Wie mit seiner Bindungsangst umgehen?

V
Hallo Ihr!
Ich bin verzweifelt, weiss nicht mehr weiter.
vor 2,5 Jahren haben mein Ex Mann und ich uns getrennt. Die Beziehung war schon länger tot, man war nur noch wegen des gemeinsamen Kindes zusammen.
der Kleine, damals 4, hat sehr gelitten und leidet auch heute noch, weil sein Vater nicht sonderlich viel Interesse für ihn zeigt.
Ich habe damals versucht, den Alltag tapfer aufrecht zu erhalten, es war quasi alles normal, außer, dass der Papa nicht mehr da war. mich habe ich dabei völlig vergessen, mich hinter der Mutterrolle versteckt. und das war ok.

Vor einem Jahr und ein paar Monaten habe ich durch Zufall einen ebenfalls getrennten Papa kennengelernt, wir haben schnell festgestellt, dass wir ziemlich viel gemeinsam hatten, die gleichen Erfahrungen mit den Ex Partnern, die gleichen Ansichten, kommen beide aus einer intakten Familie. es wurde schnell mehr aus uns - auch wenn ich anfangs sehr lange mit mir gehadert habe, überhaupt wieder Gefühle zuzulassen und - noch schlimmer - mein Kind damit zu konfrontieren. ich wollte sicher sein, dass es nicht noch eine Enttäuschung erlebt.

es funktionierte erstaunlich gut. die Kinder waren schon lange befreundet noch bevor wir ein Paar wurden, das war am Anfang kein Thema. Mein Kind ist in seiner Familie vollkommen angekommen, hat sogar schon geäußert, dass es kein Problem damit hätte, zu ihm zu ziehen.
Seine Tochter hingegen rebelliert, möchte ihren Vater für sich haben.
es tobt ein erbitterter Rechtsstreit mit der Mutter, die ihm damals fremd gegangen ist und dann - nachdem er dahinter kam - die Beziehung beendet hat, ihm aber die Schuld dafür gibt.
das permanente Gefühl, seine Tochter zu verlieren, zurmürbt ihn - er sagt er ist nicht mehr in der Lage positive Gefühle zu fühlen.
Erst war es einfach nur so, dass er in meinen Augen schon fast depressiv wurde. Alle versuche meinerseits hinter ihm zu stehen, ihm Kraft zu geben, einfach nur zuzuhören, da zu sein verliefen letzten Endes im Sande.

Er sagt erst war die Liebe weg, und es wurde immer schlimmer.
keine Nähe mehr, keine liebevolle Geste. Alles dreht sich um die Tochter.
er ist in Therapie, laut dem Therapeuth mit bescheidenen Aussichten.
Anscheinend geht sein Körper in den Selbstschuz gegen mich.

Ich habe mir anfangs gesagt okay, ich glaube an uns, dann muss ich ihn in dieser beschissenen Zeit einfach für uns beide Lieben, war bereit, das alles gemeinsam mit ihm durchzustehen.

doch es wird immer schlimmer. Er hätte gern weiterhin gemeinsame Unternehmungen und Ausflüge `aber ohne all den emotionalen Kram, das überfordert ihn. er möchte das nicht. Er hat nicht das Bedürfnis nach Nähe, möchte mich nicht Küssen oder in den Arm nehmen, von allem darüber hinaus ganz zu schweigen.

Ich kann nicht mehr. ich bin so verzweifelt, denn ich merke, dass er sich immer mehr zurückzieht.
Ich kann nicht die beste Freundin spielen und so tun als wäre alles ok. ich bin bereit zu kämpfen, werde aber immer wieder vor den Kopf gestoßen.
was soll ich tun?

09.10.2017 21:24 • #1


Sum Sum
Ihm sagen was du für in empfindest und immer für ihn da bist, aber so einfach nicht weitermachen kannst. Das er mal für sich sein soll um sich über euch klar zu werden. Ihm Freiraum lassen, tapfer sein und offen für ihn aber nicht auf ihn zugehen und für dich selbst sorgen.
Es kann nur funktionieren wenn er sich nach und nach von selbst für dich öffnet. Und das braucht Zeit, aber vor allem auch seinen Willen und seine Erkenntnisse über sich selbst, über dich, was du ihm bedeutest. Wird schwer werden, viel Tapferkeit von dir verlangen. Und vielleicht wird er sich nicht für dich öffnen. Also überleg dir wo deine Grenzen sind, was du mit dir selbst vereinbaren kannst und versuch vor allem für dich selbst zu sorgen. Wenn du dich selbst vergisst wird es keinem was bringen.
Herzensgruß S.

09.10.2017 23:05 • #2


S
Ich denke, er will Dich aber klar nur als eine Art beste Freundin, halt als emotionale Stütze und um das mit seiner Tochter besser gestalten zu können.

Tut mir leid

09.10.2017 23:18 • #3




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