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Wie loslassen??

D
ich kann dir seit dem ersten beitrag in diesem thread ehrlicherweise nicht ganz zustimmen eyeq. zum einen ist es mmn nicht so, das es dem sich trennenden in irgendeiner weise leichter fällt, seinen entschluß auch umzusetzen indem er im moment des vorerst letzten wiedersehens mit dem partner eine zärtliche umarmung inklusive eines innigen kusses austauscht. hier kann ich weder eine notwendigkeit feststellen, noch ist für mich schlüssig, das es einen wirklichen inneren drang dazu gibt, wenn der entschluß feststeht. ich bin mehr der ansicht, das es eben nicht der weisheit letzter schluß ist/war der dem verlassenden hier dazu veranlaßt.es gibt sicher auch ausnahmen. allerdings will ich dazu anmerken ( und das ist dann auch etwas objektiver ), das es sehr wahrscheinlich tausend gute gründe mehr gibt, die dafür sprechen, das es hier nicht um stressbewältigung und/oder der zustimmung um die schöne gemeinsame zeit miteinander willen geht. sicher fallen einem auch viele gründe für ein solches verhalten ein, obwohl definitiv die beziehung als solche beendet wird. aber wie schon gesagt sind das im verhältnis zu der angenommenen unsicherheit diesbezüglich, eher wenige. das will ich nicht als hoffnungsmacherei verstanden wissen. vielmehr geht es mir darum, das die von dir so deutlich betonte objektivität gewahrt bleibt. es ist prinzipiel eigentlich sehr einfach. eine liste erstellen und alle besseren, oder einleuchtenderen beweggründe für ein solches verhalten, am besten dem gegenteiligen aktionismus gegenüberstellen.
eine frage die sich wenigstens mir sofort aufdrängen würde, wäre in etwa die : warum beim besten willen, macht sie/er das, obwohl der entschluß doch so lange und so sicher in ihm ( dem partner ) gereift ist und er genau wissen müßte, das es mir die sache nicht erleichtert!? . weiter könnte ich mich fragen wenn sie/er es für sich aufgrund der wundervollen zeit und dem unterstreichen unserer gemeinsamkeiten abschließend braucht, warum verzichtet er nicht um unserer gemeinsamen zeit und um des verständnisses willen nicht darauf!? etc. . unter dem strich bleiben mir eigentlich deshalb nur folgende optionen. entweder sie/erKANN sich aus welchen gründen auch immer ( hier meine these , das da noch mehr vorhanden ist ) noch nicht vollkommen lösen und das in ihrem/seinem verhalten auch schon während der eigentlichen trennungssituation auch umsetzen, oder derjenige WILL es schlicht nicht und das hieße für mich weiterführend, entweder hier setzt jemand dem sozusagen egoistischen ganzen selbst in dieser situation , noch etwas drauf ( gut in einer solchen situation ist man nicht immer bestens sortiert, das will ich zugestehen - aber dennoch darf nicht vergessen werden, das gerade der sich trennende derjenige ist, der in aller regel schon einen gewissen vorlauf hatte um seine entscheidung kundzutun und sich mit vermeintlichen imaginären trennungssituationen schon auseinandergesetzt zu haben. ).
der zweite punkt dem ich nicht folgen kann, ist deine aussage wut wäre ien impulsives gefühl ( ich weiß du hast extra geschrieben - für mich ). hier gibt es auch unterschiedliche ausprägungen meine ich. gerade du selbst erzählst ja, das dich später eine generelle wut gepackt hat. auf die welt , die situation usw.. das war sicher kein impuls dem du gefolgt bist, sondern ein gefühl das sich erst nach einer längeren zeit des grübelns und des schmerzes eingestellt hat.
wenn ich dir zusehr klugsch... darfst du das ruhig per expressretour an mich weitergeben . eigentlich wollte ich nur meine sicht der dinge zu dem hier interessanten gelesenen wiedergeben.
in diesem sinne wünsche ich euch viel kraft

-d.

23.02.2008 06:36 • #16


E
dear d.


zum einen bezeichnen wir uns hier nicht gegenseitig als klugscheisser - das tun nur die gastflamer im chat mir gegenüber

man ist hier um verschiedene gedanken zu verschiedenen dingen auszutauschen. gerade deshlab geniesse ich es so sehr hier zu sein - menschen die einen zustimmend bedauern haben wir im nahen umfeld genug weil sie glauben uns damit gut zu tun oder angst haben uns noch mehr zu verletzten. also fühle dich frei sichtweisen zu kritisieren - solange es eine gewisse form behält sieht hier da sicher niemand ein problem darin.

gut, dann möchte ich das nun etwas relativieren.
die wut die cih als impulsiv betrachte ist die, die man im täglichen leben sehen kann wenn sich menschen schlicht aus mißverständnissen gegenseitig verbal hochschaukeln.

ich arbeite seit äonen in der dienstleistung im verkauf, habe es tagtäglich mit kunden am schalter zu tun, seit langer zeit als teamleiter auch mit einem mittelgrossem kollegen team.

du glaubst garnicht welchen unsinn man hier mit offenen augen und offenem geist wieder finden kann nur weil 2 menschen verschiedenener art, gedankenstruktur und tagesform aufeinander treffen und das zu fast 80% nur weil menschen verlernt haben zeichen des gegenüber zu erkennen.
gesten, mimik, körperhaltung, stimmlage etc.

aus impulsen entstandene wut nenne ich impulsiv

es ist kein langsamer prozess, es ist kein durchdachter, es ist eine einfache und schnelle reaktion auf etwas und das oftmals mehr als aufbrausend.

und wie ich schon sagte nehme ich mich da auch nicht heraus. auch mich greift es zeitweise. was ich sagen wollte und glaube auch sagte, war das eine relativ entspannte grundeinstellung und ein wacher geist in der lage ist manche situationen in denen andere eher überreagieren es einem erleichtern eher zu relativieren und sich deshlab leichter einer solchen zu entziehen kann.

hm, an welcher stelle hast du mich mißverstanden ?
ich wollte zu keiner zeit sagen das es einem sich trennenden leichter fallen würde sein vorhaben umzusetzen indm er sich und mir als dem verlassenen in einer abschiedsszene einer innigen umarmung mit folgendem innigen kuss hingibt.

in solchen momenten spricht niemand von notwenidgkeiten. hier gibt es keine logik - das sind momente reinen gefühls. wenn es dazu kommt dann weil es die situation so gefordert hat nicht weil es einer der beiden geplant hat.
wie ich bereits sagte, ich sehe es als reaktion auf etwas das sich endgültigkeit nennt. das plötzliche bewusstsein das es das nun war, für immer. mit diesem aussprechen und dem abschied an der tür, am auto oder wo auch immer.
nur weil man sich trennt bedeutet das nicht das man nicht für einander empfindet. sicher ist das stark abhängig von den umständen aber zb in meinem fall hiess es das sicher nicht.

das sind momente in denen ich mir die magischen w fragen nicht stelle. warum er/sie das tut ? das ist doch eine alles umfassende frage für eine trennung im allgemeinen und eine frage die einen verlassenen über wochen/monate/jahre verfolgt.

warum er so etwas tut auch wenn er/sie bereits den vorlauf hatte ?
also ich kann dir aus grundehrlichem herzen und aus eigener erfahrung sagen das jeder der sich schon einmal von einem geliebten menschen aus gründen ohne jeglichen hass getrennt hat der vorlauf und die damit verbundenen gedankengängen nichts mehr bedeuten wenn man der person in die augen sieht und die worte der trennung ausspricht.

diesen gebrochenen blick vergisst man sein leben nie mehr.

alles das darauf folgt verfolgt weder ein muster noch ein naturgesetz. der verlauf der folgenden minuten/stunden unterliegt allein ausbrüchen beidseitiger gefühlen.

ich habe das gefühl du setzt zuviel abgeklärtheit für eine solche situation voraus. denn wie ich auch jetzt für mich feststellen muss folgt dem eigentlichen trennungsritual noch jede menge unlogik. sei es mein verhalten oder das des anderen.

wieso gehe ich den weg den ich gehe wenn doch ein anderer vielleicht einfacher für mich wäre ?
wieso lasse ich kontakt zu den der andere wieder sucht nachdem er/sie sich doch ach so lange gedanken gemacht haben um zu dem entscheidenen entschluss zu kommen ?
warum überhaupt unterliegt man solch surrealistischen situationen wo wir doch alle so schlau sind, die krönung der schöpfung, frei von zwängen, herr unserer sinne, im besitz geschultem differenziertem denkens?

ob egoismus oder zu viel bleibendes gefühl
hier steht dir als gegenpart allein die freie wahl der einschätzung.
abhängig davon welchen weg du wählst.

freie gedanken - freie wahl

23.02.2008 11:53 • #17


A


Wie loslassen??

x 3


A
Hallo Eye Q

Du hast mir wirklich aus der Seele geschrieben. Besser hätt ich es auch nicht formulieren und beschreiben können. Es entspricht genau dem, wie ich die Trennungssituation empfunden habe. Er hat sich sicherlich vorher Gedanken darüber gemacht, wie er es mir sagt usw. Als er sich aber hinsetzte und mich anblickte, da sah ich eine große Traurigkeit in seinen Augen. Es fiel ihm sehr schwer, es auszusprechen und mir damit das Herz zu brechen. Was darauf folgte, war wirklich nicht logisch. Soll es ja auch nicht sein und ich bin froh, dass es so war, wie es war. Es war sehr emotional, ich bin nochmal in jedes Zimmer gegangen, weil ich wusste ich werde diesen Ort niemals wieder betreten. Ich weiß nicht mehr, wie lange das ganze gedauert hat. Es war irgendwie ohne Zeit und Raum. Ich kann mich gar nicht mehr so genau erinnern, was genau nacheinander passiert ist, aber ich kann mir genau die Gefühle dazu herholen. Es war genauso wie du es beschrieben hast, Gefühlsausbrüche beiderseits, ohne erkennbare Logik.
Vll hilfts auch wenn ich meine persönlichen Erfahrungen niederschreibe, ich merke, dass mich das nach 8 Monaten noch immer sehr aufwühlt, wenn ich an die Situation zurückdenke und dass mir noch immer die Tränen kommen.
Lg, Angela

23.02.2008 14:21 • #18


D
hallo eyeq !

ja du hast recht eine bestimmte grundabgeklärtheit muß ich auch voraussetzen, schließlich ist es ja genau diese, die den partner letztlich dazu veranlaßt sich von allem was einmal richtig, schön etc. erschien aufgrund eines ausbleibenden gefühls zu trennen. oder auch weil jemand anderes scheinbar gerade ein besseres vermittelt.
entscheidungen die wir treffen, obliegen nur scheinbar immer und ständig unserer gefühlswelt. wir sind in der lage uns meist mittels unserer gedanken viele dieser gefühlten eindrücke zu lenken - ob das nun gut oder richtig ist, sei einmal dagingestellt. in einer situation in der ich mich bewußt mit meiner gefühlswelt auseinandergesetzt habe, und eben auch bewußt eine entscheidung aufgrund der unterschiedlichen sichtweisen, die ich mehr oder weniger gut in der lage war mir vorzustellen und abzuwägen, habe ich eine entscheidung getroffen und bin mir der damit verbundenen verantwortung im klaren. wenn ich auch sicher nicht alle wahrscheinlichkeiten auf der rechnung habe, sollten wenigstens die eckpfeiler meines handelns sicher geabut sein. diese verantwortung trage ich ja nun nicht nur mir gegenüber, sondern auch der einst so geliebten partnerin/ dem partner gegenüber. ich habe wirklich alles verständnis für menschen, die sich in ausnahmesituationen einfach anders verhalten. aber ich weiß auch, das auch das allermeiste handeln einer - wenigstens rückblickend, logischen verkettung unterliegt. und eine große wahlmöglichkeit bleibt mir aufgrund der oben genannten gegebenheiten, in meiner schlußfolgerung eben nicht.
wahh mir rennt die zeit gerade davon ... ich wünsche euch ersteinmal einen tag des nichtgrübelns und einfach wieder ein kleines stückchen glück in eure herzen !
- d.

23.02.2008 18:44 • #19


D
nun ja, geb euch da auch recht, eine trennungsituation ist surrealistisch und nicht mit vernünftigen gedanken zu erfassen. angi, einerseits ist es doch gut, dass es diese trennungszene zwischen euch gab, bei mir wurde es von ihm nie ausgesprochen, nur so vage, und ich musste mir alles selber zusammenreimen. nachwirkend sehe ich es so, dass er die kraft dazu nicht hatte, und diesen gebrochenen blick bei mir nicht ertragen hätte, nicht weil er ein schlechter mensch war. trotz allem bleibt der schmerz einfach ausgewechselt worden zu sein, übergangslos ersetzt. aber mehr und mehr legt sich mein groll und ich kann ihm auch nichts schlechtes wünschen, nach einem ziemlichen loch letzte woche, geht es jetzt wieder besser.
alle liebe euch
dola

23.02.2008 20:22 • #20


E
dear d.

das ist eine wundervolle auflistung der theorie
absolut schlüssig, für jedermann verständlich und nachvollziehbar.

auch sie hatte ihre theorie was sie eigentlich will, was sie tun muss, wie sie es tun wird, was daraus resultiert, was das für sie, für mich und für ihren ex zu dem sie zurück geht bedeuten wird.

ich habe mir auch eine tolle theorie zusammen gebaut aus der heraus ich die trennung verstehe und zwar von ihrer seite aus. ich verstehe was sie tut, warum sie es tut, vielleicht nicht ganz wie sie es tat - aber am ende ist mir auch diese theorie einleuchtend.

genauso habe ich meine theorie nahezu perfektioniert wie ich mit dieser trennung nun umgehe - aus dieser heraus dürfte ich eigentlich weder schmerz noch leid mehr fühlen. weil ich verstanden habe warum es passiert ist, verstanden habe wer sie ist, wiedergefunden habe wer ich bin, was ich bin, was ich will, was ich nicht will.

und was ist aus diesen ganzen theorien geworden ?
sie sind weiterhin existent

willkommen im leben in dem wir es mit menschen zu tun haben
fehlerhaften wesen die nichts anderes tun als am ende auf situationen reagieren die auf sie parllen. einfach weil eben nicht alle eventualitäten kalkuliert werden können und man letztlich trotz allem durchdachtem so handelt wie es der moment verlangt nicht wie ich es mir so schlau zurecht gelegt habe.

wenn das so funktioniren würde wie du es hier formuliert wäre dieser planet frei von hunger, krieg, krankheit und jeglichem leid.
denn für all diese fälle gibt es ebenfalls ganz tolle theorien.

willkommen in der welt der menschen

was du hier in deiner beschreibung einem menschen abverlangst setzt den charakterstärksten und prinzipientreuesten menschen voraus den es gibt - ein wesen das mir so bislang noch nie begegnet ist und ich muss dir sagen er würde auch nciht lange in meinem umfeld sein. ich bin sogar froh darum das der mensch in der lage ist fehlerhaft zu sein. den perfekten menschen könnte ich nicht ertragen.

auch ich begehe fehler in meinem verhalten meiner verlassenden gegenüber - entgegen meiner prizipien, entgegen meines grossen schlauen plans, entgegen dessen was sinnvoll und nötig wäre.

warum zum geier sollte ich diese fehlerhaftigkeit nicht auch dem gegenpart einräumen.

D wir sprechen hier von intensiven gefühlen nicht von einem wirtschaftplan. so kann man das nicht abhandeln.

wir glauben wir seinen ach so frei
und am ende sind wir doch nur in uns selbst gefangen
jeder ist wie er ist - und das ist auch gut so
wir selbst entscheiden welche auswirkungen das hat - oder eben gerade das entscheiden wir nicht.

manche dinge werden und müssen getan werden ohne das man sie versteht.
das nennt man erfahrungen die mit etwas glück mit der zeit das leben bereichern

das eintwickelt sich zu einer interessanten grundphilosophischen abhandlung - wenn wir hier ueber einige seiten weiter sind findet sich vielleicht jemand der das als semesterarbeit nutzen kann

thema:
ist die logische basis von der emotionalen und der spirituellen in der praxis des lebens aktiv trennbar

denn das ist was du gern tun möchtest
wenn du der mensch bist der das kann dann bist du erste mensch den ich kenne der das kann und ich bin mir nicht sicher ob das ein grund ist dir zu gratulieren ???

24.02.2008 10:19 • #21


L
Vielleicht bin ich da ja zu einfach gestrickt, aber ich beende doch eine Beziehung nur, wenn ich den anderen nicht mehr liebe. Und wenn ich den anderen nicht mehr liebe, dann kann ich ihn doch nicht noch innig umarmen und küssen. Nicht nur, weil ich dem jenigen dann keine Hoffnung mehr machen will, sondern auch weil ich selbst das gefühlsmäßig nicht könnte.
Also ich küsse nur weil ich liebe und nicht weil es Gewohnheit ist/war...

25.02.2008 14:01 • #22


Z
so, heut ist wieder ein ganz besonderer tag, der mich wieder total verwirrt hat. heut morgen auf dem weg zur arbeit bekomme ich ne sms von ihr. sie fragte ob ich denn nun schon umzugskartons hätte für sie, oder ob sie welche besorgen solle. wieterhin kam dann, das sie nachts von mir täumen würde, und in letzter zeit öfters an mich denken würde. nun ja dachte ich, lass sie einfach mal erzählen, wer weiß aus welchem grund sie mir sowas schreibt?!
nach der arbeit komm ich nach hause, sie hat so ein bisschen was weggeholt. und hat die ganze bude auf vordermann gebracht, wie sie es schon lang nicht mehr gemacht hat. nahezu keimfrei ;)
hat sie jetzt doch ein schlechtes gewissen? versucht sie mir damit zu zeigen, das sie mich als freund mag (bzw. ne einstellung als haushaltshilfe sucht?). auf jedenfall hat das alles wieder irgendeine hoffnung in mir geweckt, die vorher schon etwas leiser geworden war. ein netter zettel lag auch noch auf dem küchentisch. als ps steht da: Also dann stay heavy und bis bald. und genau das war immer son ding zwischen uns mit dem stay heavy. das hatten wir zwei glaub nur für uns (hängt wohl auch mit dem musikgeschmack von uns beiden zusammen)
son mist, nun steh ich wieder da, und weiß nicht was das soll und was ich will und was sie will ???

25.02.2008 17:56 • #23


A
@lonely

Ja, das denk ich mir auch immer. Ich küsse auch nur aus Liebe. Aber ich wurde auch eines besseren belehrt. Mein Ex hatte nachdem es aus war nochmal was mit mir. Ich gebe zu, wir waren beide schon etwas betrunken. Und anscheinend hat er mich ja schon länger nicht mehr richtig geliebt. Aber ich habe das nie gemerkt. Er hat mich troztdem geküsst etc. Das war dann doch die Gewohnheit oder was auch immer. Wir dürfen nicht immer von uns ausgehen, leider empfinden das andere leute ganz anders.

Lg, Angela

25.02.2008 19:25 • #24


G
Hallo Lonely, hallo Angi, hallo Ihr Lieben!

Natürlich gibt es das, dass man jemanden liebt und dennoch nicht (mehr) mit ihm/ihr zusammen sein kann, weil z.B. das Vertrauen weg ist, weil man miteinander einfach nicht klar kommt, weil man sich unterschiedlich entwickelt hat, weil Gewalt die Beziehung nicht mehr lebbar macht oder Sucht oder schwere (psychische) Erkrankungen oder oder oder..... Die Liebe ist oft sehr hartnäckig und manchmal gegen jede Vernunft. Wenn erst mal eine tiefe Bindung an einen anderen Menschen da ist, dann ist es unendlich schmerzhaft, diese aufzulösen, auch wenn man noch so gute Gründe dafür hat. Oft ist es für das eigene Leben eine existenzielle Notwendigkeit, sich von einem Menschen zu lösen, mit dem man nicht mehr leben kann, egal ob man ihn/sie noch liebt oder nicht. Und gerade wenn da noch Liebe im Spiel ist, ist es unheimlich hart. Daher warten viele Menschen so lange bis sich die Gefühle reduzieren oder gar in Ablehnung umschlagen bevor sie sich trennen. Welche Variante besser ist, weiß ich nicht.

Und selbst in den Fällen, in denen sich die Gefühle mit der Zeit einfach bloß verändert haben und einer geht, weil es für ihn/sie nicht mehr das richtige Gefühl (sprich Liebe) ist, heißt das noch lange nicht, dass man dem anderen egal ist. Auch in solchen Fällen kann immer noch eine recht tiefe Bindung vorhanden sein. Und auch für den, der geht, ist es oft nicht leicht.

Ich habe beides erlebt: Verlassen und verlassen werden. Und für mich war der emotionale Unterschied zwischen beidem sehr gering. Vor 16 Jahren habe ich meinen damaligen Partner verlassen, weil er mich sonst seelisch zerstört hätte (zugespitzte Kurzfassung einer fürchterlichen Beziehung, die mich viel gekostet hat). Geliebt habe ich ihn damals sehr. Er war meine erste große Liebe. Ich habe 3 Jahre gebraucht, um darüber hinweg zu kommen, obwohl ich diejenige war, die gegangen ist. Er hatte ca. 1,5 Jahre später wieder eine neue Beziehung. Mir hat es damals total den Boden unter den Füßen weggezogen. Und ihm auch.

Vor 8 Jahren hat mich mein damaliger Partner verlassen. Er hatte sich in eine andere Frau verliebt, und konnte sich lange nicht zwischen uns entscheiden. Es gab ein sehr quälendes Chaos, das gut ein Jahr anhielt. Noch nie bin ich durch eine Beziehung so an meine Grenzen gekommen wie damals. Durch den extremen Druck, unter dem ich stand, fingen irgendwann an sich meine Gefühle für ihn zu verändern und mir wurde klar, dass es kein Zurück mehr gibt, weil zu vieles in dieser Zeit kaputt gegangen ist. Damit starb jede Hoffnung und damit starb ein Teil von mir. Auch das hat mir wieder völlig den Boden unter den Füßen weggezogen. Und ihm auch. Er kam lange damit nicht klar, obwohl er mir letztendlich eine klare Absage erteilt hatte.

Und jetzt bin ich wieder in einer Situation, in der ich meine Beziehung eigentlich beenden sollte, da ich ihm aufgrund häufiger Vertrauensbrüche nicht mehr vertrauen kann (seit Jahren schon nicht; es ist uns nicht gelungen, das Problem zu lösen). Damit fehlt ein wichtiger Basis-Baustein, ohne den ich keine Beziehung führen kann, ohne dabei unglücklich zu sein und zu leiden. Aber ich liebe ihn noch (ich weiß, dass einige hier das eher für Abhängigkeit halten ;), aber ich habe noch sehr starke, zärtliche Gefühle für ihn). Dennoch kann ich nicht mehr so weiterleben wie bisher. Und eine Lösung sehe ich nicht (und er auch nicht). Der Boden unter meinen Füßen ist schon sehr löchrig (und bei ihm auch). Und ich weiß, dass ich fallen werde, wenn ich es beende, tief ins Bodenlose. Und ihm wird's genauso gehen.

Es ist für beide scheußlich, vor dem verdammten Scherbenhaufen zu stehen, der mal so gut begonnen hat, mit so viel Liebe, Freude, Innigkeit, Träumen, Begeisterung füreinander, Zukunftsplänen ... :'( :'( :'(. Manche Menschen können sich erst trennen, wenn da bereits jemand neues ist, der den Fall ein wenig bremsen kann. Leider war das noch nie mein Ding. Ob es wirklich leichter ist, weiß ich ohnehin nicht. Ich habe in meinem Bekanntenkreis Menschen, die von einer Beziehung in eine andere gewechselt sind. Die alte Beziehung hat aber auch sie immer wieder eingeholt.

Und es mag ja auch durchaus Menschen geben, die sich (manchmal allerdings auch nur scheinbar) locker flockig trennen können, ohne groß zu leiden. Aber da würde ich eher vermuten, dass entweder die Bindung nicht sehr tief war und/oder die Gefühle schon lange nicht mehr da waren bzw. die Beziehung schon länger eher so ein Bruder-Schwester-Ding war. Oder die Beziehung befand sich erst im Anfangsstadium (so ungefähr die ersten 6 Monate) und war für den Verlassenden nur ein kurzes Strohfeuer, das schnell erlosch (was für den Verlassenen oft eine große Enttäuschung und sehr schmerzhaft ist).

Aber für mich ist beides (verlassen und verlassen werden) furchtbar, quälend und schlimm. Natürlich ist der Schock, den der Verlassene hat, sehr grausam. Und der Verlassende verspricht sich letztendlich auch etwas Positives von der Trennung (z.B. ein zufriedeneres Leben), was der Verlassene nicht hat (auch wenn so manches Verlassen-werden sich im Nachhinein als Glücksfall heraus stellen sollte). Andererseits ist es für den Verlassenden auch ein Schock, wenn er feststellt, dass er mit dem/der Partnerin nicht mehr leben kann. Viele kämpfen dann erstmal innerlich (oder auch äußerlich, z.B. durch erneute Problemlösungsversuche) dagegen an, haben Ängste, Selbstzweifel, hoffen das alles wieder gut wird, haben Horror davor, was das alles bedeutet (nämlich dass ihr Leben völlig aus den Fugen gerät, in Trümmern liegt, sie vieles verlieren werden, z.B. die heile Familie, das Zuhause) ... bis sie der Wahrheit nicht mehr aus dem Weg gehen können. Und ob man nach der Trennung wirklich ein besseres Leben hat, ist vollkommen ungewiss. So mancher hat es hinterher bitter bereut.

Und natürlich ist der Verlassende der aktive Part, der nicht so sehr von Ohnmachtsgefühlen heimgesucht wird (die hat er vielleicht vorher gehabt). Und es ist unheimlich schlimm, für den Verlassenen, passiv und voller Ohnmachtsgefühle diesem Horror ausgeliefert zu sein. Aber alles in allem gab es für mich nur geringe Unterschiede in den Gefühlen, dem Schmerz, dem Fallen, der Angst, den Selbstzweifeln, den Schuldgefühlen, der Trauer, der Wut ..., egal ob ich verlassen wurde oder verlassen habe.

So, und nun könnt ihr mich an die Wand nageln ;).

Liebe Grüße! gusi

26.02.2008 22:57 • x 1 #25


D
hi gusi, kann dir in allem nur voll zustimmen, danke.
es tut mir leid, dass du und dein freund bisher keine lösung gefunden habt. hoffe, dir geht es einigermaßen, drückdich
dola

27.02.2008 13:29 • #26


D
ach dazu noch was, mein ex war vorgestern bei gemeinsamen freunden und hat erzählt, ich wäre die liebe seines lebens gewesen, er würde oft an meine kinder und mich denken und würde das alles schon vermissen, verdammt, was soll das????
sagte, dass er ja schon lange mal anrufen wollte, tut es aber nicht. ein klärendes gespräch hatten wir ja nie, aber ich möchte nicht an ihn herantreten.
andererseits möchte er jetzt nach teneriffa mit seiner freundin auswandern (irgendwann), da war er im urlaub und fand es so toll. das ist typisch er, immer auswanderträume, weil er sein leben hier nicht geregelt bekommt. das hat wieder gutgetan, das zu hören, dass er sich insofern nicht geändert hat, auch die polizei war bei ihm und hat in der wohnung seine freundin eine hausdurchsuchung gemacht (wegen der *beep*), alles sachen, weswegen ich einfach nicht mehr konnte. und, ja, auch wenn das nicht altruistisch ist, freut es mich, dass er so geblieben ist.
trotzdem hat mich der satz mit der großen liebe wieder aus der bahn geworfen......also gusi hat recht, ist wohl für beide seiten alles nicht so leicht.
dola

28.02.2008 08:49 • #27


E
ich seh das ein bisschen anders wie gusi, aber nur in einigen eckpunkten - im großen und ganzen hat mich der text viel zu traurig gemacht um da was zu kommentieren .. ::) :-[

aber dola ...

ich wäre die liebe seines lebens gewesen

und dann ? hatte er sich nicht getrennt ? hat er nicht eine neue seit geraumer zeit ? und hat er nicht ...

die liebe seines lebens verlässt man nicht, niemand - ist meine meinung.

28.02.2008 13:56 • #28


E
ich empfinde das, wie ich schon oft geschrieben habe, ähnlich wie gusi. natürlich kann man sich über gewisse eckpunkte immer unterhalten da hier viel persönlichkeit und besonderer verlauf solcher geschichten dazu kommt. aber den kern trifft es sicher.

ich kenne beide varianten des verlassens
die version etwas so ausbluten zu lassen das es irgendwann einmal umschlägt - nicht aus feigheit oder bequemlichkeit sondern weil man die hoffnung nicht aufgeben will doch noch etwas drehen zu können - das es doch irgendwie rückholbar sein müsste was doch so gut war.

und die version dessen nicht mehr zögern zu wollen weil man mekrt das sich einfach zu viele dinge verändert haben. wenn das gefühl einfach nicht mehr für eine beziehung ausreicht und man sehr wohl weis das eine gemeinsame freundschaft keinen bestand hat weil der schmerz auf beiden seiten darüber einfach zu gross ist.

beide tun das gleiche
schmerz verursachen
die erste evtl weniger auf der seite des verlassenden
je nachdem wie abgewandt er schon ist

die zweite massiv auf beiden seiten

und wer sagt das man die liebe seines lebens nicht verlässt
ohne dola nun zu hart zu nahe treten zu wollen.
seine formulierung war offensichtlich ganz klar in der vergangenheit.
sie WAR die liebe seines lebens
was gibt es daran anzuzweifeln ?
zeiten, dinge und gefühle ändern sich wenn man pech hat
auch ich habe einen emenschen in meiner vergangenheit den ich als solche bezeichnen würde - was nicht bedeutet das ich das gleiche gefühl heute noch aktiv haette. aber ich weis sehr wohl das es das lange jahre war - eine liebesgeschichte die seines gleichen sucht und auch suchen wird - leider mit einem ende das eher in den bereich drama fällt.
ich habe zwar ein schlechtes gedächnis - aber mein herz erinnert sich gut noch heute.

ein ende sagt nichts über den wert der beziehung und der darin empfundenen gefühle an sich aus.
egal wie lange diese war - egal was davor war und auch ganz egal was danach kommt.

ich sehe es auch nicht als abwertung der beziehungen die danach kommen sollten/könnten/werden.
jede hat aufs neue die chance diese empfindung zu toppen.
wenn sie das nicht tut dann nicht weil sie minderwertiger wäre sondern vielleicht eher weil sich nicht in ganz so viele einzelne komponenten matchen wie in der vergangenen.
häufig findet man dafür andere dinge die man vielleicht vermisst hat - die stärker sind als man sie je kannte.....

sicher ist das nichts das man einem kommenden partner aufs frühstücksbrot schreiben sollte - das ist etwas das man im herzen behält - denn da gehört es hin und niemand anderen geht es etwas an

hier wird kaum jemand noch 19 sein oder die letzten 20-30 jahre im kloster verbracht haben.
wieso sollte ich denn glauben das ein neuer partner nicht bereits vor mir mit einer anderen glücklich war, dinge erlebt hat dier er/sie evtl mit mir so nicht erleben wird, dafür aber andere neu kennen lernt oder anderes wiederum verstärkt fühlt, vielleicht sogar manches mit mir vermisst weil ich eben einfach ein anderer bin?

wir sind alle unsere eigenen persönlichkeiten
verschiedene menschen erleben verschiedene dinge verschieden ^^

28.02.2008 15:34 • #29


E
und genau aus dem grund sage und bleibe ich dabei

die liebe seines lebens verlässt man nicht - die liebe seines lebens belügt man nicht und betrügt man nicht, ansonsten hat man von der liebe keinerlei ahnung - punktum, da gibt es nichts dran zu rütteln, eh sei denn man packt alles erdenkliche unter den deckmantel der liebe, wie das sehr häufig geschieht - ich kenn kein wort das öfter missbraucht wird als dieses wort mit seinen wenigen 5 buchstaben - und grad wenn ich mir dollas fall anschaue krieg ich schüttelfrost bei sätzen wie liebe meines lebens

man kann immer alles verklären selbst die ganz offensichtlichen dinge im leben, 1000 mal zerstückeln und zu tode analysieren wobei sicher bei jedem gedanken 100 weitere möglichkeiten entstehen - aber das leben ist wie es ist, und genau so ist es auch mit der liebe.

28.02.2008 15:50 • #30


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