Lieber Eremit,
auch mir tut es aus Herzen leid,was dir gerade sehr Unschönes widerfährt. Du stehst noch am Anfang eurer Trennung und es ist für euch Beide eine neue Situation. Ich denke schon, dass die Handlungen deiner Exfrau auf einem schlechten Gewissen basieren.Vermutlich hat sie Schuldgefühle, fragt sich nur, ob diese allein mit der Trennung zusammenhängen oder weil sie schon lange Zeit zuvor darauf hin gearbeitet hat und dich quasi ins offene Messer laufen ließ.
Vielleicht fühlt sie sich dir jetzt noch zu Loyalität verpflichtet und um ihre eigenen Schuldgefühle damit einzugrenzen..
Ich würde auch auf diese Art Almosen,wie sie dir deine Exfrau anbietet, verzichten, auch wenn sie es vielleicht gar nicht so negativ meint, wie es ankommt. Es hinterläßt halt nur dieses bittere Gefühl der Entwertung. Eine Art „Freikaufen“ ihrer Schuldgefühle.
So wie du deine Geschichte darlegst, scheint deine Exfrau sich schon länger von dir emotional gelöst zu haben. Du hast einige Signale zwar wahr-, aber scheinbar nicht wirklich ernst genommen und gehofft, alles sei nur eine Phase...
Was ich allerdings von deiner Exfrau unterste Schublade finde, ist die Art und Weise, wie sie dir die Trennung mitgeteilt hat! Per SMS? während du auf Arbeit warst? So beendet man keine Ehe!
Eine ungestörte, neutrale Umgebung, in den eigenen vier Wänden oder bei einem Spaziergang, wäre ein angemessener Rahmen für den Showdown gewesen. Ein virtuelles „au revoir“ per SMS,ein No go, respektlos und unpersönlich.
Du bist ein sehr rationaler Mensch Eremit und deshalb finde ich die Idee, dir eine Strategie zur Überwindung von deinen Trennungsschmerz zu überlegen, gar nicht mal so verkehrt. Du weißt selbst, dass es den „Heilungsprozess“ nicht schneller vorantreibt, aber es gibt dir vielleicht ein Gefühl von Stabilität und dem Ganzen nicht ausgeliefert zu sein. Eine Strategie von dir ist „Reden“ bzw. hier schreiben, damit entlastest du schon mal deine Seele..
Ich denke,die meisten Menschen entwickeln in Krisensituationen instinktiv „Überlebensstrategien“ als eine Art aktive Schutzmaßnahme. Welche Strategien sicher noch gut wären, sind Abstand aber auch männliche Selbstbestätigung, die vermutlich die letzten Monate, wenn nicht sogar Jahre, einfach zu kurz gekommen ist.
Suche dir Halt und Trost hier im Forum, hier wirst du verstanden, virtuell umarmt und aufgefangen.
Ich wünsche dir und deinem Sohn, in dieser wahrlich bescheidenen Situation, viel Kraft und Zuversicht und das sich am Ende alles zum Guten für dich wendet.
„Wenn nicht geschehen wird, was wir wollen, so wird geschehen, was besser ist.“
M.Luther
15.02.2016 13:01 •
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