Wie schaffe ich es nicht mehr an Ihn zu denken?

L
Hallo Zusammen,
ich heißte Lullu und bin 34 Jahre alt. Ich möchte mir meine Geschichte von der Seele schreiben.
Es gab bis jetzt, abgesehen von den Teenagerzeiten (wer kennt das Drama nicht ?) – nur eine große Liebe in meinem Leben. Wir haben uns aber bereits vor 8 Jahren getrennt und danach gab es bis zum jetzigen Zeitpunkt kein Mann der mein Herz wirklich erobert hat. Ich hatte Beziehungen, Affären und Spaß – aber eben nicht dieses Verliebt sein oder die Liebe.
Vor ca. 1 Jahr fing in meiner Firma ein neuer Kollege an. Attraktiv, groß, etwas älter. Mein erster Eindruck war wow – allerdings auch das er ein Alpha Männchen ist. Ebenso viel mir der große goldene Ring am Finger auf. Somit hatte sich das Thema für mich erledigt. Habe mich sehr zu Ihm hingezogen gefühlt – allerdings hatte ich keine Lust auf eine Affäre.
Es verging Zeit und im Februar dieses Jahres waren wir zusammen auf Geschäftsreise. Der Termin war schneller zu Ende als gedacht und so nutzten wir die Gelegenheit um uns die Stadt anzusehen. Wir verbrachten 7 Stunden zusammen und es war wirklich nett – mit immer wieder kleinen Flirtereien zwischendurch. Es ist aber nicht mehr passiert.
In den anschließenden Monaten schrieben wir viel – teilweise auch wieder sehr Flirtmäßig. Wir haben uns dann im Mai das erste Mal außerhalb der Firma getroffen. Er kam zu diesem treffen ohne Ehering. Ich habe Ihn nicht darauf angesprochen, da ich mir gedacht habe dass er wissen muss was er tut. Wir gingen spazieren und anschließend auch was trinken. Er hat mich dann am Ende auch geküsst – ich habe dies zuerst nicht erwidert – beim 2ten Versuch allerdings doch.
Er trug auch in der darauffolgenden Woche weder auf der Arbeit noch als wir uns nochmals trafen seinen Ring. Beim zweiten treffen waren wir wieder spazieren und haben uns anschließend den Sternenhimmel angeschaut. Es war wirklich sehr schön und nett. Beim dritten Treffen konnte ich mir die Frage dann doch nicht verkneifen und fragte nach warum er keinen Ring mehr trägt. Er sagte mir dass es schon länger in seiner Ehe nicht mehr funktioniert – ungefähr seit Weihnachten nicht mehr und Sie beschlossen hätten sich zu trennen. Die einzige Gemeinsamkeit die Sie noch hätten wäre das Haus und die beiden Kinder. Man wäre sich auch nicht böse – es würde nur einfach nicht mehr funktionieren. Ich war mit dieser Erklärung erstmal zufrieden und er sagte mir dass es nicht an mir liegen würde dass Sie sich trennen. Wir verbrachten danach viele Tage und Nächte miteinander. Wir unternahmen viel. Er zeigt sich auch in der Öffentlichkeit ganz unverhalten mit mir. Sprich Küsse – Händchenhalten waren kein Tabu – im Gegenteil. Allerdings muss man dazu sagen dass er selbst ca. 50km von mir entfernt wohnt und wir immer nur bei mir in der Gegend unterwegs waren. Als ich Ihn mal fragte ob seine Frau von mir wüsste, erwiderte er nur dass er kein Öl in die Wunde kippen will – bzw. das dies die ganze Situation dann doch verschärfen würde und er nicht will das dies vor seinen Kindern einen falschen Eindruck hinterlässt. Auch dieses habe ich erstmals so hingenommen und verstanden.
Wie gesagt wir verbrachten tolle Tage. Er hat sich auch sehr bemüht. Er hat gekocht, sogar einmal meine Wohnung sauber gemacht um Zeit mit mir zu verbringen, mich vom Flughafen abgeholt, mir kleine Geschenke gemacht- sprich er war einfach sehr aufmerksam. Wenn wir uns nicht gesehen haben, haben wir immerhin jeden Tag geschrieben. Ich fand diese Zeit wunderschön und habe es richtig genossen mit Ihm zusammen zu sein. Wir haben viel und lange geredet und ich habe mich noch nie so geboren und gut aufgehoben gefühlt. Ich habe wirklich gedacht meinen Seelenverwandten gefunden zu haben. Er hat mich nicht nur körperlich fasziniert, sondern auch intellektuell.
Dann kam der Tag an dem er von zuhause ausgezogen ist. Das war an einem Samstag vor ca. 4 Wochen. Samstagabend und Sonntag haben wir noch zusammen verbracht und alles war in Ordnung. Am Montag haben wir uns nur kurz gesehen, aber er wurde bereits komisch. Er erzählte dass er genug von der Arbeit hätte und einfach kündigen will. Dazu muss man sagen das dort wo ich arbeite wirklich kein schönes Umfeld ist. Ich fragte Ihn nur was er denn jetzt tuen will. Er wusste es selbst nicht. Am Mittwoch ist er dann von der Arbeit früher gefahren und ich habe nur per Sammelmail erfahren das er krank wäre. Ich habe ihn gefragt was los sei und er sagte nur es gehe ihm schlecht – er kann nicht schlafen und hätte Migräneanfälle. Er war beim Neurologen und am Donnerstag dann noch zum MRT. Am Donnerstag trafen wir uns dann – die Ärzte hätten wohl nichts Körperliches gefunden – meinten nur er sollte sich erholen. ER erzähle mir dann er wäre körperlich und mental am Ende. Er will alles auf einmal und macht nichts richtig. Wir verbrachten den Abend miteinander redeten viel und er sagte das es ihm gutgetan hat und er sich wieder etwas besser fühlt.
Ich bin am Samstag zu einer Geschäftsreise nach Amerika geflogen und wusste aus seinen Erzählungen dass er nach Dänemark fährt. Er erzählte mir damals das dieser Urlaub mit seiner Familie seit 1 Jahr geplant war, aber seine Frau nicht wollte das er mitkommt – aber sehr wohl das er Sie und die Kinder hinfährt und wieder abholt. Was mir auch schon merkwürdig vorkam. Auf jeden Fall sagte er das er fahren würde und am gleichen Abend mit dem Zug nach Hause fährt. Ich hatte noch Mitleid mit Ihm und sagte ob dies in seiner jetzigen Situation nicht Zuviel stress sei.
Samstagabend las ich dann von Ihm dass er gerade aus dem Meer kommt und dass es herrlich sei. Ich verstand die Welt nicht mehr und fragte wann er wieder nach Hause fährt. Er erwiderte nur dass er dies spontan entscheiden würde. Auf mein Nachfragen das dies doch so nicht von seiner Frau gewünscht gewesen wäre – kam dann nur das sie sich zusammen reißen würden. den Kindern würde es gefallen und Ihm täte es gut.
Ich schrieb darauf nur dass es mich freut das er sich besser fühlt – aber das es mir mit dieser Situation nicht gut gehe. Nicht das er Zeit mit seinen Kindern verbringt sondern das er scheinbar doch jetzt 2 Wochen im Urlaub mit seiner Frau ist. Er schrieb nur zurück dass es Ihm mental und körperlich schlecht geht, er versucht es allen recht zu machen und dass er zurzeit keine Versprechungen machen kann. Ich erwiderte Garnichts darauf. War einfach nur geschockt. Am nächsten Tag kam eine weitere Mail:
Hallo Lullu,
ich will dich nicht verletzen und ich denke es geht dir genauso. Mein Verhalten führt aber immer wieder dazu. Ich muss erst mal meine berufliche und private Situation ordnen, bevor ich wieder mehr von mir preisgeben kann. Ich verstehe dass dir das nicht reicht und denke daher dass Abstand die bessere Lösung ist. Tut mir leid.
Ich bin aus allen Wolken gefallen und mit einem harten Knall auf den Boden der Realität zurückgekehrt.
Ich erwiderte aus Schock nur das ich mir gewünscht hätte er wäre ehrlicher gewesen und das ich mich scheinbar sehr in Ihm getäuscht habe und wünsche Ihm alles Gute.
Darauf kam nichts mehr. Bis auf das er noch einmal am drauffolgenden Samstag mir einen guten Flug gewünscht hat. Worauf ich nicht geantwortet habe.
Ich habe Ihn zuletzt vor 2 Wochen auf der Firma gesehen. An diesem Tag erhielt er die Kündigung. Ein kurzer Händedruck und alles Gute war das letzte was ich von Ihm mitbekommen habe.
Natürlich verstehe ich dass er natürlich an diesem Tag geschockt war. Es tat mir sehr weh ihn so zu sehen und das hat alles wieder aufgerissen.
Seit dem habe ich nichts mehr von Ihm gehört. Das einzige was noch war das er gestern auf meinem LinkedIn und Xing Profil war.
Nüchtern betrachtet denke ich auch das Abstand das Beste ist. Natürlich hätte ich Ihn gerne wieder. Aber mein Vertrauen in diesen Menschen ist einfach zerstört. Ich bin mir ehrlich gesagt auch gar nicht sicher ob er wirklich seine Frau verlassen hat.
Es tut einfach nur verdammt weh. Ich habe nach langer Zeit endlich wieder jemanden getroffen in dem ich bis über beide Ohren verliebt war und auch bereit war mich zu öffnen.
Auch wenn wir nicht lange zusammen waren – tut es sehr weh und ich vermisse Ihn furchtbar. Ich kann leider nicht aufhören an Ihn zu denken und jeden Morgen wache ich mit einem bitteren Geschmack auf.
Natürlich bin ich mir Ihm klaren darüber das es wohl einfach der falsche war. Trotzdem schmerzt es und ich ertappe mich immer wieder bei der Frage was falsch gelaufen ist. Und fühle mich doch sehr betrogen.
Und hoffe nun Inständig dass aus den Augen aus dem Sinn alle Wunden heilt. Und das am liebsten schnell.
Habt Ihr Tipps wie ich Ihn aus den Kopf bekomme?

Vielen Dank.

Liebe Grüße

Lullu

31.08.2014 18:33 • #1


L
Mir hilft in so einer Situation am besten Sport.
Es hat einige Zeit gedauert, bis ich für mich die Sportarten entdeckt habe, die mir Spaß machen, aber es hat sich gelohnt. Natürlich muss man mir Freunden über das Leid sprechen.
Wichtig ist, dass man etwas macht.

31.08.2014 20:59 • #2


A


Wie schaffe ich es nicht mehr an Ihn zu denken?

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Z
Hallo la_donna,

tue Dir einfach etwas Gutes! Gehe mal zum Friseur und lass Dir eine neue tolle Frisur machen, kaufe Dir etwas schönes zum Anziehen, gönne Dir mal einen Wellnesstag, oder fahre einfach mal ein paar Tage weg, um auf andere Gedanken zu kommen.

Die Gedanken kann man nicht abschalten! Ich handhabe das immer so, ich schreibe mir meinen Kummer auf und nehme mir 1 Stunde Zeit dafür und dann sage ich mir Stopp, jetzt langt es, bis morgen liebe Sorgen!

Ein Gedanke ist ein Gedanke, ein Gefühl ein Gefühl. Wir sind nicht unser Gefühl!

Alles Gute für Dich! Die Zeit heilt alle Wunden, bei dem einen dauert es länger, bei den anderen geht es schneller.

Eine Verarbeitung einer Trennung braucht Zeit, die man sich nehmen sollte! Verdrängen ist auch nicht gut, da die Gefühle immer wieder hoch kochen! Man sollte die Trauer auch zu lassen.

03.09.2014 23:31 • #3


N
Also die Idee mit dem Friseur, neuen Klamotten oder Urlaub...hat zwar was, ist aber am Anfang wenig hilfreich.

Zu allererst solltest du dir erlauben, traurig sein zu dürfen, wütend und enttäuscht. Steh zu deinen Gefühlen und lebe sie aus. Du darfst dich auch eine Weile in eine Ecke verkriechen und dich selbst bemitleiden, in mehrere Taschentuchfabriken investieren und Ozeane von Tränen vergießen. Lass alles raus, was raus muss!

Dass du an dir selbst zweifelst, ist erst einmal völlig normal. Das geht wohl jedem so.
Wenn du dann etwas später wieder klarer sehen kannst, wirst du feststellen, dass bei dir gar nichts verkehrt gelaufen ist, außer dass du einem Menschen vertraut hast, der dein Vertrauen nicht verdiente.
Er fischt wahrscheinlich in zwei Meeren und sucht sich immer das Passende für ihn heraus. Immer auf der Suche nach einem guten Fang und der besten Fangquote.
Lass dich nicht mehr mit einem Wurm an der Angel locken. Lass dich nicht wie ein bunter Fisch zum Bestaunen ins Aquarium setzen und dich von ihm angaffen, wann immer es ihm beliebt. Kappe alle Verbindungen, besonders dann, wenn du dich nicht stark genug fühlst, dem Drang zu widerstehen, aufs Profil zu schauen, ob er on ist oder welche Aktion er wieder getätigt hat. Das bringt dich keinen Schritt weiter.

Hast du eine gute Freundin, mit der du reden kannst und die dir geduldig zuhört, dir einen Rat gibt oder auch mal mit dir schimpft? Denn darüber zu reden, ist wie eine Therapie und bringt dir mit der Zeit neue Erkenntnisse, Offensichtlichkeiten, die du jetzt noch nicht erkennen kannst/willst.

Wenn die Zeit der Trauer vorüber ist und dich die Wut packt, kann Sport sehr gut beim Auspowern helfen. (Ich bin aber ein Sportmuffel. Dafür habe ich geputzt wie ein Weltmeister und meine Hütte zum Glänzen gebracht wie einen Kristallpalast. Das ist meine Art der Frustbewältigung.)

Schau auf dich! Überlege, was dir gut tun könnte! Sei nachsichtig und geduldig mit dir! Alles braucht seine Zeit. Nimm sie dir!
Und auch wenn es blöd klingt, abgedroschen und im Moment wenig hilfreich erscheint: Alles wird wieder gut! Ich habe es erlebt.

04.09.2014 18:21 • #4




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