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Wie über die Enttäuschung wegkommen?

J
Hallo!

Muss mich einfach mal irgendwo auskotzen.

Ich bin seit vier Wochen von meinem Freund getrennt, die Trennung ging von ihm aus, vermutlich gerechtfertigt. Es fanden viele Verletzungen statt, es gab Stress, aber trotzdem hätte ich nie gedacht dass wir es nicht schaffen. Wir haben doch trotz allem so gut zusammen gepasst und wir haben wieder und wieder darüber gesprochen dass wir uns sicher sind. Ich hab ihm so vertraut und ich hab ihm jedes Wort geglaubt, ich hätte wirklich beide Hände ins Feuer gelegt für ihn.

Und von heute auf morgen verlässt er mich.
3 Tage nachdem wir nochmal darüber gesprochen haben dass wir zusammen ziehen wollen.
Wie gesagt, im Grunde habe ich irgendwie schon damit gerechnet, irgendwie aber auch nicht. Keine Ahnung.
Getroffen hats mich auf jeden Fall.

Hätte ich die Finger still gehalten wäre wohl alles anders gekommen. Aber in meinem Schock hab ich ihn bombardiert mit SMS, wollte ihn ständig treffen, stand einfach so vor seiner Tür, hab ihm Fotobücher von uns geschenkt (wie peinlich). Hab auch erst so getan als hätte er sich gar nicht von mir getrennt, ich dachte wirklich dass das nur ne Phase ist, immerhin haben wir uns ja immer wieder zusammen gerauft.. aber Pustekuchen. Und je bewusster mir wurde dass er es tatsächlich ernst meint umso blöder hab ich reagiert.
Ich war so geschockt und so aufgewühlt.

Dann ne Woche Funkstille und gestern das böse erwachen...

Er kam zu mir, hab ihm geschrieben dass ich nochmal mit ihm reden will.
Es ist völlig eskaliert, wir haben gestritten ohne Ende, dabei wollte ich das gar nicht.
Aber er mit seiner Gleichgültigkeit.. ihm ist egal wie es mir geht, was ich mache, interessiert ihn alles nicht mehr, hat er gesagt. Das ganze Jahr war nichts für ihn. Hat sogar angefangen zu lachen. Hab ihn darauf angesprochen dass er wohl schon ne neue an der Angel hat, die er auf ner Singlebörse kennen gelernt hat. Nennt sie schon sein Licht am Horizont. Er hat rumgeschrien, ich bin krank und gestört und verhalte mich nicht normal. Ich mach ihn agressiv und wütend und er hält das ganze im Kopf nicht mehr aus.

Er hat mich dann auch gepackt und auf den Boden gelegt.
Mein neuer Tisch ist dabei kaputt gegangen, danke..

Er ging dann und ich stand da und war so wütend. Also hinterher, ins Taxi und nochmal getroffen. Hab ihm dann alles mögliche gesagt, auf ne ruhige aber verletzende Art. Diese Gleichgültigkeit macht mich einfach rasend. Er hat kein Wort gesagt, hat sich alles angehört aber hat den Mund nicht aufgemacht. Hat sogar noch gegrinst.

Irgendwann bin ich dann stehen geblieben und er ist gegangen, hab den ganzen Rückweg geheult.

Und jetzt sitz ich hier und weiß überhaupt nicht was ich denken soll.
Wie zur Hölle konnte es so weit kommen? Mein Gott, ich hab mich noch nie so wohl gefühlt bei einem Menschen, hatte die ganze Zeit das Gefühl dass das mit uns was besonderes ist. Wir waren etwas über ein Jahr zusammen, ich bin für ihn in eine andere Stadt gezogen, hab Freunde, Familie etc. aufgegeben. Sitze jetzt in einem kleinen Kaff in dem ich keinen Anschluss finde und habe eine riesen Wohnung, weil wir eigentlich vor hatten zusammen zu ziehen.

Wie geht sowas? Wie kann ihm das alles so egal sein? Und seit wann ist er so?
Ich bin so maßlos enttäuscht. Hab ich mich wirklich so geirrt?

Schwank die ganze zwischen mich entschuldigen wollen und wütend sein.

Wie kann er das alles einfach so wegschmeißen, von heute auf morgen.
Könnte kotzen wenn ich daran denke dass es das jetzt tatsächlich war..

04.03.2016 11:46 • x 1 #1


KäptnNemo
Hallo Jenny,

Puh - mir kamen gleich mehrere Gedanken beim Lesen Deines Threads.

Erst einmal glaube ich nicht, dass ihr gut zusammen gepasst habt. 1 Jahr zusammen und ihr habt Euch gegenseitig desöfteren verletzt. Anstatt das ihr Euch darüber gefreut habt, dass ihr einander habt, habt ihr Eure Beziehung auch irgendwie selbst mit den Füßen getreten.

Zu ihm: Er hat sich getrennt und Du hast es null akzeptiert. Auch wenn er sich am Ende so verhalten gat und Dir gesagt hat, dass Du ihm egal bist, so warst Du es bestimmt nicht...denn dann hätte er sich nicht noch einmal zum Reden mit Dir getroffen. Ich vermute, dass er in dem Gespräch kalt war, weil Du so geklammert hast und absolut nicht begreifen wolltest, dass es vorbei ist. Das er eben nicht mehr will! Das er handgreiflich geworden ist geht natürlich absolut gar nicht!

Zu Dir: Ich kann Deinen Schmerz verstehen, finde Dein Verhalten aber dennoch sehr extrem. Warst Du denn in der Beziehung auch so? z.B. wenn ihr gestritten habt?

04.03.2016 14:46 • #2


A


Wie über die Enttäuschung wegkommen?

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Ricky
Also zu allererst, Jenny, es tut mir leid für Dich. Dass es manchmal so läuft, lässt sich nicht vermeiden.

Es ist NIE eine gute Idee einen Menschen auf Dauer zu bedrängen. Zu schnell fühlen sie sich in ihrer eigenen Entfaltung eingeengt, bekommen keine Luft mehr und suchen dann den Ausweg der Trennung. Das passiert Tag für Tag und ist hier wohl schon etlichen wiederfahren.

Ob es tatsächlich anders gekommen wäre, hättest Du die Finger still gehalten, wage ich ganz stark zu bezweifeln. Sei froh, dass ihr eben NICHT zusammen gezogen seid. Ich habe das Problem gerade hinter mir, und obschon meine Ex und ich uns noch gut verstehen, ist es trotzdem ein Akt, der natürlich auch Emotionen aufwirbelt. Sei doch froh, dass Du NICHT mit dem Kerl zusammen gezogen bist, mit dem Du Dich nur gestritten hast und der Dich zudem jetzt auch noch verhöhnt.

Fakt ist: Wir kennen hier nur Deine Geschichte. Warum er so reagiert, wie er reagiert, wissen wir alle nicht. Vllt. hast Du ihn ja auch permanent genervt, und er ist jetzt in der Tat nur froh weg zu sein. In Deiner Aussage steht darüber eben nichts, obschon da steht, Du hättest es kommen sehen. Solche Aussagen finde ich persönlich immer merkwürdig, weil es wie eine Beschönigung der Realität wirkt.

Aber spätestens als er Dich hingelegt hat, demnach also für Dein Empfinden zu weit ging, sollte für Dich klar sein: Es ist vorbei. Das Grinsen ist eben eine Machtposition und die gibst Du ihm vollkommen.

Zu dem anderen: Du hast Deine Freunde und Familie für ihn verlassen? Nun ja, andere hier im Forum würden jetzt wohl sagen, Du hättest Rückgrat gezeigt. Ich persönlich sage, Du warst in dem Punkt naiv. Freunde und Familie, die Du seit Jahren kennst für eine Person einfach mal eben so zu verlassen, ist immer eine Gefahr. Natürlich kann man das machen, aber dann muss man eben auch mit den Konsequenzen leben. Und genau die spürst Du jetzt. Du hättest für DICH woanders hinziehen sollen, nicht weil irgendein Kerl das will. Wie schnell sich hier also vermeintliche Liebe ins Gegenteil kehrt, zeigt sich an Deinem - hoffentlich für viele - mahnenden Beispiel am Besten. Nur emotional zu handeln, bringt im Leben einfach absolut gar nichts.

Und jetzt denken wir beide mal logisch nach: Was soll denn passieren bei den beiden Optionen?

Option A: Du schreist ihn erneut an. Was soll das werden? Glaubst Du ernsthaft, Du brauchst ihn nur so lange anzubrüllen bis ihm aufgeht: Eigentlich mag ich ihre liebliche Stimme so... ich gehe zu ihr zurück. Was soll sich bei weiterer Wut denn noch aufbauen als nur noch mehr Wut? Korrekt. Gar nichts. Es wird absolut gar nichts bringen und ihn nur noch mehr in die andere Richtung treiben. Er wird dann noch schneller rennen, als ohnehin schon und sich nur bestätigt sehen.

Option B: Du gehst hin und entschuldigst Dich. Was erwartest Du Dir davon? Er lässt sein Licht am Horizont sausen und kommt zu Dir zurück? Weil er dann auf einmal glaubt, Du seiest nicht mehr krank, gestört etc.? Warum sagt er sowas wohl? Du bist ihm bei diversen Dingen wohl einfach zu Nahe getreten.

Also beide Optionen führen für Dich zu absolut gar nichts. Diese Nummer hier ist ausschließlich eines: Abgehakt. Und das vor allem für ihn. Und mit weiteren Belästigungen wirst Du bei ihm absolut gar nichts erreichen, außer das es Dir zwischenzeitlich besser geht, weil Du Deinem Frust Luft machen kannst. Aber im selben Moment wirst Du nur weiter durch ihn verletzt, weil er Dir Beleidigungen und Wut an den Kopf schmeißt. Vllt. geht es sogar soweit, dass er Dich nicht nur hinlegt, sondern Dir aktiv und aggressiv eine runterhaut. Und jetzt mal ganz ehrlich?! Das gehört nunmal alles nicht in eine Beziehung.

Also: Konntest Du Dich so irren? Ja, konntest Du. Glaube ich, dass bei euch vorher alles total im Reinen war? Nein, glaube ich nicht. Glaube ich, dass hier mindestens ein Drittel der Geschichte weg gelassen wird? Absolut ja.

Ganz klare Ansage: Lass die Finger davon. Aber vor allem - viel wichtiger... komm mit Dir selbst klar. Wenn Du für andere Leute schon woanders hinziehst, dann sagt das in dem Moment immer viel aus, zumal Du mit dieser Entscheidung dorthin zu ziehen per se ja offensichtlich nicht glücklich bist. Und wenn Du dort keinen Anschluss findest, sorry, aber dann sagt das eben auch einiges aus.

Ich weiß, dass das jetzt hart ist, aber ich kann nur das nehmen, was Du schreibst. Und DU musst MIT DIR klarkommen. DAS musst DU lernen.

Hoi.

04.03.2016 14:58 • x 3 #3


J
Zitat:
Warum er so reagiert, wie er reagiert, wissen wir alle nicht.

Natürlich weil ich ihm die Luft zum atmen genommen hab. Mir ist das alles bewusst. Ich hab ihn total unter Druck gesetzt mit meinem teilweise wirklich extremen Verhalten, ja. Hab ihm keine Ruhe gegönnt.

Und alle die Gefühle die bei ihm mal da waren hab ich abgeschnürt.

Aber auf Aktion folgt Reaktion. Ich bin kein Freund von diesen Er ist Schuld/Ich bin Schuld Dingern.
Es gehören immer zwei dazu.

Diese kühle Art die er als an Tag gelegt hat, die war es die mich so zur Weißglut gebracht hat. Und auch sein riesiges Kommunikationsproblem.
Und dazu meine direkte, impulsive und manchmal provozierende Art..

Trotzdem wurde er vor n paar Monaten schonmal handgreiflich, hat sich oft zusammen reißen müssen mir nicht noch eine zu kleben, hat dann eben andere Dinge an die Wand geworfen.

Aber ich bin eben so blöd und versuch immer alles zu verstehen, nachzuvollziehen.. was mir leider auch immer gelingt. Und dass ich mir solche Gedanken mache, bzw. die ganze Zeit schon gemacht habe, immer wieder versucht hab hinter ihm zu stehen und er sich trotz allem als Held darstellt und die Sache so eiskalt beendet, das tut einfach weh.

Zitat:
... obschon da steht, Du hättest es kommen sehen. Solche Aussagen finde ich persönlich immer merkwürdig, weil es wie eine Beschönigung der Realität wirkt.


Ich bin definitiv kein Mensch der sich die Dinge schön redet. Überhaupt nicht.
Mit ich habe es kommen sehen meine ich, dass auch ich schon Trennungsgedanken hatte, oft.
Aber wer kennt die Situation nicht? Herz gegen Verstand.

Zitat:
Du hast Deine Freunde und Familie für ihn verlassen?

Ich hätte meine Wohnung damals eh gekündigt weil ich wegziehen wollte.
Das mit ihm kam einfach dazwischen.

Es war meine Entscheidung und ich stehe dazu, und ich hab ihm daraus nie ein Vorwurf gemacht.
Er war es der immer wieder damit ankam, weil er ein schlechtes Gewissen hatte.
Für mich war klar dass ich jetzt hier lebe, weil ich das so entschieden habe..
aber dass ich momentan daran zweifel ist doch verständlich, oder nicht?

Vorallem weil er so böse Sachen gesagt hat.
Selbst Schuld dass ich so dumm war und hergezogen bin, hat mich ja keiner dazu gezwungen..
DAS verletzt mich.

Zitat:
Und jetzt denken wir beide mal logisch nach: Was soll denn passieren bei den beiden Optionen?


Ich hab weder vor mich zu entschuldigen noch ihn anzuschreien.
Nach dem gestern hat sich die Sache für mich auch erledigt, endgültig..

Und trotz allem tut es mir einfach unglaublich weh.
Weil auch wenn das jetzt alles komisch klingt und nach ner Beziehung die eh zum scheitern verureilt war.. so wohl gefühlt wie bei ihm habe ich mich in meinem ganzen Leben noch nie bei irgendwem. Und ihm ging es anfangs genauso, das weiß ich. Irgendwas zog uns magisch an.

Es ist schwer zu erklären.

Zitat:
Glaube ich, dass hier mindestens ein Drittel der Geschichte weg gelassen wird? Absolut ja.


Ich lasse nichts weg, es war von Anfang an kompliziert.
Er mit seinen Aggressionen und seiner Wut und seiner Unfähigkeit zu kommunizieren, und ich mit meinen Verlustängsten, meinem Wunsch nach Kommunikation und meinem teilweise provozierendem Verhalten..

In dem einen Moment bin ich furchtbar wütend, im nächsten will ich losheulen, dann hab ich plötzlich unglaubliche Schuldgefühle und ich würde mich am liebsten nur entschuldigen, dann frag ich mich wieso sollte ich mich entschuldigen? Er ist doch auch nicht perfekt, dann werde ich wieder wütend..
So geht das am laufenden Band.

Am schlimmsten sind aber die Schuldgefühle, keine Ahnung ob gerechtfertigt oder nicht.. er macht sich ja auch keine Gedanken über mich. Ich hatte zumindest den Ar. in der Hose und stand zu meinen Fehlern. Aber dann seh ich wieder seine traurigen Augen vor mir und muss daran denken dass ich ihn doch nie verletzen wollte, und dass ich ihm eigentlich nur wünsche dass er sein Glück findet.

Wie kann man das abstellen?

05.03.2016 04:52 • #4


Ricky
Zitat von Jenny222:
Zitat:
Warum er so reagiert, wie er reagiert, wissen wir alle nicht.

Natürlich weil ich ihm die Luft zum atmen genommen hab. Mir ist das alles bewusst. Ich hab ihn total unter Druck gesetzt mit meinem teilweise wirklich extremen Verhalten, ja. Hab ihm keine Ruhe gegönnt.

Und alle die Gefühle die bei ihm mal da waren hab ich abgeschnürt.

Aber auf Aktion folgt Reaktion. Ich bin kein Freund von diesen Er ist Schuld/Ich bin Schuld Dingern.
Es gehören immer zwei dazu.


Hi, natürlich gehören immer zwei dazu. Das macht eine Beziehung aus. ABER es gibt eben auch Grundlagen in denen einer vllt. doch etwas mehr über die Stränge geschlagen hat. Ich kann schließlich auch eingestehen, dass ich meine Beziehung hätte früher beenden sollen, bevor es zum fremdgehen kam. Aber das ist mir erst im Nachgang aufgegangen. Für mich war die Situation neu, wichtig ist, das man daraus lernt. Bei Dir klingt es nämlich schon wieder so, als würdest Du es direkt abtun, anstatt einfach mal zu sehen: Hey, ja, ich schnüre Leuten die Luft ab, weil ich Verlustängste habe etc. pp. Aber anstatt dich damit mal auseinander zu setzen, diese Beziehung vllt. auch als Lehre zu sehen, revidierst Du diese Aussage sofort mit einem Niemand ist Schuld. Stell Dich doch mal Deinem Anteil und realisiere den wirklich. Denn erst DANN hast Du auch etwas gewonnen. So gehst Du nur von einer Beziehung zur nächsten und wunderst Dich am Ende wieder, warum es nicht funktioniert.
Zitat:
Diese kühle Art die er als an Tag gelegt hat, die war es die mich so zur Weißglut gebracht hat. Und auch sein riesiges Kommunikationsproblem.
Und dazu meine direkte, impulsive und manchmal provozierende Art..


Ja, ein Mismatch. So nennt man das. Es passt halt nicht. Er fand es früher interessant eine Frau kennen zu lernen, die halt so gegenteilig ist, dass er es kaum fassen konnte. Irgendwann merkt er dann: Hey, mit der kann ich auf Dauer nicht. Sie dreht durch. Ich brauche meine Ruhe. Ich bin eher der introvertierte Typ, sie der Extrovertierte. Irgendwann hat er halt gemerkt, es funktioniert nicht. Ja, vllt. kann er darüber nicht kommunizieren, vielleicht will er es auch nicht... aber hier siehst Du doch: Du stößt an Deine Grenzen und jeder weitere Energieaufwand ist komplett fehlplatziert. Du willst das nicht sehen? Ok. Dann mach weiter wie bisher... es wird nur absolut GAR NICHTS bringen. Ganz im Gegenteil. Du verschleuderst Deine Energie für eine andere Person, während Du eigentlich exakt diese viele Energie auf Dich selbst anwenden müsstest. Verlustangst, Kontrollzwang usw. usw.
Zitat:
Trotzdem wurde er vor n paar Monaten schonmal handgreiflich, hat sich oft zusammen reißen müssen mir nicht noch eine zu kleben, hat dann eben andere Dinge an die Wand geworfen.


Ist das nicht ein klares Zeichen, dass es zwischen euch nicht funktioniert? Sorry, aber wenn Frauen zu mir sagen, ich solle sie schlagen, dann hat das was mit ihrem Hintern im s.uellen Akt zu tun und sonst gar nichts. Alles andere ist widerlich. Wenn man (egal ob Mann oder Frau) nämlich genügend Selbstbewusstsein hat, dann muss man seinen Partner nicht vermöbeln. Klar, ich kann verstehen, dass Partner einen zur Weißglut treiben können, aber jemanden schlagen? Ernsthaft? Leben wir wirklich noch in den 1940er Jahren? Nein. Dann geht man. Und er ist jetzt gegangen... und das ist auch richtig so. Vermutlich sogar deshalb, weil er weiß: Ich gehe, bevor hier noch etwas passiert, das ich später bereue. Willst Du das denn? Ihn so länge ärgern, bis Du wirklich verprügelt wirst? Damit Du damit einen Schlussstrich setzen kann? Sind das Deine Prinzipien, dass Du eine Beziehung nur beenden kannst, wenn eine Linie wie Lügen, Betrügen, Stehlen oder Gewalt überschritten wurden? Muss es soweit kommen?
Zitat:
Aber ich bin eben so blöd und versuch immer alles zu verstehen, nachzuvollziehen.. was mir leider auch immer gelingt. Und dass ich mir solche Gedanken mache, bzw. die ganze Zeit schon gemacht habe, immer wieder versucht hab hinter ihm zu stehen und er sich trotz allem als Held darstellt und die Sache so eiskalt beendet, das tut einfach weh.


Nein, Dir gelingt das ganz und gar nicht. Denn wenn Du es nachvollzogen hättest, wärst Du gar nicht in der Misere in der Du jetzt bist. Dann hättest Du längst erkannt: Wow. Hier ist eine Beziehung zwischen uns, die nur noch dazu führt, dass ich ihn bedränge, wir uns streiten und letztlich er mir sogar eine scheuern möchte. WAS also hast Du daraus bitte verstanden? In Wirklichkeit ist es so, dass Du nicht allein sein willst (woraus das resultiert, ob ein Elternteil dich damals im Stich ließ oder verstorben ist oder oder oder ist erstmal unerheblich), und das projizierst Du auf ihn. Das ist IMMER ungesund. IMMER! Wenn Du da eine latente Angst hast, dann lass das behandeln. Das ist wichtig!

Zitat:
Ich bin definitiv kein Mensch der sich die Dinge schön redet. Überhaupt nicht.
Mit ich habe es kommen sehen meine ich, dass auch ich schon Trennungsgedanken hatte, oft.
Aber wer kennt die Situation nicht? Herz gegen Verstand.


Die Regel sollte sein, dass Herz und Verstand auf einer Ebene fungieren. Da kann mal das eine aus dem Lot geraten, aber letztlich muss beides funktionieren. Und Dein Verstand funktioniert hier absolut nicht. Wenn Du schon OFT Trennungsgedanken hattest, ja, dann ist das der beste Indikator dafür es sein zu lassen. Und das tust Du nicht, weil....? Hm?

Zitat:
Ich hätte meine Wohnung damals eh gekündigt weil ich wegziehen wollte.
Das mit ihm kam einfach dazwischen.


Bad Luck. So, wenn Du sowieso wegziehen wolltest, warum hast Du dann keine Freunde dort? Was hielt dich davon ab? Die Beziehung mit ihm? Alle Leute in dem Ort sind doof? Das glaubst Du doch selbst nicht. Und wenn es so wäre... nehmen wir also an, du bist ins Dorf der Verdammten gezogen... dann musst Du da weg. So einfach ist es. Ansonsten gehst Du vor die Hunde... aber letztlich glaube ich das einfach nicht, denn überall findet man irgendwie Anschluss, wenn man nicht komplett psychosozial versagt. Und wenn das so ist, dann gilt ebenfalls die Regel oben: Lass das behandeln!

Zitat:
Es war meine Entscheidung und ich stehe dazu, und ich hab ihm daraus nie ein Vorwurf gemacht.
Er war es der immer wieder damit ankam, weil er ein schlechtes Gewissen hatte.
Für mich war klar dass ich jetzt hier lebe, weil ich das so entschieden habe..
aber dass ich momentan daran zweifel ist doch verständlich, oder nicht?


Es ist insofern verständlich, dass Du Angst hast. Unverständlich ist, dass Du so tust, als sei das hier Dein Armageddon. DU bist für DEIN Leben verantwortlich. Geh raus und lern Leute kennen. Die klingeln nicht bei Dir an der Tür.
Zitat:
Vorallem weil er so böse Sachen gesagt hat.
Selbst Schuld dass ich so dumm war und hergezogen bin, hat mich ja keiner dazu gezwungen..
DAS verletzt mich.


Ja. Er verletzt Dich, weil Du ihn verletzt. Du achtest seine Privatssphäre nicht, bedrängst ihn, gehst ihm auf die Nerven. Bei euch hat sich eine Form von Hass aufgebaut, weil so viele Emotionen verletzt wurden. Bei euch sind zwei Charaktere aufeinander getroffen, die gar nichts miteinander hätten anfangen sollen. Anstatt es ruhig angehen zu lassen, seid ihr da scheinbar recht zügig voran gegangen, weil es ja dazwischen kam. Und so ist aus einer kuriosen Situation mit zwei unreifen Charakteren, die zudem noch Ängste, offenbar ein gehöriges Maß an Wut und Verzweiflung in sich tragen, eben eine unwirsche Beziehung geworden, die jetzt in dem Desaster endet, dass vermutlich diverse Freunde und Bekannte längst haben kommen sehen, inkl. EUCH SELBST! Denn ansonsten hättet ihr ja gar nicht über Trennung nachgedacht.

Zitat:
Ich hab weder vor mich zu entschuldigen noch ihn anzuschreien.
Nach dem gestern hat sich die Sache für mich auch erledigt, endgültig..


Jetzt auf einmal. Siehst Du wie unentschlossen Du in dieser Sache überhaupt bist. Jetzt bist Du sauer, deine Hormone suggerieren Dir: Was für ein Ar.... und morgen siehst wieder ganz anders aus.
Zitat:
Und trotz allem tut es mir einfach unglaublich weh.
Weil auch wenn das jetzt alles komisch klingt und nach ner Beziehung die eh zum scheitern verureilt war.. so wohl gefühlt wie bei ihm habe ich mich in meinem ganzen Leben noch nie bei irgendwem. Und ihm ging es anfangs genauso, das weiß ich. Irgendwas zog uns magisch an.


Entschuldige. Ich revidiere meine Aussage. In diesem Satz sieht es schon wieder ganz anders aus. Wow. Das hat ja nicht lange gedauert. Merkst Du eigentlich gar nicht, dass Du zu keiner Entscheidung fähig bist? Du bist vollkommen im Wechselbad Deiner Gefühle gefangen und die drehen sich jede Minute in Deinem Kopf. Und ich wette, das geht noch Monate so. Weil Du keine andere Lösung parat hast und es die einzige Option ist, die du hast. Fang an, AN DIR etwas zu ändern. Diese Situation ist vorbei. Und er wird vermutlich auch in Zukunft NIE WIEDER normal mit Dir reden wollen und selbst das kannst Du dann nicht loslassen. Magisch war bei euch gar nichts. Ihr seid beide nur verzweifelt. Die Magie zwischen dem, kennen hier alle... es ist einfach nur bitter. Was soll auch magisch daran sein, wenn zwei Leute aufeinander treffen und der eine will auf den anderen einschlagen.
Zitat:
Es ist schwer zu erklären.


Ist es nicht. Ihr seid emotional nicht stabil. Und wenn sich zwei Instabile versuchen zu stützen, fallen sie irgendwann gemeinsam um.

Zitat:
Ich lasse nichts weg, es war von Anfang an kompliziert.


Ich denke es war magisch...? Jetzt ist es kompliziert? Bin gespannt was noch kommt. Wach auf, Mensch!
Zitat:
Er mit seinen Aggressionen und seiner Wut und seiner Unfähigkeit zu kommunizieren, und ich mit meinen Verlustängsten, meinem Wunsch nach Kommunikation und meinem teilweise provozierendem Verhalten..


Ja, ich sehe die Magie darin geradezu. Ihr beide seid emotional nicht gefestigt. Du brauchst einen stabilen Partner, der das vllt. auch süß findet, dass Du unsicher bist. ER IST ES NICHT! WACH A-HAUF!
Zitat:
In dem einen Moment bin ich furchtbar wütend, im nächsten will ich losheulen, dann hab ich plötzlich unglaubliche Schuldgefühle und ich würde mich am liebsten nur entschuldigen, dann frag ich mich wieso sollte ich mich entschuldigen? Er ist doch auch nicht perfekt, dann werde ich wieder wütend..
So geht das am laufenden Band.


Ach was. Guck mal, ich habe noch gar nicht bis hierhin gelesen und habe Dir das schon anhand der vorherigen Absätze prognostiziert. Komisch, was? I've seen it. A million times. Du bist nicht anders als Tausende andere. Es ist ok, mal Dinge loszulassen. Du stirbst deswegen nicht. Lass los. Geh weiter. Kümmer Dich.. UM DICH. Und lass Dir helfen, diese Ängste abzubauen. Das kannst Du nur zu Hause, nicht in einem Internetforum. Geh zu einem Therapeuten. Mach was Ordentliches und lass es bitte behandeln.
Zitat:
Am schlimmsten sind aber die Schuldgefühle, keine Ahnung ob gerechtfertigt oder nicht.. er macht sich ja auch keine Gedanken über mich. Ich hatte zumindest den Ar... in der Hose und stand zu meinen Fehlern. Aber dann seh ich wieder seine traurigen Augen vor mir und muss daran denken dass ich ihn doch nie verletzen wollte, und dass ich ihm eigentlich nur wünsche dass er sein Glück findet.

Wie kann man das abstellen?


Metabolisierung. Damit kannst Du das abstellen. Sich ablenken. Den Stoffwechsel arbeiten lassen. Aufhören darüber nachzudenken. Emotionen mal logischer betrachten, als immer nur nach vorn zu stolpern ins Ungewisse. Und vor allem: Die eigenen Fehler bearbeiten, vor allem solche mit denen Du auf Dauer nicht leben können wirst. Verlustangst, die schon krankhaft ist, ist gefährlich, weil sie Dir alles mögliche im Leben verbauen wird. Ein letztes Mal also: Geh bitte in Behandlung. Es ist für Dich wichtig. Und Schluss mit den Vorurteilen, dass da ne dunkle Wolke über Dir schwebt, sobald Du mal beim Psychologen warst... das ist Kasperkram. Denn durch diesen ganzen Quatsch, baust Du latenten Stress auf und DER wird Dich irgendwann körperlich komplett konsumieren. Und dann ist es zu spät.

Hoi.

05.03.2016 15:46 • #5




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