf an, was du in der Zeit machst. Hineinsteigern verlangsamt, aktiv sein beschleunigt. Und aktiv zu sein scheint dir ja schon zu gelingen, sehr viel mehr wirst du nicht tun können. Der schnellste Weg zum Entlieben ist mit einiger Sicherheit, sich neu zu verlieben. Aber das ist natürlich auch der gefährlichste Weg, weil man nicht so richtig wissen kann, wo genau die eigenen Motive liegen.

Ich glaube, wenn ich dich richtig lese, dann machst du es schon so gut, wie man es überhaupt machen kann. Ein leichter Weg ist das halt nie, verlassen zu werden, und dann auch noch, wenn der Partner so der Wunschpartner war.

Ich wünsche dir, daß es dir jeden Tag ein Stückchen mehr gelingt, ins Leben zurückzufinden und es für dich neu zu gestalten. Wenn du dich im Forum hier viel herumliest, dann wirst du auch viele Geschichten lesen können, die davon berichten, daß es den Super-Partner wohl nicht nur einmal im Leben gibt. Wenn du deinen Weg weitergehst und gestaltest, wer weiß, was dann noch auf dich wartet!

Ich wünsche dir viel Kraft für das alles. Viele Grüße,

Siron

03.10.2004 17:08 • #6


N
Danke für Eure lieben Worte!!

Heute ist wieder so ein Tag an dem es mir nicht so gut geht. Mein Mann hatte jetzt 2 Wochen weiblichen Besuch aus Japan und in dieser Zeit ging es mir eigentlich ganz gut, da wir keinen Kontakt hatten. Heute ist die Frau nach Hause geflogen und nachdem er sie zum Flughafen gebracht hat, hat er bei mir angerufen, ob ich nicht Lust hätte mit ihm über den Trödelmarkt zu gehen. Da ich nicht da war, hat er auf den AB gesprochen. Als ich nach Hause kam und den AB abhörte ging es mir richtig schlecht. Die Stimme ... ach, alle Gefühle kamen wieder hoch. Aber ich habe nicht zurückgerufen, obwohl es mir doch ziemlich schwer fiel.

Ganz möchte ich den Kontakt noch nicht abbrechen. Aber ich will unser Wiedersehen so lange wie möglich rauszögern. Nächste Woche fliege ich in den Urlaub und wenn ich zurückkomme fliegt er kurze Zeit darauf auch weg. Bis er zurückkommt hoffe ich, dass ich ihn nicht anrufen oder treffen werde. Obwohl ich mir nichts sehnlicher wünschen würde, als ihn zu sehen. Aber ich habe ja ganz andere Ambitionen als er. Ich will Liebe, er will Freundschaft. Und das tut weh!!

Was allerdings sehr seltsam ist, so sehr ich ihn auch noch liebe, ich will ihn nicht zurückhaben. Dafür ist einfach zu viel passiert. Man ist so hin und hergerissen mit den Gefühlen. Ja ich liebe ihn, nein ich will keine Beziehung mehr mit ihm. Zumindest nicht mit dem Mann, zu dem er in den letzten Jahren geworden ist.

Ach, das hört sich für Euch jetzt sicher alles sehr konfus an. Aber es ist trotzdem lieb, dass Ihr mir zuhört.

Die Trennung ging übrigens von mir aus. Ich bat meinen Mann schweren Herzens auszuziehen, weil ich einfach nicht mehr konnte. Ich hatte eigentlich zunächst auch gehofft, dass er durch die räumliche Trennung merkt, wie lieb er mich noch hat. Aber ihm geht es sehr gut. Er genießt sein Leben. Er sagt mir zwar noch, dass er mich lieb hat aber das ist wohl eher das schlechte Gewissen. Ich weiß, dass wir nicht mehr zueinander finden werden. Wisst Ihr, was auch sehr schwer zu begreifen ist? Warum liebt Dich der andere irgendwann nicht mehr? Wie konnte das kommen? Ich war doch auch mal seine große Liebe.

Mein Mann möchte mich als Freundin nicht verlieren. Tja, ich würde mir auch wünschen, dass wir Freunde bleiben könnten. Aber ich weiss nicht, ob ich dafür stark genug bin.

So, ich wünsche Euch eine gute Nacht.
LG
Nina

03.10.2004 21:11 • #7


E
Hi Nina,

Zitat:
Was allerdings sehr seltsam ist, so sehr ich ihn auch noch liebe, ich will ihn nicht zurückhaben. Dafür ist einfach zu viel passiert. Man ist so hin und hergerissen mit den Gefühlen. Ja ich liebe ihn, nein ich will keine Beziehung mehr mit ihm. Zumindest nicht mit dem Mann, zu dem er in den letzten Jahren geworden ist.


Tja, das ist starker Tobak, aber ich befürchte, meiner Frau geht es genauso. Ich weiß nicht, was Dein Mann dazu sagen würde, aber ich wollte eine Paar-Therapie machen, das wollte sie nicht. Es ist alles andere als konfus, denn wenn Du Dich erstmal zu so einem Schritt entschlossen hast, dann tust Du Dich schwer damit, ihn zurückzunehmen. Aber glaube mir, egal wie sehr es aussieht, als ob es ihm gut ginge, es tut auch ihm weh. Vergiss das nicht. Wenn Du ihn wiederhaben willst, dann sprich mit ihm. Sag ihm, was Du an dem nicht magst, zu dem er geworden ist. Gib ihm und Dir die Chance auf einen Neuanfang. Nicht auf eine Weiterführung einer kränkelnden Beziehung. Auf einen echten Neuanfang. Wenn es nicht funktioniert, dann habt Ihr wenigstens alles getan.

Das Ende meiner Beziehung liegt nun fünf Wochen zurück. Es waren fünf grausame, aber ich weiß, dass sie für meine Frau auch grausam waren. Als ich Deine Worte gelesen habe, habe ich an sie denken müssen, denn sie war es, die Schluß gemacht hat. Sie sagte mir, sie würde mich nicht mehr lieben, was ich ihr bis heute nicht glaube. Zu Beginn dachte ich, ich könnte niemals ohne sie sein, selbst heute noch. Aber ich werde vermutlich ähnlich handeln wie Dein Mann. Ich werde ihr verdammt nochmal zeigen, dass ich es auch ohne sie schaffen werde. Das bin ich mir schuldig. Ich weiß, dass das hart klingt, aber nur so habe ich überhaupt eine Chance, dass die Sache vielleicht nochmal klappt. Aber auch ich werde diese Beziehung nicht weiterführen. Auch ich werde, wenn sie irgendwann nochmal von vorne beginnen will, erst nach einer Therapie wieder bei ihr einziehen. Und wenn sie das nicht für nötig halten sollte, dann halt nicht. Aber dann werden wir wohl für alle Zeiten getrennt bleiben. So hart das sein wird!

Ich sage Dir ganz ehrlich, dass ich am Anfang gedacht habe, dass ihr das alles am Allerwertesten vorbei geht, weil sie so gleichgültig getan hat. Aber ich weiß, dass sie heult. Wegen mir und um uns. Da bin ich mir sicher. Es ist zwar noch eine ganze Weile dahin, aber ich werde ihr zu Weihnachten ein Fotoalbum der letzten 13 Jahre schenken, da ich bei meinem Auszug alle Fotos mitgenommen habe. Ich verspreche Dir, das wird sie zum Heulen bringen, aber das ist es auch, was ich erreichen will. Ich will ihre gespielte Gleichgültigkeit im Mark erschüttern.

Sind bei Euch Kinder betroffen? Wir haben zwei Mädels, die das Ganze scheinbar ganz gut wegstecken, aber in deren Seele kann niemand blicken. Ich bin am Anfang im Selbstmitleid versunken, das war Mist. Dabei hätte ich vielmehr für meine Kinder da sein müssen. Ich habe das Glück, sehr viele wundervolle Freunde zu haben, die sie nicht hat, da sie niemals wirklich echte Freundschaften aufgebaut hat. Das ist nun ihr Pech. Ich habe zur Zeit soviel um die Ohren, bin ständig mit oder bei Freunden unterwegs und werde in zwei Wochen das Wochenende bei Freunden in der Schweiz verbringen. Was hat sie? Nix! Vielleicht ein schlechtes Gewissen? Mir egal. Sie wollte es so, wollte eine Trennung ohne Chance auf Änderung.

Jetzt merke ich, dass ich vielleicht ungewollt auch Dich damit getroffen habe. Wenn dem so sein sollte, dann verzeih mir bitte. Aber ich bin gerade in einer Phase, in der mir einfach ihr Verhalten so gegen den Strich geht. Ihr ganzes unfaires Verhalten. Ich weiß, dass sich Menschen im Laufe ihres Lebens ändern. Oft auch zum negativen. Wenn das der Fall sein sollte, dann muß man darüber sprechen. Vor allem wenn es sich um langjährige Beziehungen wie unsere handelt. Wenn Dein Partner das anders sieht, dann hast Du das richtige getan ihn erstmal abzuschiessen. Wenn Du aber wie meine Frau gehandelt hast, dann tut er mir auch leid. Ich hatte angeblich viele Chancen etwas zu erkennen. Viele Chancen, die sie als Vorwürfe verpackt hatte. Ich gebe zu, dass ich diese Vorwürfe missachtet habe. Meiner Meinung nach zurecht, weil Vorwürfe kein Gespräch sind. Aber durch meine Haltung bin ich jetzt alleine.

Es hieß damals In guten wie in schlechten Zeiten. Warum glauben aber viele nicht daran, dass sich ein Mensch, wenn er sich zum Negativen hin geändert hat, dies wieder rückgängig machen kann, wenn er erst weiß, dass es den anderen stört? Ich meine damit nicht, dass man sich verstellen oder verbiegen soll. Aber mir wäre es den Versuch wert gewesen.

Jetzt habe ich mich etwas verquatscht, sorry, aber es gibt für alles zwei Seiten. Wenn Du die andere Seite hören willst, dann schick mir 'ne PN. Aber mach Dich auf jeden Fall nicht verrückt. Akzeptiere die Situation so, wie sie im Moment ist. Und wenn Dir wirklich was an Eurer Beziehung liegt, dann versuche Dich mit ihm auszusprechen, aber bitte mit professioneller Hilfe, denn nur so hättet ihr eine faire und reelle Chance. Und wie gesagt, wenn es auch dann nicht klappen sollte, dann seid Ihr Euch wenigstens im Klaren darüber.

Kopf hoch und nach vorne schauen!

03.10.2004 22:30 • #8


T
Hallo Nina

auch ich kann das was du durchmachst sehr gut nachvollziehen, du sprichst mir quasi aus der Seele :)
Ich finde es super, dass du versuchst, grossen Abstand zwischen dich und ihn zu bekommen, ich mach´s genauso und bin der festen Überzeugung, dass ist der einfachste Weg, soweit man von einfach reden kann. Aber ich habe auch diese Up´s und Down´s, mal denke ich wehmütig an ihn zurück, mal wünsch ich ihn zum Teufel. Die Erinnerungen machen mich zur Zeit noch sehr traurig, ich hoffe, dass das irgendwann besser wird.
Ich weiß nicht, ob das mit Freundschaft was wird. Bei wievielen Ex-Partner funktioniert das schon? Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umschaue....kaum. Ist auch irgendwie klar, einer hat den anderen ziemlich verletzt und das ist keine sehr gute Basis für eine Freundschaft, oder?
Mein Ex will auch mit mir Befreundet sein, das hat er zumindest mal gesagt. Man ist sich halt nie sicher, ob das nur so ne Floskel ist oder ernst gemeint. Ausserdem denke ich mir dann manchmal, dass kann er voll vergessen. Mit mir zusammensein will er nicht, aber schön bei der Stange halten....dass sind wir doch garnicht wert, oder? ???

Viele Grüße und eine dicke Portion Durchhaltevermögen ;)

Trauerweide

05.10.2004 11:44 • #9


E
So, ich komme gerade von meiner geliebten (ex-)Frau, die mich ja bekanntlich nicht mehr liebt. Und wisst Ihr was? Ich glaube, dass es mir jetzt besser geht. Eigentlich hatten wir etwas mit unserer Versicherungstante zu besprechen, aber bis meine noch-geehelichte dazukam, war alles erledigt und die Versicherungstante weg. Danach wollte sie noch kurz etwas wegen der Kinder besprechen und wir sind ins Reden gekommen. Sie hat mir wohl angemerkt, dass noch immer etliches an mir nagt und mich gebeten, meine Fragen ein letztes Mal rauszulassen. Das tat ich dann auch. Und soll ich Euch was sagen, es war das erste Mal seit ich ausgezogen bin, dass wir uns mal wieder über uns unterhalten haben. Nein, nicht dass wir einen Neuanfang wagen sollten (was ich immer noch liebend gerne täte), nein, einfach mal wieder über die Gründe. Sie hat es anscheinend geschafft, sich zu entlieben. Warum? Nun ja, wie schon beschrieben war ich im letzten halben Jahr nicht wirklich für sie da. Sie sagt sogar, dass ich sie, als sie mich am meisten gebraucht hätte, mit Füßen getreten hätte. Das hab ich natürlich nicht wirklich getan, aber im Nachhinein betrachtet kann ich verstehen, dass sie so gefühlt hat. Ich hab ihr auf jeden Fall erneut zu verstehen gegeben, dass ich nichts, was sie tut als Hoffnungsschimmer werte und dass ich nicht an irgendwelche Funken in ihr glaube. Und es hat gut getan. Ich glaube, ihr auch.

Ich fühle mich gut (also zumindest verhältnismäßig) und denke, dass es für uns zwar keinen Neuanfang mehr geben wird, aber ich glaube fest daran, dass es zumindest mit der Freundschaft klappen könnte. Meinen Stimmungsschwankungen zufolge kann das natürlich in ca. 30 Minuten wieder anders aussehen, aber ich bin echt zuversichtlich. Nein, ich habe inzwischen noch nicht aufgehört, sie zu lieben. Aber vielleicht ist es mir deshalb wichtig, sie als Freund zu behalten. Wenn die Scheidung nächstes Jahr durchgeht wird sie die Freundschaft eh begraben wollen, weil ich dann mein vorgezogenes Erbe, dass ich damals erhalten habe, aus dem Haus ziehen werde. Schliesslich müssen wir es dann verkaufen und sie ausziehen (das ist ihr allerdings schon klar). Nur die Tatsache, dass sie danach einiges an Schulden haben dürfte, das hat sie anscheinend immer noch nicht kapiert. Ich will ihr eigentlich keine Steine in den Weg legen, aber ich sehe nicht ein, dass ich dann die Schulden, die wir mit dem Hausverkauf garantiert einfahren werden, mitzutragen hätte. Nee, nee, aber dazu kommen wir in ziemlich genau zwölf Monaten... also dranbleiben!!!

05.10.2004 22:48 • #10


E
Hallo,

es gibt zwar kein allgemeines Rezept fürs Entlieben, aber man kann schon recht viel aktiv gegen das Leiden tun, wenn man es nur will. Wer alles nur alleine der Zeit überläßt, oder sich sogar noch mehr an eine Vision festklammert, verhält sich nicht wirklich klug.

Ich hab im Forum bereits öfter darüber geschrieben was man tun kann.

Viel Glück und Erfolg,

06.10.2004 15:52 • #11


E
Hi zusammen,

nachdem ich vorgestern ein Hoch hatte (obwohl ich SIE gesehen habe), ist seit gestern die Luft bei mir raus. Ich bin im Moment voll am Ende, vor allem, seit heute morgen die Schwester der Freundin von meinem Nachbarn angerufen hat. Zur Erklärung: Mein Nachbar, meine Frau und ich (und ein bisschen seine Freundin) hatten dieses Jahr eine wirklich tolle Freundschaft. Da ich aus Krankheitsgründen anfang des Jahres nicht laufen konnte, ging mein Nachbar regelmäßig mit meiner Frau mit, wenn die unseren Hund ausführte. Daraus ist eine richtige Freundschaft entstanden. Seit unserer Trennung, die er bis heute nicht versteht, hat sie sich sehr oft mit ihm unterhalten. Seit ich ausgezogen bin, war er sehr oft bei ihr um zu reden, weil auch seine Beziehung in die Brüche gegangen ist. Lange Rede kurzer Sinn, er hat sich von ihr getrennt. Natürlich heißt es jetzt überall, die zwei hätten ein Verhältnis. Ich gebe zu, dass ich es eine Zeit lang auch vermutet hatte, aber nachdem ich mit beiden Gesprochen habe, glaube ich nicht daran. Vielleicht bin ich zu blauäugig, aber meine Frau weiß genau, dass wenn sie mich absichtlich und bewußt belügen würde, der Krieg ausbricht. Also glaube ich ihnen. Trotzdem bleiben natürlich Zweifel und die fressen mich auf.

Allerdings habe ich gemerkt, dass je mehr ich gegen die Liebe ankämpfe, sie umso stärker wird. Also tu ich lieber nix dagegen und mache Dinge für mich. Das hilft meistens besser und ich denke, dass ich es so irgendwann schaffen werde. Allerdings wird es immer wieder Rückschläge geben, das ist klar.

07.10.2004 23:49 • #12


E
Hi lone rider,

ja leider gibts die Rückschläge immer wieder...

Ich drück Dich
GIPI

08.10.2004 07:05 • #13


N
Ich wollte mich nochmal für Euren Zuspruch bedanken und mich für 1 Woche verabschieden. Ich fliege nämlich in den Urlaub. Obwohl ich mich nicht sooo sehr darauf freue, tut es vielleicht mal gut hier rauszukommen. Dort treffe ich mich mit einem befreundeten Pärchen. Mal schauen, wie Urlaub ohne Mann ist :'(.
Ach Mensch, das Leben ist manchmal gar nicht so einfach.
Ich wünsch Euch alles Gute. Bis bald.
Nina

08.10.2004 11:12 • #14


E
Hey Nina,

ich wünsch Dir einen schönen, erholsamen Urlaub. Lass Dich büschen verwöhnen und es Dir gutgehen.

Liebe Grüße
GIPI

08.10.2004 11:39 • #15


A


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